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Veröffentlicht am 05.11.2022

Solider Thriller mit interessanter Thematik

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Digital Detox in einem verschneiten Berghotel – klingt gut? Naja, vielleicht wenn man keinen Thriller von Arno Strobel vor sich hat. Denn da wird ziemlich schnell klar, dass in der Gruppe aus Detoxern, ...

Digital Detox in einem verschneiten Berghotel – klingt gut? Naja, vielleicht wenn man keinen Thriller von Arno Strobel vor sich hat. Denn da wird ziemlich schnell klar, dass in der Gruppe aus Detoxern, die sich dem Experiment aus verschiedensten Gründen angeschlossen haben, eindeutig jeder etwas zu verbergen hat. Als am nächsten Tag dann die erste – zugegeben grausam verstümmelte – Person aufgefunden wird, ist schnell klar: der Täter muss innerhalb dieses Hotels zu finden sein. Nach und nach kippt die Stimmung und das Misstrauen überschreitet ziemlich schnell eine unsichtbare Grenze unter den Teilnehmern.

Wer bereits Bücher von Arno Strobel kennt, weiß, dass man hinsichtlich der Spannung bei ihm eigentlich nichts verkehrt machen kann. Der Schreibstil ist einfach, die Kapitel knackig kurz und der Spannungsbogen irgendwann zum Zerreißen gespannt. Das führt alles dazu, dass man jedes – und so auch dieses – Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen möchte. Hier hat es schon der ungewöhnlich lange Prolog in sich und erst im Laufe des Buches wird klar, welcher Zusammenhang bestehen könnte.

Auch wenn der Täterkreis aufgrund des von der Außenwelt abgeschnittenen Hotels begrenzt scheint, schafft es Arno Strobel wirklich jeden der Teilnehmer irgendwann verdächtig erscheinen zu lassen, so dass man selbst als Leser wieder die Seiten wechselt und bereits ausgeschlossene Täter wieder auf dem Tableau hat.

Die Auflösung war spannend inszeniert, wenn auch für mich persönlich im Nachhinein wenig überraschend. Leider hinkte die Logik für meinen Geschmack ein wenig, und ich hätte mir daher spätestens im Epilog noch mehr Informationen gewünscht, die dem Ganzen mehr Abgeschlossenheit gegeben hätten.

Dennoch wieder ein guter Thriller mit interessanter Thematik, der mir spannende Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Die Geschichte von Beiersdorf und drei mutigen Frauen

Die Frauen vom Jungfernstieg. Gerdas Entscheidung
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Gerda und Oscar sind jungvermählt, als Oscar in einer Anzeige den Verkauf der Fabrik von Paul C. Beiersdorf entdeckt und diese übernehmen möchte. Doch Oscars visionäre Vorstellungen hinsichtlich der Fabrikführung, ...

Gerda und Oscar sind jungvermählt, als Oscar in einer Anzeige den Verkauf der Fabrik von Paul C. Beiersdorf entdeckt und diese übernehmen möchte. Doch Oscars visionäre Vorstellungen hinsichtlich der Fabrikführung, der Arbeiterbindung und auch seine Herkunft machen ihm das Leben oftmals schwer und es braucht Mut und Geschick, gegen diese Neider vorzugehen und seine Träume zu verwirklichen.

Die grobe Zusammenfassung zeigt nur einen Bruchteil der Story zu „Die Frauen vom Jungfernstieg“ auf, denn es geht neben Gerda und Oscar genauso auch um die mittellose Witwe Toni, wie auch die in ihrer Ehe gefangene Irma. Die drei ungleichen Frauen freunden sich an und versuchen im Kleinen – wie es für Frauen um 1890 eben nur möglich war – ihren Träumen und Wünschen nachzugehen. Jede der Frauen hat ihre Eigenheiten, dennoch sind sie allesamt liebenswürdig dargestellt und mit jedem Kapitel taucht man mehr und mehr in deren Leben und Leiden um die Jahrhundertwende ein.

