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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2022

Kriminalistischer Streifzug durch die deutsche Geschichte

Das neunte Gemälde
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Zu Beginn des Buches fiel mir der Einstieg etwas schwer, musste ich mich auf den ersten Seiten erst etwas an den Stil gewöhnen. Der Aufbau ist episodenhaft mit vielen Rückblenden, die man durch die Zeitangaben ...

Zu Beginn des Buches fiel mir der Einstieg etwas schwer, musste ich mich auf den ersten Seiten erst etwas an den Stil gewöhnen. Der Aufbau ist episodenhaft mit vielen Rückblenden, die man durch die Zeitangaben gut einordnen kann. Allerdings ist dieses Buch sicherlich keine Lektüre, die man leicht nebenher lesen kann - es erfordert durch die Handlung die volle Aufmerksamkeit des Lesers, sonst entgeht einem etwas! Es ist durchaus anspruchsvoll und gerade durch diese Fülle an Informationen konnte es mich durchweg fesseln.

Denn die Handlung ist wirklich wahnsinnig spannend, sie nimmt nach den ersten Seiten schnell Fahrt auf. Besonders gelungen fand ich die gut recherchierten historischen Bezüge, durch die der Leser einen glaubhaften Einblick in die Nazizeit aber auch in die Abgründe der jungen BRD und das Bonner Politmilieu erhält. Letzteres war mir bislang nicht geläufig und konnte mich umso mehr begeistern.

Die Charaktere sind vielschichtig und für einige Überraschungen gut. Besonders Lennard Lomberg als Ermittler wider Willen und seinen eigenen, persönlichen Verstrickungen hat mich überzeugt und ich freue mich sehr, dass es einen Folgeband geben wird.

Dieses Buch vereinte mein Interesse für Raub- und Beutekunst mit einer Kriminalgeschichte zu einem fulminanten Mix, der sicherlich viele Leser ebenso begeistern wird wie mich.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Mörderische Schiffahrt

Die Passage nach Maskat
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Der Klappentext dieses Buches hat vollkommen meinen Nerv getroffen, verknüpft es Kriminalgeschichte mit dem Setting der 1920er Jahre. Und ebendieses Flair hat der Autor so gut eingefangen, dass man sich ...

Der Klappentext dieses Buches hat vollkommen meinen Nerv getroffen, verknüpft es Kriminalgeschichte mit dem Setting der 1920er Jahre. Und ebendieses Flair hat der Autor so gut eingefangen, dass man sich richtiggehend auf die Champollion versetzt fühlt.

Auf der Reise des Ozeanliners begleiten wir die Protagonisten dabei zu den unterschiedlichsten Orten des nahen Orients. Dieser Clou hat mir wahnsinnig gut gefallen, das Setting konnte mich durchweg überzeugen.

Neben diesem tollen Setting lässt aber auch die Handlung nicht lange auf sich warten, denn schon bald kommt es an Bord zu den ersten unerklärlichen Vorgängen. Gemeinsam mit Theodor Jung versucht man herauszufinden, was genau dahinter steckt. Ein durchweg spannender Plot, der für mich komplett unvorhersehbar war und mich nur so durch die Seiten fliegen ließ. Die Auflösung am Ende hätte ich so sicher nicht erwartet, sie passt aber perfekt zum Buch.

Ein großartiger Kriminalroman mit ganz eigenem Flair, der an Agatha Christie denken lässt.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Sichtbares und Unsichtbares

Die versteckte Apotheke
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Geschichten mit Bezug zum historischen London reizen mich sehr. Hier werden zwei Erzählstränge miteinander verknüpft, zum einen aus der heutigen Moderne und zum anderen des vergangenen London. Aufhänger ...

Geschichten mit Bezug zum historischen London reizen mich sehr. Hier werden zwei Erzählstränge miteinander verknüpft, zum einen aus der heutigen Moderne und zum anderen des vergangenen London. Aufhänger ist ein Hinweis auf die Vergahgenheit, je tiefer man als Leser in die Geschichte eintaucht stellt man allerdings fest, dass zwischen den beiden Handlungssträngen immer mehr Parallelen bestehen.

Hierdurch zeigt sich, wie klug die Autorin den gesamten Plot konstruiert hat, ohne dass dieser dabei zu aufgesetzt wirkt. Mich konnte die wirklich gelungene und sehr spannende Handlung überzeugen, das Buch hat wirklich großen Spaß gemacht beim Lesen.

