Rezension zu Kingdom of the Wicked
Kingdom of the Wicked – Der Fürst des ZornsWissenswertes
Autor: Kerri Maniscalco
Titel: Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 28. April 2022
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492706810
Preis: 17,00 € ...
Wissenswertes
Autor: Kerri Maniscalco
Titel: Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 28. April 2022
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492706810
Preis: 17,00 € (Paperback) & 12,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 416 Seiten
Inhalt
Zwei Schwestern. Ein brutaler Mord. Ein Racheplan, der die Hölle selbst entfesseln wird … und eine berauschende Liebesgeschichte.
Als die junge Hexe Emilia ihre Zwillingsschwester Vittoria ermordet vorfindet, bricht für sie eine Welt zusammen. Zutiefst schockiert will sie Rache üben – koste es, was es wolle. Selbst wenn sie dafür verbotene dunkle Magie einsetzen muss, die sie in die Gefahr bringt, von Hexenjägern enttarnt zu werden. Auf ihrer Suche nach dem Mörder trifft Emilia auf Wrath, einen der sieben dämonischen Höllenfürsten, vor denen sie von klein auf gewarnt wurde. Wrath behauptet, auf Emilias Seite zu stehen. Doch kann man einem leibhaftigen Höllenfürsten trauen, selbst wenn er noch so gut aussieht?
Cover
Für mich ist dieses Cover beinahe Perfektion. Ich liebe die dunklen Farben, die Schlange mit den hell lilafarbenen Details und die Kombination aus den goldenen Akzenten. Zudem habe ich mir die Ausgabe der Bücherbüchse (keine Werbung, da selbst gekauft) gegönnt, dessen Schnitt mich beim Anschauen jedes Mal von den Socken haut. Die einzige Kleinigkeit, die mich bei genauerem Hinsehen extrem stört, sind die Zähne der Schlange. Einfach weil diese irgendwie nicht ganz zu den Proportionen passen und das Gesamtbild somit negativ beeinflussen.
Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch von Kerri Maniscalo und vielleicht sogar das Letzte. Entdeckt habe ich es über Social-Media und war vorab sehr gespannt auf den Inhalt.
Wie das bei solchen berühmten Büchern so ist, gehen die Meinungen ja eigentlich immer auseinander. Für mich war dieses Buch in vielen Dingen leider sehr enttäuschend.
Das startet beispielsweise schon mit dem männlichen Protagnisten Wrath, einem der sieben dämonischen Höllenfürsten. Für mich entstand zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass sein Charakter mehr war, als das typische männlichen Gegenstück. Mir fehlten einfach feine Nuancen um ihn wirklich lebendig zu machen. Er war natürlich ungeheuer sexy, arrogant und geheimnisvoll. Aber darüber hinaus fehlte mir einfach die emotionale Bandbreite für einen "guten" Bookboyfriend. Seine Reaktionen im ganzen Buch beschränkten sich auf Gleichgültigkeit, List, Zorn, Sarkasmus und leider viel zu wenig Menschlichkeit um ihn in meinen Augen glaubhaft zu machen. Natürlich kann man darüber streiten, ob ein Höllenfürst menschlich zu sein hat, aber an meine Erwartungen reichte er leider nicht heran. Ich finde zudem, dass er verglichen mit anderen, aus Epen entsprungenen Traum-Fantasyhelden recht wenig vorkommt.
Dies liegt natürlich weniger an ihm selbst, als mehr an der hinreißenden Emilia. Achtung Sarkasmus. Leider konnte mich nämlich auch die Hauptprotagonistin in diesem Buch mal so gar nicht von sich überzeugen. Der Fokus ihrer Gefühle lag - wenig überraschend - einzig und allein auf Rache. Sie war mir gleichzeitig zu naiv und irgendwie (trotz vieler Überlegungen) zu plan- und zeitweilen zu kopflos. Dazu kann ich euch gerne einige Beispiele nennen: Ihr kam erst extrem spät in den Sinn, dass der Ort, an dem ihre Schwester ermordet wurde, eine Rolle spielen könnte. Dass ihre Untersuchungen, bei denen sie ganz aus Versehen einen Höllenfürsten beschwört, ihre Familie in Gefahr bringen könnte, hätte viel früher ein Thema sein müssen, wenn man mal bedenkt wie weit sie für ihre tote Schwester gehen würde. Wrath verfolgt ganz eigene Ziele, könnte sich dies vielleicht auf sie auswirken? Der ach so geheime Freund ihrer Schwester wird bis Ende des Buches beinahe komplett aus ihren Überlegungen gestrichen. Ihr versteht, was ich meine? Gut. Sobald man das Buch beendet hat, zieht sich diese Tatsache wie ein roter Faden durchs Buch. Ungünstiger Weise war das noch nicht alles. Emilia kann weder mit Wut noch mit Angst richtig umgehen, Gespräche mit Wrath laufen immer im gleichen Schema ab. Aber ihre Rache steht absolut über allem.
Das Ende war mir bei weitem nicht spektakulär genug: die ganze Zeit suchen wir Vittorias Mörder. Als er oder sie sich dann endlich zu erkennen gibt, war es weder überraschend noch dramatisch. Nach Emilias und Wraths unfreiwilliger Trennung war die ganze Zeit klar, dass er wieder auftauchen würde. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich den Teil mit seinem Wiederauftauchen nicht ganz verstanden habe. Dafür, dass dieses Buch so wahnsinnig viel Potenzial hatte, was die Emotionen anging, war einfach alles nur Durchschnitt. Wo war die Sehnsucht, der Schmerz, das Leid? Ich habe mir den zweiten Teil bereits vor Beenden dieses Bandes vorbestellt. Ich werde Emilias Rachegelüsten also noch eine weitere Chance geben. Hoffentlich ist das nächste Buch dieser Reihe besser.
Was mir jedoch gefallen hat, war die Idee der Hexerei. Die Kombination aus Magie, Dämonen und einem Kloster mit einem italienischen Hauch war erfrischend. Insgesamt war das Buch spannend und auch der Schreibstil der Autorin war angenehm - für mich persönlich nur ein paar zu viele italienische Wörter.
Fazit
Ein durchschnittliches Romantasy-Buch mit wenig emotionalem Raster, einer nervigen Protagonistin, einem eindimensionalen männlichen Höllenfürsten und dem immer präsentem Gefühl der Rache. Leider konnten das schöne Cover, der angenehme Schreibstil und die Grundidee an sich, das Buch für mich nicht retten.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.