Das Cover des Auftakts hat mich angesprochen und zeigt, dass es sich hierbei um ein historisches Buch handelt, das aber durch die Einbindung von Paul C. Beiersdorf und dessen Fabrik wie auch Oscar Troplowitz (beides reale Personen) gut und gerne auch ein Tatsachenbericht der damaligen Zeit sein könnte. Den Schreibstil fand ich anfänglich etwas holprig, bin aber doch recht schnell reingekommen und irgendwann nicht mehr darüber gestolpert. Der kapitelweise Wechsel zwischen den drei Frauen trägt einen durch das Buch und man möchte wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Allerdings habe ich erwartet, deutlich mehr von Gerda als von den anderen Personen zu lesen, da es im Auftakt ja um „Gerdas Entscheidung“ geht – ich hatte jedoch das Gefühl, dass allen Frauen nahezu gleiche Anteile der Geschichte zuteil wurden.

Die Geschichte ist mit dem Auftakt natürlich nicht zur Gänze erzählt, endet jedoch auch nicht mit einem fiesen Cliffhanger, so dass man nicht gezwungen wird, unbedingt direkt weiterzulesen. Dennoch ist es natürlich empfehlenswert die gesamte Trilogie zu lesen, um die Geschichte um Beiersdorf und die drei Frauen vom Jungfernstieg vollständig mitzuerleben.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Angenehm zu lesen, aber kein Highlight

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
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Eine Auszeit wäre genau das richtige für Libby und ihren Mann Jamie, daher lassen sie sich auf einen Haustausch ein und finden in Cornwall eine luxuriöse, idyllisch gelegene Villa vor. Doch es gehen seltsame ...

Eine Auszeit wäre genau das richtige für Libby und ihren Mann Jamie, daher lassen sie sich auf einen Haustausch ein und finden in Cornwall eine luxuriöse, idyllisch gelegene Villa vor. Doch es gehen seltsame Dinge darin vor und Libby fühlt sich mehr und mehr beobachtet, bedrängt und unwohl dort. Doch als ihnen klar wird, dass sie vom Besitzer der Villa hintergangen und belogen wurden, ist es schon fast zu spät und sie dürfen keine Zeit verlieren, herauszufinden, wieso es jemand so auf sie abgesehen hat.

Der Prolog ist spannend und verrät (rückblickend) nur ein kleines Detail der ganzen Geschichte, das man zu dem Zeitpunkt noch nicht richtig zuordnen und greifen kann. Die Geschichte beginnt dann recht gemächlich aber dennoch interessant und mit Ankunft in der Villa wird die Stimmung ziemlich düster und mysteriös. Schreibstil und Kapitellänge der Autorin gefallen mir wieder sehr gut, aber rückblickend ist es von der Storyline und den Ursachen dem anderen Buch, das ich von ihr gelesen habe, dann doch zu ähnlich. Auch wenn man denkt, dass man durch den eindeutigen Titel schon weiß, wie der Hase läuft, gibt es doch einige Wendungen, die ich so nicht kommen sehen habe, spannend waren und zum Weiterlesen animiert haben.

Dennoch gab es auch einige unwichtige Kapitel mit Längen darin, die im Nachhinein betrachtet nicht viel zur Geschichte beigetragen haben. Mir persönlich waren es auch zu viele gleichzeitige Zufälle, als dass die Auflösung noch realistisch hätte sein können (näher kann ich aber nicht darauf eingehen, ohne zu spoilern).

Auch das Ende war mir etwas zu sehr Friede Freude Eierkuchen und leider nicht vollständig aufgelöst - wäre der Epilog nicht gewesen, hätte es mich völlig unzufrieden zurückgelassen.

Auch wenn das jetzt vielleicht recht kritisch klingt, hatte ich eine gute Zeit, aber verglichen mit „Beste Freundin“ ist es etwas schwächer einzuordnen.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Wenn Herz und Verstand Gegenspieler sind

Mit dir hatte ich nicht gerechnet
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Fiona St. James und Sam Fox waren die Teeniestars in der Serie „Birds of California“ - doch ihre Leben haben sich nach Absetzen der Serie in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Sam kämpft sich mehr ...

