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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2023

Nette Liebesgeschichte

Things We Left Behind (Knockemout 3)
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Lucy Score schreibt ganz nette und entspannende Liebesgeschichten für uns, Mädels. Das Buch beginnt mit einem traurigen Ereignis, der Beerdigung von Sloanes Vater. Diese Zeremonie gibt Lucy Score die Gelegenheit ...

Lucy Score schreibt ganz nette und entspannende Liebesgeschichten für uns, Mädels. Das Buch beginnt mit einem traurigen Ereignis, der Beerdigung von Sloanes Vater. Diese Zeremonie gibt Lucy Score die Gelegenheit uns die Protagonisten des Buches vorzustellen. Guter Trick. So müssen wir nicht lange in Erinnerungen kramen aus dem ersten Buch von Lucy Score in dieser Reihe. Außerdem sind die damaligen Protagonisten in diesem Buch nur Nebendarsteller.. Hier fokussieren wir uns auf Sloane und Lucian und ihren Werdegang von Jugendfreunden zu Feinden zu einem Liebespaar und Ehepaar. Das Happy End ist vorhersehbar und unausweichlich, aber der Werdegang, die Verwicklungen, die Bösen und die Guten die dazu beigetragen haben, von Sloanes Vater als positive Gestalt zu Lucians VAter, Alkoholiker und Schlägertyp, korrupten Richtern und guten und bösen Polizisten, all dies macht die Geschichte lesenswert. Die Story liest sich interessant und spannend. Die Liebesszenen inklusive. schlagfertige Dialoge, die die geneigte Leserin oft zum Schmunzeln bringen, erhöhen den Lesegenuss. Man muss das Buch ja nicht mehrere Male lesen. Einfach ein paar Stunden in lesbarem Kitsch verbringen und jede Winterdepression wird leichter ertragbar.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Sintflut auf modern

Dark Clouds
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Im Alten Testament baute Noah allein mit seiner Familie die Arche, bot darauf Raum für je ein Tierpaar ( unter uns: auf Schlangen, Asseln und Motten oder Spinnen hätte er verzichten können) und wartete ...

Im Alten Testament baute Noah allein mit seiner Familie die Arche, bot darauf Raum für je ein Tierpaar ( unter uns: auf Schlangen, Asseln und Motten oder Spinnen hätte er verzichten können) und wartete auf den großen Regen. Der dann auch prompt kam. In diesem Roman sind es Wissenschaftler, ein IT-Spezialist und Statistiker, ein Schadensgutachter und zwei Polizisten, die die Vorboten deuten und für den Regenbogen kämpfen.
Starkregenfälle drohen Deutschland zu destabilisieren. Bald taucht bei den oben genannten Personen der Verdacht auf, diese Regenfälle sind von Menschen provoziert und herbeigerufen. Öko-Terroristen, korrupte Politiker und Rechtsradikale wollen vor den bevorstehenden Europawahlen ganz Europa politisch radikalisieren und die Demokratie aushebeln. Dafür nehmen sie unzählige Menschenleben billigend in Kauf, die Zerstörung ganzer Ortschaften und der Infrastruktur, die Zerrüttung eines ganzen hoch entwickelten Landes. Das Ziel? Einen Rechtsruck in allen europäischen Staaten zu erwirken. Einige wenige Menschen erkennen ein System hinter den schweren Niederschlägen und nehmen den Kampf auf. Letzten Endes, in einem dramatischen Showdown gelingt es dem Team, die Machenschaften des Fronte della Tempesta” zu stoppen, den Vulkanausbruch zu verhindern und den sprichwörtlichen Regenbogen über ganz Deutschland zu spannen.
Thilo Falk hat einen sehr interessanten und leider auch möglichen Thriller vorgelegt. Sehr realistisch hat er eine der Sympathieträgerinnen sterben lassen, während eine andere gehörgeschädigt zurückbleibt. Aber das macht das Buch realistischer, verhindert dadurch es zu einem Hollywood Blockbuster werden zu lassen.
Wenn LKA, BKA und Bundeswehr im Buch zu einer exemplarischen Zusammenarbeit finden und auch die Teilnahme von Zivilisten gutheißen, so kommt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe schlichtweg schlecht davon. Das war so beabsichtigt vom Autor. Dieses Amt hat sich weder während der Überschwemmungen von 2021 noch in der Corona-Krise mit Ruhm bekleckert, hat in keinster Weise effizient gearbeitet, dem schlechten Ruf eines “Beamten” dafür alle Ehre gemacht.
Thilo Falk hat für dieses Buch gründlich recherchiert, über Big Data, über KI (künstliche Intelligenz), über Wetterphänomene, über alle Themen, die er in seinem Buch behandelt.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Das Fräulein vom Amt - ein ausgestorbener Beruf

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Was für ein anspruchsvoller Beruf das eigentlich war! Die jungen Frauen mussten Hochdeutsch sprechen, gebildet sein, über ein Elefantengedächtnis verfügen, immer höflich, freundlich und unpersönlich bleiben. ...

