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Veröffentlicht am 16.08.2022

Eine typische Evers-Geschichtensammlung: alltäglich und absurd, witzig und überraschend.

Wer alles weiß, hat keine Ahnung
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Inhalt:

Horst Evers berichtet erneut über den Irrsinn des Alltäglichen.

Ganz gleich ob Berlin oder Norddeutschland oder auf Reisen mit der Bahn, egal ob Selbstfindung in dreizehn Berufen, Tücken der ...

Inhalt:

Horst Evers berichtet erneut über den Irrsinn des Alltäglichen.

Ganz gleich ob Berlin oder Norddeutschland oder auf Reisen mit der Bahn, egal ob Selbstfindung in dreizehn Berufen, Tücken der Technik oder sonderbares Verhalten im Alter ...

Horst Evers rechnet mit allem ab.


Mein Eindruck:

Dies ist mein drölftes Buch von Horst Evers und ich freue mich immer wieder über neue Anekdoten mitten aus dem Leben.

Er versteht es, wie kaum ein anderer, einen Wust von alltäglichem Irrsinn humorvoll und mit einer Leichtigkeit zu präsentieren.

Zu meiner Freude erinnert "Wer alles weiß, hat keine Ahnung“ wieder sehr an die ersten Bücher des Autors.

Die skurrilen Alltagsgeschichten (absurd aber doch irgendwie vorstellbar) spielen in Berlin sowie unterwegs mit der Bahn oder in der Jugend des Autors im norddeutschen Diepholz.

Sie bieten einen Perspektivwechsel auf den Alltag. Selbst die Einkaufsliste und der Kauf eines neuen Fernsehers werden plötzlich spannend. Den Tortenkauf in Travemünde hatte Loriot nicht besser schreiben können.

Aber auch wenn jede Geschichte sehr überspitzt dargestellt ist, liegt in jeder der vorgetragenen Situationen etwas Wahres, selbst wenn sie noch so skurril daherkommt.

Als Hardcover wurde das Buch 2021 veröffentlicht und somit finden auch Corona, Lockdown & Co. eine Erwähnung.

Allerdings gesammelt in einem eigenen Abschnitt mit dem Titel "Hundert Tage im Quark – als die Welt corona stillstand".

Wem das Thema inzwischen zu viel ist, der kann diese Seiten überspringen, verpasst aber auch hier wunderbare Spitzen und Pointen



Hörbuch:

Auch die ungekürzte Lesung kann ich allen empfehlen, die den (eigenen) Alltag einmal mit Humor nehmen möchten.

Horst Evers denkt mit viel Ironie mehrfach um die Ecke und (wie immer) findet er irgendwann zum Ausgangspunkt zurück. Lesende erinnern sich erst da wieder, wie das Ganze eigentlich angefangen hat.

Dies funktioniert auch geschichtenübergreifend sehr gut mit großem Aha-Erlebnis zum Schluss.


Fazit:

Überspitzt, tiefgründig und Humor vom Feinsten!

Horst Evers bietet wie immer einen erfrischenden humorvollen Einblick in den Alltag und dessen Absurditäten.

Immer wenn man denkt, man könnte seinen Gedanken zumindest ein wenig folgen, dreht er ab und schweift ganz woanders hin!

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Rezensiertes Buch: "Wer alles weiß, hat keine Ahnung" von Horst Evers aus dem Jahr 2022

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Lustige und phantasievolle Geschichte mit herzensguten Figuren und wunderschönen Illustrationen.

Dachs und Rakete. Ein Haus voller Freunde
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Inhalt:

Herr Dachs und die Schnecke Rakete sind beste Freunde.

Seit ihrem Umzug in die Stadt sind noch viele weitere Freunde in ihr Leben getreten.

Inzwischen sind die beiden für ihre Nachbarn unentbehrlich ...

Inhalt:

Herr Dachs und die Schnecke Rakete sind beste Freunde.

Seit ihrem Umzug in die Stadt sind noch viele weitere Freunde in ihr Leben getreten.

Inzwischen sind die beiden für ihre Nachbarn unentbehrlich geworden.

Herr Dachs steckt voller kreativer Einfälle und ist immer für eine Überraschung gut: Eine Murmelbahn, die durchs gesamte Haus läuft? Warum nicht!

