Wie viel Gutes Gott durch einen Menschen tun kann
Auf einer Urlaubsreise in der Türkei hat Sabine den Eindruck, dass Gott sie dort gebrauchen möchte. Sie entscheidet sich alles in Deutschland aufzugeben und mit dem Europäischen Freiwilligendienst nach ...
Auf einer Urlaubsreise in der Türkei hat Sabine den Eindruck, dass Gott sie dort gebrauchen möchte. Sie entscheidet sich alles in Deutschland aufzugeben und mit dem Europäischen Freiwilligendienst nach Gaziantep im Süden der Türkei zu gehen, um dort in Schulen zu unterrichten.
Die Umstellung fällt ihr schwer, doch ihr Anker ist die kleine christliche Gemeinde, die sie in dieser Stadt findet. Die Menschen dort werden ihr zur Familie, und als sich das Ende ihres Freiwilligendienstes nähert, sind sie Teil von Sabines Plan einen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche in der Stadt aufzubauen.
Das Angebot wird dankbar angenommen, und in Sabines Wohnung herrscht ein Kommen und Gehen von jungen Leuten. Doch Sabine hat bald mit mehreren Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie soll nicht nur aus der Türkei ausgewiesen werden, das Gebäude, das den Jugendtreff beherbergt, soll abgerissen werden. Dazu strömen massenhaft Flüchtlinge aus Syrien in die Stadt.
In diesem Chaos entsteht die Idee einer Schule für die Flüchtlingskinder, deren unfassbare Armut erschütternd ist. Neben Schulbildung können sie so eine Mahlzeit und warme Kleidung bekommen. Viele unterstützen Sabine bei ihrem Vorhaben, sowohl vor Ort als auch aus Deutschland. Es können immer mehr Kinder beschult und dabei ganze Familien unterstützt werden.
Dieser beeindruckende Bericht ist spannend und herausfordernd. Was beim Lesen auffällt, ist Sabines Demut. Sie erzählt offen von ihren Ängsten, Zweifeln und Unzulänglichkeiten. Es wird beim Lesen sehr deutlich, dass sie sich nur als Werkzeug sieht, das sich Gott zur Verfügung stellt. Ihre enge Gottesbeziehung ermutigt Leser mehr mit Gott zu wagen und von ihm zu erwarten.
Es ist interessant von der Stimmung während des ISIS-Regimes in dieser kriegsnahen Stadt zu lesen. Die Notlage der vielen Menschen ist schmerzlich; einzelne Hoffnungszeichen, wie eine OP oder ein Rollstuhl, wirken wie ein Lichtschein in dieser dunklen Umgebung. Auch von mehreren Wundern erzählt dieses Buch, und das stets auf einer unspektakulären und doch ehrfürchtigen Weise. Die Ereignisse stellen heraus, wie gut Gott für seine Kinder sorgt.
Fazit: Eine ergreifende Geschichte über den Einsatz einer mutigen und demütigen jungen Frau unter syrischen Flüchtlingen in der Türkei. Ermutigend, herausfordernd und sehr empfehlenswert!