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Veröffentlicht am 23.09.2022

Anstrengend zu lesen

Das tiefschwarze Herz
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Gebundene Ausgabe: 1360 Seiten
Verlag: Blanvalet (7. September 2022)
ISBN-13: 978-3764508173
Originaltitel: The Ink Black Heart
Übersetzung: Christoph Göhler, Kristof Kurz und Wulf Bergner
Preis: 26,00 ...

Gebundene Ausgabe: 1360 Seiten
Verlag: Blanvalet (7. September 2022)
ISBN-13: 978-3764508173
Originaltitel: The Ink Black Heart
Übersetzung: Christoph Göhler, Kristof Kurz und Wulf Bergner
Preis: 26,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Anstrengend zu lesen

Inhalt:
Seit Jahren wird die junge Edie Ledwell im Internet drangsaliert. Zusammen mit ihrem Partner Josh Blay hat sie riesigen Erfolg mit ihrer YouTube-Animationsserie „Das tiefschwarze Herz“, zu der ein gewisser Anomie ein Onlinespiel entwickelt hat. Doch gerade Anomie ist es, der Edie am meisten anfeindet. Als Edie und Josh überfallen werden, wobei Edie stirbt und Josh schwer verletzt wird, übernimmt die Londoner Detektei Strike & Ellacott die Ermittlungen.

Meine Meinung:
Ich habe alle Bücher dieser Reihe gelesen und bin der Meinung, dass sie sich mehr oder weniger von Band zu Band steigern - bis jetzt. Dieser sechste Band fällt hier leider raus. Er ist furchtbar anstrengend zu lesen, und das liegt nicht nur an der extremen Dicke und dem damit einhergehenden Gewicht des Buches, sondern vor allem an der Vielzahl der Namen. Es gibt eine Menge Accounts in dem Onlinespiel, auf Twitter und Spitznamen im richtigen Leben, die man den verschiedenen Personen zuordnen muss. Da ging es mir nicht besser als Strike, der auf S. 1251 zugibt:

„Ich kann all diese Trolle kaum noch auseinanderhalten“

Auch dass immer wieder Chatprotokolle aufgeführt werden, teilweise dreispaltig parallel nebeneinander über mehrere Seiten, erschwert das Lesen. Überblättern darf man diese Chats aber nicht, denn sie enthalten für die Handlung wichtige Informationen. Man muss also schon versuchen, konzentriert zu lesen und die Beziehungen der verschiedenen Charaktere untereinander auf die Reihe zu bekommen. Über mehr als 1300 Seiten ist das natürlich schon ein gewisser Kraftakt. Mir verging irgendwann die Lust und ich wollte es nur noch zu Ende bringen.

Leider leidet auch die Spannung unter dem mühseligen Lesen. Man wird einfach zu sehr vom roten Faden abgelenkt und die Versuche, die vielen Verdächtigen einen nach dem anderen auszuschließen, zerfasern die Handlung endlos. Hinzu kommen noch nebenbei bearbeitete andere Fälle der Detektei sowie das übliche Liebesleben von Strike und das fruchtlose Umeinandertänzeln der Hauptfiguren. Auch Strikes Probleme mit seinem Bein werden immer wieder seitenweise thematisiert, ohne viel zum Geschehen beizutragen. Eine deutliche Straffung um 400 bis 500 Seiten hätten dem Roman in meinen Augen gutgetan.

Die Idee hinter der Geschichte hat mir jedoch gut gefallen. Sie trifft den Nerv der Zeit mit ihren Themen Cyber-Mobbing, Frauenhass, Rechtsextremismus und so weiter.

Ich hoffe, dass der nächste Band mich wieder mehr fesseln kann, denn das Duo Robin Ellacott und Cormoran Strike gefällt mir ausnehmend gut.

Die Reihe:
1. Der Ruf des Kuckucks
2. Der Seidenspinner
3. Die Ernte des Bösen
4. Weißer Tod
5. Böses Blut
6. Das tiefschwarze Herz

★★★☆☆

Veröffentlicht am 24.08.2022

Offenes Ende

Vega – Der Wind in meinen Händen
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Gebundene Ausgabe: 391 Seiten
Verlag: Insel Verlag (15. August 2022)
ISBN-13: 978-3458643289
Empfohlenes Alter: ab ca. 12 Jahren
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Offenes Ende

Inhalt:
Deutschland ...

