Besser als der erste Band aber immer noch kein Highlight
Kannibal. JagdrauschEin Koffer voller menschlicher Gebeine taucht in der deutschen Hauptstadt auf. Der rätselhafte Fund stellt Hauptkommissarin Kami Bogatsu vor ein Rätsel: Handelt es sich hierbei um ein Verbrechen oder „nur“ ...
Ein Koffer voller menschlicher Gebeine taucht in der deutschen Hauptstadt auf. Der rätselhafte Fund stellt Hauptkommissarin Kami Bogatsu vor ein Rätsel: Handelt es sich hierbei um ein Verbrechen oder „nur“ um ein altes Skelett, dessen Ursprung sich nicht mehr zurückverfolgen lässt? Bogatsu bittet das Privatermittler-Duo Bastian Becker und Janina Funke um Unterstützung. Als die gerichtsmedizinische Untersuchung Schabspuren an den Knochen zutage fördert, kommt Becker ein schauriger Verdacht: Könnte es sich um einen Fall von Kannibalismus handeln?
„Kannibal. Jagdrausch“ ist der zweite Band der Krimireihe von Mark Benecke.
Der erste Band „Viral. Blutrausch“ hat mich leider etwas enttäuscht und so war ich mir erst nicht sicher, ob ich „Kannibal“ Lesen soll. Da beide Bücher nicht besonders lang sind, habe ich mich dann doch dazu entschieden.
Um das Fazit direkt vorweg zu nehmen, ist Band zwei auf jeden Fall besser als Band eins aber leider immer noch kein Highlight.
Der Fall an sich ist spannend. Es tauchen plötzlich Knochen in einem Koffer auf und schnell wird klar, dass jemand das Fleisch fachmännisch abgeschabt hat. Ist hier ein Kannibale am Werk? Natürlich wird Privatermittler Bastian Becker wieder hinzugezogen, um die Polizei zu unterstützen.
Leider hat Benecke es für mich auch dieses Mal nicht geschafft, diese Spannung durchgehend und schlüssig aufrecht zu erhalten.
Die Ermittlungen der Polizei sind schnell nur Hintergrundrauschen. Hauptkommissarin Kami Bogatsu taucht eigentlich nur auf, um Becker zurechtzuweisen. Becker geht es immer noch richtig schlecht, was man schon aus Band eins kennt aber was da wirklich los ist, erfährt man nicht. Das ist irgendwie frustrierend, denn man erfährt so wenig über Becker, dass man sich keinen Reim darauf machen kann. Immerhin erfährt man etwas mehr über seine Vergangenheit bei der Polizei.
Becker verrennt sich leider ziemlich wahnhaft bei seinen Ermittlungen, was vielleicht Spannung hätte bringen können aber für mich ein bisschen anstrengend war. Seine Partnerin Janina ermittelt bodenständiger aber leider ebenso wenig spannend.
Leider fehlt bei dem Ganzen auch etwas, was die alten soliden Krimis mit sich bringen. Da ist die Ermittlungsarbeit auch meist eher schlicht aber trotzdem spannend. Wenn ich an Kannibal denke, denke ich an grau. Alles ist irgendwie ein bisschen eintönig.
Selbst die neuen Figuren, die Benecke einbringt, bringen entweder keine wirkliche Bereicherung oder sind so offensichtlich wichtig für die Geschichte, dass ich eher ungeduldig wurde.
Der Fortschritt zu Band eins ist definitiv, dass man mehr über Beckers Vergangenheit erfährt und der Fall durch seine Geschichte und Skurrilität recht interessant ist.
Die Auflösung am Ende hätte spektakulär sein können, wurde dann aber doch zu schnell abgearbeitet. Das war schade.
Insgesamt wurde auch in diesem Band wieder sehr viel Potenzial verschenkt. Ob ich eine weitere Fortsetzung lesen würde, weiß ich nicht.