Winterlicher Schwestern-Thriller, der einen mit in den Abgrund zieht und nicht mehr loslässt! Absolute Empfehlung!
SCHWEIG!In dem Thriller „Schweig“ von Judith Merchant geht es um die ungleichen Schwestern Esther und Sue, deren Aufeinandertreffen an Weihnachten tiefgreifende Folgen hat. Während Esther mit ihrem Mann und ihren ...
In dem Thriller „Schweig“ von Judith Merchant geht es um die ungleichen Schwestern Esther und Sue, deren Aufeinandertreffen an Weihnachten tiefgreifende Folgen hat. Während Esther mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Stadt lebt, bevorzugt Sue die Stille und Einsamkeit in ihrem Haus im Wald. An Weihnachten entschließt sich Esther ihrer Schwester nach langer Zeit einen Besuch abzustatten und ihr ein Geschenk zu bringen. Sue, die davon nicht begeistert ist, versucht Esther heimzuschicken, doch diese bleibt. Alte Wunden werden aufgerissen und die Abwärtsspirale nimmt ihren Lauf.
Judith Merchant hatte mich bereits mit ihrem Thriller „Atme“ gepackt, doch „Schweig“ setzt noch einen drauf. Das Lesetempo ist schnell und flüssig, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Ich war gefangen und wollte wissen, was von den beiden Schwestern verheimlicht wird. Die wenigen Figuren im Roman haben Tiefgang, man bekommt mehrere Perspektiven zu lesen, was einen allumfassenden Blick auf die Handlung gewährt. Besonders die Dialoge stehen im Vordergrund.
Das Cover ist gut gewählt, denn die Hauptszenerie ist das Haus von Sue, fernab jeglicher Situation, im Wald. Zu Beginn scheint noch alles relativ harmlos: Zwei Schwestern, die sich nicht sehr nahe stehen. Doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr begreift der Lesende, dass es unter der Oberfläche brodelt. Es zeigt sich ein Geflecht an Konfilkten, ungesagten Worten, Vorwürfen und Geheimnissen.
Besonders das Finale der Geschichte gefiel mir, da es unerwartet kam und in mir noch, nach Abschluss des Buches, nachwirkt.
Das Buch kann ich Thriller-Fans, die Interesse an einer konfltikgeladenen Familiendynamik haben, absolut empfehlen. Besonders in der dunklen Jahreszeit, kurz vor Weihnachten, bringt der Roman einen in die richtige Stimmung.