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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2017

toll geschrieben

Die Frau in Weiß
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Eines der besten Bücher, die ich je gelesen und dann auch noch das Glück hatte, in einer grenzgenialen Verfilmung im TV zu sehen! Eine reiche und hübsche naive junge Erbin, deren gute und clevere Freundin, ...

Eines der besten Bücher, die ich je gelesen und dann auch noch das Glück hatte, in einer grenzgenialen Verfilmung im TV zu sehen! Eine reiche und hübsche naive junge Erbin, deren gute und clevere Freundin, ihr nicht gesellschaftlich gleichgestellter Verehrer, ein geiziger, egoistischer alter Onkel, ein gesellschaftlich angesehener und allgemein als passend empfundener Brautwerber, ein zwielichtiger Strippenzieher mit einer ganz besonderen Ehefrau und dann noch eine der reichen Erbin verblüffend ähnelnde geheimnisvolle "Frau in Weiß" sind die Hauptfiguren dieses Genremixes aus Liebesgeschichte, Familiensaga, Kriminalroman und Gänsehaut erregendem Psychothriller. Er spielt zur Regierungszeit der Königin Victoria in England. Die geschickt aufgebaute Spannung war vor allem in der Verfilmung teilweise kaum auszuhalten. Es spielten u. a, Heidelinde Weis, Eric Pohlmann, Helmut Käutner, Christoph Bantzer, Tana Schanzara, Pinkas Braun und und Eva Christian.

Veröffentlicht am 22.06.2017

kritisch und authentisch zugleich

Der Monddiamant
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In Indien wurde von einem englischen Soldaten einst ein kostbarer Stein aus einer Tempelanlage gestohlen. Später bekommt eine junge englische Adlige ihn zu ihrem 18. Geburtstag geschenkt. Er verschwindet. ...

In Indien wurde von einem englischen Soldaten einst ein kostbarer Stein aus einer Tempelanlage gestohlen. Später bekommt eine junge englische Adlige ihn zu ihrem 18. Geburtstag geschenkt. Er verschwindet. Jahre später ist er wieder in der bewussten Tempelanlage zu finden. Dieses Buch wurde sowohl was die kriminalistischen Ermittlungen angeht als auch wegen der Erwähnung, wie die Engländer sich in Indien aufführten und zudem wegen der starken Frauenrollen verschiedentlich hochgelobt, inspirierte namhaftere Autoren und veranlasste beispielsweise T. S. Eliot und Dorothy L. Sayers zum Verfassen von Vorworten in verschiedenen Auflagen. Für mich reichte es jedoch nie an die beiden anderen Bücher von Wilkie Collins heran, es war mir einfach zu durcheinandrig geschrieben. Wie "Die Frau in Weiß" und "Der rote Schal" war es Vorlage für eine mehrteilige deutschsprachige Fernsehverfilmung. Es war mit Stefan Behrens, Helmut Förnbacher, Paul Dahlke, Anita Lochner und Theo Lingen eigentlich gut besetzt, reichte für mich aber auch hier nicht an die Verfilmungen der anderen Bücher heran.

Veröffentlicht am 08.06.2017

humorvoll geschrieben

Ohne Hintern wäre ich sexy
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Diana Frank erhält Post. Normalerweise ist dies auch kein Problem, wenn es nicht gerade die Einladung zum Klassentreffen ist. Für Diana aber bedeutet dies die reinste Schockdiagnose. Kein Kerl in Sicht, ...

Diana Frank erhält Post. Normalerweise ist dies auch kein Problem, wenn es nicht gerade die Einladung zum Klassentreffen ist. Für Diana aber bedeutet dies die reinste Schockdiagnose. Kein Kerl in Sicht, dafür aber massig Kilos am Po zu viel. In ihren Augen. Nun gilt es- ran an die Frau, bzw. ran an den Mann. Doch woher nehmen?

