Diesen Auftakt einer neuen Krimireihe, hatte ich eigentlich gar nicht auf dem Schirm.
Nachdem es mir aber ans Herz gelegt wurde, musste ich es direkt in Angriff nehmen.
Pernilla Ericson hat einen sehr einnehmenden und fesselnden Schreibstil. Es fiel ihr unglaublich leicht ,mich direkt in die Story hineinzuziehen.
Im Fokus steht natürlich Lilly, um die sich diese Reihe dreht.
Lilly ist unglaublich sympathisch, man bemerkt aber auch, die Dämonen, die in ihr schlummern, das macht sie sehr verletzlich und vorsichtig.
Daneben hat mir Jesper unglaublich gut gefallen, ich mochte seine einfühlsame Art wahnsinnig gern.
Auch die übrigen Charaktere verstehen zu beeindrucken und den Fokus auf sich zu lenken.
Die Autorin stattet ihre Charaktere mit sehr viel Tiefe aus, ohne aber zu ausschweifend ins Detail zu gehen. Ich empfand sie als überaus authentisch und greifbar.
Hierbei erfahren wir Lillys Perspektive und daneben noch eine weitere, was das Ganze gleich viel spannender gestaltete.
Die Autorin hat hier eine sehr interessante, aber auch beängstigende Thematik ausgearbeitet, die aktueller und verstörender kaum sein könnte.
Viele wissen vielleicht gar nicht, was es damit auf sich hat und das hat die Autorin hier großartig dargeboten und aufgezeigt.
Die Brände selbst geben sehr viele Rätsel auf und man kann sich keinen Reim darauf machen, aus welcher Richtung die Gefahr tatsächlich kommt. Und daraus entwickelt sich ein gigantisches Ausmaß, das immer gefährlichere Schübe aufweist.
Unglücksfälle oder spielt hier jemand sein eigenes perfides Spiel und macht sich das zunutze?
Es wurde so beklemmend, weil man nicht wusste, womit man es hier zutun hat. Zudem ist man mit Hilflosigkeit verdammt.
Dadurch wurde es viel intensiver und nervenaufreibender.
Lilly Hed überzeugt auf ganzer Linie mit ihrer feinfühligen Art. Sie entwickelt immer mehr Stärke und ist endlich bereit sich ihren Dämonen zu stellen.
Daneben kristallisiert sich eine Thematik heraus, die so viel verschüttet und voller Verzweiflung und Angst wüten lässt.
Es wird unglaublich traurig. Die tragenden Momente sind wirklich heftig und haben mich menschlich berührt. Dennoch muss man immer gut überlegen, welchen Weg man letztendlich wählt.
Pernilla Ericson punktet hier nicht nur mit den psychologischen Aspekten. Sie zeigt auf, dass jeder seinen eigenen Abgrund hat und manchmal ist man einfach nicht in der Lage, diesen hinter sich zu lassen.
Sie überrascht mit Twists, die mich erschüttert und sprachlos zurückgelassen haben. Letztendlich bleibt Leere, Einsamkeit und eine gewisse Taubheit zurück, der man nichts entgegenzusetzen hat.
Ein sehr gelungener Auftakt, der einfach komplett begeistert, schmerzlich unter die Haut geht und einfach etwas zurücklässt.
Fazit:
"Im Feuer“ von Pernilla Ericson , ist der Start der neuen Krimireihe um Lilly Hed.
Ein Auftakt, der in meinen Augen rundum gelungen ist.
Nervenaufreibend, beängstigend und tragisch.
Sie widmet sich verschiedenen Themen gekonnt und zeigt uns Charaktere, die ihren eigenen Abgrund haben, aus dem sie sich zu befreien versuchen.
Definitiv eine Leseempfehlung.
Ich freu mich schon sehr auf den nächsten Band.