Eines Tages erhalten sie ihren ersten Brief: eine Einladung zu einer Theatervorstellung.

Ein neues Abenteuer winkt ...


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab 8 Jahren


Covergestaltung/Illustrationen:

Wie bereits beim ersten Band ergeben Vor- und Rückseite des Buches ein Gesamtbild.

Im Innern vervollständigen zahlreiche, farbenfrohe und detailverliebte Illustrationen das Abenteuer. Viele nehmen sogar eine ganze Seite für sich ein und man kann darin viele Kleinigkeiten entdecken.
Die Gestaltung der Charaktere ist Kai Schüttler wieder hervorragend gelungen. Ganz besonders die Mimik der beiden Freunde ist herrlich lustig anzuschauen. Die Meerschweinchen-Rasselbande lässt Leser:innen immer wieder schmunzeln.


Mein Eindruck:

Dies ist das zweite große Abenteuer von Dachs und seiner Freundin Rakete. Vorkenntnisse sind aber nicht erforderlich.

Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen und ist mittendrin im Geschehen (im Wagen einer Achterbahn). Die Erlebnisse der beiden werden lebendig und herrlich witzig geschildert.

Dank der kurzen Kapitel eignet sich das Buch sowohl zum Vorlesen aber auch zum Selberlesen (etwa ab 8 Jahre).

Die Liebe zum Wort erkennt man bereits an den kleinen Wortspielen oder Sprüchen in den Kapitelüberschriften, die zur jeweils folgenden Handlung passen.

Wie bereits im ersten Band finden sich auch hier weise Worte von Herrn Dachs' Eltern:

"Wenn du alles vorher weißt, gibt's nichts, was dich vom Hocker reißt." (vgl. S. 96)

Neben Wortwitz und Humor besticht das unterhaltsame Abenteuer abermals mit sympathischen Protagonisten:

Herr Dachs ist ein Tüftler und seine Lieblingsbeschäftigung ist das Werkeln an neuen Erfindung.

Eine Murmelbahn, die sich durch ganze Haus zieht ist vermutlich faszinierend für Jung und Alt. Ein Kindheitstraum!

Von kleinen Rückschlägen und Pannen lässt er sich nicht aus der Bahn werfen.

Hierbei weicht ihm die herzensgute Schnecke Rakete nicht von der Seite. Die Freunde sind aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit. Kein Wunder also, dass nicht nur die Nachbarn, sondern auch kleine wie große Leser:innen die beiden sofort ins Herz schließen.

In diesem Band lernt man die Bewohner des Hauses näher kennen und hier findet sich bestimmt für jede/n Leser:in ein passender Lieblingscharakter. Die quirligen Meerschweinchenkinder sind einfach Zucker pur.

Zwischen den Zeilen finden sich zudem Werte wie Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sowie wertvolle und warmherzige Botschaften.

Lediglich den roten Faden vermisse ich ein wenig. Die Handlung im ersten Band war stringenter.

4,5 von 5 Murmeln sowie eine (Vor-)Leseempfehlung für dieses tierisch tolle Abenteuer!


Fazit:

Auch das zweite Abenteuer der Freunde punktet neben liebenswerten Hauptakteuren mit viel Humor und Phantasie.

Die zahlreichen, farbenfrohen Illustrationen ergänzen das Abenteuer und lassen die Figuren lebendig werden.

Eine Leseempfehlung für Jungen wie Mädchen, für Jung und Alt!


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Rezensiertes Buch: "Dachs und Rakete - Ein Haus voller Freunde" aus dem Jahr 2022

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.06.2022

Eine originelle Hommage an die Vielfalt fantastischer, fiktiver Orte. Ausdrucksstark illustriert.

Atlas literarischer Orte
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Inhalt:

Über literarische Figuren wird oft gesprochen und viel geschrieben.

Höchste Zeit also einen genauen Blick zu werfen auf die fantastischen Welten, in denen Alice, Peter Pan oder Willy Wonka leben:

Mittelerde, ...

Inhalt:

Über literarische Figuren wird oft gesprochen und viel geschrieben.

