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Veröffentlicht am 15.08.2022

Ideale Urlaubslektüre

Der kleine Gasthof an der Schlei
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Sterneköchin Isa Petersen kehrt für die Beerdigung ihrer Großmutter von London zurück nach Nordernby. Nach einer turbulenten Beerdigung erfährt sie, daß ihre Großmutter ihr und ihrer Mutter Jette ihren ...

Sterneköchin Isa Petersen kehrt für die Beerdigung ihrer Großmutter von London zurück nach Nordernby. Nach einer turbulenten Beerdigung erfährt sie, daß ihre Großmutter ihr und ihrer Mutter Jette ihren Gasthof "Seestern" vererbt hat. Beide sollen für 4 Wochen dort gemeinsam kochen und dem Gasthof wieder Leben einhauchen. Isa ist fassungslos - hat ihre Mutter sie und ihre Oma doch verlassen, als Isa noch ein kleines Kind war. