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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2022

Kommt nicht ganz an d n Vorgänger heran

Die Vergessene
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Karin Slaugter hat sich zu einer meiner Lieblings-Thriller-Autorin entwickelt. Wenn nicht sogar zu der Lieblingsautorin…
Ich konnte es deshalb kaum erwarten, das neue Buch zu lesen.

Es knüpft an „Ein ...

Karin Slaugter hat sich zu einer meiner Lieblings-Thriller-Autorin entwickelt. Wenn nicht sogar zu der Lieblingsautorin…
Ich konnte es deshalb kaum erwarten, das neue Buch zu lesen.

Es knüpft an „Ein Teil von ihr an“, kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse dessen gelesen werden.

Es spielt in zwei Zeitebenen. Einmal in der Gegenwart, Andrea ist frischgebackener Marshall und wird zu ihrem ersten Einsatz geschickt. Der nicht nur ein gewöhnlicher Einsatz ist, Andrea ist persönlich verstrickt. Eigentlich soll sie nur eine Richterin beschützen, doch es entwickelt sich schnell anders und sie steckt mitten in Ermittlungen.
Dann geht die Zeit vierzig Jahre zurück und der immer noch nicht geklärte Mord an eine junge Schülerin im Highschool-Abschlussjahr steht im Fokus. Geschickt gemacht: aus Sicht der Schülerin erzählt, in der Zeit kurz vor ihrem Tod.
Dadurch wurde sie für mich eine sehr lebendiger Charakter, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Genau das fehlte mir diesmal aber leider bei den anderen Personen. Marshal Andrea und ihr neuer Partner blieben seltsam blaß für mich. Auch andere Beteiligten, beispielsweise ein Sektenführer, dessen Charisma (das er doch wohl braucht in seinem „Job“?) hat sich mir null gezeigt. Warum man sich ihm anschloss - es hat sich mir nicht erschlossen.

Auch bezüglich des Spannungsbogen war ich ein wenig enttäuscht. Es begann schleppend und irgendwann war dann auch klar, wie der Hase lief.
Ich habe das Buch nicht so durchgesuchtet wie die Vorgänger.

Was mir gut gefallen hat: der Einblick in das US Justiz- und Polizeisystem mit den unterschiedlichen Befugnissen.

Insgesamt jammern auf hohem Niveau - es war natürlich immer noch gut, nur halt nicht so meisterlich wie erhofft.
Das Ende lässt vermuten, dass es hier noch eine Fortsetzung geben könnte.

Veröffentlicht am 29.08.2022

Intrigen, Klatsch und Liebe im London der Regency-Zet

Wie man sich einen Lord angelt
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Vorab: ich bin sicherlich nicht die best-geeignete Person für diese Buchrezension.
Weder bin ich Jane Austen Fan, noch habe ich Bridgerton gesehen oder gelesen. Auf beides wird sich bei den meisten Rezensionen ...

Vorab: ich bin sicherlich nicht die best-geeignete Person für diese Buchrezension.
Weder bin ich Jane Austen Fan, noch habe ich Bridgerton gesehen oder gelesen. Auf beides wird sich bei den meisten Rezensionen zu diesem Buch aber bezogen.

Jane Austen kenne ich aber zumindest und den Vergleich finde ich ganz gut gewählt.
Zumindest das Gehabe, der unglaubliche Wert auf Etikette, auf das Ansehen in der Gesellschaft und die Rolle der Frau, ja, Volltreffer.

Aus heutiger Sicht schon etwas anstrengend zu lesen, weil das so viel Raum einnimmt und ich habe auch ziemlich gebraucht, bis ich in einen Lesefluss kam.

Ich fand es dann aber doch überraschend amüsant. Kitty Talbot ist eine toughe Hauptdarstellerin, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Wild entschlossen, ihre Familie zu retten, auch wenn das für sie eine Heirat mit einem Ekel bedeutet. Aber hauptsache reich!
Wie sie das gnadenlos durchzieht, dafür zolle ich ihr Respekt. Sie ist blitzgescheit, durchtrieben, zielgerichtet - ich mochte sie.
Auch ihre Tante in London entspricht nicht den geltenden Moralvorstellungen und hat ein kleines Geheimnis, auch eine schöne Figur, genau wie Kittys melodramatische, intellektuelle Schwester (die mich schon beim Lesen zur Weißglut gebracht hat).

Die meisten Männer in ihrem Umfeld kommen hingegen nicht gut weg, du liebe Zeit, gut, dass die Epoche vorbei ist!

