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Veröffentlicht am 23.08.2022

Ein Spiel für Dave Robicheaux und Clete Purcel

Die Tote im Eisblock
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Der neunzehnte Roman aus der Dave-Robicheaux-Reihe von James Lee Burke ist mittlerweile in einer deutschen Übersetzung bei Pendragon erschienen. Es ist zwar immer noch ein Kriminalroman, aber der Schwerpunkt ...

Der neunzehnte Roman aus der Dave-Robicheaux-Reihe von James Lee Burke ist mittlerweile in einer deutschen Übersetzung bei Pendragon erschienen. Es ist zwar immer noch ein Kriminalroman, aber der Schwerpunkt hat sich schon ganz schön verändert. Es geht immer noch um Verbrechen und deren Aufklärung, keine Frage. Aber die Figuren der Protagonisten Dave Robicheaux und Clete Purcel, ihr Lebensumfeld und die Politik in den USA nehmen einen immer gewichtigeren Faktor ein. Doch der Roman hat deshalb nichts an Spannung und Unterhaltsamkeit verloren, im Gegenteil.

Der Roman beginnt mit Unannehmlichkeiten sowohl für Dave als auch für Clete. Beide hatten zuletzt viel Prügel eingesteckt. Dave liegt immer noch in der Klinik, damit seine Wunden verheilen. Hier erscheint ihm Nachts eine junge Frau, Tee Jolie Melton. Sie unterhält sich mit ihm und schenkt ihm einen iPod, auf dem sie seine Lieblingsmusik draufkopiert hat. Doch als Dave das Krankenhaus verlassen darf, stellt er fest, dass Tee Jolie verschwunden ist. Und das schon seit Monaten. Die Musik auf dem iPod kann auch nur er hören, seine Tochter Alafair findet die Titel nicht und seine Frau Molly ist ebenso verzweifelt wie Dave selbst.

Clete hatte es nicht so schlimm getroffen und er musste nicht länger im Krankenhaus verbleiben. Aber er wird mit einem alten Schuldschein erpresst. Der ist Jahrzehnte alt, wurde längst beglichen. Warum dieser Schuldschein wieder auftaucht, kann sich keiner erklären. Die Erpresser stammen aus dem Giacano-Umfeld, der Mafia in New Orleans, die in nahezu allen Romanen dieser Reihe zumindest einen Gastauftritt haben. Doch dann werden Cletes Erpresser umgebracht. Er wird sogar bei einem Mord Zeuge und glaubt, den Killer zu erkennen.

Doch es bleibt nicht bei den Morden an den Erpressern. Am Ufer wird auch ein riesiger Eisblock an geschwemmt. Als Fracht transportiert er eine weibliche Leiche. Es ist Blue Melton, die jüngere Schwester von Tee Jolie. Es riesiges Spielfeld für Ermittlungen ist geöffnet. Und natürlich bleiben Anschläge auf Clete und Dave nicht aus.

Der Erzählstil von James Lee Burke umfasst ein riesiges Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten. Landschaften, Örtlichkeiten, Figuren und Geschehnisse werden ausgewogen neben die wörtliche Rede gestellt und geben ein umfassendes Bild. Mit dieser Erzählweise schafft es Burke, dass sich der Leser voll in das geschilderte Geschehen integriert fühlen kann. Die Figuren werden Familienmitglieder. Oftmals siegt das gute Herz in den Figuren, dass man als Leser gewillt ist, eine schreckliche Tat zu entschuldigen. Schließlich ist es nicht so, dass die Protagonisten immer und ausschließlich nur positiv handeln. Im Gegenteil, macht doch diese Widersprüchlichkeit den Reiz dieses Romans aus.