Höchste Zeit also einen genauen Blick zu werfen auf die fantastischen Welten, in denen Alice, Peter Pan oder Willy Wonka leben:

Mittelerde, Hogwarts, Narnia, Camelot, Gotham City, die Smaragdstadt in Oz oder die Bakerstreet in London uvm.

Eine faszinierende Reise zu den verschiedensten Orten der Literaturgeschichte!


Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Illustrationen:

Die zweifarbigen, ganzseitigen Karten sind eindrucksvoll gestaltet.

Zusätzlich leiten kleine Vignetten die Kapitel ein oder ergänzen die Texte.


Mein Eindruck:

Mit Büchern in fremde Welten zu verreisen ist großartig!

Dieses Werk widmet sich ausschließlich den Besonderheiten der phantasievoll erdachten und mit Herz und Charme gestalteten Orte.

Aufgebaut wie ein Reiseführer können alle Liebhaber fantastischer Literatur - diesem eindrucksvollen Atlas sei Dank - nun noch tiefer eintauchen in andere Welten.

Ganz gleich ob die Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf oder das Wunderland von Alice hier wird jedem Ort gleich viel Platz gewährt. Beginnend mit einer kurzen Einführung in die Welt und einer Karte (wichtige Punkte und Empfehlungen) finden sich Hintergrundinformationen zur Geschichte und zum kreativen Kopf dahinter.

Man kann auf diese Weise bereits besuchte Orte wiederentdecken oder unbekannte Welten erforschen.

Witzige Hinweise, Warnungen und originelle Ergänzungen (z. B. Packliste für eine Reise zum Mittelpunkt der Erde) lockern das Gelesene auf und sorgen immer wieder für Unterhaltung.

Ein unterhaltsamer und außergewöhnlicher Reiseführer!


Fazit:

Eine bildgewaltige Hommage an fantastische Welten, in die man immer wieder gerne eintaucht.

Der Atlas lädt ein zum Schwelgen in Erinnerungen aber auch zum Entdecken neuer literarischer Orte.


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Rezensiertes Buch: "Atlas literarischer Orte - von Wunderland bis Mittelerde" aus dem Jahr 2019

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Ein ereignisreicher Roadtrip: lustig und verrückt, traurig und ernst, charmant und herzerwärmend!

Sommer mit Krähe
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Inhalt:

Ebba und Krähe sind die allerbesten Freunde.

In frühester Kindheit hat der Vogel seine Eltern verloren und nun ist endlich ein entscheidender Hinweis aufgetaucht. Irgendwo an der norwegischen ...

Inhalt:

Ebba und Krähe sind die allerbesten Freunde.

In frühester Kindheit hat der Vogel seine Eltern verloren und nun ist endlich ein entscheidender Hinweis aufgetaucht. Irgendwo an der norwegischen Grenze müsste seine Familie leben.

Mit Saft und Schokoküssen eingedeckt und ein Abschiedsbrief für Ebbas Eltern bereitgelegt, kann die Reise quer durch Schweden beginnen.

Unvergessliche Abenteuer warten auf die beiden Freunde ...


Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz, kurze Kapitel, geringer Bildanteil)


Illustrationen:

Den Stil von Anke Kuhl mag ich sehr. Mit viel Herz gestaltet finden sich in ihren Illustrationen immer liebevolle Details.

Auch hier sind Ebba und Krähe sympathisch und charmant gezeichnet. Bis auf wenige Bilder geht es aber nicht über die Darstellung der Hauptfiguren hinaus.

Über ein paar zusätzliche Illustrationen hätte ich mich sehr gefreut. Für das vom Verlag empfohlene Lesealter (8 Jahre) sind es überraschend wenig Zeichnungen.


Mein Eindruck:

Ebba erzählt mit reichlich Humor von ihrer abenteuerlichen Reise mit Krähe.

Die beiden sind beste Freunde und doch grundverschieden:

Krähe ist unternehmungslustig und vorlaut und dabei manchmal kindisch und auch unzuverlässig. Eben ein wahrer Draufgänger.

Ebba dagegen ist eher schüchtern und vorsichtig. Das Mädchen spürt, dass es in Krähes Augen oft eine Spaßbremse ist. Aber vernünftig zu sein und vorausschauend zu handeln, kann ja nicht schaden.

