Genial gemacht
TRUE CRIME. Der Abgrund in dir🅆🄴🅁🄱🅄🄽🄶
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🅆🄴🅁🄱🅄🄽🄶
Rezension
eigenemeinungrezensionsexemplar
dtvromyhausmann
ehrlichundanderstruecrime
derabgrundindirwahreverbrechen
phoebehandsjukbookstagram
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bookloverlesenverbindet
readingbuchbloggerausleidenschaft
igreadbuecherliebe
bookstagramgermany𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:
Mit den hier versammelten Fallerzählungen führt Romy Hausmann den Beweis, dass kein Thrillerautor auch nur annähernd so bizarre Verbrechen schreiben kann wie das Leben. In einfühlsamen Gesprächen mit Angehörigen und Opfern, Tätern und Ermittlern, mit renommierten Richtern, Forensikern, Medizinern und Traumaexperten spürt sie den Fragen hinter dem Offensichtlichen nach. Die Ergebnisse dieser Gespräche verdichtet sie zu einer sehr persönlichen Tagebucherzählung über die Macht der Gefühle von Opfern und Hinterbliebenen, zerstörte Leben und den Versuch, einen Abschluss zu finden.
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Hier geht es nicht um eine erfundene Geschichte, hier geht es um wahre Verbrechen. Geschichten, wo Romy Hausmann in einem erfundenen Thriller vom Lektorat gesagt bekommen hätte, da müssen wir was ändern, was kürzen, das ist zu drüber, das zu klischeehaft und das ist einfach nur unrealistisch. Aber genau diese Fälle sind Realität. Sie zeigen das Böseste an Menschlichkeit und das Lektorat hätte vermutlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Mit diesem Wissen ging ich in diese Story und ich fand sie unfassbar spannend.
Nun stelle ich mir natürlich die Frage, wie sieht es da eigentlich mit meiner Moral aus, wenn ich hier von spannend spreche?
Zu der Antwort komme ich später, erst einmal möchte sagen, dass ich Romy Hausmanns Intention, True crime mal genauer unter die Lupe zu nehmen, sehr interessant finde, weswegen ich auch dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Es hat einen besonderen und cleveren Aufbau, der vorab gesagt, schon mal für enorme Spannung sorgte und der sich immer wiederholt. Roter Faden dabei, war der Fall Phoebe Handsjuk.
In Tagebucheinträgen berichtet die Autorin, wie sie die Mutter von Phoebe kontaktiert, kennen- und schätzengelernt hat. Sie berichtet über Phoebes Kindheit, ihre Hobbys, ihre Vorlieben, kurz der Leser bekommt ein Bild, welches wir normalerweise in True-Crime-Fällen, in dieser Form, nicht bekommen würden. Das hat auch etwas mit mir gemacht. Plötzlich hatte ich eine Nähe zum Opfer, aber auch zu den Angehörigen.
Nach jedem Tagebucheintrag folgte ein True-Crime-Fall, wo im Anschluss auch Experten nochmal zu Wort kommen.
Der Fall, speziell über Phoebe, bleibt dabei erstmal außen vor. Zig mal war ich versucht zu googeln, um mehr darüber zu erfahren, um kurz davor doch einen Rückzieher zu machen, weil ich es mir nicht vorwegnehmen wollte. Und plötzlich war er da, der Fall Phoebe Handsjuk. Was ist mit ihr geschehen? So schrecklich das Geschehene auch ist, so gut fand ich gleichzeitig, dass die Autorin, aus Anstand, diesen Fall nicht bis ins kleinste Detail aufgedröselt hat. Schließlich soll dieses Buch ja aufzeigen, dass hinter True-Crime wahre Geschichten stecken. Verbliebene, die immer noch trauern, vielleicht all das noch nicht verarbeitet haben, einfach Menschen mit Gefühlen, deren Leben von einem auf den anderen Tag zerbrochen sind und die noch auf dieser Welt sind.
Abgerundet wird das Ganze mit Zitaten von namenhaften Thrillerautoren.
Kommen wir nun zu meiner Erkenntnis zu der Frage, ob es nun pietätlos von mir ist, wenn ich dieses Buch als spannend beschreibe? Die Antwort lautet nein! Während des Lesens habe ich mich mit der Frage lange beschäftigt. Ich fand mich sensationslüstern, gleichzeitig habe ich mich dafür geschämt und dann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich ja nicht die True-Crime-Fälle ansich bewerte, sondern die Gestaltung des Buches und die Idee dahinter. Ich glaube ohnehin, wie Andreas Winkelmann, dass Thrillerliebhaber das Böse als Antagonisten für das Gute brauchen. Und deswegen kann ich sagen, top, spannend und genial!
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Ein sehr schlaues und starkes Buch.