Cover-Bild Der Hausmann
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Leykam
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 26.07.2022
  • ISBN: 9783701182534
Wlada Kolosowa

Der Hausmann

Roman mit Graphic Novel
Raúl Soria (Illustrator)

»Plötzlich Randlage.«
Bei Tim und Thea verdient sie das Geld, er macht den Haushalt. Kein Problem eigentlich, bis ihr günstiger Mietvertrag gekündigt wird und sie an den Stadtrand ziehen müssen. Das neue Haus ist voller Kippenstummel und prekärer Existenzen. Zuerst läuft es ganz gut. Tim kehrt das Treppenhaus, freundet sich mit Maxim, dem jungen Mann aus der Ostukraine an, und richtet der 80-jährigen Frau Birkenberg das Internet ein. Doch dann klingelt es an der Tür. Als Tim öffnet, schlägt ein fremder Mann ihm unvermittelt ins Gesicht. Was, zur Hölle, ist da schiefgelaufen? »Der Hausmann« ist ein unkonventioneller Roman. Er kombiniert traditionelle und außergewöhnliche Erzählweisen und zeichnet so eine Geschichte über Gentrifizierung und Liebe, über Armut und schiefe Bahnen, exzessive Start-up- Kultur, Klimaerwärmung, veganes Hundefutter, Doktorwurst und Darknet. Es ist das Portrait eines Hauses, einer Stadt, einer Gesellschaft – einer Zeit, die sich noch wie das Jetzt anfühlt, aber schon bald verschwunden sein könnte. Das ist virtuose, lustvolle Gegenwartsliteratur.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2022

neue Wege

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So ein Buch habe ich noch nie gelesen und bin von der Art völlig begeistert! Alles dreht sich rund um die Mieter eines Hauses in einem Berliner Randbezirk. Wir erleben das Auf und Ab eines Pärchens, was ...

So ein Buch habe ich noch nie gelesen und bin von der Art völlig begeistert! Alles dreht sich rund um die Mieter eines Hauses in einem Berliner Randbezirk. Wir erleben das Auf und Ab eines Pärchens, was so gar nicht recht zusammen passt. Thea - soll von ihren Eltern aus langsam mal selbstständig werden und fängt einen Job in einem jungen Start up Unternehmen für Hundefutter an. Ihr Freund Tim sitzt an seiner Graphic Novel und macht nebenbei auf Hausmann. Das sorgt für reichlich Spannung. Unter ihnen wohnt die 80jährige Dagmar. Vom Sohn allein gelassen wirkt sie verbittert und mischt das Leben im Internet mit Spartipps auf. Dazu gesellt sich Maxim. Er möchte unbedingt Deutsch lernen um einen Job zu bekommen und eine Freundin. Da kommt ihn der Hausmann gerade recht. Diese drei so unterschiedlichen Bewohner und ihre Erzählstränge werden im Buch graphisch auch verschieden dargestellt. Mir machte das Lesen sehr viel Spaß. Es ist sehr gut gelungen, die verschiedenen Schreibarten miteinander zu verbinden. Auch die Verarbeitung von so einigen Themen die gerade aktuell sind, wie z.B. Rollentausch, Altersarmut, und Kriegsflüchtlinge, bekommen im Buch eine wichtige Rolle. Es ist absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Ein außergewöhnlich aufgebauter Roman über das Leben in der Großstadt, der aktuelle Probleme aufgreift und dennoch Spaß macht

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Genau so bunt wie das Cover ist auch der neue Roman von Wlada Kolosowa. Tims Ich-Erzählung wechselt sich ab mit Messenger-Chats, einem Blog, einem Deutsch-Lern-Tagebuch und einer Graphic Novel über den ...

Genau so bunt wie das Cover ist auch der neue Roman von Wlada Kolosowa. Tims Ich-Erzählung wechselt sich ab mit Messenger-Chats, einem Blog, einem Deutsch-Lern-Tagebuch und einer Graphic Novel über den Klimawandel, eindrucksvoll illustriert von Raúl Soria. Diese verschiedenen Erzählarten sind klar und gelungen voneinander abgegrenzt, machen Spaß und ergeben zusammen ein rundes Bild der Protagonisten und ihrer nicht einfachen Lebenssituation.