Gebundene Ausgabe: 391 Seiten
Verlag: Insel Verlag (15. August 2022)
ISBN-13: 978-3458643289
Empfohlenes Alter: ab ca. 12 Jahren
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Offenes Ende

Inhalt:
Deutschland 2052. Das Land leidet unter Wassermangel. Wettermacher erzeugen mit Hilfe von Drohnen und Chemikalien den ersehnten Regen. Auch die siebzehnjährige Vega ist eine Wettermacherin, allerdings besitzt sie dafür eine natürliche Gabe, was aber niemand wissen darf. Als es zu einem Wetterunfall kommt, wird Vega zur Gejagten, obwohl sie unschuldig ist.

Meine Meinung:
Das Buch startet sehr interessant und spannend. Im Mittelteil geht die Handlung dann nur ein bisschen schleppend voran, bevor das Tempo gegen Ende wieder anzieht. Der Schreibstil ist relativ einfach, für ein Jugendbuch aber okay.

Die Protagonistin Vega war mir sofort sympathisch und ich habe ihre Geschichte gerne verfolgt. Leider kommt ja kaum ein Jugendbuch ohne Dreiecksliebesgeschichte aus, so auch dieses.

Das bearbeitete Thema Wetter bzw. Klima wird gut dargestellt und zeigt auf, was uns in nicht allzu ferner Zukunft blühen kann, denn das Szenario erscheint mir nicht ganz unwahrscheinlich.

Erzählt wird aus der Sicht von Vega, die man dadurch schnell kennenlernt und gut einschätzen kann. Die anderen Figuren, allen voran ihre männlichen Begleiter Leo und Esper sind bis zum Schluss nicht durchschaubar. So wirft dieser 1. Band der Reihe mehr Fragen auf, als er beantwortet, und endet nicht mit einem für mich befriedigenden Abschluss, sondern mit einem bösen Cliffhanger. Schade, denn eigentlich fand ich das Buch nicht schlecht, aber etwas mehr sollte auch der Auftaktband einer Reihe schon auflösen.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 12.08.2022

Historischer Krimi-Liebes-Mix

Die versteckte Apotheke
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: HarperCollins (21. Juli 2022)
ISBN-13: 978-3365001509
Originaltitel: The Lost Apothecary
Übersetzung: Julia Walther
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: HarperCollins (21. Juli 2022)
ISBN-13: 978-3365001509
Originaltitel: The Lost Apothecary
Übersetzung: Julia Walther
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Historischer Krimi-Liebes-Mix

Inhalt:
London, Ende des 18. Jahrhunderts. Nella führt die Apotheke ihrer Mutter weiter, doch viele ihrer Arzneien werden nicht zum Heilen erworben, sondern um sich eines unliebsamen Mannes zu entledigen. Als die zwölfjährige Eliza auf Geheiß ihrer Herrin eine Arznei abholt, ist sie von dieser seltsamen Apotheke fasziniert.

London, heute. Eigentlich wollte die Amerikanerin Caroline ihren 10. Hochzeitstag mit ihrem Mann in London verbringen. Doch kurz vorher entdeckt sie seine Untreue und fliegt kurzerhand allein nach Europa. Hier stößt sie zufällig auf ein Arzneifläschchen, das in der Historikerin die Neugier weckt …

Meine Meinung:
Das wirklich wunderschöne Cover und der interessante Klappentext, der reißerischer klingt als die Geschichte dann tatsächlich ist, haben meine Aufmerksamkeit erregt. Als Apothekerin wollte ich dann natürlich gerne mehr über die versteckte Apotheke erfahren.

Leider konnte mich das Buch aber insgesamt nicht wirklich überzeugen. Die Aufteilung in zwei Zeitebenen mit insgesamt drei Erzählperspektiven (alle in der Ich-Form) fand ich nicht sonderlich gelungen, zumal mich die Erzählung von Caroline in der Gegenwart nicht fesseln konnte. Sie wirkt auf mich nicht sympathisch, sondern nur weinerlich und mit ihrem Schicksal hadernd, das sie doch selbst in der Hand hat. Die Verbindung zur Handlung in der Vergangenheit hat ein großes Manko. Oft erfährt man in Nellas und Elizas Perspektiven schon etwas, an dem Caroline dann später noch herumrätselt. Das ist dann alles andere als spannend, denn als Leser*in weiß man ja bereits, wie es wirklich war.

Auch von der Sprache war ich nicht begeistert. Man merkt praktisch keinen Unterschied zwischen Vergangenheit (immerhin gut 200 Jahre zurück) und Gegenwart. Zudem wird die Handlung einfach erzählt, nicht gezeigt. Die Lesenden werden nicht hineingezogen, sondern sind nur Zuschauer am Rande. So erlebt man auch die wenigen vorhandenen Spannungsmomente nur aus der Distanz - zumindest ging es mir so.

