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Veröffentlicht am 08.05.2023

Verschenktes Potenzial

Cinderella ist tot
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Es ist nicht gerecht, aber ich würde dich lieber unglücklich als im Gefängnis oder tot sehen.“
„Für das, was ich bin ?“ , frage ich. „Dafür, dass ich keinen Ehemann will ? Wie kann das falsch sein ?“
//S.77//

Inhalt:
Sophia ...

Es ist nicht gerecht, aber ich würde dich lieber unglücklich als im Gefängnis oder tot sehen.“
„Für das, was ich bin ?“ , frage ich. „Dafür, dass ich keinen Ehemann will ? Wie kann das falsch sein ?“
//S.77//


Inhalt:
Sophia lebt in Cinderellas Königreich, zweihundert Jahre nach jener Ballnacht, in der Cinderella ihren Traumprinzen fand. Doch Cinderellas Geschichte dient inzwischen nur noch dazu, die Frauen zu unterdrücken und sie möglichst schnell bei einem großen Festakt im Schloss unter die Haube zu bringen. Wer sich diesem Ritual verweigert, wird getötet, und wer am Ende der Ballnacht noch keinen Mann hat, wird ausgestoßen und verfolgt. Doch Sophia will keinen Mann. Sie flüchtet in den verwunschenen Wald – und trifft dort Constance, die ihr zeigt, dass sie die Kraft hat, ihr Schicksal und ihre Welt für immer zu verändern …

Meine Meinung:
Dieses Cover ! Dieser Klappentext ! Als ich es das Buch das erste Mal gesehen habe, wusste ich, das muss ich unbedingt lesen ! Ich habe schon einige Märchenadaptionen von Cinderella gelesen, aber noch keine mit so einer Rahmenhandlung und wo die Heldin lieber ein Mädchen als Jungen küsst. Nicht, dass es vorher ausschlaggebend für mich gewesen wäre, aber in dem Märchen findet Cinderella eben ihren Prinzen und mir gefiel es, dass es hier anders sein sollte.

Das Cover passt perfekt zum Inhalt und ich finde, dass sie Sophia super getroffen haben. Nicht nur vom Aussehen her, sondern auch von ihrer Ausstrahlung. Die Blautöne harmonieren sehr gut miteinander und ich finde es einfach wunderschön.

Die Geschichte startete richtig klasse. Ich lernte die Welt, in der Sophia und ihre Eltern leben recht zügig kennen, hatte aber nicht das Gefühl, von Infos erschlagen zu werden. Ich konnte sie nach und nach kennenlernen und das gefiel mir. Allerdings gab es schon eine Sache, die mich da störte. Bereits in den ersten Seiten kommen Leute auf Sophia zu, mit denen sie sehr vertraut umgeht, aber erste einige Seiten später oder gar nicht, erfährt der Leser, wer das eigentlich ist und wie sie zueinander stehen. Dies empfand ich als recht störend, weil ich die Personen zunächst gar nicht einordnen konnte und ich schon gerne gleich gewusst hätte, wer das eigentlich ist. Zudem hatte ich bei einigen Charakteren das Gefühl, dass sie wichtig wären, aber kurz nach ihrer Vorstellung oder ein, zwei kurzen Szenen später, wurden sie gar nicht mehr erwähnt und tauchten erst zum Schluss wieder auf und ich habe mich gefragt, wieso dann zunächst der Eindruck erweckt wurde, dass sie für die Handlung wichtig wären. Vor allem bei Sophias "großer Liebe" Erin war das ziemlich merkwürdig, aber generell war ihre Beziehung irgendwie komisch.

Dennoch kam ich mit der Handlung zunächst sehr gut zurecht und die ganzen Regeln bezüglich des Balls, dem Königreich und dem Leben darin fand ich durchaus sehr interessant und mysteriös. Man fieberte mit Sophia mit und war ganz gespannt darauf, wie sie ihren letzten Ball erleben würde. Würde sie noch ihr Happy End mit Erin finden, dem ganzen ein Ende setzen oder nichts von alledem ? Aber auf dem Ball erlebte ich meine erste Ernüchterung.