Tim und Thea sind durch Gentrifizierung aus ihrer vorigen Wohnung verdrängt worden und leben nun in einem vernachlässigten Haus in Berlin-Neukölln mit Nachbarn unterschiedlicher Herkunft und Generationen. Thea geht arbeiten und Tim kümmert sich um den Haushalt und seine Graphic Novel. Er freundet sich mit Maxim an, der aus der Ostukraine geflüchtet ist und hilft ihm beim Deutschlernen, und er richtet der alten Nachbarin Dagmar das Internet ein.

Das Leben in der Großstadt wird von Wlada Kolosowa sehr aufmerksam beobachtet und dargestellt, sie schreibt bildhaft und eindrücklich, mit feinem Humor, überrascht mit unerwarteten Details, die sensibilisieren und nachdenklich machen. Die Charaktere sind authentisch und berühren, Thea reibt sich in einem Start-up auf, Dagmar ist einsam, kann von ihrer Rente allein nicht leben und hat Vorurteile Ausländern gegenüber und Maxim ist orientierungslos und nicht nur von den Behörden allein gelassen. Wie im Klappentext treffend beschrieben, werden viele Probleme nicht nur des Großstadtlebens, sondern unserer Gegenwart angesprochen und das auf unterhaltsame, lebendige, auch augenzwinkernde Art und Weise, die das Buch zu einem ganz besonderen Lesevergnügen macht.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

in einem unauffälligen Mietshaus...

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Tim und Thea sind umgezogen und finden sich nun in einer kleinen Wohnung in Berlin Neukölln wieder. Thea ist diejenige, die in einem Startup für vegane Hundeernährung arbeitet und das Geld nachhause bringt, ...

Tim und Thea sind umgezogen und finden sich nun in einer kleinen Wohnung in Berlin Neukölln wieder. Thea ist diejenige, die in einem Startup für vegane Hundeernährung arbeitet und das Geld nachhause bringt, während es sich bei Tim um einen mehr oder weniger erfolglosen Künstler handelt, der den Haushalt schmeißt. Schnell freundet sich Tim auch mit den Nachbarn an, hilft der betagten 80-jährigen aus der Wohnung über ihm in Angelegenheiten des Internets und bringt dem ukrainischen Asylwerber Deutsch bei. Doch eines Tages stehen vor seiner Haustüre unerwartet zwei Männer, die ihm ohne zu zögern ins Gesicht schlagen.

Ich habe das Verlagsprogramm von Leykam immer im Blick, da hier immer recht interessante literarische Werke erscheinen, und so war ich auf diesen Roman besonders gespannt, da er als Genremix aufgebaut ist. So haben wir neben einem Handlungsstrang auch einen in normaler Prosa, aber auch einen in Form eines Blogeintrags oder eines Graphic Novels. Und diese Mischung hat für mich erstaunlich gut funktioniert. Denn jede der Erzählweisen gibt sehr viel über den Charakter und das Denken des jeweiligen Protagonisten preis.

Die Protagonisten sind es auch, die sehr gut gestaltet sind. Man bekommt beim Lesen ein sehr authentisches Gefühl, findet sich selbst immer wieder in den einzelnen Protagonisten wieder, vor allem in deren Lebenslagen. Denn das ist auch etwas, womit der Roman aufwarten kann: Gesellschaftskritik. Thea ist in einem Job gefangen, der sie körperlich und emotional auslaugt, Maxim lebt in ständiger Furcht vor einer Abschiebung und Dagmar - die Pensionistin - lebt in gesellschaftlicher und finanzieller Einsamkeit. Diese Gesellschaftskritik wirkt dabei allerdings keineswegs an den Haaren herbeigezogen oder erzwungen, sondern bettet sich sehr schön in den Gesamtkontext des Buches ein.

Auch hat das Buch einen sehr stark unterhaltsamen Aspekt, sodass es insgesamt, trotz der Thematik nicht zu bedeutungsschwer erscheint.

Insgesamt also ein gelungener Roman, der einerseits unterhält und auf der anderen Seite auch zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Mist - die hippe Wohnung ist weg!

