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Veröffentlicht am 27.08.2017

So voller Wut

Wer fürchtet den Tod
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Im postapokalyptischen Afrika wird das Mädchen Onyesonwu geboren. Doch sie hat es nicht leicht, den sie ist Ewu - ein Kind das durch einen Akt der Gewalt gezeugt wurde und nun als Böse angesehen wird.

Schlichtes ...

Im postapokalyptischen Afrika wird das Mädchen Onyesonwu geboren. Doch sie hat es nicht leicht, den sie ist Ewu - ein Kind das durch einen Akt der Gewalt gezeugt wurde und nun als Böse angesehen wird.

Schlichtes Cover, das trotzdem Ausdrucksstark daherkommt.

In einer Welt in der die hellhäutigen Nuru über die Dunkelhäutigen Okeke herrschen, sie unterdrücken und auch töten wird die Ich-Erzählerin Onyesonwu geboren. Mit dem Sichtbaren Makel ihrer sandfarbenen Haut gezeichnet wird sie von vielen gemieden und mit abscheu betrachtet, doch in Onyesonwu reift auch Zauberkraft heran.
Onyesonwu versucht ihren Platz in dieser Welt voller Vorurteile und Aberglaube zu finden, in der sie für etwas gemieden wird, für das sie reingarnichts kann. Aber es ist gar bekannt, das gerne denen die Schuld gegeben wird, wie sich nicht wehren können. Sie sind einfach am leichtesten zu erreichen und bekommen deswegen die Wut zu spüren.
Und Wut ist ein großes Thema in diesem Buch. Viele der Charaktere strahlen die ganze Zeit nichts als Wut aus. Sei es Onyesonwu, Mwita, Aro oder auch eine Gruppe Dorfbewohner. Mal triff die Wut offen zu Tage, mal brodelt sie nur unter der Oberfläche, ist aber deutlich zu spüren. Und Wut ist es auch, die viele der Handlungen der Charaktere antreibt, die ich manchmal nicht nachvollziehen konnte und für mich unlogisch erschienen. In ihrer Wut waren sie teils wie geblendet und für nichts anderes zugänglich.

Die Autorin hat hier eine dystopische Welt erschaffen in der sich Realität mit fantastischen Elementen verbindet und dies in einer unaufgeregten Art - es ist einfach so.
Und obwohl diese Geschichte alles hat, was ich an einer Geschichte mag, bin ich doch bis zum Ende nicht recht mit ihr und den Charakteren warm geworden. Eben weil mir viele Handlungen nicht logisch erscheinen und diese beständige Wut mich teilweise schon genervt hat, sie war einfach immer da, man konnte ihr nicht entfliehen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Schattenseite

Dunkels Gesetz
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Richard Dunkel soll eine verlassene Grube bewachen, doch scheint hier nicht alles mit rechten Dingen zu zu gehen.

Das Cover finde ich sehr ansprechend. Die Creme und Rottöne in Kombination mit dem herruntergekommenden ...

Richard Dunkel soll eine verlassene Grube bewachen, doch scheint hier nicht alles mit rechten Dingen zu zu gehen.

Das Cover finde ich sehr ansprechend. Die Creme und Rottöne in Kombination mit dem herruntergekommenden Gebäude und dem Auto lassen einen gleich erahnen, das wir hier wohl eher nicht mit Großstadtchic zu rechnen haben.

Der Krimi wird durch einen übergeordneten Erzähler aus den verschiedenen Perspektiven der beteiligten Charaktere. Die Sprache der des Erzählers ist klar und teilweise recht bildhaft. Die der Personen hingegen ist derb und direkt. Der ganze Umgangston ist eher grob und unfreundlich. Gewalt ist an der Tagesordnung und warum sollte man auf Andere Rücksicht nehmen. Eigentlich wollen alle nur eins - ein bessers Leben. Ob dies jetzt durch legale oder nicht ganz so legale Mittel passiert, tut dabei nichts zur Sache.

Der Erzählstil hat mich nicht wirklich überzeugt. Das ganze Buch kam mir etwas schwerfällig vor, die Dialoge erschienen mir trocken und ohne Emotionen. Das Buch war trostlos, genau wie die Umgebung in der es spielt.
Auch mit de Bezeichnung Krimi kann ich mich nicht anfreunden. Dafür fehlt einfach der ermittlerische Aspekt. Zwar wirft das Buch einen Blick in die Schattenseite der Legalität mit ihren Zwielichten Gestalten, aber Spannung war für mich Fehlanzeige.

Man kann das Buch durchaus gut lesen, aber mich hat es nicht überzeugen können.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Eine Welt voller Gewalt und ohne Gewissen

Preppy - Er wird dich verraten
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Eigentlich will Preppy Dre nur dafür büßen lassen, das sie mit ihren Kumpanen versucht hat sein Gras zu stehlen. Aber er kann nicht.

Das Cover passt in seiner Darstellung zum Buch, da es wohl Preppy zeigt, ...

Eigentlich will Preppy Dre nur dafür büßen lassen, das sie mit ihren Kumpanen versucht hat sein Gras zu stehlen. Aber er kann nicht.

Das Cover passt in seiner Darstellung zum Buch, da es wohl Preppy zeigt, mit seiner Fliege.

