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Veröffentlicht am 18.08.2022

Der zweite Fall des Krimiclubs

Zwei Blüten für den Mörder
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„...Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig...“

Dieses Zitat wurde dem Buch vorangestellt. Es wird in der Geschichte nochmals erscheinen.
Der Autor hat erneut einen humorvollen Krimi ...

„...Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig...“

Dieses Zitat wurde dem Buch vorangestellt. Es wird in der Geschichte nochmals erscheinen.
Der Autor hat erneut einen humorvollen Krimi rund um den Krimiclub in Niedermühlenbach geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Gleich zu Beginn werden die Protagonisten kurz vorgestellt. Auch Clarissas Forsthaus wird beschrieben. Mit dem ausgestopften Hirschkopf unterhält sie sich ab und an. Das klingt dann zum Beispiel so:

„..Na, Hubertus, ist irgendwas in meiner Abwesenheit passiert? Nein? Du hast hier einfach nur so die ganze Zeit abgehangen?,,,“

Clarissa nimmt sich des Gartens an. Gut gefallen mir die eingestreuten fachlichen Informationen. Der Diakon beobachtet Clarissa bei der Gartenarbeit und kommt mit ihr ins Gespräch. Er steht ihr mit Rat und seinen Erfahrungen zur Seite. Wenige Tage später allerdings wird sie ihn tot in der Bergkirche finden. Dabei hat er zwei Blüten in der Hosentasche. Das Falschgeld war schon vorher in einigen Geschäften aufgefallen. Was hat er damit zu tun? Die Polizei übrigens legt den Fall als Selbstmord ad acta. Clarissa sieht das anders. Außerdem sagt ihr ihre Erfahrung:

„...Wenn du nicht aufpasst, ist der Fall kalt und du stehst ohne Ergebnisse da...“

Clarissa schickt deshalb den örtlichen Krimiclub in die Spur. Und diese Spur führt in die Vergangenheit des Verstorbenen.
In den Krimis des Autors braucht es einige Zeit, bis es einen Toten gibt. Als Leser sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Schon auf den ersten Seiten gibt es gezielt Hinweise, die später von Bedeutung sind.
In einem alten Schuppen auf dem Gelände des Gartens findet Clarissa einen kleinen Kater, der sich bei ihr einnistet. Die Reaktion ihres Neffen Alexander hört sich so an:

„...Na, dann sind wir ja schon zwei Männer im Forsthaus. Aber meinen Whisky trinke ich allein, damit das von Anfang an klar ist...“

Mit einer raffinierten Inszenierung gelingt es Clarissa und den Club, die wahren Täter zu überführen und die Hintergründe des Geschehens aufzuklären.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Lehrreich

Buchstabendschungel
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„...Mit lautem Huiiiiii pfiff der Sturm über den Dschungel, so stark, dass sich die Bäume bogen. Auf einem dieser Bäume – einem besonders hohen – wohnte ein kleiner Affe...“

Mit diesen Sätzen beginnt ...

„...Mit lautem Huiiiiii pfiff der Sturm über den Dschungel, so stark, dass sich die Bäume bogen. Auf einem dieser Bäume – einem besonders hohen – wohnte ein kleiner Affe...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, dass die kleinen Leser auf ganz eigene Art in die Welt der Buchstaben einführt. Während des Sturmes sieht der kleine Affe eigenartige Früchte durch die Gegend fliegen. Der Papagei klärt ihn auf, dass das keine Früchte sind, sondern Buchstaben.
Beide machen sich auf, die Tiere zu suchen, denen ein Buchstabe fehlt. So treffen sie unter anderen einen Iger, zwei Ale bzw. eine Ledermaus.
Die Geschichte wird mit viel Humor erzählt. Während er pfiffige Papagei immer sofort die Lösung weiß, braucht der kleine Affe etwas, bis er die Regel kapiert.
Gut gefällt mir, dass die Buchstaben vergrößert und farbig im Text hervorgehoben werden.
Die Illustrationen sind farbenfroh und veranschaulichen gekonnt das Geschehen. Zum Schluss des Buches bleiben genau vier Buchstaben übrig. Welche wohl?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es eignet perfekt dafür, Kinder mit Buchstaben vertraut zu machen.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Ein leises Buch mit Tiefe

Die Rückkehr der Kraniche
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„…Grete mochte jede Jahreszeit. Aber wenn der Altweibersommer leise den Herbst ankündigte, wenn die Tage so kurz wurden, dass die Wäsche im Garten bereits am späten Nachmittag Feuchtigkeit zog, spürte ...

