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Veröffentlicht am 18.07.2017

Hexensaat

Hexensaat
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Inhalt: Der exzentrische Theaterregisseur Felix ist der Star eines bedeutenden Festivals, seine Inszenierungen locken die Massen in die Vorstellungen. Bis nach dem Tod seiner Frau und dem kurz darauf folgenden ...

Inhalt: Der exzentrische Theaterregisseur Felix ist der Star eines bedeutenden Festivals, seine Inszenierungen locken die Massen in die Vorstellungen. Bis nach dem Tod seiner Frau und dem kurz darauf folgenden Tod seiner kleinen Tochter, sein engster Vertrauter gegen ihn intrigiert und er noch vor der Uraufführung seines nächsten Stückes "der Sturm" von Shakespear entlassen wird. Mit diesem Stück wollte Felix den Tod seiner kleinen Tochter Miranda verarbeiten, sein Kind ein stückweit unsterblich werden lassen.
12 Jahre später, in denen Felix allein in einer kleinen abgelegen Hütte lebt und mittlerweile als Schauspiellehrer unter dem Namen Mr. Duke, an einem Gefängnis arbeitet, bietet sich ihm die Gelegenheit zur Rache.

Meine Meinung:
Margaret Atwood schrieb dieses Buch im Rahmen eines Projekts, das der Verlag Hogarth Press anlässlich Shakespears 400. Geburtstag ins Leben gerufen hatte.
Die deutsche Umsetzung realisiert der Knaus Verlag. Aufgabe der Autoren war es ein Stück des berühmten Schriftstellers zu adaptieren, es in die heutige Zeit zu holen.
Meiner Meinung nach ist dies der Autorin hervorragend gelungen, sofern ich das beurteilen kann, denn leider muss ich zugeben das mir dieses Stück vollkommen unbekannt war. Eine Zusammenfassung des Stückes am Ende des Buches, half mir aber sehr.
Felix Phillips, stand meiner Meinung nach zu Beginn des Buches am Rande des Wahnsinns und so erschien es mir logisch, das sein Vertrauter Tony die Gelegenheit ergriff um ihn aus seiner Position entfernen zu lassen, geschickt machte er sich Felix Kummer und Schmerz zunutze.
Und auch im Laufe seines selbst gewählten Exils gesundete Felix nicht, sondern badete in Selbstmitleid. In seiner Vorstellung lebte seine Tochter mit ihm in der Hütte er ließ sie in seiner Vorstellung sogar älter werden. Erst die Arbeit mit den Häftlingen gab dem Regisseur neuen Halt.
Margaret Atwood hat den Focus eindeutig auf Felix gelegt und so blieben die weiteren Protagonisten leider etwas blass. Nichts desto trotz bekommt Hexensaat eine absolute Leseempfehlung von mir. Es hat Spaß gemacht eine alte Geschichte in neuem Gewand zu lesen und bestimmt werde ich auch noch eine weitere Adaption lesen, vielleicht die eines Stückes das mir auch bekannt ist, die Auswahl ist ja groß genug:

Jeanette Winterson „Das Wintermärchen“ neu mit „Der weite Raum der Zeit“
Howard Jacobson „Der Kaufmann von Venedig“ neu mit „Shylock“
Anne Tyler „Die Widerspenstige Zähmung“ neu (Herbst 2016)
Margaret Atwood „Der Sturm“ neu (Frühjahr 2017)
Jo Nesbø „Macbeth“ neu (Herbst 2017)
Tracy Chevalier „Othello“ neu (Frühjahr 2018)
Edward St. Aubyn „König Lear“ neu (Herbst 2018)
Gillian Flynn „Hamlet“ neu (Herbst 2018)
Mit einem Klick auf das Cover kommt ihr wie immer auf die Verlagsseite.

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Albrecht Knaus Verlag (17. April 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3813506754
ISBN-13: 978-3813506754
Originaltitel: Hag-Seed

Veröffentlicht am 24.06.2017

Dunkles Omen

Dunkles Omen – Ein Cainsville-Thriller
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Inhalt:
Olivia Taylor-Jones,jung, reich,schön und mit einem einflussreichen Politiker verlobt, erlebt den Albtraum ihres Lebens als sich herausstellt das ihr ganzes bisheriges Leben auf einer Lüge aufgebaut ...