Dennoch glaube ich, einen neuen Zug in diesem Roman entdeckt zu haben. Sarkasmus spielte in den Dialogen immer eine Rolle. Doch in diesem Roman kommt, vielleicht dank junger Frauen im Leben der Protagonisten, Humor dazu. Freche und frivole Dialoge sorgen für Spritzigkeit. Manchmal ist dieser Humor ein ganz spezieller Humor zwischen Dave und Clete. Ihre langjährige Freundschaft gestattet ihnen Wortwechsel, wie sie nur zwischen alten Freunden möglich sind. Ich bin mir nicht mal sicher, ob jemand, der mit diesem Roman den ersten Dave-Robicheaux-Krimi liest, diese hintergründigen Sätze versteht. Ich bilde mir jedenfalls ein, dass ich dazu gehöre und die beiden Jungs deshalb so gut verstehe. Das ist einfach nur sehr gut gemacht.

Der hier besprochene Roman gehört mit seinen 670 Seiten zu den umfangreichsten dieser Reihe. Trotzdem komme ich einfach nicht um eine Empfehlung herum. Gerade wegen der besonderen Freundschaft der beiden Hauptfiguren und der Brisanz des Themas in einem Dixii-Land der USA ist er ein besonders lesenswerter Roman.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2022

Veröffentlicht am 18.08.2022

Wann nimmt das Verschwinden endlich ein Ende?

Das siebte Mädchen
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Dieser Thriller von Stacy Willingham ist der absolute Knaller in diesem Sommer. Es ist ein Psychothriller um die Jagst nach einem Serienmörder in Louisiana.

Als Chloe Davis aus Breaux Bridge in Louisiana ...

Dieser Thriller von Stacy Willingham ist der absolute Knaller in diesem Sommer. Es ist ein Psychothriller um die Jagst nach einem Serienmörder in Louisiana.

Als Chloe Davis aus Breaux Bridge in Louisiana zwölf Jahre alt ist, geschieht im beschaulichen Städtchen Ungeheures. Es verschwinden sechs Mädchen in ihrem Alter innerhalb eines Sommers. Die Mädchen werden genauso wenig gefunden wie ihre Leichen. Aber Chloe findet im Kleiderschrank ihrer Eltern eine Schmuckschatulle, in der sich Schmuck von den verschwundenen Mädchen befindet.

Chloes Vater wird verhaftet. Kurz darauf gesteht er den Mord an den Mädchen. Chloe ist erschüttert, kann ihren liebevollen Vater nicht mit diesen Taten in Verbindung bringen, wird aber die nächsten zwanzig Jahr nie wieder Kontakt zu ihm haben.

Zwanzig Jahre später im Sommer ist Chloe vier Wochen von Ihrer Hochzeit entfernt. Sie wohnt mittlerweile in Baton Rouge, auch um der Vergangenheit zu entfliehen, und ist Kinderpsychologin. Da verschwinden erneut Mädchen in der unmittelbaren Umgebung von Chloe. Ihre Erinnerungen kehren mit Macht zurück. Aber ihr Vater sitzt immer noch im Hochsicherheitstrakt. Er kann nicht wieder der Täter sein.

Stacy Willingham erzählt diesen spannenden Thriller aus der Sicht von Chloe Davis. Schnell wird klar, dass Chloe offenbar paranoid ist. Je näher die Ereignisse an sie herankommen, um so mehr Angst bekommt sie und kann sich nicht mehr auf das tägliche Leben und die Hochzeitsplanung konzentrieren. Diese Erzählweise führt dazu, dass die Kindheitserinnerungen von Chloe mit dem aktuellen Geschehen in ihren Gedanken stets einhergehen. Als Leser wird man an schöne Sommer in Louisiana erinnert, an angeln, an fischen, baden und Kinderabenteuer erleben.

