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Veröffentlicht am 18.08.2022

Tödliche Medizin

Die versteckte Apotheke
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„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner erzählt vom Schicksal dreier Frauen auf zwei Zeitebenen.
Ende des achtzehnten Jahrhunderts gibt es für Frauen in Not einen geheimen Ausweg. Im Verborgen raunt ...

„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner erzählt vom Schicksal dreier Frauen auf zwei Zeitebenen.
Ende des achtzehnten Jahrhunderts gibt es für Frauen in Not einen geheimen Ausweg. Im Verborgen raunt man sich die Adresse einer versteckten Apotheke zu, wo man einen letzten Ausweg geboten bekommt, um sich von gewalttätigen oder bösartigen Männern zu befreien. Die mysteriöse Apothekerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen zu helfen, die sonst keine andere Möglichkeit haben. Doch ihr letzter Auftrag wird ihr selbst zum Verhängnis. In der Gegenwart stößt die Historikerin Caroline Parcewell bei einem Touristenausflug an der Themse zufällig auf eine Phiole der Apothekerin, die ihre Neugier weckt. Sie versucht das Geheimnis zu ergründen und gleichzeitig selbst einen neuen Weg im Leben zu finden.

Das Buch erzählt vom Schicksal der beiden Frauen Nella und Caroline, und eigentlich gehört auch die junge Eliza definitiv dazu. Erst durch die Recherchen von Caroline wird die Verbindung hergestellt, denn ansonsten würde ich im Leben der Protagonistinnen nicht unbedingt Parallelen sehen. Die Handlung wechselt kapitelweise zwischen den beiden Zeitebenen, wobei ich die Parts aus der Vergangenheit etwas spannender fand.
Nella hat ihre persönlichen Gründe für ihre Mission, die nach und nach offenbart werden. Eliza ist der Schlüssel, dass sich Nella öffnet und ihr eigenes Leben reflektiert. Während Nella eher ein düsterer und desillusionierter Charakter ist, steht Eliza für die Zukunft und Hoffnung. Die toughe und mutige Eliza war in diesem Buch mein Lieblingscharakter.
Caroline hat kürzlich erfahren, dass ihr Ehemann sie betrügt und so begibt sie sich allein auf den Pärchentrip nach London. Ihre historischen Recherchen wecken ihre alte Leidenschaft und lassen ihre Träume wieder lebendig werden. Ehrlich gesagt mochte ich Caroline nicht besonders. Ich konnte ihre Handlungen und Beweggründe oft nicht wirklich nachvollziehen. Sie sieht die Schuld gern bei anderen, ist aber selbst in Sachen Kommunikation kein Vorbild. Die Verbindung zu Nella und Eliza war für mich persönlich nicht erkennbar.

Mein Fazit:
Die Atmosphäre des alten Londons hat mich hier auf jeden Fall in ihren Bann gewogen, während die unbeholfenen Beziehungsprobleme in der Gegenwart nicht so meins waren. Trotzdem gebe ich insgesamt gute vier Sterne!

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Jäger und Gejagte

Tief in den Wäldern
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„Tief in den Wäldern“ von Chevy Stevens ist ein atmosphärischer Thriller, in dem die Protagonisten auf Mördersuche gehen.
Am abgelegenen Cold Creek Highway im Nordwesten Kanadas verschwinden immer wieder ...

„Tief in den Wäldern“ von Chevy Stevens ist ein atmosphärischer Thriller, in dem die Protagonisten auf Mördersuche gehen.
Am abgelegenen Cold Creek Highway im Nordwesten Kanadas verschwinden immer wieder junge Frauen, die entweder nie wieder oder später als Leiche auftauchten. Niemand bekam bisher den geheimnisvollen Killer zu fassen und es ranken sich jede Menge Mythen um seine Identität. Die siebzehnjährige Hailey lebt schon immer in Cold Creek und hat gerade erst ihren Vater verloren. Hailey lässt sich von nichts einschüchtern, denn ihr eigener Albtraum lebt quasi Tür an Tür mit ihr. Einige Zeit später strandet die junge Beth in Cold Creek, denn sie will unbedingt herausfinden, wer ihre Schwester ermordete. Doch dadurch gerät auch sie in das Visier des Killers.