Inhalt:
Olivia Taylor-Jones,jung, reich,schön und mit einem einflussreichen Politiker verlobt, erlebt den Albtraum ihres Lebens als sich herausstellt das ihr ganzes bisheriges Leben auf einer Lüge aufgebaut ist. Olivia wurde als Kleinkind adoptiert und ihre leiblichen Eltern sind niemand andere als die verurteilten Serienmörder Pamela und Todd Larsen, die sie Eden genannt hatten. Im Stich gelassen von ihrer überforderten Adoptivmutter und verfolgt von der Presse, kommt sie nicht ganz zufällig nach Cainsville, dem Heimatort ihrer Eltern und sie wird schon erwartet, besonders die älteren Einwohner der abgelegenen Stadt scheinen mehr zu wissen. Olivia beschließt herauszufinden ob sie wirklich das Kind von skrupellosen Mördern ist oder ob diese zu Unrecht verurteilt wurden und bekommt Hilfe von dem undurchsichtigen Anwalt Gabriel Walsh.
Meine Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen hatte, erwartete ich einen normalen, spannenden Thriller einer mir unbekannten Autorin und so beginnt das Buch mit dem Prolog in dem einige Zeit aus dem Leben eines von den Eltern über alles geliebten Kindes beschrieben werden, abrupt unterbrochen durch deren Verhaftung auch. Der erste Eindruck allerdings täuscht, Dunkles Omen ist gespickt mit Anspielungen auf Übersinnliches, Warnzeichen und Vorahnungen. Omen die nach und auch Olivia erkennt und deren Bedeutung sie intuitiv kennt. Der Großteil des Buches wird aus Olivias/Edens Sicht erzählt, unterbrochen von kurzen Kapiteln in denen andere zu Wort kommen, oft Einwohner von Cainsville, so das die Leser etwas mehr erfahren als Olivia, aber leider nicht genug um die Neugier zu stillen, was es genau mit Cainsville dem Ort ohne Kirche dafür aber vielen Gargoyles auf sich hat. Ich hoffe das in weiteren Bänden mehr von dem Geheimnis preisgegeben wird ohne das die Reihe komplett ins Fanatsygenre abrutscht. Ich mag die Mischung.
Die Krimihandlung, besser gesagt Olivias Ermittlungen sind durchaus als spannend zu bewerten, nach und nach deckt sie die Hintergründe zu dem letzten Mord auf den Pamela und Todd begangen haben sollten. Ihr Beziehung zu Gabriel ist kompliziert, der Anwalt ist hin und hergerissen zwischen Geldgier und Beschützerinstikt und Olivia weiß genau das sie seine Hilfe braucht um an Informationen zu kommen und arbeitet zunächst nur widerwillig mit ihm zusammen.
Besonders Interessant fand ich die Bewohner von Cainsville, ich weiß bis jetzt nicht, wer Gut und wer Böse ist, sofern man diese Unterscheidung überhaupt treffen kann, ich weiß nichts über ihre Beweggründe Cainsville zu gründen und die Stadt soweit es geht von allem anderen abzuschotten ohne den Anschluss an das Leben außerhalb zu verlieren. Ich weiß auch nicht ob sie Olivia wirklich wohlgesonnen sind.
Das Buch lässt mich mit vielen offenen Fragen zurück und ich muss dringend wissen wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 21.06.2017

Tote Götter

Tote Götter
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Inhalt: Während einer Amerika Reise beginnen sie, die Visionen, die Hannah an ihrem Verstand zweifeln lassen. Als hätte sie mit ihrer unheilbaren Multiplen Sklerose nicht schon genug zu kämpfen, sieht ...