Es las sich recht abgehackt und langweilig. Die Autorin hat viele klasse Ideen und wenn sie die hier geschickt miteinander kombiniert hätte, wäre das ein fantastisches Buch geworden, denn die Ansätze liebe ich total. Die Ideen sind so klasse und im Grunde finde ich es super, dass sie dem Märchen wieder eine neue Seite abgewinnen konnte, aber die Umsetzung und generell das Worldbuilding war eine totale Katastrophe. Es passte nichts wirklich zusammen und bei jeder Enthüllung und neuen Storyline war ich verwirrt und auch gelangweilt. Es passierte so viel und irgendwie auch gar nichts. Und interessante Themen wie Nekromantie und Cinderellas wahre Geschichte wurden nur etwas angeschnitten und das Potenzial verpuffte quasi. Und ganz komisch fand ich die Liebesgeschichte...aber nicht die zwischen Erin und Sophia, die auch nicht verstehen konnte, ich meine die, zwischen Sophia und Constance.

Anfangs dachte ich, Erin wäre ihre große Liebe, aber anscheinend ja wohl doch nicht. Denn obwohl Sophia gejagt wird und Erin liebt, wird sie jedes Mal in Contances Nähe ganz kribbelig und geht auch bis zum Äußersten mit ihr und dann ist sie die große Liebe. Ich habe es einfach nicht verstanden und mir fehlte da jegliche Emotionen und auch Authentizität. Es passte einfach null hier rein. und auch die Sache mit der "guten Fee", die keine ist, der König und sein Geheimnis und die Befreiung von Sophias Heimat. Hier wurde alles reingepackt, was ging, aber ob es zusammen passte interessierte wohl nicht ganz. Aber ganz schlimm fand ich das Ende, was sich ziemlich öde las und sehr abgehackt beendet wurde. Die Geschichte ist zusammengefasst unlogisch, abgehackt und wirr.

Die Charaktere sind eher schlicht gehalten worden. Die Männer waren alle ziemlich dominant und leben dies bis auf ein, zwei Ausnahmen auch aus. Mir war dies manchmal etwas zu viel des guten, weil es auch recht plump präsentiert wurde.

Sophia hätte eine echt taffe und selbstbewusste Heldin sein können, stattdessen jammerte sie nur rum und gab anderen die Schuld für alles. Manchmal fand ich sie durchaus mutig, aber leider wurde ich nie wirklich warm mit ihr. Und auch bei Constance konnte ich nicht wirklich Begeisterung aufkommen lassen. Sie war da, aber mehr auch nicht. Ich fand sie wie die meisten Charaktere auch, nichtssagend, öde, platt. Vor allem Erin hätte man auch gerne weglassen können und ihre "Beziehung" mit Sophia war eigentlich gar nicht existent, jedenfalls habe ich zu keinem Zeitpunkt sowas wie Liebe oder auch nur Freundschaft gespürt und konnte es nicht wirklich verstehen.

Der Schreibstil war okay, weil ich mir alles durchaus gut vorstellen konnte, aber das Worldbuilding ist eine Katastrophe. Tausend Dinge wurden angeschnitten, aber nie richtig in die Geschichte mit einbezogen und es war alles zu viel auf mal. Weniger wäre echt mehr gewesen.

Fazit:
Wie gesagt, die Ideen sind an sich richtig klasse und wenn die Autorin sich mehr Mühe mit dem Worldbuilding und einer vernünftigen und durchdachten Storyline, sowie Charakteren mit Tiefe, gegeben hätte, wäre das ein richtig gutes Buch geworden. So allerdings bekam ich nach einem guten Start eine recht abgehackte, wirre und schräge Story, in der nichts miteinander harmonierte und wo sie Charaktere nicht wirklich existent waren. Sehr schade, denn es hätte ein klasse Buch werden können. Von mir gibt es:

2 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2022

Überwerteter Hype

Kissing Lessons
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Titel: Kissung Lessons
Autor: Helen Hoang
Reihe: Kiss, Love & Heart #1/3
Verlag: Kyss
Genre: Liebe|Erotik
Seiten: 405

Klappentext:
Stella leidet unter dem Asperger-Syndrom. Alles, was mit Zahlen und Logik ...

