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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2017

Leseempfehlung für Thrillerfans!

Engelsschlaf: Thriller
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In einem Park in der Nähe des Dominikus Krankenhaus in Berlin wird eine Leiche gefunden. Die junge Frau wurde auf einer Parkbank abgelegt, der Notarzt stellt den Totenschein aus. Da bemerkt Taylor Field, ...

In einem Park in der Nähe des Dominikus Krankenhaus in Berlin wird eine Leiche gefunden. Die junge Frau wurde auf einer Parkbank abgelegt, der Notarzt stellt den Totenschein aus. Da bemerkt Taylor Field, der Beamte vor Ort, dass die junge Frau noch lebt. Sofort wird sie ins Krankenhaus verlegt und überlebt. Der

Der Täter hatte via Notruf den Standort der Frau durchgegeben ,was sehr untypisch scheint. Die Ermittler Laura Kern und Max Hartung vom Landeskriminalamt tappen im Dunkeln. Warum begeht der Täter eine Tat, wenn er durch einen Notruf die Rettung der Frau herbei führt ? Als eine weitere Frau auf die selbe Weise aufgefunden wird, ist klar, dass ein Serientäter am Werk ist.

"Engelsschlaf" ist ein Thriller, der seinem Namen und Titel alle Ehre macht. Der Titel ist hervorragend gewählt und verbirgt ein Grundthema, das mich hat schaudern lassen. Scheinbar tot und doch am Leben,mein ganz persönlicher Albtraum!

Thriller steht mit Berechtigung vorne auf dem Cover, denn dieses Buch enthält alles, was spannende Lesestunden garantiert. Sehr schnell wird Spannung aufgebaut und etliche Szenen haben bei mir Gänsehaut ausgelöst. Zugleich ist man sofort drin in der Geschichte und man rätselt automatisch über die Identität und das Motiv des Täters mit. Sehr geschickt wurden immer wieder Kapitel , in denen die Kinder und Jugendzeit des Täters im Mittelpunkt stehen , eingefügt. Man kann so sehr gut nachvollziehen, warum gerade dieser Mensch zum Täter wurde. Ich muss gestehen, dass ich sehr viel Mitgefühl für ihn empfunden habe, und genau das ist es, was für mich den Reiz ausgemacht hat. Er verübt verabscheuungswürdige Taten , ohne Frage….und doch habe ich es zu einem kleinen Teil auf Grund seiner Vergangenheit nachvollziehen können.

Die grosse Überraschung , nachdem die Autorin sehr viele falsche Spuren gestreut hat,zum Schluss. Und das nicht unbedingt nur betreffend Identität, sondern auch Punkto Präsenzzeit und Rolle des Täters im Verlauf der Story .

Ich habe schon etliche Bücher von Catherine Shepard gelesen und wieder bin ich begeistert von ihrem tollen Schreibstil. Sehr gefallen hat mir in "Engelsschlaf", dass die Taten und Ermittlungen die Hauptrolle inne haben. Privates der Ermittler wird sehr rar und wohldosiert eingesetzt !

Veröffentlicht am 27.06.2017

Denkste!

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Bei der jährlichen Prüfung der Polizeispürhunde wird eine Tote gefunden und Kommissar Konstantin Dühnfort ist gefordert. Obwohl er erst gerade von der Hochzeitsreise zurück ist, wird er an den Leichenfundort ...

Bei der jährlichen Prüfung der Polizeispürhunde wird eine Tote gefunden und Kommissar Konstantin Dühnfort ist gefordert. Obwohl er erst gerade von der Hochzeitsreise zurück ist, wird er an den Leichenfundort gerufen. Die Tote, eine junge Frau, ist seit ungefähr zwei Jahren tot und bizarr ist, dass neben der Leiche eine Figur liegt. Ein Affe der auf seinen Unterleib deutet. Wie sich herausstellt , bedeutet dies "Tu nichts Böses". Ein schwieriger, beruflicher Fall , verschont Dühnfort und seine Frau Gina auch das Privatleben nicht vor Sorgen. Auch hier stehen Entscheidungen an, die für ihre Zukunft wegweisend sein werden.