Die Spannung baut sich langsam aus. Zunächst gibt es viel (notwendiges) über die Taten, die Figuren und die Örtlichkeiten. Dazu die Gedanken von Chloe, aus denen nicht nur ihr, sondern auch den Lesern klar wird, dass sie Schwierigkeiten hat, die Realität von der Einbildung zu unterscheiden. Ab ungefähr der Hälfte des Romans beginnt Stacy Willingham dann, die Daumenschrauben für die Leser anzuziehen. Nahezu zu jedem Ende eines Kapitels gibt es eine neue Informationen, die alles bisher angenommene auf den Kopf stellt. Die gesamte Geschichte muss in neue Bahnen gebracht werden. Das ist purer Thrill.

Über die einzelnen Figuren selbst und ihre Beziehungen zueinander kann man nichts schreiben, ohne eventuell zu spoilern. Also lasse ich es bleiben. Chloe selbst ist ein sehr gespaltener Charakter. Man mag sie nicht so richtig mögen, wie man Protagonistinnen in anderen Romanen mag. Man empfindet wegen Ihrer Paranoia eher Mitleid mit ihr. Manchmal möchte man sie verfluchen, weil sie wieder irgendeine Dummheit macht, und dann muss man sie wieder bewundern, dass sie einen guten Riecher hatte.

Abschließend komme ich einfach nicht umhin, diesen Roman als einen unbedingt zu lesenden Psychothriller empfehle. Wer Nervenkitzel liebt, sollte sich unbedingt auf diesen hier einlassen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2022

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Wohlfühlen und Ermitteln: Cornwall

Die Angst der alten Dame
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Ein Cornwall Krimi zum Verlieben in eine Region. Rebecca Michéle weiß, wovon sie schreibt! Als Schriftstellerin von weit über vierzig Romanen, von denen ein großer Teil in England spielt, bereist sie diese ...

Ein Cornwall Krimi zum Verlieben in eine Region. Rebecca Michéle weiß, wovon sie schreibt! Als Schriftstellerin von weit über vierzig Romanen, von denen ein großer Teil in England spielt, bereist sie diese Regionen allein schon zur Recherche. Andererseits war sie hier auch viele Jahre als Reiseführerin tätig. Da kommt die richtige Mischung zusammen, die ein Gefühl von Cornwall gibt und gleichzeitig spannend ist, um mit der Protagonistin mitzufiebern, um einen Täter dingfest zu machen.

Sandra Flemming ist die Inhaberin der Higher Barton Romantic Hotels. Sie stammt aus Schottland und steht dem privaten Ermitteln sehr nahe, obwohl ihr eigentlich der Hotelbetrieb kaum Zeit dafür lässt. Dem Detective Chief Inspector von Lower Barton ist sie sehr zugetan. Obwohl er ihr mehr als einmal sagt, dass sie die Finger vom Ermitteln lassen soll, kann sie ihm diesen Wunsch aber nicht erfüllen. Stattdessen entlockt sie ihm Informationen.

Eine Farmerin aus der Umgebung zieht die Hotelmanagerin ins Vertrauen und offenbart ihr, dass ihr Mann sie vergiften will. Sandra mag das nicht glauben und hält die alte Dame für etwas komisch, um es nicht zu hart zu formulieren. Als diese dann aber tatsächlich tot ist und der Farmen das Grundstück so schnell wie möglich verkaufen will, macht sich Sandra Vorwürfe. Sie fühlt sich verantwortlich für den Tod der alten Dame und beginnt, an der Lösung des Kriminalfalls zu arbeiten.

Zunächst einmal schafft es Rebecca Michéle, eine fantastische Beschreibung Cornwalls abzugeben. Wer schon einmal dort war, wird alles wiedererkennen und gegebenenfalls in Erinnerungen an einen Urlaub dorthin abschweifen. Wer noch nicht dort war, wird Appetit bekommen, diese beschaulichen Orte, die freundlichen, aber auch knorrigen Menschen dort kennenzulernen. Dieser Cornwall Krimi bietet eine besonders schöne Grundlage für eine Reise dorthin.