Mein Fazit: muss man mögen, ist aber durch die Person Kitty für mich witzig und unterhaltsam gewesen.
Die Art von Roman werde ich jetzt sicherlich nicht ständig lesen, es war aber ein interessanter Ausflug in ein anderes Genre.

Veröffentlicht am 20.08.2022

Gruselig

Das Haus der stummen Toten
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Eleanor will wie jeden Sonntag ihre Großmutter besuchen - und findet sie im Sterben. Den Mörder hat sie sogar noch gesehen, allerdings leidet Eleanor unter Gesichtsblindheit und kann deshalb gar keine ...

Eleanor will wie jeden Sonntag ihre Großmutter besuchen - und findet sie im Sterben. Den Mörder hat sie sogar noch gesehen, allerdings leidet Eleanor unter Gesichtsblindheit und kann deshalb gar keine Aussage zu ihm oder ihr machen. Tja.

Sie erbt ein altes Landhaus, von dem ihre Großmutter nie etwas erzählt hatte und fährt mit Freund, Tante und Nachlassverwalter zur Bestandsaufnahme hin.

Dann wird es richtig gruselig. Das alte Landhaus ist unheimlich, es ist Winter, puh, man kann sich alles so gut vorstellen und der Gruselfilm im Kopf startet.
Das mag ich übrigens sehr am Buch, es ist alles so schön bildlich beschrieben, dass das Kopfkino super starten kann.
Stellenweise habe ich befürchtet, dass es etwas ins Übersinnliche abdriftet, darauf stehe ich so gar nicht, aber die Sorge war unbegründet.

Die Handlung wird aus zwei Perspektiven im Wechsel erzählt, einmal in der Gegenwart und dann aus der Sicht eines Hausmädchens, das früher auf dem Landgut gearbeitet hat.
Das macht es sehr lebendig und noch spannender.

Ich war sehr gefesselt und fand das Buch richtig spannend und gut. Bei ca. 70 Prozent ahnt man dann allerdings, worauf es hinausläuft, die Wendung war aber richtig klasse und hat mir sehr gut gefallen.

Zwei Kritikpunkte habe ich allerdings auch: Die Frauen im Buch haben so gut wie alle Vornamen beginnend mit "A", die auch noch sehr ähnlich sind. Ich habe öfters mal überlegen müssen, wer denn nun wer ist.
Und Hauptkritikpunkt: Ein der Charaktere macht eine ziemliche Charakterwandlung durch - das fand ich nicht stimmig bzw. hat sich mir der Weg nicht erschlossen. Deshalb habe ich auch einen Stern abgezogen.

Davon abgesehen aber ein Thriller nach meinem Geschmack! Gruselig, aber nicht zu brutal (also im Sinne von anderen skandinavischen Büchern).
Die Autorin werde ich weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 18.08.2022

Fantastische Fabelwesen...aber es fehlt Spannung

Detektei für magisches Unwesen – Drei Helden für ein Honigbrot
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Das Buch ist vollgepackt mit zuckersüßen Fabelwesen. Man möchte ganz oft nur "OOOOH" und "wie niedlich" rufen und die zuckersüßen Illustrationen tun ihr übriges dazu. Habt ihr schon mal einen Wiesenschrat ...

Das Buch ist vollgepackt mit zuckersüßen Fabelwesen. Man möchte ganz oft nur "OOOOH" und "wie niedlich" rufen und die zuckersüßen Illustrationen tun ihr übriges dazu. Habt ihr schon mal einen Wiesenschrat gesehen? Klingt gar nicht so niedlich, ist er aber! Und er kann ausgezeichnet mit Champignons werfen, jawohl.
Oder eine Ulkelfe - mit fragwürdigem Witzegeschmack.
Dazu gibt es drei Detektivkinder und echte Geheimagenten. Mein geheimer Liebling ist Agent Peggory Jones, uns eint die Gemeinsamkeit, dass wir nie über eine Teilnahmeurkunde bei den Bundesjugendspielen hinausbekommen sind. Während mit das sehr peinlich ist, hängt Mr. Jones diese stolz neben seine anderen Auszeichnungen (er war stets bemüht...).