„…Grete mochte jede Jahreszeit. Aber wenn der Altweibersommer leise den Herbst ankündigte, wenn die Tage so kurz wurden, dass die Wäsche im Garten bereits am späten Nachmittag Feuchtigkeit zog, spürte sie eine unergründliche Melancholie, die sie erst vertreibe konnte, wenn die Kastanien in den Hof fielen...“

Diese Sätze stehen auf der ersten Seite des Buches. Sie sind nur ein Beispiel für den ausgereiften Schriftstil der Autorin und bildhafte Beschreibung der Natur.
Bei dem Roman handelt es sich um ein leises Buch. Trotzdem verfügt die Geschichte über einen hohen Spannungsbogen. Der ergibt sich aus den Geheimnissen der Vergangenheit und den komplexen Beziehungen der Protagonisten. Dazu kommt, dass die Geschichte im Wechsel von Grete, Freya. Anne und Wilhelmine erzählt wird.
Da wäre zuerst Grete. Sie steht vor ihrem fünfzigsten Geburtstag und fragt sich, warum sie nie ihr Heimatdorf verlassen hat. Erst war es die uneheliche Tochter, um die sie sich kümmern musste, dann die Mutter, die sie nicht allein lassen wollte, auch wenn sie Liebe und Nähe sehnlichst gewünscht, aber nie erhalten hatte. Nur ihre Arbeit als Vogelwartin bringt ihr Ruhe und Ausgeglichenheit.

„...Sie hatte früh gelernt, dass man die Ellenbogen benutzen musste, wenn man weder durch seinen Stand noch wenigstens durch ausreichend Geld in der Familie die Türen geöffnet bekam...“

Grete hatte ihre jüngere Schwester Freya immer verteidigt. Die aber hatte mit 18 Jahren das Elternhaus plötzlich verlassen und sich in der Stadt ein neues Leben aufgebaut. Das liegt aber momentan fast in Trümmern. Ihr Freund hat sie verlassen und die Firma wird in den sozialen Medien beschimpft. Anne, Gretes Tochter, hat ein gespaltenes Verhältnis zu ihrer Mutter, geht aber sehr einfühlsam it der Großmutter um. Grete hat Anne nie verraten, wer ihr Vater ist.
Wilhelmine, die Großmutter, ist ein Kriegskind. Das hat Spuren hinterlassen. Dazu kommt, dass sie schon in jungen Jahren den geliebten Mann verloren hat.

„...Ihre Mutter war nie in den Urlaub gefahren, noch nicht einmal Sonntagsausflüge mit den Landfrauen hatte sie sich gegönnt. Tagein, tagaus der Hof, die Tiere und die Kinder...“

Als Wilhelmine in der Küche stürzt und ins Krankenhaus kommt, kehren Freya und Anne nach Hause zurück. Plötzlich können sich die Frauen nicht mehr aus den Weg gehen. Werden sie zueinander finden?
Sehr einfühlsam gelingt es der Aurorin die inneren Befindlichkeiten der Protagonisten auf den Punkt zu bringen. Wilhelmine ist konsequent. Sie lehnt eine Operation ab und wird auf eignen Wunsch aus dem Krankenhaus entlassen. Sie weiß, dass sich ihr Leben dem Ende zuneigt. Bevor sie geht, möchte sie den Töchtern noch ein Geheimnis offenbaren. Gleichzeitig wünscht sie sich, dass sich Grete und Freya wieder annähern. Keiner weiß, warum Freya damals das Elternhaus und auch ihren besten Freund verlassen und alle Brücken hinter sich abgebrochen hat.
Ab und an blitzt ein feiner Humor auf, so bei Wilhelmine im Krankenhaus.

„...Das Toastbrot aus dem Supermarkt, welches es zum Frühstück gab, rührte sie nicht an. Das ging wirklich zu weit, dass sie diese ungesunden Pappquadrate zu sich nahm….“

Insbesondere die beiden Schwester stellen sich ab und an die Frage, was gewesen wäre, wenn sie im Leben die eine oder andere Abzweigung anders genommen hätten.
Es sind intensive Tage, die die Vier miteinander erleben. Danach werden manche Weichen für die Zukunft neu gestellt,
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat eine Tiefe, die beindruckt.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Schöne Gute - Nacht - Geschichte

Gute Geschichten zur Nacht. 17 Bibelerzählungen, die stärken und ermutigen. Gute-Nacht-Gebete und Einschlafgeschichten für Kinder ab 4 Jahren zum Vorlesen beim Zubettgehen
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„...Er sagte zu den Menschen: „Ich schenke euch die ganze Erde mit allen Pflanzen, die darauf wachsen und allen Tieren, die darauf leben, die darauf leben. Alles ist für euch da. Geht behutsam damit mit ...