An Spannung mangelt es dem Roman wahrlich nicht. Gerade als Cosy Crime bietet er den Lesern beste Möglichkeiten, sich an den Ermittlungen zu beteiligen. So werden von Rebecca Michéle gleich mehrere Fährten ausgelegt, die es zu verfolgen gilt, genauso wie Sandra Flemming ihnen gefolgt. Aber nicht alle führen zum Erfolg. Dennoch hält das tatsächliche Ende eine Überraschung bereitet, auf die man vorher nicht unbedingt kommt, aber im Nachhinein ebenso logisch ist.

Ein rundum empfehlenswerter Roman, besonders für die Urlaubszeit, aber nicht nur. Wer mit Spannung in einer wunderschöne Region abtauchen möchte, ist mit diesem Cornwall Krimi bestens bedient.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2022

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Feuer in der Nachtschicht

Glutnacht
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Dies ist der zweite Thriller, in welchem der ehemalige LAPD Detective Harry Bosch mit der neuen Ermittlerin Renée Ballard zusammenarbeitet. Für die Protagonistin Ballard ist es ihr dritter Roman, für beide ...

Dies ist der zweite Thriller, in welchem der ehemalige LAPD Detective Harry Bosch mit der neuen Ermittlerin Renée Ballard zusammenarbeitet. Für die Protagonistin Ballard ist es ihr dritter Roman, für beide zusammen als Team der zweite. Mittlerweile gibt es weitere und auch dieses Jahr im November wird ein neuer Ballard-Bosch-Thriller in USA auf den Markt kommen.

Bosch ist seit einigen Jahren pensioniert, ihn plagt sein Knie und nun muss er seinen ehemaligen Mentor im Polizeidienst begraben. Dessen Witwe überreicht Bosch im Auftrag ihres gerade verstorbenen Mannes eine alte Ermittlungsakte. Bosch wundert sich, aber er nimmt die Akte an und verspricht, dort hineinzuschauen. Schließlich macht er daraus einen Cold Case, hierbei bittet er Ballard um Unterstützung bittet.

Der zweite Fall beginnt mit einem nächtlichen Brand, bei dem eine männliche Leiche auftaucht. Dies ist ein klassischer Fall für Renée Ballard, die in einem Zelt am Strand wohnt. Mit dem Ende ihrer Nachtschicht übergibt sie alle Fälle an die anderen Abteilung des LAPD, es sei denn, sie hat ein ungutes Bauchgefühl, wie im vorliegenden Fall.

Connelly vermag ist hervorragend, mehrere Handlungsstränge ineinander zu verweben. So kommt auch noch ein dritter Fall hinzu.

Lange Zeit wird also in drei verschiedenen Fällen von beiden Protagonisten ermittelt. Sie bringen sich ständig auf den neuesten Stand und wägen ab, welche Tätigkeiten wer von ihnen am besten übernehmen kann. Ballard mit ihrem aktiven Job beim LAPD, was notwendig ist, falls es zu einer Verhandlung kommen sollte. Oder Bosch, der auf seine langjährige Erfahrung basierend, vieles aus dem Umfeld recherchieren kann.

Es wechseln sich immer zwei bis drei Kaptel Boch und Ballard ab, jenachdem, wessen Handlung gerade im Vordergrund steht. Das sie im Team arbeiten kreuzen sich aber stets ihre Wege, ihr Auftraten und die Kapitel. Das bringt Tempo in die Handlung.

Die Vergangenheit beider Figuren wird nicht außeracht gelassen. Aber die Anmerkungen dazu reichen aus und werden nicht breitgetreten. So gibt es ein Treffen von Bosch mit seiner Tochter Maddy und der Serienleser erfährt, wie es bei ihr weitergeht. Und es gibt auch den bösen Ex-Chef von Ballard, der die Ursache für ihre Versetzung in den Nachtdienst (siehe auch »The Late Show«) ist. Der Leser erfährt über den Fortgang des Verhältnisses der Beiden, ohne dass dem Neuleser Information fehlen.