Fiona St. James und Sam Fox waren die Teeniestars in der Serie „Birds of California“ - doch ihre Leben haben sich nach Absetzen der Serie in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Sam kämpft sich mehr schlecht als recht weiterhin durch den Castingdschungel von L.A. und Fiona arbeitet inzwischen in der Druckerei ihres Vaters. Eine geplante Wiederaufnahme der Serie lässt den abgerissenen Kontakt zwischen Sam und Fiona wieder aufleben. Doch kann sie ihm vertrauen und kann er sie überreden wieder dabei zu sein?

Das Cover wirkt lebhaft und ist ansprechend. Der Klappentext weckt zusätzlich das Interesse am Buch und man kommt durch die kurzen Kapitel und die Perspektivenwechsel zwischen Sam und Fiona auch gleich gut rein. Die Übersetzung aus dem Englischen ist an einigen Stellen für mich zu sehr gewollt, aber es ist meist nicht störend. Die Story ist ungewöhnlich und auch, dass mal die weibliche Protagonistin ein „Bad Girl“ ist, statt immer nur der männliche Part, war erfrischend anders. Auch wenn Fiona ziemlich impulsiv ist und sie mit ihrer Art ihrem Umfeld quasi dauerhaft auf die Füße tritt, versucht Sam zu ihr durchzudringen, so dass er mir schnell sympathisch wurde.

Was mir gefallen hat, ist, dass es für mich nicht nur ein Dahingeplätscher mit Love Story war, sondern auch hinter die Kulissen geblickt wurde und dieser für mich am Ende eine unerwartete Wendung bereithielt. Es gab ein Manko, ohne zu spoilern kann ich dazu jedoch nicht viel sagen, aber es wurden nicht alle großen Themen aufgelöst und es gab auch keinen Ausblick auf die Zukunft, in der das Thema nochmal hätte aufgegriffen werden können.

Dennoch hatte ich kurzweilige Lesestunden mit Fiona und Sam und freue mich, mit Katie Cotugno eine für mich neue Autorin kennengelernt zu haben.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Besondere Familiengeschichte auf Norderney

Die Inselhebamme
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Nela arbeitet als Hebamme, hat privat wie auch beruflich einiges durchgemacht und steht kurz vor einem Burnout, als die Ärztin ihr quasi drei Wochen Heimaturlaub auf Norderney verschreibt. Dort angekommen, ...

Nela arbeitet als Hebamme, hat privat wie auch beruflich einiges durchgemacht und steht kurz vor einem Burnout, als die Ärztin ihr quasi drei Wochen Heimaturlaub auf Norderney verschreibt. Dort angekommen, muss sie sich erst mal wieder in ihrem alten Leben zurechtfinden und sich eingestehen, dass die Zeit auch dort nicht stehengeblieben ist. Veränderungen in ihrer Familie stehen an und sie überlegt, wie es weitergehen soll: mit ihr, ihrem Beruf und auch ihrem langgehegten Traum eines Geburtshauses auf Norderney. Doch sie wird immer wieder abgelenkt von wieder aufkeimenden wie auch neu entwickelten Gefühlen, von denen sie geglaubt hat, dass sie niemals wieder möglich sind. Kann sie sich darauf einlassen ohne ihren Traum zu gefährden?

Das Cover ist optisch wie auch haptisch ein wirklicher Eyecatcher und die kleinen Muschelzeichnungen machen jedes Kapitel zu etwas Besonderem. Der flüssige Schreibstil und die Kapitel mit stellenweisen Perspektivenwechseln lassen einen schnell eintauchen und man kann nicht anders als alle Protagonisten sympathisch zu finden. Die Geschichte um Nela und ihre Familie mit den typisch norddeutschen Ausdrücken und Gepflogenheiten ist schön ausgearbeitet und an keiner Stelle langweilig. Einzig die Liebesgeschichte kam ein wenig zu spät, zu kurz und dafür im Ablauf etwas zu schnell für meinen Geschmack. Sie stand hinter den familiären Ereignissen zurück und viele Dinge wurden dann im Epilog abgehandelt, statt sie noch innerhalb der Geschichte einzubinden.

Dennoch hat mir das Buch von der Art der Geschichte und dem Setting gut gefallen, so dass ich mich auf weitere Bücher der Autorin freue.

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