"Tu nichts Böses" ist schon der achte Fall rund um Kommissar Dühnfort…und ich frage mich , wie diese Reihe bisher an mir vorbei gehen konnte ? Dies war mein erster Fall, wird jedoch definitiv nicht mein letzter bleiben! Inge Löhnig hat einen neuen Fan ! Obwohl ich die Personen und die Umstände nicht kenne, hatte ich keinerlei Probleme folgen zu können. Egal ob bei der Polizeiarbeit oder im Privatleben der Figuren!

In relativ kurzen Kapiteln entführt uns die Autorin in die verschiedenen Perspektiven. Hier in diesem Buch sieht man regelrecht die Puzzleteile an Ort und Stelle fallen. Erst rätselt man, wie denn die völlig unterschiedlichen Geschichten zusammen hängen, dann sieht man immer klarer. Bis zum Schluss alles ganz anders ist, als gedacht. Die falschen Fährten, die Inge Föhnig geschickt gelegt hat, haben mich in Sicherheit eingelullt. ich war zu 100 % überzeugt, den Täter zu kennen. und das schon Mitte Buch !Denkste….falsch gedacht!

Das Thema "Down Syndrom" spielt eine wichtige Rolle in diesem Krimi. Sehr sensibel, absolut authentisch und hervorragend recherchiert zeigt die Autorin wie es für Eltern ist, wenn diese Diagnose plötzlich im Raum steht. Mich hat beeindruckt und berührt wie gut dieses Thema in die Story verwoben wurde. Ebenfalls gute Recherchen spürt man bei den Themen Weichteilrekonstruktion und der Arbeit von Polizeispürhunden.

Der Schreibstil ist absolut toll, sehr flüssig zu lesen und absolut nie langatmig . Die Figur Dühnfort mochte ich auf Anhieb. Ich mag wie er für seine Grundsätze einsteht, beharrlich seinen Weg geht und seine Gina vorbehaltlos liebt. Die wäre eigentlich auch bei der Polizei, doch auf Grund besonderer Umstände momentan gerade auf Sparflamme arbeitend. Doch ich freue mich schon, sie in einem anderen Band arbeitstechnisch besser kennen lernen zu dürfen

Veröffentlicht am 22.06.2017

Wieder hervorragend!

Ich schenk dir die Hölle auf Erden
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Carina reibt sich auf für Familie , Hund und Haushalt. Sie organisiert das Familienleben und erzieht die beiden Kinder .Ihr Mann Jonas ist meist beruflich so eingespannt, dass er in der Familie nur eine ...

Carina reibt sich auf für Familie , Hund und Haushalt. Sie organisiert das Familienleben und erzieht die beiden Kinder .Ihr Mann Jonas ist meist beruflich so eingespannt, dass er in der Familie nur eine Nebenrolle spielt. Als Carina entdeckt, dass Jonas sie betrügt , stürzt ihre heile Welt zusammen. Mit Hilfe ihrer Freundinnen sagt Carina Jonas den Kampf an und entdeckt Seiten an sich, die sie bisher noch nicht gekannt hat. Kurzerhand schmeisst sie ihn aus dem Haus und ihrem Leben. Doch Jonas gibt nicht kampflos auf und ein erbitterter Rosenkrieg entbrennt.

Wie gehabt ist Ellen Berg mit „ich schenk dir die Hölle auf Erden „ wieder ein grosser Wurf gelungen. Obwohl das Grundthema, eine Trennung, sehr ernst ist , habe ich mich durch das Buch gelacht und geschmunzelt . Der Grund sind witzige Szenen, lustige Aussprüche und Charaktere, die es in sich haben. Diese sind so lebensecht und liebevoll charakterisiert, dass sie absolut überzeugend und hervorragend in die Story eingebettet sind. Egal ob die 9 jährige Melina, die etwas altklug , doch mit ganz viel Charme ihren jüngeren Bruder Benjamin an die Leine nimmt. Oder die esoterisch angehauchte Freundin Carinas,Wanda, deren flotte Sprüche mich haben laut lachen lassen ! Doch das Buch ist nicht nur Heiterkeit und Trubel. Es enthält auch leise und ernste Zwischentöne, die nachdenklich machen und nachhallen. Eine jahrelange Beziehung , in der der Alltagstrott eingekehrt ist, geht in die Brüche...etwas, das wohl alle verheirateten Paare zu umschiffen versuchen.Ich empfand dieses Buch auch als sehr tiefgründig.

