Erfrischend verwirrend
Der Inhalt des Buches lässt sich kaum zusammenfassen. Die beiden Schauspieler im Zentrum der Geschichte machen beide gegenteilige religiöse Verwandlungen inklusive aller Schwierigkeiten, wenn diese auf ...
Der Inhalt des Buches lässt sich kaum zusammenfassen. Die beiden Schauspieler im Zentrum der Geschichte machen beide gegenteilige religiöse Verwandlungen inklusive aller Schwierigkeiten, wenn diese auf die reale Welt treffen, durch. Salahuddin Chamcha und Gibril Farishta schlagen sich nach einem Flugzeugabsturz, den sie überleben, durch die Welt Londons in den 1980er Jahren und werden gleichzeitig immer wieder mit ihrer indischen Herkunft konfrontiert. Die Charaktere verschwinden häufig hinter ihren Erlebnissen und vor allem Chamcha (“Satan”) wird für den Leser nicht ganz durchschaubar, während Gibril (“Erzengel”) durch seinen zunehmend maroden psychischen Zustand perfekt die Wirren der Traumwelt und der Realität widerspiegelt. In den einzelnen Kapiteln wird die Lebensgeschichte der beiden Hauptcharaktere, sowie unzählige weitere Storys über auftauchende Personen detailreich erzählt. Auch Gibrils Traumwelt, in der er den Erzengel verkörpert, nimmt einen großen Teil des Buches ein und erstaunt durch mystische Erzählungen und religiöse Bezüge, die einen sofort mit in die Traumwelt enführen. Mit den unzähligen historischen, religiösen und kulturellen Bezügen ist das Buch eine furchtbar interessante und durchaus lehrreiche Erfahrung. Der Abzug des halben Sterns ergibt sich durch die etwas verwirrende Entwicklung Chamchas und den allgemein etwas zu verworrenen Charakter der Geschichte. Trotzdem ein Meisterwerk was mit Aufmerksamkeit und Geduld eine wirklich lohnenswerte Leseerfahrung ist und mich als Leser in gänzlich neue Welten entführt hat! Definitiv den Aufwand wert.