Die Suche nach den eigenen Wurzeln gestaltet sich nicht immer leicht.

Bei manchen Aktionen (per Anhalter im LKW fahren, ohne Geld ein Hotelzimmer beziehen und die Zeche prellen, mit fremden Touristen mitfahren) und der damit verbundenen Naivität muss man als Erwachsener ein paar Mal den Kopf schütteln.

Selbstverständlich geht trotz vieler Schlamassel und dummer Zufälle alles gut aus und der Humor kommt keineswegs zu kurz.

Am Ende verdrückt man dann doch noch ein Tränchen vor Rührung. Eine wundervolle Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft.

"Auch wenn Krähe sich ein bisschen verändert hatte, seit wir nicht mehr in Schweden waren. So würde er immer bleiben: flatterig und flaumig. Komisch und kindisch. Oh, wie lieb ich ihn hatte."

(Ebba über Krähe, vgl. S. 137)

4,5 von 5 Sternchen für diese warmherzige und witzige Reise.

Eine Leseempfehlung für Jungen und Mädchen, für Jung und Alt!


Fazit:

Ein außergewöhnlicher Road-Trip durch Schweden: ein Mädchen und eine Krähe auf der Suche nach der gefiederten Verwandtschaft.

Das Abenteuer punktet mit viel Humor, charmante Charakteren und aberwitzigen Situationen.


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Rezensiertes Buch: "Sommer mit Krähe (und ziemlich vielen Abenteuern)" - Neuauflage aus dem Jahr 2022

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Eine berührende Geschichte über Demenz. Warmherzig und kindgerecht erzählt. Mit wunderschönen, atmosphärischen Illustrationen.

Mit Opa ist alles anders
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Inhalt:

Opa-Tage sind etwas ganz besonderes und man kann jede Menge Spaß mit ihm haben: am Strand Burgen bauen und Muscheln sammeln.

Doch irgendwas ist anders. Opa vergisst vieles und manchmal macht ...

Inhalt:

Opa-Tage sind etwas ganz besonderes und man kann jede Menge Spaß mit ihm haben: am Strand Burgen bauen und Muscheln sammeln.

Doch irgendwas ist anders. Opa vergisst vieles und manchmal macht er seltsame Sachen.

Wird er auch seine Familie vergessen?


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen:

Ausdrucksstarke und atmosphärische Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Erzählung.

Ganz besonders die traumhafte Strandkulisse ist wunderschön anzuschauen. Durch warme Farbgebung vermitteln die Zeichnungen Lebensfreude und Hoffnung.

Die kurzen Texte fügen sich harmonisch ein.


Mein Eindruck:

Zugegeben ein nicht ganz so leichtes Thema, welches aber einfühlsam und liebevoll auf Kinderohren und -augen zugeschnitten ist.

Der Vorlesetext ist kurz und knapp gehalten. Das Opa-Abenteuer kommt mit wenigen Worten aus, denn die Zeichnungen sprechen für sich.

Mit einfachen Sätzen erzählt das namenlose Mädchen aus seiner Perspektive (ein gelungener Kniff zur Identifikation). Die neue Situation und die Veränderungen im Verhalten ihres Opas versteht sie nur im Ansatz. Mit kindgerechten Vergleichen und vielen Fragen sucht sich nach Erklärungen.

Mithilfe der Flut wird Demenz anschaulich gezeigt: Die Erinnerung des Großvaters kommt und geht wie die Flut. Steine schauen wie Erlebnisse aus dem Meer heraus und einige verschwinden mit der Rückkehr des Wassers unter den Wellen. Erinnerungen bleiben, sind aber nicht mehr so gut zu erkennen.

Die Botschaft, dass Opa trotz allem seine Enkelin noch immer sehr lieb hat, ist zauberhaft und altersgerecht umgesetzt.

Eine wunderschöne und wertvolle Geschichte, die Jung und Alt berührt und zu weiteren Gesprächen anregt.


Fazit:

Eine warmherzige Erzählung mit traumhaften Illustrationen.

Alzheimer aus der Sicht eines Kindes und mit bildlichen Vergleichen einfühlsam und berührend erklärt.


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Rezensiertes Buch: "Mit Opa ist alles anders" aus dem Jahr 2019

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