Spannender Krimi
Saarland-Connection
„...Nur den Kopf ein bisschen nach rechts. Und die Arme vom Oberkörper abknicken. Die Füße würde er noch einmal mit Kabelbindern fixieren müssen, damit sie nicht rausrutschten...“
Mit diesen Sätzen beginnt ...
„...Nur den Kopf ein bisschen nach rechts. Und die Arme vom Oberkörper abknicken. Die Füße würde er noch einmal mit Kabelbindern fixieren müssen, damit sie nicht rausrutschten...“
Mit diesen Sätzen beginnt der erste Teil des Buches, der sich „Overtüre“ nennt. Die Auflösung der Inszenierung lässt nicht lange auf sich warten. In der Völklinger Hütte harrt der Künstler Paulo Pausini auf die Eröffnung seiner Ausstellung. Sie soll digital übertragen werden und alles, was im Saarland Rang und Namen hat, ist dazu eingeladen. Auch Kommissarin Veronika Hart ist mit ihrem Chef vor Ort.
Dann aber kommt der Schock. In die Skulptur des Künstlers wurde, um es mal so auszudrücken, eine Leiche eingearbeitet.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben.
Der Schriftstil ist sehr gut ausgearbeitet. Er enthält viele treffende Sprachbilder wie hier bei den Gedanken des neuen Oberstaatsanwaltes.
„...Er wusste, dass alle irgendwie miteinander verbandelt waren, geschäftlich und privat. Und dass sie, wenn sie zu viel in der Suppe rühren würden, auch unappetitliche Details zu sehen bekämen, die der eine oder andere Koch vielleicht lieber verstecken würde...“
Benno Hartmann, der Tote, ist ein Bauunternehmer. Es gilt, eine Menge von Spuren zu verfolgen. Wem war er wann und warum auf den Schlips getreten? Hatte er einen Konkurrent ausgebootet? Doch auch in seinem familiären Umfeld war nicht alles eitel Sonnenschein.
Hinzu kommt, dass Veronika von vielen Seiten kritisch beäugt wird. Der Tote hatte Beziehungen bis in die höchsten Kreise. Eines erkennt sie schnell:
„...Bei der Inszenierung und der religiösen Symbolik spricht das für jemand, der Aufmerksamkeit will, der vielleicht eine Botschaft hat...“
Akribisch wühlen sich die Ermittler durch Stöße von Papier. Ganz nebenbei erfahre ich einiges über die Ausschreibungspraxis im Bauwesen und die Möglichkeiten, diese zu manipulieren.
Als es die nächste Tote gibt, wird die Zeit knapp. Hier scheint jemand gründlich aufzuräumen.
Ab und an lässt mich die Autorin einen Blick in die Seele des Täters werfen. Der fühlt sich zum Rächer berufen. Warum und wieso erfahre ich allerdings ziemlich spät. Anfangs bleibt es bei Andeutungen.
„...Es würde sicher bald eine Pressekonferenz geben. Er wollte zu gerne wissen, ob sie den Köder schon geschluckt und seine Nachricht verstanden hatten...“
Kurze Kapitel und schnell wechselnde Handlungsorte sorgen für einen hohen Spannungsbogen. Außerdem fließt viel lokales Flair in die Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die zu genaue Beschreibung der Taten sonst nicht mein Fall ist. Interessant fand ich den Aufbau des Krimis wie ein Musikstück. Das spiegelt sich im Namen der vier Teile.