„...Er sagte zu den Menschen: „Ich schenke euch die ganze Erde mit allen Pflanzen, die darauf wachsen und allen Tieren, die darauf leben, die darauf leben. Alles ist für euch da. Geht behutsam damit mit und gebt gut darauf acht.“...“

Diese Worte finden sich in der ersten Erzählung, die die Schöpfungsgeschichte zum Inhalt hat. Insgesamt enthält das Buch 17 Geschichten, die von der Länge her gut dafür geeignet sind, abends vor dem Einschlafen vorgelesen zu werden.
In den Geschichten finden sich bekannte Namen wieder wie Noah, Abraham und Sara oder Jakob und Esau. Aus dem Neuen Testament sind es die Geburt Jesus, die Geschichte vom barmherzigen Samariter und vom verlorenen Sohn.
Die Geschichten lehnen sich relativ genau an den biblischen Text an, verwenden aber eine moderne und den Kindern gebräuchliche Sprache.
Dabei kommt es der Autorin nicht nur darauf an, die Kinder mit dem Inhalt der Bibel vertraut zu machen, sondern ihnen auch Werte zu vermitteln. Es ist spürbar, dass dies beim Auswählen der Themen eine Rolle gespielt hat. So steht in der Erzählung von Jakob und Esau vor allem die Versöhnung der Brüder im Mittelpunkt. Die Geschichte vom Barmherzigen Samariter endet mit folgenden Worten:

„...Jesus sagt: Habt Mitleid mit den Menschen, die eure Hilfe brauchen und helft, egal, wer diese Menschen sind...“

Zu jeder Geschichte gibt es in einem farbig unterlegten Kreis ein Gute – Nacht – Gebet, das auf die Erzählung Bezug nimmt und es auf die konkrete Situation anwendet. Es endet immer mit einem Dank.
Passende wunderschöne farbige Zeichnungen illustrieren die Geschichte.
Im Anhang finden sich zu jeder Geschichte weitere Anregungen zum Austausch über das Gelesene.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es bekommt eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Der Krimiclub ermittelt

Ein Prosit auf den Mörder
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„...Ein einmal ausgesprochener Verdacht hielt sich hartnäckiger als ein alter Kaugummi auf den Teppichboden...“

Clarissa Freifrau von Michel weiß, wovon sie spricht. Sie war lange genug Kriminalhauptkommissarin. ...

„...Ein einmal ausgesprochener Verdacht hielt sich hartnäckiger als ein alter Kaugummi auf den Teppichboden...“

Clarissa Freifrau von Michel weiß, wovon sie spricht. Sie war lange genug Kriminalhauptkommissarin. Nun aber ist es Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen. Für ein paar Wochen mietet sie ein Forsthaus im Moselort Niedermühlbach. Noch ahnt sie nicht, dass ihr dort bald ein Toter zu Füßen liegen wird, sprichwörtlich ausgedrückt.
Der Autor hat einen lockerleichten Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist sehr fein ausgearbeitet. Passende Metapher dienen der Beschreibung der Landschaft. Manche Sätze wirken sehr bildhaft.

„...Wenn da so viel blauer Himmel ist, dass man daraus eine Hose nähen kann, wird es noch ein netter Tag...“

Auch die Protagonisten werden gut charakterisiert. Im Gegensatz zu meiner obigen Formulierung legt Clarissa auf ihren Titel keinerlei Wert. Dafür zeigt schon die erste Situation im örtlichen Café, dass sie eine exzellente Beobachtungsgabe und hohe Analysefähigkeit hat. Sie überführt einen jungen Mann der Lüge – und der zieht nur noch Leine. Auch ihre sofortige Personenbeschreibungen sind etwas Besonderes. Irgendwie kommen mir dabei Assoziationen zu Sherlock Holmes.
Apropos Café. Auf nüchternen Magen sollte man die Beschreibung der Leckereien besser nicht lesen. Vera, die Besitzerin, wird mit folgenden Zitat perfekt charakterisiert:

„...Wird schon gut gehen, im schlimmsten Fall wird Vera alle Zeugen bewusstlos quasseln...“

Im Ort gibt es einen Krimiclub. Vera will Clarissa sofort dafür gewinnen. Erst einmal aber ist ein Dorfausflug in ein Weingut geplant. Und dort verstirbt nach dem Essen Gisbert Römer. Der Arzt diagnostiziert Herzinfarkt. Clarissa ist skeptisch. Ihr sind ein paar Ungereimtheiten aufgefallen. Der Tote hatte sich sogar beim Ausflug unbeliebt gemacht. Das war aber nicht alles.

„..Gisbert Römer hatte sich in den letzten Jahren den Ruf erworben, bei seiner Arbeit keine Gefangenen zu machen, der Mann war offenbar stets mit dem Feingefühl eines Bulldozers vorgegangen...“

Clarissa bezieht den Club in ihre Ermittlungen ein. Die Mitglieder sind mit Eifer dabei. Das ist doch was anderes, als wenn man nur über Krimis diskutiert.
Clarissa hat ein gutes Verhältnis zu ihrem Neffen Alexander. Der nimmt das Leben mit Humor.

„...Ich meine, ich bin ja Weinkenner. Ich nehme so ein Glas, trinke und sage: Ah, kenn ich, das ist Wein...“

Auch über manch anderen Protagonisten gäbe es noch viel zu sagen. Das aber würde den Rahmen meiner Rezension sprengen.
Wer unblutige Krimis, überraschende Wendungen und nebenbei noch dörflichen Klatsch und Tratsch sowie Naturverbundenheit mag, ist bei dem Krimi gut aufgehoben. Nebenbei wird ihm vom Krimiclub noch das eine oder andere Buch empfohlen. Ich freue mich auf die weiteren Bände.

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