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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2023

Umweltschutz und Naturkosmetik

Glückstöchter - Einfach leben
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Bei den „Glückstöchtern“ handelt es sich um eine Romanreihe und der erste Teil „Einfach Leben“ handelt von den beiden Frauen Anna und Eva. Anna lebt sehr naturverbunden Anfang des 20. Jahrhunderts auf ...

Bei den „Glückstöchtern“ handelt es sich um eine Romanreihe und der erste Teil „Einfach Leben“ handelt von den beiden Frauen Anna und Eva. Anna lebt sehr naturverbunden Anfang des 20. Jahrhunderts auf Gut Dreisonnenquell mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter im Voralpenland. Hier verbringt sie sehr viel Zeit in der Natur. Durch einen Schicksalsschlag wird sie jedoch gezwungen das Gut zu verlassen.

Im Wechsel hierzu wird Evas Geschichte in München erzählt, die dort in den 1970er Jahren ein Pharmaziestudium beginnt, ihr Studentenleben genießt und sich gleichzeitig für den Umweltschutz engagiert.

Mir hat die Geschichte der beiden doch sehr unterschiedlichen Frauen gut gefallen. Leider fehlte mir bei beiden die Tiefe der Charaktere. Sie blieben bis zum Ende der Geschichte ein wenig farblos. Hierbei fand ich jedoch Annas Geschichte, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt, noch interessanter als die Schilderungen von Evas wildem Studentenleben. Der Roman war einerseits zeitweise etwas langatmig, während an anderer Stelle wichtige Themen nur oberflächlich erwähnt und nicht näher erläutert wurden, was ich sehr schade fand. Sehr gut fand ich jedoch wie die Themen Umweltbewusstsein und die Anfänge von ökologischer Landwirtschaft und Naturkosmetik in die Geschichte eingebunden wurden.

Der Schreibstil war sehr flüssig und sehr gut zu lesen. Die Autorin erzeugt über lange Zeit einen Spannungsbogen, der jedoch am Ende des Romans leider nicht aufgelöst wird, da sehr viele Fragen offenbleiben. Da es sich um eine Romanreihe handelt lässt sich das offene Ende erklären. Es wäre jedoch schön gewesen, wenn es wenigstens einen kleinen Abschluss des ersten Bandes gegeben hätte.

Fazit: Eine interessante Geschichte über zwei starke Frauen, die über einen Zeitraum von 60 Jahren erzählt wird und auch heute noch aktuelle Themen aufgreift.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Anders als erwartet, aber nicht schlecht

Storchenherzen
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Das Cover ist sehr schön gestaltet und lässt den Inhalt und das Thema des Romans bereits erahnen. Es geht um eine Hebammenpraxis in der Helga, Monika und seit neuestem auch Madita arbeiten. Das ...

Das Cover ist sehr schön gestaltet und lässt den Inhalt und das Thema des Romans bereits erahnen. Es geht um eine Hebammenpraxis in der Helga, Monika und seit neuestem auch Madita arbeiten. Das Thema ist sehr gut umgesetzt, denn es wird sehr viel über den Arbeitsalltag der Hebammen und die Fragen und Ängste der werdenden Mütter und Väter erzählt. Dazu kommen noch die Probleme von Helga, die frisch getrennt von ihrem Ehemann nun eine Wohnung über ihrem Lieblingscafé besitzt und Madita, die neu in der Praxis angefangen hat. Diese beiden Protagonistinnen sind sehr unterschiedlich und es gibt einige Differenzen zwischen den beiden.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Helga und Madita erzählt, was dem Leser die beiden Protagonistinnen näherbringt und ihre Ansichten zu bestimmten Situationen sowie ihre Gefühle besser erklärt.
Während Madita nach außen hin nur so vor Elan und Charme sprüht, immer gutgelaunt und sehr quirlig ist und ständig neue Vorschläge für die Hebammenpraxis macht, wovon Helga zunächst sehr genervt ist, ist diese das genaue Gegenteil. Sie liebt zwar ihren Beruf, ist aber den Schwangeren gegenüber oftmals sehr barsch und bringt nicht immer das notwendige Einfühlungsvermögen mit. Auch wirkt sie sehr kühl und oberflächlich. Selbst die Trennung ihres Ehemannes nimmt sie teilnahmslos hin. Die Erzählpassagen Helgas wirkten manchmal schon fast deprimierend. Diese extremen Wesenszüge der beiden Protagonistinnen fand ich ein wenig zu übertrieben. Auch andere Szenen in dem Roman, z. B. das Verhältnis Helgas zu ihrem Nachbarn, Maditas WG-Leben oder ihre Interaktion mit dem Polizisten Silas waren sehr unrealistisch und ihr Verhalten konnte ich nur schwer nachvollziehen. Dafür wurden sehr viele Probleme und Schwierigkeiten der Schwangeren und ihrer Partner vor und während der Geburt und in der Nachsorge sehr detailliert beschrieben.
Ich hatte den Eindruck, dass hier möglichst viel an Themen in einen Roman gepackt werden sollte, was dazu führte, dass einige Ereignisse offen und unbeantwortet blieben. Aufgrund der Leseprobe und des Klappentextes habe ich eine leichte und humorvolle Geschichte mit ein wenig Romantik erwartet. Diese Erwartung wurde jedoch nicht erfüllt, da der Schwerpunkt der Geschichte mehr auf der Hebammentätigkeit und den damit verbundenen Problemen lag. Dennoch war der Roman gut zu lesen und wurde auch nie langweilig. Es wäre meines Erachtens jedoch besser gewesen, weniger Szenarien in die Geschichte zu packen und stattdessen einzelne besser herauszuarbeiten und am Ende der Geschichte aufzulösen.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Eine Reise in die Fabelwelts Finnlands

