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Veröffentlicht am 21.07.2017

Ein fantastisches Abenteuer mit viel maritimem Flair und einer tollen Grundidee

Wächter der Meere, Hüter des Lichts
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„Ein Leuchtturm ist ein besonderer Ort. Ein Ort, an dem sich das Endliche und das Unendliche berühren.“ (S. 395)

Meine Meinung:

Bereits der Prolog als Start in die Geschichte ist geheimnisvoll und fesselnd, ...


„Ein Leuchtturm ist ein besonderer Ort. Ein Ort, an dem sich das Endliche und das Unendliche berühren.“ (S. 395)

Meine Meinung:

Bereits der Prolog als Start in die Geschichte ist geheimnisvoll und fesselnd, so dass mich Autor Oliver Schlick („So kalt wie Eis, so klar wie Glas“ / „Miranda Lux: Denken heißt zweifeln oder…“) gleich für sein Abenteuer eingenommen hat. Im Folgenden lernt der Leser erstmal die liebenswerte Protagonistin, die 16jährige Rebecca Quist, kennen, die seit dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern bei unnahbaren und unterkühlten Pflegeeltern in einem der vornehmsten Hamburger Stadtteile aufwächst.

Nach einer wilden Party hört Rebecca plötzlich fremde Stimmen in ihrem Kopf – und schreibt dies erstmal dem unfreiwilligen Marihuana-Konsum zu. Doch als die Stimmen auch an den darauf folgenden Tagen nicht verschwinden, offenbart sich Rebecca ihren Pflegeeltern ohne zu ahnen, was für eine unglaubliche Ereigniskette dies auslösen wird. Von hier an entspinnt sich eine abenteuerliche Geschichte voller Fantasie und Spannung. Die Grundidee, die sich der Autor dabei erdacht hat, ist faszinierend, fantastisch und in ihrem Kern doch irgendwie sehr aktuell und überzeugend. Mehr kann ich dazu - ohne zu spoilern - leider nicht verraten. Aber eines ist gewiss: Diese Story zieht ihre Leser immer mehr in ihren Bann, so dass man das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Konsequent entwickelt sich die Story weiter, hält einige Überraschungen für die Leser bereit und springt von Spannungsspitze zu Spannungsspitze, bis sie sich zum großen und dramatischen Finale aufschwingt, das für meinen Geschmack etwas zu schnell vorbei war. Am Ende, nach einem sehr schönen und stimmigen Epilog, hat mich Oliver Schlick vollkommen zufrieden mit einem wohligen Gefühl im Bauch das Buch zuklappen lassen.

Aber nicht nur die abenteuerliche und spannende Geschichte machen dieses Buch lesenswert, denn der Autor hat auch ein Händchen für tolle, extrem atmosphärische und maritime Schauplätze (z.B. die kleine fiktive, wild-romantische Insel Zanderland oder auch die urige Pension „roter Hering“), sondern auch für skurrile Charaktere. Der Rat der Wächter ist ein Mix aus bunt zusammengewürfelten, sehr individuellen und einprägsamen Charakteren, vom gemütlichen Helios Ehrenfeld mit Kölner Dialekt, über die rotzig-taffe Patty bis hin zum ungestümen und heißblütigen Eilean. Hier findet sicherlich jeder Leser einen passenden Lieblingscharakter!

Oliver Schlicks Schreibstil ist flüssig, amüsant, nordisch und manchmal auch frech-flapsig. Flotte und stellenweise auch etwas raubeinige Ausdrücke (z.B. „Hirnamöben“ / S. 325 - oder auch „schöngeföhnte Hirnfrikadellen“ / S. 269) hat er ebenso parat wie humorvolle Sprüche („außerdem ist der Schuppen so dreckig, dass da sogar die Ratten `ne Krankenversicherung eingeführt haben.“ / S. 214).

FAZIT:
Ein fantastisches Abenteuer mit liebenswert kantigen Charakteren und viel maritimem Flair. Ein absoluter Lesetipp!

Veröffentlicht am 20.07.2017

Ein spannendes, turbulentes und zugleich lehrreiches Abenteuer

Zeitreise auf vier Pfoten, Band 01
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Zum Inhalt:
So hatte sich das Professor Tempus eigentlich nicht vorgestellt, als er seine selbsterfundene Zeitmaschine anschmeißt: Plötzlich trudeln die verschiedensten Tiere aus den unterschiedlichsten ...