Was für ein anspruchsvoller Beruf das eigentlich war! Die jungen Frauen mussten Hochdeutsch sprechen, gebildet sein, über ein Elefantengedächtnis verfügen, immer höflich, freundlich und unpersönlich bleiben. Alma entspricht allen Anforderungen. Und noch mehr. Denn sie setzt Herz und Verstand ein, wenn sie etwas beschäftigt. Ein zufällig mitgehörtes Gespräch bringt sie auf einen Mordfall im mondänen Baden Baden, mit seinen Luxushotels, Restaurants, offiziellen und klandestinen Spielkasinos. Es ist eine Welt des Luxus, des Glamours, des großen Geldes, in der sie nur eine kleine Telefonistin ist. Trotzdem meldet sie das mitgehörte Telefonat der Polizei, wo niemand sie ernst nimmt. Außer Kriminalkommissaranwärter Ludwig Schiller. Er scheint etwas in ihr zu sehen, Gemeinsam nehmen sie die Ermittlungen auf, vor allem, nachdem Alma herausfindet, dass die Ermordete keine namenlose Prostituierte war, die ihren gewaltsamen Mord verdient hätte (unter uns gesagt, kein Mensch verdient so etwas, Berufsstand egal), sondern eine Dame der allerhöchsten Gesellschaft war. Alma ermittelt mal mit Ludwig zusammen, mal allein, auf eigene Faust und begibt sich dadurch in Gefahr, oder sie bittet ihren Cousin, den Medizinstudent Walter, ihr Zugang zur Pathologie zu verschaffen, wo sie die ermordete Margarete Kern in Augenschein nehmen kann. Ich möchte nur daran erinnern: wir schreiben das Jahr 1922, also vor genau hundert Jahren. Da übten ehrbare junge Frauen einen Beruf aus, bis sie heirateten, dann gaben sie den Beruf auf. sie waren Sekretärinnen, Lehrerinnen, Blumenverkäuferinnen oder Verkäuferinnen in anderen Läden, oder eben “Fräulein vom Amt”. Nach der Heirat wurde der Beruf aufgegeben und die junge Frau ging in ihrem Dasein als Ehefrau und Mutter auf. ein Alptraum. Alma mischt sich in Polizeiermittlungen ein, schreibt eigenmächtig den Ehemann der Ermordeten in Hamburg an, sucht zwielichtige Spielhöllen auf, kommt auf den Auftraggeber der Morde an zwei Frauen durch eigene Schlussfolgerungen. Solch eine Frau gehört nicht in eine Telefonzentrale oder an den Herd, sie gehört in ein Ermittlerteam der Polizei.
Der gradlinige Stil, die linear erzählte Handlung, ohne Rückblenden, ohne Nebenstränge, lassen diesen klassischen Kriminalfall zu einer angenehmen Lektüre werden, ohne dass man sich ständig auf neue Situationen oder Personen der Nebenschauplätze einstellen muss.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Die Nadeln in Aktion

Mörderische Masche
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Das spannende und humorvolle Buch hat mich sofort gefangen genommen: Eine Frau wird von einem Zuchtbullen getötet, ihr Ehemann Henri fällt in eine tiefe Depression aus der er erst nach acht Wochen wieder ...

Das spannende und humorvolle Buch hat mich sofort gefangen genommen: Eine Frau wird von einem Zuchtbullen getötet, ihr Ehemann Henri fällt in eine tiefe Depression aus der er erst nach acht Wochen wieder rauskommt. Sehr einfühlsam wird Henrys Weg zurück ins Leben beschrieben.
Der Zuchtbulle gehört einem unsympathischen Großbauern. Ob die Frau mit Absicht über die Weide geführt wurde, um vom Bullen angegriffen zu werden, wird sich wohl nie klären lassen. Dafür aber wird dem Großbauern von anderer Seite her das Handwerk gelegt. Betrug und Tierquälerei um nur ein paar seinerVergehen zu nennen.
Aber zunächst geraten abwechselnd andere Personen der Reihe nach ins Visier der Hobby-Ermittler, doch stellen sich alle der Reihe nach auch als unschuldig heraus, ja sogar an den Untersuchungen gegen Jochen Möllerhahn beteiligt.
Der humorvolle Stil - ich erinnere nur an den Heidi Klum Boulevard oder den tiefsinnigen Dialog über die Vorzüge einer Tiefkühlpizza, bringen eine heitere Note in den Krimi. Schade allerdings, gegen Ende flacht die Handlung etwas ab, als ob der Autorin die Luft ausgegangen wäre. Aber vielleicht sammelt sie nur Kraft, um einen neuen Fall für Henri und seine Stricklieseln zu Papier zu bringen.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Wunderschöne Beschreibungen

Die Leiche am Deich
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Der Sonnenuntergang zu Anfang des Buches hat mich hingerissen. Ich konnte mich richtig an den Meeresstrand hinbeamen und die Farben genießen. Hinzu das stimmungsvolle Coverbild. Die Handlung ist interessant, ...

Der Sonnenuntergang zu Anfang des Buches hat mich hingerissen. Ich konnte mich richtig an den Meeresstrand hinbeamen und die Farben genießen. Hinzu das stimmungsvolle Coverbild. Die Handlung ist interessant, mit den typischen Krimi-Verwicklungen, rückt aber für mich persönlich hinter den glaubwürdigen und bezaubernden Beschreibungen. Man sieht es bildlich: hier ist jemand am Werk, der das Meer liebt. Die agierenden Personen wirken wie echt, verwenden plattdeutsche Ausdrücke (zum Glück für uns Bayern, nicht zu viele), aber dadurch wird das Lokalkolorit hervorgehoben. An manchen Stellen wirken die Dialoge leicht hölzern, aber das tut der Sache keinen Abbruch. Die unverwüstliche Friesenbrauerin macht ihrer Tochter Wiebke das Leben nicht leicht. Beherzt und unerschrocken mischt sie sich immer und überall ein, hilft manchmal, behindert aber andere Male die Ermittlungen oder Verhaftungen, weil sie nicht wahrhaben will, z.B. dass Meret eine von den Bösen ist.
die Dorfbewohner helfen einander mit Rat und Tat, stehen sich in allen Lagen bei. Der bayerische Polizist hat es anfangs nicht leicht. Er eckt überall an, bei Vorgesetzten, Kollegen und den Friesen. Aber letzten Endes wird er auch in der Gemeinschaft aufgenommen.

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