Titel: Kissung Lessons
Autor: Helen Hoang
Reihe: Kiss, Love & Heart #1/3
Verlag: Kyss
Genre: Liebe|Erotik
Seiten: 405

Klappentext:
Stella leidet unter dem Asperger-Syndrom. Alles, was mit Zahlen und Logik zu tun hat, versteht sie mit einem Blick. Die Gefühle ihrer Mitmenschen sind für sie hingegen nur schwer zu durchschauen. Deshalb hat sie auch recht wenig Erfahrung mit der Liebe. Theoretisch wünscht Stella sich einen Partner, aber praktisch fühlt sie sich beim Küssen wie ein Hai, dem Pilotfischchen die Zähne reinigen. Doch für jedes Problem gibt es ein logische Lösung: Stella muss einfach lernen, wie man richtig küsst – und mehr. Also erarbeitet sie akribisch einen Lehrplan und engagiert einen Profi: den Escort Michael. Und von ihm lernt sie tatsächlich viel. Vor allem, dass Liebe und Logik nichts miteinander zu tun haben ...

Meine Meinung:
Ach, wo fange ich nur an ? Ich habe mich so auf dieses Buch gefreut, weil es mir nicht nur hier auf LB und anderen Buchseiten empfohlen wurde, sondern auch im Bekanntenkreis hörte ich viele begeisterte Stimmen.

Ich scheine wohl zu den wenigen zu gehören, die kaum etwas mit der Geschichte, den Charakteren oder dem Schreibstil anfangen konnte. Die Idee der Autorin ist echt super und es gab auch ein paar Stellen, die mir gut gefielen oder sogar begeisterten. Das waren zum Beispiel die Szenen in der Änderungsschneiderei von Michaels Familie, die ich super fand. Generell hatte ich seine Familie echt gerne und ich mochte die Atmosphäre dort sehr. Vor allem Quan und seinen derben Humor liebte ich, der Typ brachte mich oft zum Grinsen,.

Aber sehr vieles sagte mir eben nicht zu oder missfiel mir sogar sehr. Ich fand Stella und Michael sehr unsympathisch und oft nervten sie mich mit ihrer Art. Bei Michael hatte ich das Gefühl, dass er sich für den tollsten Mann der Welt hält und irgendwie wirkte er schlicht großkotzig. Ja, als Eskort gehört ein großes Selbstbewusstsein defintiv zu seinem Job, aber mir war es einfach zu viel des guten. Und auch Stella sagte mir nicht zu.

Ich persönlich finde, dass die Sache mit dem Asperger-Syndrom nicht gut eingearbeitet wurde, bitte versteht das nicht falsch, aber ich hätte gerne mehr darüber erfahren. Zwar schnitt die Autorin das Thema teils auch an, aber wenn es nicht ein paar Mal erwähnt worden wäre, hätte ich es nicht gemerkt. Einige von Stellas Entscheidungen und Sichtweisen konnte ich leider gar nicht verstehen und ehrlich gesagt fand ich sie nervig.

Gut, bei den Eltern wundert mich das aber auch irgendwie gar nicht. Schon von Seite eins an fand ich sie sehr unsympathisch und ihre Ansichten und Erwartungen schockierten mich oft. Ich meine, wie kann man so mit seinem eigenen Kind umgehen, vor allem, wenn man weiß, dass es einfach anders ist. Anstatt Stella zu unterstützen und sie ihre Wünsche erfüllen zu lassen, setzen sie sie nur unter Druck und reagieren so oft einfach nur kalt und empathlielos. Sie machten mich echt wütend und ich fand es schade, dass sie so waren.

Und auch die Erotik war definitiv zu viel. Ja, es ist ein erotischer Liebesroman, aber weniger wäre mehr gewesen, weil auch jeder mögliche Tiefgang leider von einer erotischen Handlung zunichte gemacht wurde. Permanent drehte es sich nur um das eine und das ganze soapige Drama am Ende war so unauthentisch.

Der Schreibstil war an sich ganz in Ordnung, aber mir war er viel zu erotiklastig und dramatisch. Mir fehlte einfach Tiefgang und Gefühl, aber ich kam sehr flüssig durch.