Zum Inhalt:
So hatte sich das Professor Tempus eigentlich nicht vorgestellt, als er seine selbsterfundene Zeitmaschine anschmeißt: Plötzlich trudeln die verschiedensten Tiere aus den unterschiedlichsten Zeitepochen heraus. Natürlich können die Tiere nicht alle einfach im Garten des Professors bleiben – denn vielleicht haben sie in ihrer jeweiligen Zeit ja noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.
Kurzerhand beschließen der Professor, seine Enkelin Lia und Hundedame Madame Curie (kurz: „Curry“), die Tiere wieder in ihre richtige Zeit zurück zu bringen und starten mit der kleinen Katze aus dem alten Ägypten. Doch Kleopatra ihre Katze wieder zu bringen hört sich erst mal viel einfacher an, als es ist…

Unsere Meinung:
„Zeitreise auf vier Pfoten - Eine Katze für Kleopatra“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe des deutschen Autors Michael Koglin, den manche Leser sicherlich schon von seinen erfolgreichen Krimis und Thrillern kennen (u.a. „Der Mädchenmacher“ und „Seelensplitter“ der „Peer Mangold und Kaja Winterstein“-Reihe).

Die Geschichte wird aus der Perspektive der total liebenswürdigen, etwas verfressenen und oftmals sehr hilfreichen Schäferhunddame Curry erzählt, die sich sehr zu unserem absoluten Liebling entwickelt hat. Dabei sorgt ihre Sichtweise der Dinge zwischendurch immer wieder für Schmunzler. Aber auch der findigen aber manchmal auch etwas zerstreute Professor Tempus und die unerschrockene und sehr aufgeweckte Lia haben uns von Anfang an sehr gut gefallen.

Mit dem Start in die eigentliche Geschichte, die Zeitreise ins alte Ägypten zur Herrschaftszeit von Kleopatra (rd. 50 v. Chr.), verliert der Autor keine Zeit und so entwickelt sich ein temporeiches, spannendes und aufregendes Abenteuer mit vielen Facetten und mehr als einem schwierigen Auftrag für die drei Zeitreisenden. Es ist schon echt erstaunlich, wie viel „Inhalt“ Michael Koglin in diese rd. 110 Seiten lange Geschichte hineinpacken konnte. Wir haben beim Lesen mit unseren drei Zeitreisenden mitgezittert und mitgefiebert, haben mit großen Augen die Geheimnisse und Lebensarten im alten Ägypten verfolgt, an manchen Stellen vor Spannung fast den Atem angehalten und so ganz nebenbei noch einiges Interessantes über das alte Ägypten gelernt. Dies ist wirklich eine Geschichte, in die man ganz, ganz tief eintauchen kann! Am liebsten hätten meine Jungs (6 & 9) das Buch in einem einzigen Rutsch vorgelesen bekommen.

Neben den vielen Interessanten Dingen über das alte Ägypten, die man während des Lesens so ganz nebenbei erfährt (und auch für mich als Erwachsenen gab es da Neues dazuzulernen!), befindet sich am Ende des Buches noch ein kleines Glossar, das das Wissen über das alte Ägypten noch weiter vertieft. Bei meinen Jungs ist die Ägypten-Neugier auf jeden Fall geweckt!

FAZIT:
Ein tolles und rasantes Abenteuer – wir haben mitgefiebert, mitgestaunt und ganz nebenbei noch Einiges über das alte Ägypten gelernt. Super!

Veröffentlicht am 18.07.2017

Ein temporeicher und humorvoller Ferien-Lesespaß für Klein und Groß

Das wilde Uff, Band 2: Das wilde Uff fährt in den Urlaub
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Zum Inhalt:
Nachdem Lio das UFF vor den Fängen des verrückten Prof. Dr. Dr. Othenio Snaida gerettet hat und das UFF kurzerhand bei Familie Peppel eingezogen ist, liegen insbesondere bei Mama Peppel die ...