Ich denke über den Schreibstil von Ellen Berg muss ich mich nicht gross auslassen. Ich kenne alle ihre Bücher und bin ein absoluter Fan. Auch hier finde ich wieder ihre unvergleichliche Schreibe, die mich immer wieder begeistert.Sie schafft es zudem, dass man mit den Figuren mitfühlt, sich freut, aber auch mitleidet. So hat der Rosenkrieg zwischen Carina und Jonas meine Emotionen hoch kochen lassen. Ich hätte zum Schluss anders entschieden als Carina...doch für mich ist ein gutes Buch auch eines, das mich bis zum Schluss überrascht. Und das war hier definitiv der Fall !

Veröffentlicht am 12.06.2017

Justizthriller!

Vor der Wahrheit
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Debra Burgette sucht den Anwalt Jack Swyteck mit einer ungewöhnlichen Bitte auf. Ihr Tochter Sashi wurde vor drei Jahren ermordet, der Täter geschnappt und dieser wartet nun in der Todeszelle auf seine ...

Debra Burgette sucht den Anwalt Jack Swyteck mit einer ungewöhnlichen Bitte auf. Ihr Tochter Sashi wurde vor drei Jahren ermordet, der Täter geschnappt und dieser wartet nun in der Todeszelle auf seine Hinrichtung. Debra jedoch ist überzeugt, dass der Täter völlig zu Unrecht sitzt, denn sie denkt, dass ihre Tochter noch lebt. Sie bekommt seit drei Jahren an Sashis Geburtstag einen Anruf und Debra ist sicher, dass dieser von ihrer Tochter kommt. Jack Swyteck ist Experte für Klienten, die im Todestrakt sitzen und er trifft sich mit dem Verurteilten. Schon bald wird der Fall neu aufgerollt.

Dieser Justiz und Gerichtsthriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seite völlig gefesselt. Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch und so habe ich Seite für Seite gelesen ohne mich zu langweilen oder Längen zu spüren. Mit Erstaunen habe ich bei meinen Recherchen erkannt, dass dies schon Fall Nummer 13 rund um den Anwalt Jack Swyteck ist und ich frage mich, warum die bisherigen Bücher an mir vorbei gegangen sind ?Ich werde sicher noch etliche nachholen, so gut hat mir „vor der Wahrheit „ gefallen.Sehr dezent, gibt es ab und zu Hinweise und Bezüge auf frühere Fälle, die meine Lust nach mehr geweckt haben.

Der Autor hat selbst als Anwalt gearbeitet, und genau das spürt man deutlich in dieser Geschichte. Denn die Anhörungen, Verhandlungen vor Gericht sind sehr authentisch und bildlich beschrieben. Auch die Ausführungen zu den Gesetzen Amerikas, die überhaupt nicht monoton und trocken daher kommen, sind hervorragend beschrieben.

Doch die Geschichte ist nicht eine grosse Gerichtsverhandlung....vielmehr bekommt man Einblicke in eine Familie, die versucht mit einem durch die Vergangenheit gezeichneten Kind, ein gutes und erfülltes Leben zu leben. Durch die Rückblicke in die Vergangenheit,die sehr harmonisch in die Erzählung eingefügt wurden, erkennt man auch wie schwierig es ist für Kinder , die in die amerikanische Kultur adoptiert wurden, Fuss zu fassen in einer Gesellschaft, die völlig unterschiedlich zu ihrem Ursprungsland ist. Gerade die Kinder und ihre Probleme in Tschetschenien sind sehr berührend und eindrücklich beschrieben.