Fazit:
Vielleicht habe ich einfach zu viel erwartet, aber das war einfach nicht mein Buch. Nach dem interessanten Start flachte es dann leider in viel zu viel Erotik und Drama ab. Zudem konnte ich zu den Hauptcharakteren keinerlei Bindung knüpfen und viele ihrer Handlungen und Gedankengänge erschlossen sich mir nicht. Die Idee ist super, aber das Potenzial wurde definitiv kaum genutzt. Von mir gibt es:

2 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2022

Die Idee ist klasse, nur der Rest überzeugte mich nicht...

Töchter des Todes
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Titel: Seelensuche
Autor: Lilyana Ravenheart
Reihe: Töchter des Todes
Verlag: Books on Demand
Genre: Fantasy
Seiten: 248

Klappentext:
Lilith ahnt nicht, was auf sie zukommt, als sie einen Ball besucht, ...

Titel: Seelensuche
Autor: Lilyana Ravenheart
Reihe: Töchter des Todes
Verlag: Books on Demand
Genre: Fantasy
Seiten: 248

Klappentext:
Lilith ahnt nicht, was auf sie zukommt, als sie einen Ball besucht, um dort die Seele des Earls zu holen. Plötzlich steht sie einem Rätsel gegenüber, denn seine Seele ist verschwunden und obwohl der Earl tot sein sollte, weilt er doch unter den Lebenden.
Dann tauchen auch noch seltsame Monster auf, welche in der Lage sind, selbst den Tod unschädlich zu machen.
Gemeinsam mit ihren Schwestern und der Feenkönigin versucht Lilith, herauszufinden, wohin die Seelen verschwinden und woher die Monster stammen.
Und dann ist da noch Elijah, der ebenfalls ein finsteres Geheimnis verbirgt....

Meine Meinung:
Ich bin durch eine Empfehlung auf dieses Buch aufmerksam geworden und freute mich richtig darauf. Der Klappentext macht einen richtig neugierig auf die Geschichte und ich hatte wieder richtig Lust auf Fantasy und fantastische Wesen.

Aber leider waren weder die Geschichte, noch die Charaktere oder der Schreibstil meins. Schon zu Beginn hatte ich meine Schwierigkeiten. Ich konnte zwar der Geschichte gut folgen und fand es auch sehr interessant, wie das Holen einer Seele funktionierte. Es wurde auch gleich etwas traurig und der Schmerz der Frau ging mir echt unter die Haut.

Nur dann fand ich es immer langweiliger und irgendwie zäh, obwohl ja einiges passierte und es auch einige Geheimnisse gelüftet wurde. Vor allem die Idee mit den verschwundenen Seelen war potenziell sehr interessant. Und man erfährt etwas über Lilith, ihre Schwestern und ihren Vater, aber mir fiel es schwer, allem zu folgen, was auch an dem Stil lag, mit dem ich nie richtig warm wurde und der mir einfach nicht zusagte.

Und auch die leichte Liebesgeschichte fand ich eher fad. Generell schaffte die Autorin es einfach nicht so ganz, mich zu packen oder emotional zu unterhalten. Eigentlich ließ es mich relativ kalt, um ehrlich zu sein. Die nächsten Bände werde ich nicht mehr lesen.

Fazit:
Die Idee und den Anfang finde ich super, aber leider konnte mich die restliche Geschichte überhaupt nicht überzeugen. Von mir gibt es leider nur:

2 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2024

Klischeehaft und unoriginell

The Deal – Reine Verhandlungssache
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Hannah ist schlau, ehrgeizig und verdammt schüchtern, wenn es um ihren Schwarm Justin geht. Eigentlich nimmt sie kein Blatt vor dem Mund und geht offen auf jeden Konflikt zu, aber bei ihm kriegt sie es ...

Hannah ist schlau, ehrgeizig und verdammt schüchtern, wenn es um ihren Schwarm Justin geht. Eigentlich nimmt sie kein Blatt vor dem Mund und geht offen auf jeden Konflikt zu, aber bei ihm kriegt sie es einfach nicht hin, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Da kommt ihr das Angebot von Garrett, dem selbstverliebten Eishockey-Captain durchaus recht. Wenn sie ihm hilft, seine Prüfungen zu bestehen und bessere Noten zu erhalten, gibt er vor, an ihr interessiert zu sein und so ihr Ansehen zu pushen, damit Justin sie endlich so bemerkt, wie sie es sich wünscht. Was soll da schon schief gehen ?