Inhalt: Während einer Amerika Reise beginnen sie, die Visionen, die Hannah an ihrem Verstand zweifeln lassen. Als hätte sie mit ihrer unheilbaren Multiplen Sklerose nicht schon genug zu kämpfen, sieht sie zurück in Österreich plötzlich unheimliche Wesen die den Platz der Menschen einnehmen. Als sich die Beweise dafür häufen, das sie nicht unter Halluzinationen leidet, beschließt sie den Kampf um den Erhalt der Welt wie wir sie kennen aufzunehmen. Oder spielen ihr vielleicht doch nur die langsam versagenden Nerven einen Streich?

Meine Meinung:
Horror trifft auf Anspruch.
Mit diesem Satz ist eigentlich schon alles gesagt, aber das reicht natürlich nicht wirklich für eine ernstzunehmende Rezension.
Die Autorin Faye Hell hat ein wahres Meisterwerk geschaffen, sprachlich anspruchsvoll und hochspannend.Natürlich spart die Autorin nicht an klassischen Horrorelementen und doch lebt es in weiten Teilen von der besonderen Atmosphäre, von dem was man sich als Leser vorstellt.
Hannah ist eine sehr sympathische Protagonistin, die trotz ihrer schweren Krankheit niemals aufgibt und die Kraft aus der Beziehung zu ihrem Freund Lukas zieht, der sie in allem was sie tut unterstützt, hier hatte ich ja erst Bedenken das diese Liebe zu viel Raum in der Geschichte einnimmt und am Ende Lukas als der strahlende Held da steht, aber da habe ich die Autorin völlig unterschätzt, Hannah ist genauso wie Frauen nun mal sind: Stark und mutig, sensibel und durchaus in der Lage Hilfe anzunehmen, wenn sie sie brauchen.
Die Story an sich kann man als komplex bezeichnen. Den Gedanken es schnell an zwei, drei Lesetagen durchzulesen habe ich schnell beiseite geschoben, das Buch braucht schon mehr Aufmerksamkeit und vor allem Ruhe zum Lesen, aber so ist das nun einmal bei Poesie.
Ich gebe für Tote Götter eine absolute Leseempfehlung und freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 29.05.2017

Der Näher

Der Näher
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Inhalt: Eigentlich soll der Fallanalytiker, Martin Abel in Gummersbach eine ruhige Kugel schieben, sich von den letzten Einsätzen erholen, aber daraus wird nichts. Plötzlich ist er mittendrin in den grausamsten ...

Inhalt: Eigentlich soll der Fallanalytiker, Martin Abel in Gummersbach eine ruhige Kugel schieben, sich von den letzten Einsätzen erholen, aber daraus wird nichts. Plötzlich ist er mittendrin in den grausamsten Kriminalfällen die das Bergische Land und besonders das verschlafene Gummersbach jemals erlebt haben. Bei den Ermittlungen in zwei Vermisstenfällen, taucht eine einbetonierte Frauenleiche auf. Im Gegensatz zu seinem nicht sehr kooperativen, Gummersbacher Kollegen Borchert, sieht Abel schnell einen Zusammenhang und er weiß das die Zeit drängt, denn noch könnten die beiden vermissten Frauen leben.

Meine Meinung:
Ich war zugegebener Maßen etwas skeptisch, das Buch wurde von allen Seiten gelobt und sogar einmal mit den Bücher Chris Carters verglichen ( für mich einer der herausragendsten Thrillerautoren unserer Zeit). Da hängt die Messlatte natürlich sehr hoch.Außerdem handelt es sich um den 3. Teil einer Reihe, Martin Abel ermittelte schon in den Büchern Blutsommer und Blutdämmerung, ich kannte bisher nur den 1. Teil und war etwas unsicher ob mir wichtige Informationen aus dem 2. Band fehlen würden, aber diese Bedenken wurden schnell zerstreut: Der Näher kann ohne weiteres ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher gelesen werden.

Rainer Löffler hat mit dem Fallanalytiker Abel jemanden erschaffen, der aufgrund seiner Arbeit an den unterschiedlichsten Orten immer wieder auf neue Mit- und Gegenspieler trifft, die immer wieder neue Spannung erzeugen, so lernt man als Leser zwar Marin Abel in jedem Buch ein bisschen besser kennen, man vermutet zu wissen wie er denkt, dadurch aber, dass er sich auf neue Kollegen einstellen muss, was ihm recht schwer fällt, muss man das auch als Leser, die eigene Aufmerksamkeit darf nie nachlassen.