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss zugeben, dass sie es absolut drauf hat, eine gruselige und beklemmende Atmosphäre zu erzeugen. Allein die Thematik eines unheimlichen Highway-Killers berührt erschreckend nah die Realität und sorgt für Gänsehaut. Die einsame und teils trostlose Gegend und die hilflosen und desillusionierten Einwohner ergeben das ideale Setting für diesen Thriller.
Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Im ersten Abschnitt steht die unerschrockene Hailey im Vordergrund, die mit ihrem persönlichen Dämon konfrontiert wird. Der zweite Abschnitt rückt die labile Beth in den Fokus, deren eigenes Leben am Tod ihrer Schwester in Scherben zerbrochen ist. Vom dritten Abschnitt sollte man sich überraschen lassen.
Die Handlung ist durchaus spannend und enthält Parts, in denen man atemlos mitfiebert. Aber sie hat eben auch einige Längen, in denen nicht wirklich etwas passiert und alles vor sich hin plätschert. Die unerwarteten Twists und Überraschungen, die die Autorin eingebaut hat, haben mich jedoch komplett kalt erwischt, was mir sehr gut gefallen hat. Die Auflösung ist nicht unbedingt vorhersehbar und geschickt konstruiert.

Mein Fazit:
Ein spannender und unheimlicher Thriller, der Fiktion und schreckliche Wirklichkeit gekonnt verknüpft. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Kampf um den Thron

Back to Wonderland
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„Back to Wonderland – Spiegelspiel“ von Elke Aybar ist der zweite Band der Neuinterpretation von Alice im Wunderland.
Alice ist nicht im Kaninchenbau, sondern immer noch im düsteren und kalten Königreich ...

„Back to Wonderland – Spiegelspiel“ von Elke Aybar ist der zweite Band der Neuinterpretation von Alice im Wunderland.
Alice ist nicht im Kaninchenbau, sondern immer noch im düsteren und kalten Königreich Wynterhaav, wo sie als Spielfigur im Kampf um den Thron positioniert wurde. Ihr Entführer und offenbar zukünftiger Ehemann Rodin ist in seiner Beschützerrolle nicht unbedingt erfolgreich, denn Alice wird auf dem Weg zum Königshof erneut entführt. Rodin kämpft in der Zwischenzeit mit der mentalen Verbindung zum Drachen Myrkur, die sich völlig anders gestaltet, als Rodin geplant hatte. Und plötzlich tauchen ganz neue Gegner auf dem Spielfeld auf, die im Kampf um den Thron mitmischen wollen.

Man sollte vorher den ersten Band unbedingt gelesen haben, denn die Handlung steigt ohne große Atempause sofort wieder ein. Insgesamt hat die Geschichte mit dem alten Klassiker nur wenig gemeinsam, obwohl durchaus ein paar Parallelen erkennbar sind. Positiv finde ich die amüsanten und treffenden Kapitelüberschriften, die mir schon im Vorgängerband gefallen haben.
Alice bleibt eine streitbare Heldin, deren Aktionen mich manchmal zum Kopfschütteln gebracht haben. Ihre Gefühle sind für mich nicht immer nachvollziehbar, vor allem wenn es um die Männer in ihrem Leben geht. Trotzdem fand ich die Dynamik zwischen Alice, Rodin, Myrkur und Kjell besser als im ersten Teil.
Die Verwicklungen und Intrigen im Kampf um die Krone sind spannend und abwechslungsreich erzählt und es gibt einige unerwartete Wendungen, die die Handlung zusätzlich pushen. Einige Charaktere konnten mich echt überraschen und zumindest kommt nie Langeweile auf.
Am Ende des Buches hat mir jedoch gefühlt ein ganzer Teil Handlung gefehlt, denn irgendwie war alles plötzlich vorbei. Hier hätte ich mir ein paar mehr Erklärungen gewünscht. Ansonsten fand ich die Auflösung durchaus gelungen.

Mein Fazit:
Die magische Dilogie über Alice und ihre Abenteuer hat zwar ein paar kleine Schwächen, aber insgesamt gebe ich der Story gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Alice 2.0

Back to Wonderland
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„Back to Wonderland – Hinter dem Schleier“ von Elke Aybar ist der erste Band einer modernen Neuinterpretation der allseits bekannten Geschichte um Alice.
Die Alice in diesem Buch ist eine junge Londonerin, ...

„Back to Wonderland – Hinter dem Schleier“ von Elke Aybar ist der erste Band einer modernen Neuinterpretation der allseits bekannten Geschichte um Alice.
Die Alice in diesem Buch ist eine junge Londonerin, die gerade kurz vor der Eröffnung ihres eigenen kleinen Cafés steht. Trotz einiger Schicksalsschläge ist Alice glücklich mit ihrem Traummann und freut sich auf die Zukunft. Diese ändert sich abrupt, als Alice am Tag vor der Eröffnung entführt wird und plötzlich im rauen und eiskalten Königreich Wynterhaav landet. Die seltsamen Bewohner sind Alice nicht unbedingt freundlich gesinnt, sondern ein Großteil wäre von ihrem Tod erfreut. Ihr Entführer Rodin hingegen, will Alice laut seinen Aussagen vor allen Gefahren beschützen. Nur dafür soll sie ihn unbedingt heiraten.