Vorwort:
"The Deal - Reine Verhandlungssache" von Elle Kennedy ist der erste Band der "Off-Campus". Es erschien 2016 bei Piper und ist als Taschenbuch, sowie e-book erhältlich. Die Bände sind unabhängig voneinander lesbar, allerdings sollte zum besseren Verständnis der Reihe nach gelesen werden.

Meine Meinung:
"The Deal - Reine Verhandlungssache" war mal wieder so ein Buch, wo ich vor Jahren angefixt wurde und es seitdem im Regal stand, bis ich es von seinem Dasein erlöste. Vielen Dank dafür an die Person, die es für mich aussuchte, weil es sonst immer noch da stehen würde. Und vielleicht hat meine innere Stimme irgendwie gewusst, dass es nichts für mich ist und mich immer wieder daran vorbeigehen lassen, obwohl ich solche Bücher durchaus gerne mal lese. Dann bitte aber auch mit einem wesentlich besseren Plott, weniger Toxizität und teils sehr fragwürdigen Momenten, bei denen ich echt eine Gänsehaut bekommen habe und das nicht im guten Sinn. Fangen wir doch mal mit dem Positiven an...dem Cover, denn das gefällt mir ganz gut, obwohl Personen darauf meist nicht so meins sind. Aber dadurch, dass man die Gesichter vom Paar nur ansatzweise sieht, kann man sich den Rest selber dazudenken und das gefiel mir. Bei der Geschichte gab es zwar auch ein paar interessante Momente, aber abgesehen davon triefte diese vor Kitsch, Klischees, Tropes und fragwürdigen Witzen, die mir ehrlich gesagt im Hals stecken geblieben sind.

Ich habe echt nichts dagegen, wenn so eine YA/NA Geschichte, die auf einem Campus spielt, klischeehaft und kitschig ist, aber dann sollte es mich doch zumindest in einem gewissen Maße unterhalten und Spaß machen. Wenn der Autor dann auch noch ein wenig damit spielt und sie eventuell auf die Schippe nimmt, ist es dann sogar ein Highlight für mich. Hier allerdings wurde dies nicht positiv eingesetzt und ich musste öfters den Kopf schütteln, weil ich fragte, ob sie das echt ernst meinte. Die Witze, die hier teils über Männer und Frauen, Sexualität und auch Gewalt gemacht wurden, fand ich einfach nur daneben und sehr fragwürdig. Generell handelten viele Charaktere oft irritierend und nicht nachvollziehbar und/oder führten Konversationen, die mich etwas sprachlos machten. Da durften natürlich auch nicht die unzähligen Klischees der jeweiligen Geschlechter oder Altersgruppen fehlen, die dem ganzen die Krone aufsetzten und es echt auf die Spitze trieben. Ich hatte das Gefühl, dass beinahe jedes Klischee eingesetzt wurde, egal, ob es nun irgendwie passte oder nicht, hauptsache, es war in der Geschichte vorhanden. Die behandelten Themen wurden nicht gut eingesetzt und ich fand es schon irgendwie unangenehm, wie vor allem das Trauma von Hannah behandelt wurde. Natürlich geht jede Person anders damit um, aber ich fand es schon komisch, wie schnell es für sie erledigt war, als sie den Deal einging und von einem in den anderen Moment darüber hinweg war.

Die Vorhersehbarkeit der Handlung störte mich so eigentlich nicht, aber sie war sehr langweilig, bot keine Spannung oder greifbare Emotionen und spulte eigentlich nur die typischen Situationen solcher Geschichten ab. Die Liebesgeschichte war absolut öde und ich spürte keine Chemie zwischen den beiden, obwohl sie in ihrer Oberflächlichkeit recht gut zueinander passten und natürlich den jeweils anderen positiv beeinflussten, was für eine Überraschung. Warum die beiden so aufeinander abfuhren und sie sogar ineinander verliebten, verstand ich nicht ganz, aber was soll´s. Leider reihte sich dann auch eine erotische Szene an die nächste, was es kein Stück besser machte, zumal die auch nicht sinnlich waren und sehr störten.

