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Veröffentlicht am 23.01.2023

Utopia Gardens

Sodom
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In der Zukunft kann man seinen Körper durch illegale technische Prothesen so optimieren, dass man anderen Menschen körperlich überlegen ist. Diese Menschen nennt man dann Cheater. So ein Cheater hat Birols ...

In der Zukunft kann man seinen Körper durch illegale technische Prothesen so optimieren, dass man anderen Menschen körperlich überlegen ist. Diese Menschen nennt man dann Cheater. So ein Cheater hat Birols Vater umgebracht. Deswegen ist Birol auch bei der Polizei in Berlin Mitte: Er will dort endlich mehr über den Tod seines Vaters erfahren. Doch sein Team besteht aus der zum Strafdienst verurteilten Raven, die selber Cheater-Prothesen fertigt und der Polizeischülerin Laura, die heimlich ihre eigenen Ziele verfolgt. Plötzlich taucht ein toter Cheater auf und Birol und seine Kolleginnen müssen in diesem Fall ermitteln. Hat der Cheater vielleicht etwas mit dem Tod von Birols Vater zu tun?

Na ja, wo soll ich anfangen? Es gibt wenige Dinge, die mich an diesem Buch überzeugt haben.
Das, was mich von Anfang an dazu verleitet hat, diesen Roman zu lesen, ist der Klappentext, der schon die Grundidee des Romans verrät. Diese gefäält mir ausgesprochen gut: Ein Thriller, angesiedelt in der Zukunft, in der Menschen sich mit technischen Hilfmittel bessere Körper verschaffen.
Aber da beginnt schon das Problem beim Lesen: Ich haben verdammt nochmal im gesamten Buch nicht verstanden, warum Menschen ihre Körper aufwerten. Und es gibt noch eine Menge anderer Dinge, die ich an der Umsetzung bemängele: Der Roman spielt ja in der Zukunft (ob vor oder nach 2100 scheint der Autorin auch nicht klar zu sein), aber außer den Cheater-Prothesen scheint es keine technische (aber auch keine soziale) Weiterbildung zu geben. Sonst wird absolut nichts erwähnt. Wenn man die Cheater aus der Geschichte löschen würde, könnte das Buch genauso gut heute spielen. Und dann gibt es auch noch Straftdienst bei der Polizei für Verbrecher. Wie unsinnig ist das denn bitteschön? Ich würde doch niemals Verbrecher ermitteln lassen, um das Risiko einzugehen, dass sie dann am Ende ihre Kolleg/innen decken.
Eva Siegmunds Schreibstil ist zwar verständlich, aber sie schafft es nicht, die Informationen geordnet an die Lesenden zu bringen. Zwischendurch hatte ich öfter das Gefühl, als hätte sie einfach vergessen, den Lesenden Informationen zu geben, sodass den Charakteren später nochmal einfällt, eine diese Sache zu erwähnen. Ich muss aber noch erwähnen, dass es die Autorin sehr gut schafft, mit ihren Worten ein düsteres Berlin (der Zukunft oder auch eben nicht) zu zeichnen. Das hat mir sehr gut gefallen, auch wenn düstere Dystopien nicht so mein Fall sind. Allerdings habe ich im Text mehrmals "??!" und "bzw." entdeckt. Das hat meiner Meinung nach absolut nichts in einem Roman zu suchen! Hat der/die Lektor/in nicht aufgepasst?
Die drei Hauptcharaktere Birol, Raven und Laura waren auch nicht die sympathischsten Hauptcharaktere, über die ich jemals gelesen habe. Laura war ganz okay, aber Birol und Raven kann ich beide nicht so wirklich ausstehen. Abgesehen von ihren Perspektiven wird noch aus unzähligen weiteren erzählt. Erstmal hat mich das gestört, aber am Ende ist mir endlich klargeworden, warum die Autorin dies so gemacht hat.
Das Ende ist auch ein riesiger Cliffhanger, der mich definitv neugierig auf die nächsten Teile macht.