Zum Inhalt:
Nachdem Lio das UFF vor den Fängen des verrückten Prof. Dr. Dr. Othenio Snaida gerettet hat und das UFF kurzerhand bei Familie Peppel eingezogen ist, liegen insbesondere bei Mama Peppel die Nerven blank. Ständig geht etwas zu Bruch ("Du zerstörst jeden Tag mindestens drei Dinge." - S. 41) oder wird kurzerhand aufgefressen. Mittlerweile ist die ganze Familie Peppel urlaubsüberreif. Nur doof, dass dank der ganzen Reparaturen gähnende Leere auf dem Peppelschen Familienkonto herrscht. Da kommt die Gewinnbenachrichtigung über einen Gratis-Urlaub im sonnigen Sizilien gerade recht. Komisch nur, dass keiner an diesem Preisausschreiben teilgenommen hat…

Unsere Meinung:
„Das wilde Uff fährt in den Urlaub“ ist der zweite Band einer neuen Kinderbuchreihe von Michael Petrowitz, der schon mit seinen beiden Bänden für die Leserabe-Reihe („Kung-Fu im Turnschuh“ & „Besuch aus dem Weltraum“) bewiesen hat, das er ein gutes Händchen für fantasie- und humorvolle Kinderbücher hat.

Im Mittelpunkt steht natürlich wieder das knuddelige blaue Uff, das sich zur Zeit der Dinosaurier schlafen gelegt hat und durch Lio unsanft geweckt wurde. Wer diese Ereignisse aus dem ersten Band noch nicht kennt, hat auf jeden Fall etwas verpasst, kann Band 2 aber trotzdem lesen und genießen. Wir sind inzwischen große UFF-Fans geworden, denn das Uff ist total lustig, sprüht nur so vor – manchmal etwas merkwürdig erscheinenden – Ideen und ist trotz aller Problemchen vor allem eines: ein ganz toller und treuer Freund! Diesen Urzeitbewohner kann man einfach nur gern haben, so ein Uff würde sich wohl jedes Kind als Freund wünschen!

Dass eine Urlaubsreise mit UFF alles andere als langweilig und „plankonform“ verläuft, dürfte wohl (außer Mama Peppel) jedem von Anfang an klar sein. Die Problemchen beginnen schon auf der Autofahrt, bei der UFF spontan mal einen LKW-Ladung Tulpen verputzt und ab Tempo 40 ganz „ungute“ Gefühle bekommt. So kommen die Peppels auch erst gegen Mitternacht in Sizilien an – ganze zwei Tage später als geplant. Aber auch vor Ort sorgt UFF ständig für neue Herausforderungen und für jede Menge Spaß und Durcheinander, beispielsweise beim Bau der weltgrößten Sandburg oder auch beim ausgiebigen Plantschen in der „Badewanne“, die aufgrund der Größe nach draußen verlagert wurde. Bei UFFs Eskapaden bleibt garantiert kein Lachmuskel still, zumal Autor Michael Petrowitz diese durch seine flotte und humorvolle Schreibweise noch weiter reizt ("Deine Talente scheinen aber sehr, sehr tief verborgen zu sein." (S. 35).

Ein UFF-Band ohne den verrückten Prof. Dr. Dr. Othenio Snaida wäre allerdings kein echter UFF-Band. Dass dieser zwielichtige Wissenschaftler schon wieder sein Unwesen treibt, sei schon mal verraten. Doch diesmal bekommt er bei seinen Machenschaften sogar noch Unterstützung, was durchaus für Spannung sorgt.

Eines ist also klar: In dieser Geschichte gibt es jede Menge Chaos, Spaß, Überraschungen und immer wieder etwas zu Lachen! So humorvoll und unterhaltsam diese Geschichte auch ist, transportiert sie doch auch einige Botschaften mit Tiefgang. Denn wer das „Uff“ gelesen hat, wir schnell merken, wie wichtig Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt sind, und dass „Anders sein“ nichts ist, wovor man sich fürchten muss. Komplettiert wird dieses wunderbare Buch durch zahlreiche Illustrationen von Benedikt Beck.

FAZIT:
Eine wunderbare Fortsetzung voller Spaß, Chaos und Überraschungen – für Klein und Groß! Wir freuen uns auf Band drei!