Genauso wenig verstand ich die Charaktere, die oberflächlich und unnahbar blieben. Sie waren recht eindimensional, langweilig und klischeehaft. Natürlich war Garrett die oberflächliche Sportskanone, die dann doch entdeckte, dass sie auch "tiefere" Ebenen hatte und Hannah die schüchteren Studentin, die unter ihm regelrecht aufblühte. Ihr Wandel war für mich nicht so wirklich nachvollziehbar, aber eben Standard ohne große Überraschungen.

Einzig der Schreibstil gefiel mir manchmal doch ganz gut. Er war zwar klischeehaft, kitschig, überdramatisiert und öde, aber er las sich wirklich flüssig und hatte manchmal auch unfreiwilligen Humor, der mich durchaus gut unterhielt. Tiefe oder die vernünftige Behandlung sensibler Tehmen sollte man hier aber wirklich nicht erwarten.

Fazit:
Satz mit x, das war wohl nichts. Ich habe zwar ohnehin nichts erwartet, aber ich war dann doch überrascht, wie hohl und öde diese Geschichte war. Sie hatte durchaus gute Ansätze, aber all der Kitsch, die Klischees und das unnötige Drama machten so viel kaputt. Und auch die eindimensionalen Charaktere, ihre fragwürdigen Aussagen und Handlungen trugen nicht zu einer Verbesserung bei. Der Schreibstil bot keine Tiefe oder dergleichen, las sich aber recht flüssig. Es war absolut nichts für mich, aber ich habe auch schon echt schlimmeres aus dem Bereich gelesen...von mir gibt es:

2 von 5 Sterne

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2024

Mogelpackung

Icebreaker
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Seit ihrer Kindheit träumt Anastasia Allen davon, es ins Team USA und somit zu den Olympischen Spielen zu schaffen, und dank ihres Stipendiums an der University of California sowie eines strengen, aber ...

Seit ihrer Kindheit träumt Anastasia Allen davon, es ins Team USA und somit zu den Olympischen Spielen zu schaffen, und dank ihres Stipendiums an der University of California sowie eines strengen, aber perfekten Zeitplans ist die Eiskunstläuferin ihrem Traum so nah wie noch nie. Doch plötzlich muss eine der wenigen Eissporthallen des Campus geschlossen werden, und kurz darauf fällt auch noch Anastasias Eiskunstlaufpartner aus. Völlig unerwartete bietet ausgerechnet Nathan Hawkins, der beliebte und äußerst attraktive Captain des Eishockeyteams, ihr an, für diesen einzuspringen. Anastasia stimmt dem Angebot zu, doch sie kann sich keine weiteren Ablenkungen leisten - vor allem nicht in Form ihres neuen Partners, der ihr Herz mit jedem noch so kleinen Lächeln schneller schlagen lässt ...

Vorwort:
"Icebreaker" ist der erste Band der Maple Hills Reihe von Hannah Grace. Es umfasst ca. 560 Seiten und erschien 2023 bei LYX.

Meine Meinung:
Ich habe dieses Mal bewusst den Klappentext zitiert anstatt mir eine eigen Wiedergabe des Inhalts zu überlegen, weil es mich immer noch echt wütend macht, wie irreführend dieser ist. Ja, die erwähnten Dinge kommen durchaus vor, aber in so einer geringen Dosis, dass ich mich wirklich veräppelt fühle. Wenn ich ein Buch bewerte und rezensiere, habe ich immer im Hinterkopf, dass der Autor oder die Autorin all seine/ihre Energie, Liebe und Leidenschaft reingesteckt hat und das respektiere ich auf jeden Fall, aber dieser Auftakt hat mich echt fassungslos gemacht. Denn statt einer süßen Sportromance mit Spice habe ich eigentlich nur eine Aneinandereihung von Partys, Drama und Erotikszenen erhalten, wo ich mir dachte, dass sie einfach nur immer wieder kopiert wurden.