Die Heldin Alice hat außer ihrem Namen meiner Meinung nach eher wenige Ähnlichkeiten mit der berühmten Alice im Wunderland. Zumindest trifft dies auf diesen ersten Band zu und vielleicht ändert sich das in der Fortsetzung. Der Schreibstil von Elke Aybar liest sich leicht und flüssig und ich bin auf jeden Fall ein Fan von ihren ungewöhnlichen und teils witzigen Kapitelüberschriften.
Bei der Figur der Alice bin ich etwas hin- und hergerissen. Auf der einen Seite mag ich einige Dinge an ihr und ihrem Charakter, aber dann wieder kann ich ihre Handlungen gar nicht nachvollziehen und war manchmal echt genervt von ihr. Alice nimmt sich selbst als Maß aller Dinge, obwohl sie selbst oft widersprüchlich agiert. Ich bin ehrlich gesagt bis zum Schluss nicht so richtig warm mit ihr geworden.
Rodin ist scheinbar der männliche Held in diesem Spiel, obwohl er sich seine Rolle mit Kjell und Drache Myrkur teilen muss. Dieses Liebesdreieck, oder sogar Viereck, ist schwer durchschaubar und so richtig ist bei keinem der Kandidaten der Funke übergesprungen.
Die magisch angehauchte Story ist durchaus spannend und mitreißend erzählt und endet natürlich in einem Cliffhanger. Es bleiben so ziemlich alle Fragen offen, die hoffentlich später im zweiten Teil beantwortet werden.

Mein Fazit:
Alice 2.0 enthält gute Ideen, konnte mich aber in der Umsetzung nicht komplett überzeugen. Trotzdem würde ich eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Licht und Schatten

Über die dunkelste See
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„Über die dunkelste See“ von Brittainy C. Cherry ist der dritte Band ihrer gefühlvollen COMPASS-Reihe, in dem sie erneut wichtige Botschaften thematisiert.
Stella hat sich von den dunklen Momenten in ...

„Über die dunkelste See“ von Brittainy C. Cherry ist der dritte Band ihrer gefühlvollen COMPASS-Reihe, in dem sie erneut wichtige Botschaften thematisiert.
Stella hat sich von den dunklen Momenten in ihrem Leben nach außen hin nie unterkriegen lassen und überstrahlt alle mit ihrem positiven Licht. Doch ihre Unerschütterlichkeit gerät nach dem Tod ihres geliebten Ziehvaters ins Wanken. Laut seinem Testament muss Stella, um an ihr Millionenerbe zu gelangen, dessen leiblichen Sohn Damian Blackstone für sechs Monate heiraten. Damian, der erst jetzt von seinem Vater erfahren hat, ist der krasse Gegensatz zu Stella. Wenn sie das Licht ist, ist er die Dunkelheit. Trotzdem arrangieren sich beide und erleben dabei einige Überraschungen.

Brittainy C. Cherry steht für das ganz große Gefühlskino und Emotionen in epischer Breite. Auch im dritten Teil der Reihe fährt sie die heftigen Geschütze auf und ihre Protagonisten müssen sich auf der Gefühlsachterbahn anschnallen.
Stella ist eine echte Little Miss Sunshine, die immer lacht, fröhlich ist und es allen recht machen will. Die Schatten ihrer Vergangenheit und auch Gegenwart blendet sie gern aus und verschließt sie tief in ihrem Inneren. Die elementare Botschaft, sich selbst zu lieben, hat Stella bisher verdrängt. Doch ausgerechnet Damian zeigt ihr mit seiner schroffen und ungefilterten Art, wie wichtig dies ist.
Hinter Damiens unnahbarer Schale steckt ein sensibler und warmherziger Mann, der an Stellas Seite aufblüht. Es ist echt zum Dahinschmelzen, wie er langsam auftaut und sein Herz für Stella öffnet.
Die Grundidee finde ich absolut gut und auch die glasklar vermittelten Botschaften sind total richtig und wichtig. Trotzdem fühlt sich die Gesamtstory für mich persönlich ein wenig zu gewollt und zu konstruiert an. Die Geschichte und die Charaktere haben mich ohne Frage beim Lesen berührt, aber emotional ist der Funke nicht ganz übergesprungen. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass eine Liste mit bestimmten Punkten einfach abgearbeitet wird.

Mein Fazit:
Kommt nicht an den Vorgängerband heran, aber ist trotzdem eine gelungene Fortsetzung der Reihe!

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