Veröffentlicht am 21.06.2017

Teil zwei des packenden und immer wieder überraschenden Thrillerdoppelpacks

Bruderlüge
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Meine Meinung:

„Ich wusste nicht mehr, wem ich trauen konnte, und ebenso wenig, wer leben durfte und wer sterben musste.“ (S. 263)

Die schwedische Bestseller-Autorin und Expertin für EU-Außenpolitik ...

Meine Meinung:

„Ich wusste nicht mehr, wem ich trauen konnte, und ebenso wenig, wer leben durfte und wer sterben musste.“ (S. 263)

Die schwedische Bestseller-Autorin und Expertin für EU-Außenpolitik & Nahostfragen Kristina Ohlsson dürfte vielen Lesern bereits von ihrer „Fredrika Bergmann“-Reihe bekannt sein („Aschenputtel“, „Tausendschön“,…). Mit „Bruderlüge“ hat sie nun den Nachfolgeband zu „Schwesterherz“ vorgelegt. Auch wenn diese Fortsetzung mit einer kurzen, aber sehr gelungenen Zusammenfassung der Ereignisse aus „Schwesterherz“ beginnt, sollte man den ersten Band meines Erachtens zwingend vorher gelesen haben. Aufgrund der Komplexität der Handlung würde ich „Schwesterherz / Bruderlüge“ auch eher als ein einziges Werk, aufgeteilt in zwei Teile, bezeichnen.

Inhaltlich knüpft „Bruderlüge“ nahtlos an „Schwesterherz“ an und auch der eher ungewöhnliche Schreibstil bleibt entsprechend vorhanden, denn der Protagonist Martin Benner erzählt seine obskuren Erlebnisse einer Journalistin, die hier die Rolle einer Chronistin übernimmt. Entsprechend wird die Geschichte durchweg aus der Ich-Perspektive Benners erzählt, die einen tiefen Einblick in den Charakter und die Denkweise des Protagonisten erlaubt, gleichzeitig aber die tatsächlichen Gefühle, inneren Motivationen und Absichten aller anderen, teilweise sehr zwielichtigen Charaktere entsprechend im Verborgenen lässt. Hierdurch schafft es die Autorin fast perfekt, dass man als Leser im Verlauf der Geschichte nahezu keinem anderen Charakter mehr über den Weg traut. Wie bereits im ersten Band bleibt der Charakter Benners selbst ungewöhnlich und polarisierend („Ich war ein Reiseleiter des Todes.“ - S. 266). Auf der einen Seite seine anscheinend unüberwindbare Egozentrik und sein Hang zu Alleingängen und Spontanhandlungen, auf der anderen Seite seine schon fast väterliche Fürsorge für seine kleine Nichte Belle, was ihn trotz aller Fehler für mich wieder sympathisch und menschlich gemacht hat.

Auch im zweiten Teil bleibt die Autorin ihrem Stil treu und überrascht den Leser mit vielen unvorhergesehenen Wendungen, Orts- und Szenenwechseln. Entsprechend sind Tempo und Spannung das ganze Buch über hinweg auf hohem Niveau und die paranoide Grundstimmung steigert sich nahezu bis ins Unerträgliche. Allerdings kommt dieser Teil nicht ganz an das extrem hohe Niveau des Vorgängerbandes heran, was m.E. daran liegen dürfte, dass die Autorin in „Schwesterherz“ ganz bewusst den Raum genutzt hat, um immer wieder neue Fragen und weitere Zweifel aufzuwerfen und die Geschichte zusehends komplexer werden zu lassen. In „Bruderherz“ hingegen musste die Autorin die losen Stränge langsam zueinander bringen und all die zahlreichen Fragen auflösen.

Letztendlich gelingt es Kristina Ohlsson für meinen Geschmack, ein sehr spannendes Finale mit einigen Überraschungen zu präsentieren und dennoch alles retrograd plausibel zu erklären. Natürlich gibt es bei einer dermaßen verschlungenen und komplexen Geschichte immer Teile der Auflösung, die ein bisschen weiter her geholt zu sein scheinen oder die vielleicht nicht jeden Leser bis ins letzte Detail überzeugen werden, denn die Autorin nutzt hier in einigen Aspekten eine grundsätzliche Gegebenheit der Natur, nämlich das oftmals irrationale Verhalten von Menschen. Durchaus kann man als Leser das Handeln einzelner Charaktere nicht vollständig nachvollziehen, aber dies ist in der realen Welt ja auch leider nur allzu oft der Fall. Ich persönlich bin mit der Auflösung sehr zufrieden, denn die Autorin hat es sich auf der einen Seite nicht zu einfach gemacht, auf der anderen Seite aber auch keine gezwungen und konstruiert wirkende Lösung präsentiert, bei der man den Eindruck hätte haben können, dass sie am Ende selbst nicht mehr gewusst hätte, wie sie ihre Geschichte noch zu einem guten Ende hätte bringen sollen. Für mich ist es insgesamt eine in sich runde und stimmige Auflösung.

