Neele Bösche (Übersetzer), Lisa Aisato (Illustrator)
Lasst uns einen Blick hinter die grauen Fassaden werfen!
Der Mann hinter der Ladenkasse, die Dame mit dem Hund an der Bushaltestelle, die ordentlich gekleideten Leute mit den Aktentaschen im Aufzug …
Scheint es nicht so, als wären sie alle ganz langweilig und seriös? Als hätte niemand von ihnen auch nur das kleinste Geheimnis? Tja, wer durchs Schlüsselloch schaut, der stellt fest: Genau das Gegenteil ist der Fall!
Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen
Lesejury-Facts
Dieses Buch befindet sich bei Tintenwelten in einem Regal.
Eine Gruppe Menschen im Aufzug: Scheint es nicht so, als wären sie alle ganz langweilig und trist? Als hätte niemand von ihnen auch nur das kleinste bisschen zu verbergen? Tja, wer durchs Schlüsselloch ...
Eine Gruppe Menschen im Aufzug: Scheint es nicht so, als wären sie alle ganz langweilig und trist? Als hätte niemand von ihnen auch nur das kleinste bisschen zu verbergen? Tja, wer durchs Schlüsselloch schaut, der stellt fest: Genau das Gegenteil ist der Fall!
16 Nachbarn.
16 Mini-Anekdoten in Reimform mit passenden Illustrationen.
16 verschiedene Leben samt Träumen, Ängsten und Geheimnissen.
16 Überraschungen, die ich so nicht erwartet hätte.
Und wieder mal zeigt sich: oft ist vieles nur Fassade! Hinter einem breiten Grinsen und fröhlichen Gemüt kann etwas ganz anderes stecken. Der seriöse Anzugträger kann eigentlich ganz andere Interessen haben als es sein Job erfordert. Der großmäulige Muskelprotz muss nicht automatisch vor Selbstbewusstsein platzen. Die Menschen sind meistens nicht unbedingt so, wie sie sich nach außen hin geben oder wir es von ihnen erwarten. Ein zweiter Blick lohnt sich! Du wirst erstaunt sein!
Dieses (leider zu) dünne Bilderbuch hält wichtige Botschaften für uns bereit - humorvoll, aber ernsthaft verpackt. Lisa Aisato hat mich zudem wiederholt mit ihren gefühlvollen und detailverliebten Zeichnungen begeistert. Eine absolute Empfehlung für alle Altersgruppen!
Ich liebe die Bilder von Lisa Aisato. Meine Freude war daher groß als ich erfuhr, dass dieses Jahr ein neues Bilderbuch von ihr im Woow Books Verlag erscheinen wird. „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ musste ...
Ich liebe die Bilder von Lisa Aisato. Meine Freude war daher groß als ich erfuhr, dass dieses Jahr ein neues Bilderbuch von ihr im Woow Books Verlag erscheinen wird. „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.
Dicht gedrängt in einem Fahrstuhl stehen sechzehn Menschen. Kurz bevor sich die Aufzugtüren schließen, schleicht sich noch heimlich ein weiterer Passagier mit ein und begleitet die Truppe an Nachbarn unbemerkt zu ihren Wohnungen. Jedem einzelnen von ihnen folgt er, luschert durch die Schlüssellöcher ihrer Haustüren und sieht, wer sie in Wirklichkeit sind. So beobachtet er, dass Carl, ein älterer Herr in seriöser Kleidung nur mit Teddy im Arm und seinem Daumen im Mund glücklich einschlafen kann. Kurt, der stets eine muffelige Miene zur Schau trägt, tanzt liebend gerne Cha-Cha-Cha und Susann hegt eine große Schwäche für bunte Lollis. Die freundlich lächelnde Stewardess, der adrett gekleidete Typ mit Grinsegesicht, der Herr mit der großen Haartolle – jeder von ihnen hat seine Geheimnisse und der ungesehene Fahrgast kennt sie alle.
Sieht das Cover nicht entzückend aus? Also um mich war es sofort geschehen, als ich es zum ersten Mal in der Vorschau sah. Schon damals wusste ich einfach, dass ich von dem neuen Werk von Lisa Aisato begeistert sein werde und es ein fester Bestandteil meiner Bilderbuchsammlung werden wird. Inzwischen habe ich es gelesen und tja, was soll ich sagen, ich bin wie von mir erwartet vollkommen verzaubert von dem Buch; vor allem in die vielen großartigen Illustrationen bin ich total verliebt.
Von der Innengestaltung könnte ich euch nun endlos etwas vorschwärmen. Lisa Aisato, die definitiv zurecht zu Norwegens beliebtesten und bekanntesten Illustratorinnen zählt, hat das Buch mit vielen farbenprächtigen, meist seitenübergreifenden Bildern versehen, die zum Hineinträumen, Schmunzeln und langen Betrachten einladen und die voller bezaubernder und witziger Details stecken. Sie harmonieren stets einfach nur perfekt mit dem Geschehen im Text und erzählen mit ihm gemeinsam eine Geschichte, die nicht nur jede Menge Spaß macht, sondern die auch wachrüttelt und nachdenklich stimmt.