Fazit:
„Die versteckte Apotheke“ empfand ich als einen zwar flüssig lesbaren, aber im Großen und Ganzen eher wenig tiefgründigen Roman. Keine der Protagonistinnen konnte meine uneingeschränkte Sympathie erringen; der Erzählstil ist nicht wirklich prickelnd.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 23.07.2022

Teilweise spannend, aber unglaubwürdige Charaktere

Als das Böse kam
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Broschiert: 320 Seiten
Verlag: dtv (20. Juli 2022)
ISBN-13: 978-3423263399
Preis: 15,95 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Teilweise spannend, aber unglaubwürdige Charaktere

Inhalt:
Die sechzehnjährige ...

Broschiert: 320 Seiten
Verlag: dtv (20. Juli 2022)
ISBN-13: 978-3423263399
Preis: 15,95 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Teilweise spannend, aber unglaubwürdige Charaktere

Inhalt:
Die sechzehnjährige Juno lebt mit Vater, Mutter und dem zwölfjährigen Bruder Boy allein auf einer Insel in Nordland. Die Familie wird bedroht von südländischen Verbrechern, die sie zum Glück noch nicht gefunden haben. Und damit dies so bleibt, müssen die Kinder sich verstecken, wenn Besuch kommt. Doch in Juno erwacht immer mehr die Neugier auf die Menschen, die am Ufer des Sees wohnen, in dessen Mitte ihre Insel liegt. Das können Vater und Mutter natürlich nicht zulassen …

Meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung klang ganz vielversprechend, doch leider konnte der Thriller dieses Versprechen nicht halten. Zuerst brauchte die Handlung wirklich lang, um richtig in Schwung zu kommen. Und als es dann soweit war, war mir als Vielleserin auch schon gleich klar, was hinter dieser Familie steckt, denn eine solche Geschichte habe ich schon öfter gelesen.

Zunächst konnte ich mich mit dem einfachen, naiven Erzählstil der jugendlichen Protagonistin und Ich-Erzählerin Juno ganz gut arrangieren, auf Dauer ödete mich die kindliche Sprache aber doch ziemlich an. Ich konnte auch etliche ihrer Verhaltensweisen nicht nachvollziehen. Sie lässt sich vor allem viel zu leicht von einer bestimmten Person beeinflussen, vergisst wichtige Dinge, obwohl sie als recht clever dargestellt wird, nur weil die Story sonst nicht funktionieren würde. Auch die anderen Charakter lassen in ihrer Glaubwürdigkeit zu wünschen übrig.

Es gibt zwar viele spannende Momente, aber auf eine großartige Überraschung wartet man vergebens. So ist es zwar keine Qual, dieses Buch zu lesen, aber auch keine Bereicherung.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 21.07.2022

Unterhaltsam, aber keine neuen Erkenntnisse

Das Geheimnis der Spiegelung
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Unterhaltsam, aber keine neuen Erkenntnisse

Der Anfang des Buches gefiel mir ganz gut mit Bendels persönlichen Geschichtchen über seinen Hintergrund, seine Familie inklusive Hunden. Doch mit dem Persönlichen ...

Unterhaltsam, aber keine neuen Erkenntnisse

Der Anfang des Buches gefiel mir ganz gut mit Bendels persönlichen Geschichtchen über seinen Hintergrund, seine Familie inklusive Hunden. Doch mit dem Persönlichen wäre es dann irgendwann auch wieder gut gewesen. Ich wartete eher auf (zumindest für mich) neue Erkenntnisse in Sachen Hund-Mensch-Teamwork. Die kamen jedoch leider nicht. Hunderatgeber gibt es halt schon sehr viele, und einige davon habe ich bereits gelesen.

Teilweise waren die Problem-Fallbeispiele ganz interessant, führen aber natürlich nicht zu einer allgemeingültigen Lösung, mit der man einfach arbeiten kann. Denkanstösse gibt es aber durchaus.

Das Buch hätte man gut um ein Drittel kürzen können. Zig Fotos des Autors und seiner Hunde in fröhlichen Alltagssituationen blähen das Buch nur auf. Ebenso bringt der letzte Teil - eine Charakterisierung einiger ausgewählter Hunderassen und ihrer Halter - kaum Mehrwert, wenngleich sie ganz amüsant zu lesen sind.