FAZIT:
Beide Bände zusammen bilden einen außergewöhnlichen Thriller mit polarisierenden Charakteren, vielen Überraschungen und Sackgassen und einer immer bedrohlicher werdenden paranoiden und gehetzten Grundstimmung. Für mich eines meiner Lese-Highlights dieses Jahres!

Veröffentlicht am 07.06.2017

Wieder ein Volltreffer: Richtig spannend, wunderbar humorvoll und echt magisch!

Der Galgen von Tyburn
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Zum Inhalt:
Das hätte sich Peter Grant wohl nicht träumen lassen, dass Lady Tyburn den Gefallen so schnell einfordert, den er ihr noch schuldig ist (nachdem sie ihn aus einem Berg Schutt befreit hatte). ...

Zum Inhalt:
Das hätte sich Peter Grant wohl nicht träumen lassen, dass Lady Tyburn den Gefallen so schnell einfordert, den er ihr noch schuldig ist (nachdem sie ihn aus einem Berg Schutt befreit hatte). Bei einem Todesfall durch Drogenmissbrauch könnte auch Lady Tys Tochter in den Fokus der Ermittlungen rücken – und genau das soll Peter mit allen Mitteln verhindern. Auf gar keinen Fall soll er seinem Chef Nightingale davon berichten. Natürlich tut Peter genau das – und das ist nur der Anfang eines Falls, der viel, viel größer ist, als alle Beteiligten zu Beginn vermuten…

Meine Meinung:

„Der Galgen von Tyburn“ ist der mittlerweile sechste Fall für den jungen PC Peter Grant vom Folly, der zwei Mann starken Spezialeinheit der Londoner Polizei für magische Angelegenheiten. Auch wenn der Fall in sich abgeschlossen ist, würde ich doch jedem empfehlen, zunächst die Vorgängerbände zu lesen, da wieder viele alte Bekannte mit von der Partie sind.

Der Fall an sich beginnt noch recht unspektakulär, weitet sich aber Zunehmens immer mehr aus und erreicht durchaus gewaltige Dimensionen, wenn alte und neue Parteien die Bühne betreten und für eine ganze Menge Action und magische Vorfälle sorgen. Kein Wunder also, wenn dabei so einiges in Schutt und Asche gelegt wird und das Chaos noch nicht mal vor dem altehrwürdigen Konsumtempel Harrod´s halt macht. Ganz in der Tradition der Vorgängerbände verspricht diese Story viel Spannung, Action und Überraschungen, die ein temporeiches Lesevergnügen mit viel Urban Fantasy und London-Feeling von der ersten bis zur letzten Seite garantieren.

Neben der (mal wieder!) überzeugenden Story und den eigenwilligen und wunderbar facettenreichen Charakteren überzeugen die Bücher der „Peter Grant“-Reihe durch Ben Aaronovitchs wunderbar humorvollen Schreibstil, der mich stellenweise an die Klassiker von Douglas Adams oder auch Terry Pratchett erinnert. Insbesondere durch Peter Grants selbstironische Art, die wunderbar blumigen und humorvollen Vergleiche (z.B. „Hyde Parkt Nummer Eins hockte neben dem Mandarin Oriental Hotel wie ein Stapel Büromöbel. Es besaß die Eleganz und den Charme eines Kopiergeräts.“ – S. 14) und den mal mehr mal weniger feinen Wortwitz („Ein Zauber namens Flatuletium“) zaubert Aaronovitch seinen Lesern immer wieder ein fettes Grinsen ins Gesicht.

FAZIT:
Humorvolle Urban Fantasy at it´s best: Super spannend, immer wieder überraschend, wunderbar humorvoll und einfach magisch!