Horror garantiert, auch wenn die Enden besser sein könnten
Wenn Junji Ito in seinen Horror-Mangas eines schafft, dann Themen wie die Liebe in ein Szenario zu packen, bei dem man froh ist nur Leser zu sein. Dabei klang alles erst einmal garnicht so schlimm, denn ...
Wenn Junji Ito in seinen Horror-Mangas eines schafft, dann Themen wie die Liebe in ein Szenario zu packen, bei dem man froh ist nur Leser zu sein. Dabei klang alles erst einmal garnicht so schlimm, denn man lernte den jungen Ryosuke kennen, welcher in seine Geburtsstadt Nazumi zurückkehrte, die besonders dafür bekannt ist, dass es dort äußerst oft nebelig ist. Eigentlich ganz harmlos, wären da nicht besonders die jungen Frauen, welche an Kreuzungen stehen würden und den Ersten, der vorbeikommt, nach einem Rat oder einer Vorhersage fragen. Denn immer mehr dieser Mädchen töten sich selbst.
Was das mit Liebe zutun hat? Naja, was werden die jungen Frauen wohl die Fremden fragen? Natürlich, wie es um ihre Chancen in der Liebe steht. Doch als ein junger Mann komplett in Schwarz auftaucht, verfallen die Mädchen ihm sofort und sehen seine Antwort auf die gestellte Frage als die einzig wahre an. Aus meiner Sicht unglaublich spannend, denn die komplette Handlung wurde in den 5 Abschnitten immer wieder mit etwas Neuem aufgefrischt, so dass man einfach stets wissen wollte wie es weiter geht.
Man kann sich demnach denken, wie gespannt ich auf das Finale war. Doch wie auch bei seinen Vorgängern schaffte es Junji Ito, zumindest für mich, kein plausibles und zufriedenstellendes Ende zu erzählen. Eigentlich echt schade, denn schon ein paar Erklärungen hätten die Handlung toll abrunden können. Das gleiche Problem hatten auch die 4 weiteren Geschichten, welche, mit Ausnahme der Letzten, stets unglaublich spannend waren und Themen aufgriffen, die den ein oder anderen wirklich überraschen dürften.
Doch so ausgefallen und abgefahren Ito´s Storys auch sind, sie wären nichts ohne seinen markanten Zeichenstil, der es schafft Figuren das pure Grauen ins Gesicht zu zaubern. Dazu kommt, dass er ein Auge für Szenarien hat und mit einer ungeheuren Detailliebe daherkommt. Man fühlt seine Geschichten mit und erschaudert dabei, weswegen ich auch in Zukunft immer wieder zu seinen Bänden greifen werde. Ich hoffe nur, irgendwann einmal ein richtig tolles Ende für eine seiner Geschichten zu bekommen.
Fazit:
Mit den Geschichten aus „Lovesickness“ schaffte es Junji Ito wieder einmal mich in erschreckende, aber auch gleichzeitig unglaublich spannende Storys zu ziehen, die man so schnell nicht wieder vergisst. Einzig die letzte Story und die Tatsache, dass die Geschichten für mich keine zufriedenstellenden Enden hatten, dämpfte meine Euphorie. Jedoch nur dezent, denn Ito´s Artstyle und sein Gespür für Details beeindruckten dann doch einfach zu sehr.