Erzählt wird die Geschichte durch die Perspektiven vin zwei Ich-Erzählern.
Zum einen ist da Samuel "Preppy" Clearwater. Er ist derbe, direkt, verdorben und ohne viel Moral. Er tut was er tun muss um seinen Standpunkt klar zu machen und schreckt auch vor Gewalt und Mord nicht zurück.
Auf der anderen Seiten haben wir Andrea "Dre" Capulet, die nach einer Tragödie, für die sie sich die Schuld gibt langsam aber unaufhaltsam in die Heroinsucht abdriftet. Ihre Kumpanen Conner und Eric lassen sie nur zu gerne spüren, das sie in ihren Augen wertlos ist.

Das Buch lässt einen in eine andere Welt eintauchen, eine Welt die aber genau so existiert. In der Gewalt an der Tagesordnung ist und Menschen, Frauen teilweise eher als Besitz, statt als selbstständige Wesen angesehen werden. Moral und Gewissen sind in dieser Welt eher Fremdkörper, damit kommt man nicht weit.
Dementsprechend ist auch das Buch derb, die Charaktere nehmen kein Blatt vor den Mund. Halten sich nicht zurück. Nehmen sich was sie haben wollen - und wenn es einen andere Person ist. Egal. Es gilt das Recht des Stärkeren. Wer sich nicht durchsetzen kann, verliert. Unweigerlich.

Die Autorin hat hier ein Buch vorgelegt, das einen von Beginn an mitreist, ob man will oder nicht. Der Schreibstil hat mich schnell gefangen genommen und doch hat das Buch mich nicht überzeugt. Ich konnte einfach keinen rechten Zugang zu Preppy, Dre und ihrer Welt bekommen. Während des Lesens wollte ich Beide mehrmals am liebsten packen und kräftig durchschütteln um zu sehen ob nicht doch irgentwo etwas Vernunft rausfällt. Öftes hatte ich überlegt, das Buch abzubrechen, aber der Schreibstil ließ mich nicht los. Weil es einfach klasse geschrieben wurde.

Veröffentlicht am 21.06.2017

Weintour mit Folgen

Beautiful
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Pippa erwischt ihren Freund Inflagranti und beschließt erstmal Abstand zu gewinnen. Deswegen will sie mit Freunden eine Weintour machen. Auf dem Flug plappert sie ihren Sitznachbarn voll. Dann stellt sich ...

Pippa erwischt ihren Freund Inflagranti und beschließt erstmal Abstand zu gewinnen. Deswegen will sie mit Freunden eine Weintour machen. Auf dem Flug plappert sie ihren Sitznachbarn voll. Dann stellt sich heraus, das auch er an der Weintour teilnimmt.

Erzählt wird die Geschichte aus zwei Ich-Erzähler-Perspektiven.
Pippa ist aufgedreht, direkt und frei Schnauze, heiter und kontaktfreudig und hat einen fragwürdig farbenfrohen Kleidungsstil.
Jensen ist eher zurückhaltent, lebt nur für die Arbeit, ist nachdenklich und eher unlocker.
Die beiden zusammen ergeben eine Mischung die auch schon mal zum Schmunzeln einlädt.

Das Buch hat einen ansprechenden Erzählstil und lässt sich demnach auch flüssig lesen. Auch die meisten der Charaktere sind gut gezeichnet und das Buch verbreitet auch eine heitere und zum schmunzeln einladende Atmosphäre kann aber auch ernst sein.
Doch leider bleibt es zwischendurch immer mal wieder etwas flach und vorhersehbar, vor allem zum Schluß hin. Genretypisch weiß man zwar was man von so einem Buch zu erwarten hat, aber trotzdem muss es einen von Anfang bis Ende fesseln können. Beautiful ist dies leider nicht gelungen.

Veröffentlicht am 11.06.2017

Überleben

Vom Ende an
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Eine Familie auf der Flucht vor der Flut.

Das Cover Wellenkämme, eine aufgewühlte See und einen (Sternen)glitzernen Titelschriftzug. Das Cover ist in sich stimmig und passt zum Buch.

Diese Novelle hat ...

Eine Familie auf der Flucht vor der Flut.

Das Cover Wellenkämme, eine aufgewühlte See und einen (Sternen)glitzernen Titelschriftzug. Das Cover ist in sich stimmig und passt zum Buch.

Diese Novelle hat ihren ganz eigenen Erzählstil. Hier trifft man nicht auf einen fortlaufenden Text sondern eher auf Text -, Gedankenfragmente. Diese minimalistisch gehaltenen Sätze schaffen es aber dennoch mit wenigen Wörtern große Bilder heraufzubeschwören und den Leser teil der Ereignisse werden zu lassen. Diese Geschichte zeigt, das es nicht immer viele Worte braucht um etwas zu eschreiben, verdeutlichen.

Schwerer wird es da schon sich in die Protagonisten hineinzuversetzen. Vor diesen eindringlichen Bildern geraten sie ins HIntertreffen. Was auch der Tatsache geschuldet sein kann, das man sie nur als Buchstaben kennt. Sie haben keine eigenen, ganzen Namen. Die Mutter hat nicht mal dies, einen Buchstaben. Ihre Sicht ist es, die den Leser durch die Novelle führt und sie bleibt seltsam distanziert zu allem. Dadurch fehlte mir der letzte Funke um wirklich in der Geschichte zu versinken, über die Handlung und ihre Charaktere nachzudenken.

Somit ist mein Fazit: Nettes Buch, das es schafft eindringliche Bilder zu zeichnen und dabei trotzdem auf Distanz bleibt.