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Nach ‚Fliegende Hunde‘ hat Wlada Kolosowa einen neuen Roman geschrieben: Der Hausmann. Spannend an diesem Roman ist nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Hippster-Dasein der Berliner Bubble-Crowd und ...

Nach ‚Fliegende Hunde‘ hat Wlada Kolosowa einen neuen Roman geschrieben: Der Hausmann. Spannend an diesem Roman ist nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Hippster-Dasein der Berliner Bubble-Crowd und deren Probleme mit der Gentrifizierung, sondern auch die Art der Erzählung. Das ist wie ein All-in-One Produkt, denn hier bekommt man nicht nur klassischen Text zu lesen, nein, auch SMS/WhatsApp/Signal oder was auch immer für einen Messangeraustausch bricht den Text auf genauso wie Graphic Novel Anteile und Blogeinträge. Kunterbunt in das transportierende Medium, was uns dann doch ein rundes Bild der Geschehnisse liefert.
Berlin, hippes Maybachufer in Neukölln. Thea und Tim wurde die Wohnung gekündigt und sind gezwungen sich eine neue Bleibe außerhalb der Ringbahn zu suchen. Die Gentrifizierung hat voll zugeschlagen. Wo doch die beiden selbst in die Hipster-Klassifizierung passen, aber nur leider ohne Moneten. Thea war Langzeitstudentin, kommt aus gut betuchtem Elternhaus, beginnt nun einen Job in einem Start-up für veganes Hundefutter. Dadurch wird der weniger erfolgreiche Illustrator Tim in die Rolle des Hausmanns geworfen. Im neuen Haus spielen noch zwei weitere Personen eine große Rolle. Ein Ukrainer, Maxim, der schon 2018 floh und Tim sich nun verpflichtet fühlt ihm Deutsch beizubringen, da der 19jährige arbeitslos ist. Und natürlich die gute Frau Birkenberg, die das Internet für sich entdeckt hat und dort auf ihrem Blog ‚sparenmitdagmar‘ zwielichte Tipps verbreitet. Was es mit der Faust in Tims Gesicht auf sich hat, dass findet ihr am besten beim Lesen heraus!
Die Kombination aus verschiedenen Erzählarten ist auch einfach zu folgen, denn der Text bildet die Grundmauer, die Messanger-Unterhaltungen führt Thea, die Graphic Novel Teile – die hervorragend von Raúl Sorina illustriert wurden !!!– sind Arbeiten von Tim und die Blogeinträge gehören zu Frau Birkenbach. Das braucht in keinster Weise abschrecken!
Die Kombination aus Berlin und der momentanen Gemengelage um Wohnungsmangel, Gentrifizierung, Reibung von Menschen die nur Zufällig aneinander und zueinander geraten sind, Hipster und Normalos, Gestrandete und Alte, dieses bunte Potpourri macht diesen Roman sehr sehr lesenswert!
Ich kann ich wärmsten empfehlen, auch wenn man nicht in Berlin wohnt oder Berliner:in ist!

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Originell in Aufmachung und Inhalt

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Dieses Buch unterscheidet sich so völlig von den Romanen, die ich sonst lese. Ich hatte aber richtig Spaß bei der Lektüre.
Verschiedene Erzählarten wechseln sich ab, dargeboten jeweils von einer der Hauptromanfiguren ...

Dieses Buch unterscheidet sich so völlig von den Romanen, die ich sonst lese. Ich hatte aber richtig Spaß bei der Lektüre.
Verschiedene Erzählarten wechseln sich ab, dargeboten jeweils von einer der Hauptromanfiguren – die klassische Erzählung von Tim, ein Chat zwischen seiner Lebensgefährtin Thea und ihrer Freundin/Kollegin, ein Blog einer älteren Hausnachbarin, Deutschschreibübungen eines jungen, geflüchteten Ukrainers und schließlich noch eine Graphic Novel, mit der der Illustrator Tim groß herauskommen will. Diese Erzählweise passt gut zu den kunterbunt zusammengewürfelten Bewohnern des Mietshauses in dem lebhaften Berliner Viertel Neukölln, deren verschiedene soziale Probleme thematisiert werden, manche mit aktuellem Bezug.
Das Buch kann ich empfehlen.

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