Grundsätzlich finde ich die Idee des Buches gut, aber die Umsetzung ist echt nicht gut. Solche kleinen Fehler regen mich oft sehr auf, weil ich weiß, dass ohne sie die Geschichte deutlich besser wäre. Aber nicht alles war an diesem Buch schlecht. Ich muss wegen dem Ende endlich weiterlesen und weil die Lesenden immer noch nicht einige Geheimnisse der Hauptcharaktere erfahren haben. Und schließlich hat mir das Lesen schon Spaß gemacht. Eine Empfehlung geht zwar nicht unbedingt raus, wer aber unbedingt Lust hat, einen düsteren dystopischen Roman mit einem Hauch von Thriller zu lesen, kann sich ja mal an diesem Buch versuchen.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Regeln für Mädchen

Rules For Being A Girl
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Marin ist ein normales Mädchen, das auf eine normale amerikanische High School geht und dort bei der Schülerzeitung mitarbeitet. Irgendwann möchte sie unbedingt an einem berühmten College studieren, wie ...

Marin ist ein normales Mädchen, das auf eine normale amerikanische High School geht und dort bei der Schülerzeitung mitarbeitet. Irgendwann möchte sie unbedingt an einem berühmten College studieren, wie ihre Eltern und Großeltern es getan haben. Doch als ihr Lehrer sie gegen ihren Willen küsst, fällt ihr zum ersten Mal richtig auf, wie Mädchen und Frauen überall benachteiligt werden. Darüber schreibt sie einen Artikel in der Schülerzeitung, der nicht überall auf Zustimmung stößt.

Eigentlich hatte ich keine großen Erwartungen an dieses Buch und schlussendlich hat es mich auch nicht wirklich überzeugt.
Aber erstmal zu dem, was mit gut gefallen hat: Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist gut: Aus der Ich-Perspektive von Malin wird locker in einem jugendlichen Schreibstil von ihren Erlebnissen erzählt.
Auch das Thema ist wichtig und sollte viel mehr thematisiert werden. Sexismus im Alltag, dass Mädchen anders behandelt werden als Jungen.
Die Umsetzung des Themas hat mich aber überhaupt nicht angesprochen: Ich finde, die Handlung ist sehr unrealistisch. Marin hat sich noch nie für die Gleichbehandlung von Mädchen und Jungen interessiert, es war ihr immer egal, dass für Mädchen andere Regeln gelten als für Jungs, und dann plötzlich, von einem Tag auf den anderen, ist sie plötzlich eine große Feministin. Das kommt mir ehrlich gesagt echt unrealistisch vor. Es gibt keinerlei Einteilung von ihr bezüglich dieses Themas. Genauso ist es bei der Lovestory. Plötzlich sind sie ein Paar, ohne irgendwelche Entwicklung.
Ich habe auch mehr Spannung erwartet, aber es gab eigentlich überhaupt keine.

Schade, eigentlich hätte Rules for being a girl ein wirklich gutes Buch sein können. Es wird zwar ein wichtiges Thema angesprochen, aber die Umsetzung ist nicht gut gelungen.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Das Spiel eines Psychopathen in London

Spiel des Lebens
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Emily fängt gerade ihr Studium in London an, als eine mysteriöse Person anfängt, Rätsel zu stellen. Löst sie diese nicht in der angegebenen Zeit, stirbt ein Mensch. Damit jagt er sie durch ganz London ...

Emily fängt gerade ihr Studium in London an, als eine mysteriöse Person anfängt, Rätsel zu stellen. Löst sie diese nicht in der angegebenen Zeit, stirbt ein Mensch. Damit jagt er sie durch ganz London und treibt sie an den Rand des Wahnsinns. Warum hat dieser Psychopath genau sie für seine Spielchen ausgewählt?

