Ein toller Roman für schöne Lesestunden
When the Storm ComesMeinung:
Obwohl es schon einige Kleinstadtromane gibt und ich davon auch viele gelesen habe, hat es auch Carina Schnell geschafft, dass ich mich mit den ersten Seiten in das Setting verloren habe und ...
Meinung:
Obwohl es schon einige Kleinstadtromane gibt und ich davon auch viele gelesen habe, hat es auch Carina Schnell geschafft, dass ich mich mit den ersten Seiten in das Setting verloren habe und am liebsten selber direkt meine Koffer gepackt hätte, für einen Urlaub in St. Andrews.
Marly hat auf ihrem Roadtrip durch Kanada kein genaues Ziel, aber nach einer Autopanne muss sie ungeplant Pause in St. Andrews machen. Dort kann sie sich als Helferin in der Tierarztpraxis etwas dazuverdienen. Während ihre Pläne schon genug durcheinander gebracht wurden, trifft sie auf Jack, aber die beiden scheinen zunächst Schwierigkeiten miteinander zuhaben. Während Marlys Vergangenheit mit dem Küstenort verbunden ist und sie der Verbindung immer näher kommt, scheint auch Jack seinen Teil dazu beizutragen, dass sie Marlys Zukunft verändert.
Wie schon erwähnt, habe ich mich in dem Setting rund um den Küstenort gleich wohlgefühlt, was auch an den sehr liebevollen Protagonisten lag. Der Einstieg findet an einer gut gewählten Stelle statt. Dabei treffen Marly und Jack relativ schnell aufeinander und mir hat ihr Umgang miteinander gefallen. Es ist in der Geschichte nicht gleich so, dass die beiden sich ihre Anziehung direkt bewusst werden. Dabei wurde es aber auch sehr gut umgesetzt, dass sich die beiden zunächst nicht so richtig mögen. Es fanden sich die ein oder anderen Szenen die mich ein wenig zum Schmunzeln gebracht haben. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass die Abneigung der beiden übertrieben wurde. Für mich wurde das ganze an der Stelle sehr gelungen umgesetzt. Auch das Tempo, wie die beiden sich annähern war zu keinem Zeitpunkt übereilt oder zu langsam.
Die Geschichte wird aus beiden Perspektiven erzählt. Ich konnte die Gedanken und Gefühle der beiden gegenüber dem anderen relativ gut nachvollziehen, auch wenn es ein wenig unsympathisch erscheint. Da aber beide so denken, gleicht sich das wieder aus. Ansonsten waren mir beide schnell sympathisch. Marly möchte mit dem Roadtrip ein Stück von sich selber finden und Jack hat in St. Andrews alles was ihm wichtig ist. Beide haben eine sehr liebevoll, aber auch humorvolle Art, die sich bei dem Umgang mit den anderen Protagonisten zeigt. Nach und nach kommen sich die beiden aber näher und dann wurden die Gefühle zwischen den beiden immer ein Stück greifbarer. Natürlich verläuft es zwischen den beiden nicht Reibungslos, aber sie kommen trotzdem ohne großes Drama aus. Mit den beiden sind dem Leser viele verschiedene Gefühle garantiert, die genau an der richtigen Stelle aufkommen.
Der Schreibstil lädt zum eintauchen ein und auch das Setting wurde schon ausreichend eingebaut, steht dabei aber nicht im Vordergrund, was mir gut gefallen hat. Die Autorin hat sich viele verschiedene Szenen überlegt, sodass es über die Seiten hinweg nie wirklich langweilig wird. Dabei muss sie aber nicht auf viel Aktion oder Drama zurückgreifen und weiß ganz alleine mit den Protagonisten, den verschiedenen Szenen und dem Setting, den Leser zu fesseln. Marly hat eine kleine große Schwäche und die sticht relativ schnell als kleines liebevolles Detail heraus, was mich im Verlauf der Geschichte zum Schmunzeln gebracht hat, weil es ab und zu immer mal der Fokus von Marlys Gedanken darstellt.
Fazit:
Ich habe "When the Strom comes" mit jeder Seite gerne gelesen und wäre am liebsten direkt mit meinen eigenen Koffern nach St. Andrews gereist. Marly und Jack sind zwei Protagonisten, die zunächst für humorvolle Szenen sorgen und dann in einem sehr schönen Tempo zu greifbaren Gefühlen übergehen. Mit liebevollen Details, abwechslungsreichen Szenen und ein gelungenes Gesamtpaket, hab ich die Geschichte gerne gelesen. Zwar hat für mich kein Highlight herausgestochen, aber für schöne Lesestunden kommt dieses Buch auch gut ohne aus.