Geschrieben ist die Erzählung in Reimform und wie die Zeichnungen, so sind auch die Verse äußerst amüsant und teils auch ziemlich bissig. Meinen Geschmack hat der Humor komplett getroffen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ihn jüngere Kinder schon verstehen werden. Für mich persönlich ist „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ fast schon eher ein Bilderbuch für Erwachsene, um ehrlich zu sein. Als Vorlesebuch für die ganze Familie ist es in meinen Augen aber dennoch sehr gut geeignet. Der Altersangabe vonseiten des Verlags mit ab 4 Jahren kann ich mich zwar nicht so wirklich anschließen, aber etwas ältere Kinder müssten den Sarkasmus und die Botschaft der Geschichte meinem Empfinden nach erfassen können und werden ganz bestimmt jede Menge Freude dabei haben, den lustigen Versen zu lauschen und die vielen bunten Bilder zu bestaunen.
„Ein Blick durchs Schlüsselloch“ führt uns wunderbar vor Augen, dass wir Menschen unser wahres Ich in der Regel hinter einer Fassade verstecken und nach außen hin meist vorgeben, jemand anderes zu sein. Viele von uns lassen sich von dem Aussehen täuschen und bewerten andere nach deren äußerem Auftreten – gerade wir Erwachsene sind sehr gut darin, vorschnell über andere zu urteilen und sie anhand der Kleidung, der Frisur oder der Hautfarbe in Schubladen zu stecken.
Auch die 16 Fahrstuhlinsassen, die wir in diesem Buch kennenlernen dürfen, haben ihre Geheimnisse und sind zu Hause, wenn sie glauben alleine zu sein, eine andere Person als in der Öffentlichkeit. Dank unseres neugierigen Ich-Erzählers werden wir aber darüber in Kenntnis gesetzt, was die sechzehn Aufzugpassagiere zu verbergen haben und erfahren dabei ganz unglaubliche Dinge. Wer aber ist dieser vorwitzige Erzähler, der die Nachbarn in ihren Wohnungen durchs Schlüsselloch beobachtet und uns Leserinnen ihre Heimlichkeiten offenbart? Darüber werden wir bis zum Schluss im Unklaren gelassen, erst auf den letzten Seiten erfahren wir, wer dieser mysteriöse Unbekannte ist. Eine herzallerliebste Auflösung, mir hat sie ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert.
Über den netten Gag ganz am Ende habe ich mich ebenfalls prächtig amüsiert. Unser Hauptprotagonist hat sogar der Autorin dieses Buches einen Besuch abgestattet und natürlich verrät er uns Leser*innen auch bei ihr, was sie zu verheimlichen hat. Hier in meiner Rezension aber werdet ihr die Antwort darauf, wie es bei Lisa Aisato zu Hause ausschaut, nicht erhalten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden.
Fazit: Ein herrlicher Bilderbuchgenuss für Jung und Alt!
Lisa Aisato ist mit „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ ein wundervolles Bilderbuch gelungen, das voller Geheimnisse und erstaunlicher Enthüllungen steckt, mit viel Humor und Fantasie erzählt wird und traumhaft schön illustriert ist. Es öffnet Augen und regt zum Nachdenken an, lässt einen gleichzeitig aber auch immerzu breit schmunzeln. Ich kann „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!
Auf dem Cover sehen wir die ganze Truppe, die im Aufzug zusammenkommt. Die Gesichter sind meist nicht besonders vertrauenserweckend. In den sich schließenden Aufzug schleicht sich heimlich eine Fliege ...
Auf dem Cover sehen wir die ganze Truppe, die im Aufzug zusammenkommt. Die Gesichter sind meist nicht besonders vertrauenserweckend. In den sich schließenden Aufzug schleicht sich heimlich eine Fliege ein, beim ersten Lesen habe ich sie auch nicht bemerkt. Da steht sie wieder die ganze Truppe der Nachbarn. Heute ist wegen Corona von dieser Enge abzuraten. Carl, ein älterer Herr mit Anzug und Schlips, so erfahren wir auf dem nächsten Bild, lutsch am Daumen und hat im Bett einen Teddy im Arm. Kurt, der mit Bomberjacke im Aufzug steht, tanz im Tütü zu spanischer Musik. Helges Tochter, die im Vordergrund mit ihren krausen roten Haaren zusehen ist, fragt sich „Ist das wirklich mein Papa?“ denn der farblose schmale Typ mit den dunklen glatten Haaren sieht ihr kaum ähnlich. Johnny, der seien Haare wie Elvis trägt, kümmert sich in dieser Wohnung liebevoll um die Perücke, er selbst trägt eigentlich Glatze. Zum Schluss stehen alle in ihren Outfits, die sie zu Hause tragen im Aufzug. Welch eine bunte Schar. Zuletzt besucht die Fliege noch die Autorin und auch bei der liegt so einiges im Argen.
Ich werde bei meiner nächsten Auszugfahrt oder im Wartezimmer überlegen, was wie Menschen um mich rum wohl verbergen. Ein lustiger Zeitvertreib. Der gereimte Text ist kurz und die Bilder haben richtig Biss. Ob allerdings Kinder diesen Humor verstehen, möchte ich bezweifeln. Erwachsene werden aber sicher ihre Freude daran haben.