Das Schicksal des Marschmädchens - intensiv, gefühlvoll, mitreißend
Der Gesang der FlusskrebseNach so vielen tollen Bewertungen sowohl über Buch als auch den Film, der ja zum Teil noch in den Kinos läuft, wollte ich mir selbst ein Bild machen.
Das Buch sieht auf den ersten Blick etwas unscheinbar ...
Nach so vielen tollen Bewertungen sowohl über Buch als auch den Film, der ja zum Teil noch in den Kinos läuft, wollte ich mir selbst ein Bild machen.
Das Buch sieht auf den ersten Blick etwas unscheinbar aus, durch die grünlichen Farben wirkt es etwas düster, doch nachdem man den Inhalt kennt, ist es super gewählt, ebenso wie der Titel.
Ich bin überrascht und überwältigt von dieser besonderen Geschichte über das Marschmädchen Catherine Danielle Clark, auch Kya genannt. Was für ein wundervolles, liebenswertes Mädchen, dem so übel mitgespielt wurde. Schon in jungen Jahren aufgrund der komplett zerrütteten Familie auf sich allein gestellt, von den Bewohnern der Küstenstadt Barkley Cove geächtet und beschimpft, muss sie lernen, in der Marsch zurecht zu kommen. Und sie meistert das auf eine Art und Weise, die unglaublich ist. Ich hatte sooft Tränen in den Augen, es hat mich teilweise echt zerrissen, weil sie es einfach nicht verdient hat und sie für diese Situation auch überhaupt nichts konnte. Die Autorin beschreibt alles so gefühlvoll, auch ihre Liebe zur Natur, dem Zeichnen und ihrem starken Lebenswillen und dem Wunsch, einfach nur geliebt zu werden, jemanden zu haben, der sie nicht verlässt, obwohl sie es gar nicht anders kennt.
Die Natureindrücke sind sehr poetisch umschrieben, und Kyas Beobachtungen der Insekten und Tierwelt bezieht sie auf faszinierende Weise auf ihre eigenen Erlebnisse, was auch in einigen Zitaten und Gedichten wiedergegeben wird.
Diese Mischung aus Eindrücken der Natur und der Dramatik, die Kya durchleben muss, ist bewegend, spannend und beeindruckend. Was mich fasziniert hat, ist wie ein kleines Mädchen, dass zu einer jungen und schönen Frau heranwächst, sich selbst treu bleibt, trotz all dem Erlebten, der Ablehnung, der Wildheit und Gefahren der Marsch, dem Betrug, verletzter Gefühle und dem Prozess, weil sie des Mordes an angeklagt wird. Sowohl der Anwalt Tom Milton als auch Mabel und Jumpin´ vom Gemischtwarenladen, ebenso wie der Junge Tate sind die Einzigen, die ihr zur Seite stehen und das auf eine Art und Weise, die wirklich beeindruckt.
Dieser Roman ist intensiv, traurig, überraschend, packend und beeindruckend- er enthält so viel, worüber man nachdenken muss was das Thema Vorurteile, Einsamkeit, Ablehnung, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl betrifft und das Ende absolut unerwartet.
Auch wenn das Buch teilweise etwas anders ist als der Film, so hab ich beides wirklich sehr genossen und halte das Buch für eins der schönsten, die ich je gelesen habe und man noch länger drüber nachdenkt und auf eine Weise mitgenommen wird, die einen selbst überrascht.