Nachdem einer der Fälle abgeschlossen war, war ich gespannt, wie ist mit den anderen beiden weitergeht. Doch da wurde ich dann überrascht. Sie nahmen einen Verlauf, den ich so nicht erwartet hatte.

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mit Connellys Romanen ins Los Angeles der heutigen Zeit reisen darf. Immer wieder spannend und extrem unterhaltsam.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2020

Veröffentlicht am 22.06.2022

Wo ein Geheimnis ist, ist auch ...

Das zweite Geheimnis
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Dieser Roman von Titus Müller ist der zweite Roman der Trilogie um Ria Nachtmann, der Agentin des Bundesnachrichtendienstes, die in der DDR im Einsatz war. Während der erste Band »Die fremde Spionin« zur ...

Dieser Roman von Titus Müller ist der zweite Roman der Trilogie um Ria Nachtmann, der Agentin des Bundesnachrichtendienstes, die in der DDR im Einsatz war. Während der erste Band »Die fremde Spionin« zur Zeit des Mauerbaus spielt, lernt der Leser Ria Nachtmann nun 12 Jahre später kennen. Sie hat den Geheimdiensten abgeschworen und arbeitet nun als Sekretärin in der Kommerziellen Koordinierung unter Dr. Schalck, dem Außenhandelsmogul der DDR.

In wechselnden Kapiteln werden sowohl Henning als auch Ria vorgestellt. Henning ist auf Posten bei den Grenztruppen der DDR. Sein Leben ist nach der Degradierung aus den Fugen geraten und er versucht, aus der DDR zu fliehen.

Aber nicht nur Henning birgt ein Geheimnis in sich. Er ist der Schwager von Ria und Ria macht gerade Urlaub am Goldstrand in Bulgarien. Zwar ist sie dort mit Freundinnen, doch sie möchte sich nach vielen Jahren mit Jens, einem Journalisten aus der Bundesrepublik, treffen. Er muss immer noch glauben, dass Ria ihn vor Jahren verraten hat. Aber sie liebt ihn immer noch und muss ihr Verhalten von damals richtigstellen.

Doch ein Geheimnis zu verbergen, während man unter Beobachtung der Staatssicherheit steht, kann schwierig werden.

Der in Leipzig geborene Autor Titus Müller ist zwar zu jung, um die Handlungen seiner Romane selbst erlebt haben zu können, aber dagegen hilft schließlich eine umfangreiche Recherche und vielleicht einige Fragen an Oma und Opa. Doch um es kurz zu machen: Er bringt das Feeling der Zeit mit wortgewaltigen und bildreichen Beschreibungen ungemein authentisch rüber. Selbst kleinste Details, an die man sich selten erinnert, wenn man nicht gerade davon hört oder liest, scheinen zu stimmen. Alltagsgegenstände, wie das Fit, genauso wie politische oder gesellschaftliche Aktionen, wie die Weltfestspiele.

Ich habe es genossen, wieder an Sachen erinnert zu werden und hierbei zusätzlich Fakten genannt zu bekommen, von denen ich noch nicht gehört hatte. Auch, wenn die Geschichte erfunden und fiktiv ist, so erscheint sie tatsächlich so, wie sie tatsächlich stattgefunden haben könnte.

Fakten und Feeling sind aber nicht alles, was dieser fesselnde Roman bietet. Die Spannung kommt keinesfalls zu kurz und sie setzt sofort bei den ersten beiden Kapiteln an. Denn bereits die Anbahnung einer Republikflucht und ein erstes Treffen in Bulgarien mit einem Bundesbürger versetzt den Leser in ein Dran-bleiben-wollen. Zumal man weiß, dass die beiden Hauptfiguren miteinander etwas zu tun haben.

Ein Roman, der in einer Zeit spielt, von der ich nicht erwartet hatte, dass er mich dennoch so packen kann. Deshalb von mir meine höchste Empfehlung.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2022

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