Die Idee hinter dem Jugendthriller von Veit Etzold finde ich spannend und klingt nach einem spannenden und actionreichen Buch. Doch leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen. Aber erstmal ein paar gute Sachen.
Veit Etzold Schreibstil ist wirklich gut. Er ist angenehm, sodass ich das Buch flüssig lesen konnte. Zu jedem Zeitpunkt der Handlung könnte ich nachvollziehen, was passiert und mir war nichts unklar.
Die Aufmachung vom Buch ist auch wirklich schön: Mit gefällt der Farbschnitt mit der Skyline von London sehr.
Leider gefallen mir viele andere Dinge nicht. Mir war von Anfang an klar, wer der Psychopath ist. Aber ich muss betonen, dass es trotzdem spannend war, das Buch zu lesen, da die Spannung durch Emilys Rätsel aufrecht erhalten wird. Außerdem verstehe ich die Hintergründe des Psychopathen nicht. Es ist einfach unlogisch, warum er das ganze tut.
Das ist aber auch nicht das einzige Unlogische an diesem Buch. Es gibt viele Logikfehler, die für mich sehr schlimm zu ertragen waren. Zum Beispiel werden physikalische Formeln vertauscht und in einem falschen Sinn benutzt, eine SIM Karte wird einfach aus einem Handy in ein anderes gesteckt, ohne dass man eine PIN eingeben muss und es wird behauptet, das Burj Khalifa sei 1000m hoch (es ist nur knapp 830m hoch). Da frage ich mich, ob der Lektor/die Lektorin überhaupt das Manuskript aufmerksam gelesen hat.
Die Liebesgeschichte ist auch einfach unrealistisch. Sie haben nie Gefühle für einander geäußert, aber dann sind sie plötzlich zusammen. Für mich ist das einfach unsinnig.

Es gibt einige Dinge, die mit an Spiel des Lebens nicht gefallen. Die Handlung ist unrealistisch und vorhersehbar, es gibt viele Logikfehler und die Liebesgeschichte ist unglaubwürdig. Dafür aber ist die Handlung trotz ihrer Vorhersehbarkeit spannend und der Schreibstil von Veit Etzold gefällt mir gut.

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Eine Story, die Leben kostet

Paradise City
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Deutschland in der Zukunft: Die meisten Menschen leben in großen Städten, wenige auf dem Land. Berlin ist nicht mehr der Regierungssitz, sondern Frankfurt, das mit dem Rhein-Main-Gebiet zu einer riesigen ...

Deutschland in der Zukunft: Die meisten Menschen leben in großen Städten, wenige auf dem Land. Berlin ist nicht mehr der Regierungssitz, sondern Frankfurt, das mit dem Rhein-Main-Gebiet zu einer riesigen Megacity verschmolzen ist. Liina ist eine Rechercheurin bei einer der letzten nicht-staatlichen Nachrichtenportalen. Als sie eine alltägliche Meldung auf dem Land überprüfen soll, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall und eine andere Rechercheurin wird ermordet aufgefunden. Beide haben an der selben Geschichte gearbeitet. Liina muss unbedingt herausfinden, warum ihre Kollegen gestorben sind.

Die Idee von dem Staat, der in der Geschichte beschrieben wird, finde ich gut und kreativ. Auch die Auflösung, die große Geschichte, die Liinas Kollegen das Leben gekostet hat, ist spannend und passt genau in das Bild des Staates, der beschrieben wird.
Das ist aber eigentlich das Einzige, was sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftig. In kurzen knappen Sätzen wird das Geschehen erzählt. Die Geschichte ist aus Liinas Sicht in der Er/Sie-Perspektive geschrieben worden. Zusätzlich zum Geschehen erhält man aber auch einen Einblick in Liinas Gedanken. Das passt irgendwie nicht mit der Erzählperspektive zusammen und hat mich häufig irritiert. Im Verlauf des Buches habe ich mich aber an den Schreibstil gewöhnt und habe ihn ganz akzeptabel gefunden.
Durch diesen Schreibstil habe ich viele Dinge auch nicht verstanden. Die Auflösung am Ende habe ich nur verstanden, weil ich nochmal genau darüber nachgedacht habe und gegenfalls nochmal nachgeschlagen habe, was da passiert ist.
Im Verlauf der Handlung erfährt man immer mehr über Liina. Leider ist sie immer noch eine sehr blasse Hauptperson und ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr ausgearbeitet wäre.