Als ich letztes Jahr die Leseprobe las, war ich echt Feuer und Flamme, weil die mich sehr neugierig auf das Buch machte. Es gab einen schönen Einstieg in die Geschichte und auch das Cover mochte ich sehr. Eigentlich mag ich keine Personen darauf, aber es ist super, dass Anastasia und Nathan in ihren Uniformen gezeichnet wurden und entsprechend ihrer Beschreibung aussehen. Ich liebe die Farbkombination im Hintergrund und hatte richtig Lust darauf. Und auch dieses Mal gefiel mir der Start wirklich sehr gut. Man lernte die Charaktere und ihre Beziehungen kennen und auch, wenn es durchaus einige waren, empfand ich es nicht als zu viel. Ich wusste natürlich, dass es auf einem College spielte und da störten mich zunächst auch die ganzen Partys überhaupt nicht; im Gegenteil es erzeugte eine authentische Atmosphäre und unterhielt mich gut. Die Sache mit der Attacke auf die Sporthalle und Anastasias und Nathans Training machten mich neugierig auf die fortlaufende Handlung.

Aber leider spielten diese beiden Handlungsstränge eigentlich so gut wie keine Rolle. Zwar kam die Autorin ab und zu mal darauf zurück, aber diese Szenen kann ich praktisch an einer Hand abzählen, denn zu 95 % dreht sich die Geschichte um Partys, Alkohol, ganz viel Geschlechtsverkehr und Drama. Jedes Mal, wenn ich dachte, dass das Buch sich irgendwie doch noch fangen würde, weil es endlich mal eine Szene gab, die sich mit ernsteren Themen oder einem spannenden Twists beschäftigte, gab es darauf natürlich eine Erotikszene, die sich genauso langweilig und platt las wie die anderen zuvor. Es ist wirklich toll, dass sich die Autorin mit diesen Themen beschäftigte, aber leider blieben sie völlig oberflächlich und belanglos. Ich glaube, ich habe mich selten so gelangweilt, weil es sich einfach nur noch im Kreis drehte und vieles so aufgebauscht oder in die Länge gezogen wirkte, damit möglichst viele Seiten gefühlt werden konnten. Denn man könnte "Icebreaker" um gute 200 Seiten kürzen und würde auch genaus dasselbe hinauskommen.

Und da machten die Charaktere auch keine bessere Figur. Sie wirkten schablonen-, sowie klischeehaft und oft eindimensional. Sei es Anastasias Freund-mit-gewissen-Vorzügen, der nun wirklich einfach nur "existierte" aber ansonsten keinerlei Sinn für die Handlung machte oder eben Anastasia und Nathan selbst, deren Beziehung ich irgendwie als toxisch empfand und mich fragte, warum die überhaupt etwas miteinander zu tun hatten. Sie war sehr unsympathisch und verhielt sich genauso wie die Mädchen, über die sie urteilte. Anstatt ehrlich zu sein, musste Sex als die Lösung für alles herhalten und es sollte nach ihrer Nase laufen. Aber irgendwie war Nathan da auch der perfekte Partner für sie, weil er wie ein Hund hinterher lief und wenn sie "spring" sagte, sprang er. Er besaß leider auch kaum Persönlichkeit und ich fand es schade, dass er kaum für sich selbst einstand. Oft wirkte sein Verhalten wie der eines Neandertalers und es gab ein paar Szenen, die deswegen unfreiwillig komisch wirkten. Die anderen Charaktere waren auch nicht besser und vor allem ihr Vater war so ein Ekelpaket.

Das einzig gute an dem Buch war eigentlich noch der Schreibstil. Ja, er war kitschig, viel zu erotiklastig und langweilig, aber es ließ sich wunderbar flüssig lesen. Es gab selten Stellen, wo es wirklich stockte und egal, wie bescheuert es wurde, ich kam richtig gut durch das Buch.

Fazit:
Ich glaube, mich hat schon lange kein Buch mehr so enttäuscht wie dieser Auftakt. Der Anfang und das Ende hatten durchaus etwas für sich und gefielen mir, aber ansonsten war es echt eine herbe Enttäuschung. Der versprochene Plott im Klappentext wird in ein paar Szenen wiedergegeben, ansonsten drehte sich alles um Partys, Alkohol, Eifersuchtsdramen und Geschlechtsverkehr. Ich weiß, dass es ein Collegeroman ist, aber das war einfach viel zu viel des guten und sehr anstrengend. Die Charaktere waren auch nicht viel besser und blieben oft sehr blass oder nervten. Von mir gibt es leider nur:

1,5 von 5 Sterne

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