Etwas , das mich ebenfalls emotional sehr beschäftigt hat, sind die Passagen in denen es um die Verurteilten in den Todeszellen Amerikas geht. Dies in Bezug auf ihr Leben vor der Hinrichtung.

Der Autor schreibt so, dass auch Justizlaien (wie ich ...) verstehen, um was es geht. Als sehr interessant habe ich die juristischen Einblicke empfunden. Zudem ist die Ausgangslage : Mutter von Opfer kämpft für den vermeintlichen Täter sehr brisant und emotional!

Sehr gut angekommen ist bei mir der Schreibstil, der Wortwitz , der sich vor allem in den Dialogen zeigt.

„Vor der Wahrheit „ ist eines dieser Bücher, in die man tief eintaucht und eine Welt lesend kennen lernt, die sehr weit von der eigenen entfernt ist !


Veröffentlicht am 20.05.2017

Toller Krimi in Schottland!

Tödliches Treibgut
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In Kinloch wird eine Leiche angespült und der junge Polizist , Detective Constable Archie Fraser, ist völlig überfordert mit der Bergung der Leiche und der Planung der Ermittlungen. Sein Chef schickt DCI ...

In Kinloch wird eine Leiche angespült und der junge Polizist , Detective Constable Archie Fraser, ist völlig überfordert mit der Bergung der Leiche und der Planung der Ermittlungen. Sein Chef schickt DCI Jim Daley und seinen Partner DC Brian Scott zur Unterstützung von Paisley nach Kinloch. Kaum dort angekommen stellt sich bei der Autopsie heraus, dass die junge Frau ermordet wurde. Ihre Identität ist nicht bekannt und bedeutet ein Stück Arbeit für die ermittelnden Beamten. Zudem haben sie grosse Probleme in der eingeschworenen Gemeinschaft des Dorfes an brauchbare Informationen zu kommen.

Schon auf Seite 1 die erste Leiche...der Autor lässt es ordentlich krachen! Er geizt zudem nicht mit grausigen Beschreibungen der Leiche, ihrem Zustand und bei der pathologischen Untersuchung. Meiner Meinung wäre gerade wegen diesen Details die Genreeinteilung „Thriller „ angebrachter gewesen.

Die Ermittlungsarbeit wurde hervorragend ausgearbeitet und ist fantastisch real beschrieben. Es macht richtig Spass den Beamten über die Schulter zu sehen.

DCI Daley hat grosse Probleme in seiner Ehe, muss befürchten, dass Ehefrau Liz ihn verlässt. Als dieses Thema zum ersten Mal zur Sprache kam, habe ich befürchtet, dass die privaten Probleme überhand nehmen könnten. Doch der Autor macht es wie sein Protagonist : die Ermittlungen im Mordfall haben oberste Priorität. So fügt sich auch Ehefrau Liz dieser Regel und taucht nur ab und zu in der Geschichte auf.

Der Schreibstil ist sehr detailliert...so manches Mal musste ich Sätze zwei mal lesen um alles richtig einordnen zu können. Gerade die langen und verschachtelten Sätze sind eine Herausforderung. Mit der Zeit hatte ich den Dreh raus nicht relevante Informationen, wie die Frisur von Daleys Chef oder die Wohnungseinrichtung des Mordopfers von für die Handlung wichtigen Details zu unterscheiden. Denn teilweise verliert sich Denzil Meyrick etwas in den Details.

Sehr gelungen ist die Beschreibung des kleinen Kaffs Kinloch, einem Dorf in Schottland. Die Atmosphäre ,die dort herrscht in den Pubs , in denen Bier und Whiskey in Strömen fliesst kommt sehr authentisch rüber!

Die Figur DCI Jim Daley ist die Person, der alles am Laufen hält. Zutiefst menschlich mit Gewichts und Eheproblemen , sagt er was er denkt. Und geigt auch mal einem Vorgesetzten die Meinung...und das auf eine witzig-ironische Art und Weise.

Ich empfand die Geschichte als sehr spannend und durchdacht und habe sie mit viel Freude gelesen!