Der Fluch des Hechts
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Wie jedes Jahr kehrt Elina Ylijaako in ihr Heimatdorf im Osten Lapplands zurück, um einen Hecht zu fangen. Was es mit diesem Hecht und ihrer eigenen Vergangenheit auf sich hat, erzählt Juhani Karila in ...

Wie jedes Jahr kehrt Elina Ylijaako in ihr Heimatdorf im Osten Lapplands zurück, um einen Hecht zu fangen. Was es mit diesem Hecht und ihrer eigenen Vergangenheit auf sich hat, erzählt Juhani Karila in einer sehr lebendigen und bildhaften Sprache. Hierbei haben mir besonders die Beschreibungen der Natur gefallen, die die Atmosphäre der Einöde Lapplands sehr gut eingefangen haben. Ich konnte mir den kleinen Tümpel, den Weg dorthin, das Dorf in dem Elina lebt, aber auch die anderen Charaktere sehr gut vorstellen. An die Sprache und den Schreibstil musste ich mich zuerst ein wenig gewöhnen, finde jedoch, das er sehr gut zu der Geschichte und den Protagonisten passt. Was mich ein wenig störte, zugleich jedoch auch faszinierte, waren die vielen Fabelwesen, die überall auf dem Hof und im Dorf herumliefen, was die Einwohner überhaupt nicht zu stören und überraschen schien. Es war daher eine sehr phantasievolle, gelegentlich sogar ein wenig skurrile Geschichte. Wer sich jedoch auf diese Geschichte einlässt, erlebt einen bunten Genremix mit tollen Charakteren.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Eine Romanze im idyllischen Lake Paradise

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
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In Lake Paradise einem kleinen Ort, in dem Jeder Jeden kennt und man sich gegenseitig unterstützt, bleibt allerdings auch nichts geheim. Der Vorteil dieses idyllischen Ortes ist die gegenseitige ...

In Lake Paradise einem kleinen Ort, in dem Jeder Jeden kennt und man sich gegenseitig unterstützt, bleibt allerdings auch nichts geheim. Der Vorteil dieses idyllischen Ortes ist die gegenseitige Hilfsbereitschaft, allerdings auch die gegenseitige Einmischung. Zumindest unter den älteren Dorfbewohnern.
Hier begegnet Lexi, die noch immer unter dem Tod ihres Verlobten leidet, Aaron, der nach über 10 Jahren nach Lake Paradise zurückkehrt, um an der Beerdigung seines Großvaters teilzunehmen.
Die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie war zwar sehr vorhersehbar, was jedoch grundsätzlich nicht schlimm ist. Der Schreibstil war locker und flüssig, wie auch die Geschichte selbst. Jedoch konnten mich die beiden Protagonisten nicht wirklich überzeugen. Lexi wirkte furchtbar naiv auf mich. Ich konnte zwar nachvollziehen, dass sie sehr unter dem Verlust ihres Verlobten litt. Allerdings konnte ich nicht verstehen, dass das Ziel einer jungen Frau in der heutigen Zeit ist, zu heiraten, eine Familie zu gründen und sich ehrenamtlich zu engagieren. Im Laufe des Romans kommt sie zwar auch zu dieser Erkenntnis, ihre Grundeinstellung ändert sie jedoch leider nicht. Zu Lexi ist Aaron das genaue Gegenteil. Er ist ein erfolgreicher Architekt, liebt sein Leben in New York und hat nur lockere Affären. Da seinem Vater und Großvater ein großer Anteil der Maisfelder der Gegend und eine Maisfabrik gehört und er zu beiden Personen kein gutes Verhältnis hat, verabscheut er Mais und alles, was dazugehört. Dummerweise dreht sich in Lake Paradise alles um den Mais. Bei Aaron störte mich seine arrogante Haltung bzgl. des Kleinstadtlebens in Lake Paradise, die sich jedoch auch im Lauf des Romans ein wenig gewandelt hat.
Recht unterhaltsam fand ich hingegen die Nebencharaktere, insbesondere die älteren Damen, die sich regelmäßig im örtlichen Café trafen, um sich über die „Neuigkeiten“ auszutauschen und daher immer bestens informiert waren, was zu den bereits genannten Vor- und Nachteilen des Kleinstadtlebens führte. Und Buddy, der "Stadtpoet", der täglich ein kleines Gedicht verteilte.
Die Romanze zwischen Aaron und Lexi war sehr schön zu lesen. Sie konnten sich durch den anderen beide ein wenig weiterentwickeln, jedoch konnten sie mich nicht wirklich überzeugen. Meines Erachtens wurden hier zu viele Klischees bedient.
Fazit: Eine nette Geschichte mit schwachen Protagonisten