Aufzuklären sind gleich zwei Fälle, einmal der gehäufte Diebstahl von Honig und dann verschwinden auch noch jede Menge Fabelwesen. Der Dorfpolizist ist nicht sehr hilfreich und so nehmen sich die Kinder Jannik, Pola und Lulu der Sache an.
Hier hat mir ein wenig der Spannungsbogen gefehlt. Es war nicht langweilig, aber es plätscherte doch sehr vor sich hin. Obwohl die Charaktere alle so, so super sind, hat mir ein wenig die Dynamik gefehlt.
Jetzt ist das Buch auch für Kinder ab acht Jahren, insofern darf es da auch nicht so komplex sein.
Insofern: vier Sterne!

Veröffentlicht am 06.08.2022

Teenieleben ist nicht leicht: zartfühlig & witzig

Mein genialer Tod
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Vorab: Zu dem Buch gibt es einen Vorgängerband ("Mein geniales Leben"), das war mir nicht klar, man kann das Buch aber auch völlig problemlos lesen, wenn man Band eins nicht kennt.

Sigge ist mit seiner ...

Vorab: Zu dem Buch gibt es einen Vorgängerband ("Mein geniales Leben"), das war mir nicht klar, man kann das Buch aber auch völlig problemlos lesen, wenn man Band eins nicht kennt.

Sigge ist mit seiner Familie aus Stockholm in den kleinen Ort Skärblacka gezogen. Dort wohnen sie nun bei Oma, in einem Hotel! Das ROYAL GRAND GOLDEN HOTEL, um genau zu sein.
Sigges Familie samt neuem Mitbewohner ist ziemlich schräg.
Das ist sehr lustig zu lesen, ich habe aber schon auch oft mit Sigges Mama mitgefühlt, die das alles sehr tapfer erträgt, manchmal aber an ihre Grenzen kommt.

Die bunte Truppe ist zwar etwas (hüstel) anstrengend, aber total liebenswert.
Genau wie Sigge, der versucht, endlich Freunde zu finden. Eine supertolle beste Freundin hat er schon, aber jetzt hat er die Chance, mit den coolen Zwillingen auch in die Top-Liga im Sinne von "angesehen sein" aufzusteigen.
Sigge merkt aber ziemlich schnell, dass alles seinen Preis hat und muss sich überlegen, was ihm wirklich wichtig ist.

Das mochte ich sehr an dem Buch. Es behandelt wichtige Themen, verpackt hinter Witz und Slapstick, aber ohne dass der dennoch vorhandene zarte Ton, den die Themen auch brauchen, verlorengeht.
Das trotz viel Holterdipolter und fast schon Schenkenklopfen, eine sehr gelungen Dosierung, wie ich finde.
Es geht um Freundschaft, um das, was eine echte Freundschaft ausmacht, um das erste Verliebtsein, um Familie, Toleranz, die Suche nach Anerkennung und Gruppenzugehörigkeit, zu seiner Überzeugung stehen.
Sigge hat insbesondere beim letzteren Probleme, weil er früher deshalb gemobbt wurde und seine Interessen nicht Mainstream sind. Aber auch nicht exotisch, ich fand es schön zu lesen, wie Sigge da nach und nach versucht, sich besser zu behaupten.

Zu fünf Sternen hat es bei mir nicht ganz gereicht, weil ich das Buch auch etwas anstrengend fand. Das liegt in der Natur der Sache. Sigges Schwester hat beispielsweise eine sehr laute Sprechweise, das stresst die Familie, aber auch uns Lesende, da ihre Parts immer in Großbuchstaben geschrieben sind. Einerseits genial, weil damit die Lautstärke sehr gut transportiert wird und eben auch der Stressfaktor, weil man den beim doch längeren Lesen von Großbuchstaben auch beim Lesen hat.
Andererseits will ich ja gerade nicht gestresst sein, wenn ich lese.
Das zieht ich ein wenig durch, es liest sich alles hektisch und trubelig.
Das gehört so, denn so ist Sigges Leben, aber eben für mich beim Lesekonsum schon etwas außerhalb meiner Komfortzone.
Ich habe hier auch etwas mit mir gehadert, ob ich dafür überhaupt einen Stern abziehen darf, da es ja irgendwie auch so sein muss, um die Stimmung des Buches zu transportieren. Ich habe mich dann aber doch dazu entschieden, weil für mich persönlich dadurch eine Winzigkeit zur absoluten Begeisterung gefehlt hat. Aber nicht viel!

Ich öffne noch die geschwind die Geschlechter-Klischee-Schublade: Das Buch ist für Jungs und Mädchen, eine männliche Hauptperson, viel schräger Witz und die HipHop-Geschichte dürfte da auch die manchmal etwas weniger leseaffinen Jungs begeistern.