Cover-Bild Die hellen Tage
Band der Reihe "Fischer Taschenbibliothek"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 672
  • Ersterscheinung: 07.03.2013
  • ISBN: 9783596512737
Zsuzsa Bánk

Die hellen Tage

Roman

In einer süddeutschen Kleinstadt erlebt das Mädchen Seri helle Tage der Kindheit: Tage, die sie im Garten ihrer Freundin Aja verbringt, die aus einer ungarischen Artistenfamilie stammt und mit ihrer Mutter in einer Baracke am Stadtrand wohnt.
Aber schon die scheinbar heile Welt ihrer Kindheit in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat einen unsichtbaren Sprung: Seris Vater starb kurz nach ihrer Geburt, und Ajas Vater, der als Trapezkünstler in einem Zirkus arbeitet, kommt nur einmal im Jahr zu Besuch. Karl, der gemeinsame Freund der Mädchen, hat seinen jüngeren Bruder verloren, der an einem hellblauen Frühlingstag in ein fremdes Auto gestiegen und nie wieder gekommen ist.
Es sind die Mütter, die Karl und die Mädchen durch die Strömungen und Untiefen ihrer Kindheit lotsen und die ihnen beibringen, keine Angst vor dem Leben haben zu müssen und sich in seine Mitte zu begeben.
Zsuzsa Bánk erzählt die Geschichte dreier Familien und begleitet ihre jungen Helden durch ein halbes Leben: Als Seri, Karl und Aja zum Studium nach Rom gehen, wird die Stadt zum Wendepunkt ihrer Biographien – und zur Zerreißprobe für eine Freundschaft zwischen Liebe und Verrat, Schuld und Vergebung.

Nach ihrem hochgelobten Debütroman »Der Schwimmer« schreibt Zsuzsa Bánk die bewegende Geschichte dreier Kinder, die den Weg ins Leben finden. »Die hellen Tage« ist ein großes Buch über Freundschaft und Verrat, Liebe und Lüge – über eine Vergangenheit, die erst allmählich ihre Geheimnisse enthüllt, und die Sekunden, die unser Leben für immer verändern.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Sommer2015 in einem Regal.
  • Dieser Titel ist das Lieblingsbuch von Sommer2015.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2017

Muss Poesie sich reimen?

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Eine Geschichte über drei Freunde, die das Leben zusammen geniessen und durch Höhen und Tiefen gehen.

Seri wächst gut behütet in dem kleinen Ort Kirschblüt bei Heidelberg auf. Zusammen mit ihrer Freundin ...

Eine Geschichte über drei Freunde, die das Leben zusammen geniessen und durch Höhen und Tiefen gehen.

Seri wächst gut behütet in dem kleinen Ort Kirschblüt bei Heidelberg auf. Zusammen mit ihrer Freundin Aja erlebt sie schöne Tage. Später vervollständigt Karl den Kreis, und die Freundschaft der Drei hält lange über die Schulzeit hinaus.

Da ist Aja - Tochter einer ehemaligen ungarischen Zirkustänzerin und einem Zirkusartisten. In einer von Hand errichteten Hütte verbringt sie zusammen mit ihrer Mutter ihre Kindheit und Jugend. Im Sommer kommt regelmäßig ihr Vater für einige Wochen, um die Zeit mit seiner Tochter zu verbringen. Das ist für Aja der Höhepunkt des Sommers . Im Laufe des Älterwerdens löst dies regelmäßig einen Konflikt in ihr aus – warum kann ihr Vater nicht das ganze Jahr bleiben? Die Protagonistin Seri findet sich regelmäßig bei ihrer Freundin ein, denn deren Familie ist auch ihre. Durch den frühen Tod ihres Vaters lebt sie alleine mit ihrer Mutter, doch gerade in der Zeit des Erwachsenwerdens gibt es zwischen den beiden immer häufiger Konflikte. Auch Karl hat keine Standard-Familie: Sein kleiner Bruder wurde entführt, und seine Eltern haben das nie verkraftet. Karl fristet ein Schattendasein und ist für seine Eltern unsichtbar.

Die Handlung beginnt in den sechziger Jahren, eine Kindheit abseits von Internet und anderen digitalen und technischen Geräten. Durch die wirklich poetische Schreibweise der Autorin kann auf Dialoge verzichtet werden. Oft liest man, dass das Buch ermüdend ist und keine Handlung hat – in gewissem Sinne stimmt das auch, doch rein objektiv gesehen ist das Buch fast schon ein Meisterwerk. Es geht um Erinnerungen, um eine Freundschaft die auf die Probe gestellt wird, um Zusammenhalt. Geschrieben in einer brillanten und bildhaften Sprache, kann man alle Stimmungen der Charaktere nachvollziehen.

Es wird wahrscheinlich ein Favorit, aber kein Herzensbuch.

Veröffentlicht am 13.08.2022

Faszinierend gekonnt poetische Erzählung

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Ein eigentümliches Buch, ganz besonders, ungewohnt. Ich bekam es als Leseempfehlung geliehen und wollte der Verleiherin den Gefallen tun, es auch für eine anschließende Konversation dazu gelesen zu haben. ...

Ein eigentümliches Buch, ganz besonders, ungewohnt. Ich bekam es als Leseempfehlung geliehen und wollte der Verleiherin den Gefallen tun, es auch für eine anschließende Konversation dazu gelesen zu haben. Ich habe 200 Seiten geschafft, mich gequält und dann weggelegt. Ich wollte aufgeben. Aber unterschwellig musste ich immer wieder daran denken. Das Buch übte einen Sog auf mich aus. Die durch die außergewöhnlich poetische Sprache entstandenen Bilder in meinem Kopf blieben dauerhaft. Vor meinem geistigen Auge sah ich Evis Hütte, sah Aja, Seri und Karl, das schiefhängende Tor und Zigi mit seinen Zauberart. Also las ich weiter, nicht leicht, nicht gespannt, nicht amüsiert. Ich las mit Kampf, aber bis zum letzten Satz gefesselt.
Gekonnt schafft es Zsuzsa Bánk mich als Leserin ohne auch nur einen Dialog durchs Buch zu bringen, ohne eine reißerische Wendung, einen Cliffhanger oder Spannungsbögen. Die gewählte Sprache ich plastisch, geformt in zum Teil maßlosen Sätzen, verschachtelt und verspielt. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Seri, vorurteilsfrei und ehrlich, authentisch. Dieses Buch ist eine Hommage an die Freundschaft, an Treue und lügenbehaftete Biographien. Dieses Buch ist kein Roman, es ist Literatur. Empfehlenswert für Schöngeiste, Sprachliebhaber und Leseratten ohne Bedürfnis nach Spannung.

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