Und meine hohen Erwartungen an das Buch? Wurden voll und ganz erfüllt. Der Näher ist, brutal, grausam, emotional aufwühlend, extrem spannend. Nicht ganz so hartgesottene Leser sollten aber vorsichtig sein, Rainer Löffler schafft es Bilder im Kopf seiner Leser zu erschaffen die an Horrorfilme erinnern, der Vergleich mit Chris Carter war nicht so ganz aus der Luft gegriffen.


Der Näher ist ein echter Pageturner, ich habe am Samstagabend mit dem Buch begonnen und hatte es am Sonntag ausgelesen, das spricht definitiv für das Buch.
Einfach absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 21.05.2017

Sieben Minuten nach Mitternacht

Sieben Minuten nach Mitternacht
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Inhalt: Der 13jährige Connor erlebt jede Nacht den selben Albtraum, der ihn quält und über den er mit niemandem reden kann, seine Mutter ist schwer erkrankt, sein Vater lebt in Amerika, Freunde hat er ...

Inhalt: Der 13jährige Connor erlebt jede Nacht den selben Albtraum, der ihn quält und über den er mit niemandem reden kann, seine Mutter ist schwer erkrankt, sein Vater lebt in Amerika, Freunde hat er nicht. Bis eines Nachts um 7 Minuten nach Mitternacht ein Monster vor seinem Zimmer erscheint und von da an jede Nacht, aber dieses Monster macht ihm keine Angst.
Mehr will ich zum Inhalt gar nicht verraten, das Buch umfasst gerade mal 224 Seiten von denen nicht wenige aufwendig illustriert sind, da wäre alles schnell erzählt.


Meine Meinung:
Ich gebe zu, der Hype um das Buch, bzw. um den Film der daraus entstand hat mich neugierig gemacht, normalerweise lese ich keine Kinder und Jugendbücher. Und was ich jetzt dazu schreiben soll ohne etwas zu verraten und euch trotzdem neugierig zu machen weiß ich auch nicht. In der Schule mussten wir Geschichten und Fabeln interpretieren: Was will der Autor mit seiner Geschichte sagen? Irgendwann kam ich für mich zu dem Schluss: Meist gar nichts, er will uns einfach nur eine Geschichte erzählen. Hier ist das sicherlich anders. Die Idee zu der Story hatte die Schriftstellerin Siobhan Dowd, die verstarb ehe sie sie niederschreiben konnte, ausgeführt hat sie dann Patrick Ness.
Und das hat er richtig gut gemacht. Oberflächlich betrachtet, haben wir einen Jungen und einen Monsterbaum, der erschreckend real in das Leben Connors eindringt, der ihm Geschichten erzählt und ihm hilft sich gegen einen Schulkameraden zu wehren von dem er gemobbt wird und gegen seine scheinbar lieblose Großmutter zu rebellieren. Das die Geschichte tiefer geht, ist natürlich von vornherein klar. Sie erzählt davon wie Connor mit der Krankheit seiner Mutter umgeht und wie sein Umfeld mit ihm umgeht. Die Erwachsenen sind genauso hilflos wie Connor, erst das Monster hilft Connor zu verstehen was es mit seinem Albtraum der ihm so viel Angst macht auf sich hat. Die Geschichte macht uns klar, wie wichtig es ist, auch mit Kindern ehrlich zu sein was das Thema Tod betrifft, sie nicht allein zu lassen mit ihren Ängsten und ihrer Wut, sie nicht zu belügen und je nach alter der Kinder, sie darauf vorzubereiten was geschehen kann, natürlich nach Möglichkeit ohne sie noch mehr zu verängstigen. Manchen wird dieses Buch sicherlich dabei helfen. Die fantastischen Illustrationen begleiteten mich perfekt durch das Buch, für jüngere Leser sind sie aber vielleicht etwas zu düster.
7 Minuten nach Mitternacht, bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.