Isle of Skye: ergreifende Historie um 1880 und eine geheimnis-liebevolle Geschichte von heute, genial verknüpft und spannend erzählt!
Schottland und die Hebriden, Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion! Ein magisches Erlebnis!
Ausnahmsweise falle ich mal gleich mit der Tür ins … „Stein Inn“ , weil ich zu allererst meiner ...
Schottland und die Hebriden, Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion! Ein magisches Erlebnis!
Ausnahmsweise falle ich mal gleich mit der Tür ins … „Stein Inn“ , weil ich zu allererst meiner Begeisterung über diesen Roman Ausdruck verleihen möchte, ja, muss! „Das Geheimnis von Ardmore Castle“ war mein erster literarischer Ausflug auf die Hebriden und meine erste Lektüre von Constanze Wilken und ich bin hin und weg. Also nix wie weg hier und hin auf diese beeindruckenden, schottischen Inseln!
Doch der Reihe nach: die Autorin entführt mich in einem sehr angenehmen Schreibstil auf die Isle of Skye, eine Insel der inneren Hebriden, Teil einer Inselgruppe vor der Nordwestküste Schottlands.
Sie erzählt in zwei sich stets abwechselnden Erzählsträngen einerseits vom dortigen, sehr harten Leben der Crofter, den auf gepachtetem Grund arbeitenden Landwirten, und deren Vertreibung im späten 19. Jahrhundert und andererseits vom heutigen Leben ebendort, von einem alten Schloss, dessen Bewohnern, Familie und Freunden, nicht nur einer Liebe und vor allem von einem tragischen Geheimnis, das es zu erlesen und zu ergründen gilt. Mehr aber wird nicht verraten. Lest selbst, es lohnt sich!
Was mich erstaunt, ist hier vor allem die Art und Weise, wie ich die verschiedenen Geschichten empfinde. Wo mir zu Beginn des Romans die Unterbrechungen der aktuellen Geschehnisse auf Skye durch die Rückblenden in die Historie eher störend erschienen, weil ich doch viel lieber wissen wollte, wie sich im Hier und Jetzt alles entwickelt, so wurden mir eben diese Rückblicke im Verlauf der von der Autorin so wunderbar ersonnenen Geschichte(n) immer wichtiger, gewannen immer mehr an Bedeutung und stellen sich als für die gegenwärtige Geschichte unverzichtbar heraus.
Die Beschreibungen der eindrucksvollen Landschaft und der vor allem zu den früheren Zeiten bedrohlichen Wetterverhältnisse und die Darstellung der Charaktere in der lange zurückliegenden und in der aktuellen Geschichte sind dabei derart bildhaft, dass ich mehr und mehr in diesem Roman versinke. Die Gegenwart geheimnisvoll, unterhaltsam und voller Gefühle; die Vergangenheit nicht nur spannend, sondern auch berührend, ergreifend und manchmal geradezu erschütternd.
Was alles müssen die Charaktere dieses Romans ertragen, welche Schicksalsschläge überstehen?! Mit Blick auf die Geschichte, die sich im Bezug auf die Crofter und deren Vertreibung ja tatsächlich so zugetragen hat, bekommen all diese Figuren, all diese Menschen ein Gesicht und ich habe das Gefühl, mitten unter ihnen zu sein!
Mehr und mehr verknüpfe ich in Gedanken die alte Geschichte mit der neuen, hege Wünsche und Hoffnungen und ich meine, immer schneller lesen zu müssen, um zu erfahren, wie sich alles zusammenfügt und wie die Geschichte endet.
Und obwohl ich beim Lesen und bei angenehmen Temperaturen draußen sitze, friere ich beim Lesen des Erzählstranges aus der Vergangenheit, so sehr tauche ich ein in die Erlebnisse der Protagonisten, die so viel zu erdulden und noch mehr zu erleiden haben.
Die Autorin schildert das entbehrungsreiche Leben der Crofter und entführt mich in die schottische Historie, erzählt mir zugleich aber eine wunderbare Geschichte von Hoffnung und Liebe, von Betrug und Enttäuschung, von Ehre und Familie und vom heutigen Leben auf der Isle of Skye; genial und raffiniert verknüpft haben mich diese Geschichten auf eine Art und Weise in diesen Roman eintauchen lassen, die ich nur selten erlebt habe! Chapeau und 5+1 Sterne!