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Eine Reise nach Bali und zu sich selbst

Das Glück findet dich auf Bali
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Nachdem Lenas Vertrag als Redakteurin nicht verlängert wird, überredet ihre Freundin Susanne sie mit ihr nach Bali zu fliegen. Dort landet sie jedoch letztendlich alleine. Bereits auf dem Flug lernt sie ...

Nachdem Lenas Vertrag als Redakteurin nicht verlängert wird, überredet ihre Freundin Susanne sie mit ihr nach Bali zu fliegen. Dort landet sie jedoch letztendlich alleine. Bereits auf dem Flug lernt sie Tim kennen, der ihr auch immer wieder auf Bali begegnet. Aber auch ihre Bungalownachbarin Sara hilft ihr sich auf der Insel zurechtzufinden und beim Yoga zu entspannen. Die Autorin hat versucht einen Roman über eine Frau zu schreiben, die auf einer Reise nach Bali die Schönheiten der Insel kennenlernt und dabei zu sich selbst findet und erkennt, wie sie leben möchte. Hierbei hat sie jedoch versucht, sämtliche Sehenswürdigkeiten in dem Roman zu verarbeiten, ohne auf eine logische und zeitliche Abfolge zu achten. Lena verbringt einige Tage in dem Guesthouse in Canggu und in dem dortigen Luxusresort, das ihr Verlobter Martin für sie gebucht hat, macht dort einige Yogaeinheiten und verbringt noch einige Tage im Norden der Insel. Kurz danach wird jedoch gesagt, dass sie erst seit einer Woche auf der Insel ist, was ich zeitlich leider nicht nachvollziehen konnte. Auch ihre Sprunghaftigkeit und die ihrer neuen Freundin Sara, wirkt oftmals nicht besonders erwachsen und viele ihrer Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen. Ich habe verstanden, dass Lena eine Entwicklung vollzieht und sich über ihr bisheriges und zukünftiges Leben Klarheit verschafft, jedoch hat mir die Autorin diesen Weg und auch Lena selbst nicht besonders nahegebracht, obwohl die Geschichte aus Lenas Perspektive erzählt wird. Auch fehlte mir die Atmosphäre Balis. Es wurde zwar immer wieder von Sonnenuntergängen am Meer erzählt, jedoch nie die Tempel oder die balinesischen Zeremonien näher beschrieben. Ich hatte leider den Eindruck, dass hier möglichst viel „Bali“ verarbeitet werden sollte, ohne die besonderen Details und die Atmosphäre jedoch wirklich einzufangen. Weniger wäre hier meines Erachtens Mehr gewesen. Auch haben mich die Zeitsprünge und die bereits erwähnte Unlogik hierbei sehr gestört. Auch Lenas Verhalten gegenüber ihrem Verlobten, ihrer Mutter und Tim war für mich nicht immer logisch und nachvollziehbar. Die Probleme mit diesen Personen wurden zwar klar erläutert, Lenas Verhalten war jedoch in keinem der Fälle besonders erwachsen. Sie hat diese Probleme lediglich ignoriert, indem sie nicht an ihr Handy gegangen ist, um sich mit den Personen und den dazugehörigen Problemen nicht auseinandersetzen zu müssen. Auch im weiteren Verlauf des Romanes, in dem auf die ökologischen Probleme der Insel und deren Bewohner aufmerksam gemacht wird, konnte mich die Geschichte und insbesondere die Protagonistin leider nicht überzeugen.

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