(M)Ein absoluter Herzensroman!
Als Kirsty Woods am Telefon von der unfreundlichen Cailin Buchanan erklärt bekommt, sie habe das Haus ihrer Großmutter in Schottland geerbt, ist sie verwirrt: Ihre Großmutter ist seit vielen Jahren tot?! ...
Als Kirsty Woods am Telefon von der unfreundlichen Cailin Buchanan erklärt bekommt, sie habe das Haus ihrer Großmutter in Schottland geerbt, ist sie verwirrt: Ihre Großmutter ist seit vielen Jahren tot?! Da sich ihre Mum in Schweigen hüllt, reist Kirsty zur Isle of Mull, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch als sie dort ankommt, ist sie alles andere als willkommen. Dabei gefallen ihr das Haus und das Städtchen ebenso sehr wie der sympathische Barkeeper Aidan, sodass sie ernsthaft überlegt zu bleiben. Vor allem, weil sich immer mehr Fragen zu ihrer Vergangenheit auftun …
Wir schlüpfen in Kirstys wunderbar verrückten Kopf und begleiten sie auf ihrer Reise zu ihren Wurzeln, die uns besonders eines lehrt: Vorurteile und falsche Annahmen machen uns das Leben nur unnötig schwer. So stop guessing and start talking !
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MEINE EINDRÜCKE
Im ersten Teil ihrer „Schottische Träume“ - Reihe hat mich Cara Hay (ein Pseudonym von Nina Resinek) innerhalb weniger Seiten durch einen luftig leichten Schreibstil und eine ursympathische Protagonistin verzaubert. Ihre ausgeprägte Schwäche für die britischen Inseln, die sie nach eigenen Angaben hat, ist dem Roman definitiv anzumerken und erklärt einmal mehr wieso ich plötzlich das Gefühl habe nach Schottland reisen zu wollen.
Der zweite Band der Reihe, „Die bezaubernde Glasbläserei“, ist für Januar 2023 geplant.
Die Erzählstruktur
Die gesamte Geschichte wird aus der Sicht der Keramikkünstlerin Kirsty Woods erzählt, die uns mitnimmt in ihre bildlich kreative und verrückte Gedankenwelt mit ihren inneren Diskussionen. Dabei hat Cara Hay ihr einen so direkten und humorvollen Ton geschenkt, dass ich regelmäßig schmunzelnd mein Buch in den Händen gehalten und einfach pure Freude am Lesen empfunden habe.
Ich habe mich sofort in die Leichtigkeit des Schreibstils verliebt, die es mir ermöglicht hat, nicht nur direkt in die Geschichte ein- sondern komplett abzutauchen.
Die Charaktere
Noch nie habe ich eine so sympathische Protagonistin kennengelernt, der zumindest ich, bestimmt aber auch viele viele andere, nicht müde werden zuzuhören! Kirsty (die bei mir im Kopf erstmal Kristy hieß, weil sich Kirsty irgendwie seltsam anhört ), ist eine aufgeweckte und humorvolle Persönlichkeit. Sie trägt ihr Herz wortwörtlich auf der Zunge und merkt oft erst hinterher, dass sie manche Dinge laut ausgesprochen hat, die sich in ihrem kreativen Kopf irgendwie weniger verrückt angehört haben. Tief im Inneren ist sie ein sehr friedliebender Mensch, der sich mit wenig zufriedengibt, dem aber doch bisher etwas sehr gefehlt hat: ein echtes zu Hause, Freunde, die fast mehr Familie sind und ein Partner, der sie bedingungslos liebt.
Die Freudinnen ihrer Großmutter sind ein witziger, zusammengewürfelter Haufen, der zusammen durch dick und dünn geht – ein echter „Clan“. Und auch Aidan, der gutaussehende, sympathische Barkeeper mit seinen meerblauen Augen, gehört mit zur Clique.
Rundum eine schöne Kombination aus sehr überzeugenden Charakteren, von denen jeder etwas ganz Besonderes und auf keinen Fall langweilig ist. Okay, vielleicht bis auf Andrew, Kirstys Freund, der so gar nicht zu ihr passt und nur an ihr rummäkelt.
Die Handlung
Wer hier auf einen reinen Liebesroman hofft, wird schnell enttäuscht werden – ich hingegen habe mich sofort tierisch gefreut, da ich tatsächlich eigentlich gar kein Schnulzenfan bin Klar, „der attraktive Pubbesitzer Aidan, dem Kirsty ihr Herz ausgeschüttet hat“ spielt natürlich eine nicht so unwichtige Rolle. Doch liegt der Fokus tatsächlich mehr auf der sympathischen Keramikkünstlerin Kirsty mit ihrer Suche nach ihren Wurzeln und ihrem Kampf gegen die Selbstzweifel und die Einsamkeit.
Die Klappentextüberschrift war das, was mich beim ersten Stöbern gelockt hat und tatsächlich in meinen Augen auch sowas wie der geheime Titel dieses Romans sein könnte: „Freundinnen kann man nicht erben - oder doch?“ Dieser Satz lässt bereits erahnen, dass die anfängliche Abneigung, die Kirsty auf der Isle of Mull erwartet, nicht von Dauer sein wird. Was sich aber wirklich dahinter verbirgt müsst und dürft ihr unbedingt allein herausfinden
Es ist ein Roman über Freundschaft und Familie, über Verlust und Neuanfang, über Zweifel und Ermutigung, über Einsamkeit und Zweisamkeit.
Es ist ein Roman, der mich zunächst auf höchst amüsante Weise die Protagonistin ins Herz hat schließen lassen und mich gleich im Anschluss mit ihr zusammen hat leiden, mitfiebern und freuen lassen.
Es ist ein Roman, der ebenso unvorhersehbar wie vorhersehbar ist, der auf der einen Seite unerwartet tief berührt und auf der anderen Seite große Leichtigkeit und Freude verbreitet – eine echte Tragikomödie mit Feel-Good-Faktor!
Das Ende
…ist objektiv gesehen, sehr stimmig. Subjektiv gesehen ist es einfach nur der perfekte Abschluss für eine sehr schöne Geschichte, die mich sehr berührt hat.
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MEIN FAZIT
Die Geschichte ist so luftig leicht, witzig und gleichzeitig so liebevoll erzählt, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Am liebsten würde ich sofort in den Flieger steigen und die mir so lieb gewonnene Truppe besuchen fahren.
Alles in allem hat sich der Roman als weit mehr herausgestellt als ich mir erhofft hatte:
er war nicht nur meine perfekte Sommerlektüre, sondern ein absoluter Herzensroman – MEIN absoluter Herzensroman! Etwas ganz Besonderes, das ich jedem nur ans Herz legen kann, der sich einer quirligen Protagonisten hingeben will oder auch vielleicht selbst ein bisschen verrückt ist