Insgesdamt ist "Paradise City" von Zoë Beck nur ein mittelmäßiger dystopischer Thriller. Leider hat mir der Schreibstil überhaupt nicht gefallen, trotzdem stekct hinter dem Buch eine interessante Idee.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Habe mir von dem Buch wirklich mehr erhofft!

Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz (Romantic Suspense meets Dark Academia)
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Ivy ist mit ihren Eltern von Deutschland nach New York gezogen. Dort absolviert sie ihr letztes Schuljahr auf der St. Mitchell High School, eine Schule für die Reichen in New York, auf die sie dank eines ...

Ivy ist mit ihren Eltern von Deutschland nach New York gezogen. Dort absolviert sie ihr letztes Schuljahr auf der St. Mitchell High School, eine Schule für die Reichen in New York, auf die sie dank eines Stipendiums geht. Doch dort gibt es jedes Jahr das Spiel, bei dem man Punkte durch Challenges und dem Verraten von eigenen Geheimnissen bekommt. Wenn man gewinnt, bekommt man im nächsten Jahr die Spielleitung und erfährt die Geheimnisse von allen bisherigen Spielern. Als Ivys Freund Heath sich plötzlich von ihr abwendet, vermutet sie das Spiel dahinter. Ivy setzt sich in den Kopf, das Spiel zu beenden.


Die Geschichte wird aus der Sicht von Ivy erzählt, ab und zu findet man aber noch kleine Kapitel aus der Sicht von Heath und Kapitel, die aus der Sicht von einer unbekannten Person erzählt werden. Das ganze ist in der Er/Sie-Perspektive. Die Art und Weise, die Geschichte zu erzählen, hat die Autorin Stefanie Hasse gut hinbekommen.

Die Idee, dass an einer Schule jedes Jahr eine Art Wahl, Wahrheit oder Pflicht Spiel durchgeführt wird, ist auch gut und könnte am Ende wirklich spannend sein.
Leider ist die Geschichte überhaupt nicht spannend. Die Handlung plätschert nur vor sich hin, selbst am Ende ist kaum Spannung vorhanden. Die gesamte Geschichte besteht irgendwie nur aus Partys, zu denen Ivy mit ihren Freunden geht. Dann ganz am Ende hat mich die Auflösung doch deswegen nicht so richtig geschockt, wie es wahrscheinlich gedacht war.

Immer wieder enthüllen auch Ivys Freunde Dinge, die die Geschichte wenden. Da Frage ich mich, warum Ivy das noch nie zuvor von ihren Freunden erfahren hat. Das wirkt insgesamt nicht sehr realistisch auf mich.

Außerdem kommen auch die Kinder von den reichen Leuten aus New York vor. Diese denken gefühlt nur an Partys, Alkohol und Designerklamotten und sind hochnäsig, arrogant und selbstverliebt. Nur manche von ihnen hatten wirklich gut konstruierte Charaktere.

Die Hauptperson Ivy kommt mir oft sehr naiv und ohne Selbstbewusstsein vor. Das hat mir auch nicht so gut gefallen, auch wenn das natürlich für die Story so sein muss.


Insgesamt habe ich mir von den Jugendroman "Secret Game" von Stefanie Hasse deutlich mehr erhofft. Die Handlung ist nicht sehr spannend, die Hauptperson zu unsympathisch und viele Nebencharaktere unterscheiden sich nicht sehr in ihrer Persönlichkeit.

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