Das lag nicht zuletzt auch an den Themen, die angesprochen, aber toll verpackt werden. Hier stehen vor allem die Frauen und ihre Rolle in der Gesellschaft damals und heute im Fokus. Durch den historischen Kontext wird hier vieles auf besondere Weise hervorgehoben, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.

Die Protagonistinnen sind vielschichtig aufgebaut und hadern mit unterschiedlichen Problemen, sodass man sich recht schnell mit ihnen und ihren Entscheidungen identifizieren kann.

Ein rundum gelungenes Buch, das sicherlich viele Leser vielfältiger Interessen und Genres von sich zu überzeugen weiß.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Eine Lebensgeschichte

Die karierten Mädchen
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Nachdem ich Alexa Hennig von Lange auf einer Buchmesse bei einer Lesung erlebt habe, hatte sich mit ihrem damaligen Roman Kampfsterne mein Leseverhalten nachhaltig verändert. Seitdem ist sie eine meiner ...

Nachdem ich Alexa Hennig von Lange auf einer Buchmesse bei einer Lesung erlebt habe, hatte sich mit ihrem damaligen Roman Kampfsterne mein Leseverhalten nachhaltig verändert. Seitdem ist sie eine meiner Must Read Autorinnen und auch ihr neues Buch hat mich sehr angesprochen.

Das Buch greift ein spannendes Thema auf, nämlich das persönliche Erleben der Kriegsgeneration im Alltag des Nationalsozialismus - ein Thema, zu dem ich gerne meine eigene Oma mehr gefragt hätte, ich aber leider keine Gelegenheit hatte.

Besonders eindrucksvoll fand ich, dass das Buch angelehnt ist an die eigene Großmutter der Autorin, die selbst ihre Geschichte auf Kassetten aufgenommen hat. Dadurch hat das Buch natürlich eine starke Tiefe und Prägnanz erhalten. Hier bietet die Autorin Einblicke in ein Leben einer modernen jungen Frau, die ihren eigenen Weg geht und sich den gesellschaftlichen Entwicklungen gegenüber sieht.

Dass sie dabei wie die durchschnittliche Bevölkerung mit dem aufsteigenden Nationalsozialismus umzugehen versucht und wie sie versucht, sich zu positionieren, lädt den Leser zum Reflektieren ein. Durch das kleine jüdische Mädchen Tolla erhält das Buch dabei ein weiteres Spannungsfeld.

Überzeugt hat mich auch der Stil der Autorin, der mich sofort fesseln konnte und der sehr einnehmend ist. Nach einem sehr abrupten Ende dann die Erkenntnis - das Buch ist der Auftakt einer Trilogie!

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Das Leben der Violeta

Violeta
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Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Isabel Allende ist. Es wird aber nach diesem Leseerlebnis sicherlich nicht das letzte gewesen sein!

Erzählt wird die Lebensgeschichte der Protagonistin ...

Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Isabel Allende ist. Es wird aber nach diesem Leseerlebnis sicherlich nicht das letzte gewesen sein!

Erzählt wird die Lebensgeschichte der Protagonistin Violeta und damit ein Stück Weltgeschichte. Sie spannt dabei den Bogen von einer Pandemie zur nächsten, das wechselhafte 20. Jahrhundert mit all seinen Tragödien Bieter hier einen großen Rahmen für Violetas Leben.

Erzählerisch ist das ganze in Briefform gefasst, und auch wenn ich mich auf den ersten Seiten etwas daran gewöhnen musste, so passt diese Form doch perfekt zum Inhalt. Zum einen kann die Autorin hier das persönliche Schicksal Violetas in Kontext setzen zur Historie, zum anderen bietet der Brief an den Enkel zum Lebensende viel Raum zum Reflektieren der eigenen Erlebnisse und Gefühle.

Violeta ist dabei ein leidenschaftlicher, eigenwilliger Charakter, eine Frau, die ihrer Zeit voraus ist und gerade deswegen umso moderner daherkommt.

Ergänzt wird sie durch viele weitere Charaktere, durch die die Handlung an entsprechender Tiefe gewinnt. Beleuchtet wird durch Violetas abwechslungsreiches Leben die Geschichte Südamerikas, wodurch sich mir auch viel neues erschlossen hat.

Ein rundum gelungenes Buch, das perfekt zur heutigen Zeit passt und das mich neugierig gemacht hat, mehr von der Autorin zu entdecken.

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