In ihrem Job als Reisekauffrau erlebt sie auch eine sehr abstruse Situation. Eine ältere Dame will einen Urlaub, egal wohin, egal wie teuer- sie will keine Tickets. Diese sollen am Flughafen hinterlegt sein, wenn ihr Sohn sie am nächsten Tag dorthin bringen wird. Sie will erst wissen, wo sie ist, wenn sie am Ziel ankommt. Für Diana kein Problem. Sie bucht einen wundervollen Urlaub, und die Dame hätte Erholung pur. Leider passiert ein Unglück, und ihr Kollege bucht sie auf einen Club um, der ohne Annehmlichkeiten quer durch China reist. Die Katastrophe ist perfekt.

Diana versucht noch zu retten, was zu retten ist, doch die Maschine ist weg als sie am Flughafen ankommt. Dafür steht sie einem Mann gegenüber, der ihr fast den Atem raubt. Doch er bleibt nicht der Einzige…

Ob Diana nun mit einem Mann am Klassentreffen teilnimmt, wird natürlich nicht verraten.

Der Roman ist leicht weg zu lesen, und zaubert das ein ums andere Grinsen aufs Gesicht. Denn letztendlich wissen wir alle, es kommt nicht immer nur auf`s Äußerliche an.

Veröffentlicht am 04.11.2017

stimmt einen nachdenklich

Heimkehren
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Das Buch "Heimkehren" von Yaa Gyasi hat mich sehr stark beeindruckt! In der Tradition von Harriet Beecher-Stowe und Alex Haley mit "Onkel Toms Hütte" und "Roots"/"Wurzeln" werden hier von Generation zu ...

Das Buch "Heimkehren" von Yaa Gyasi hat mich sehr stark beeindruckt! In der Tradition von Harriet Beecher-Stowe und Alex Haley mit "Onkel Toms Hütte" und "Roots"/"Wurzeln" werden hier von Generation zu Generation Einzelschicksale aus Afrika stammender Menschen im Schatten der Sklaverei erzählt, die sich von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis beinahe in der Gegenwart in Afrika und den Vereinigten Staaten von Amerika sowie als erwähnte Kurzepisode in Großbritannien abspielten. Schonungslos aber ohne falsches Pathos, berührend, aber nie rührselig reiht sich Schicksal an Schicksal wie die Perlen einer Perlenkette. Als hilfreich erweist sich der hinten im Buch befindliche Stammbaum. Der Bezug zu dem Titel und zu dem Cover des Buches erschließt sich der Leserschaft im Laufe der Lektüre. Ich stelle es mir nicht einfach vor, diesen Stoff zu verfilmen, würde mich aber freuen, wenn dadurch noch viel mehr Menschen erreicht werden könnten.

Veröffentlicht am 30.06.2017

etwas fürs herz

Landeier
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Tom Liehr verfügt über eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe und beherrscht das Spiel mit Worten ausnehmend gut. Das gilt in gleichem Maße für seinen ebenfalls im schreibenden Bereich tätigen Protagonisten, ...

Tom Liehr verfügt über eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe und beherrscht das Spiel mit Worten ausnehmend gut. Das gilt in gleichem Maße für seinen ebenfalls im schreibenden Bereich tätigen Protagonisten, der sich Hals über Kopf von seiner Ehefrau von der lebendigen Hauptstadt in ein ödes Provinznest verschleppt und seine Beziehung hochgradig gefährdet sieht. Zeitgleich kriselt es beruflich. Gründliches Bilanzieren ist somit mehr als überfällig. Doch auch sein zuverlässiger Freund in allen Lebenslagen befindet sich in einer Lebenskrise. Vom Klappentext her erwartete ich eher eine lustige Geschichte mit dem Schwerpunkt "Back to the roots/Landluft ist gesund!". Das ist zwar auch Thema, aber eher am Rande. Eher ist es eine Demontage des Protagonisten bzw. eine Art "Entkalken". Negativ: Spürbare Ausgrenzung übergewichtiger Menschen und Rollator nutzender Senioren sowie ein in mehreren Punkten nicht eindeutiges Ende. Positiv: Einige sehr zu Herzen gehende, jedoch nie kitschige Vater-Kind-Szenen sowie die Krankheitsabhandlung und natürlich die bereits erwähnte Eloquenz.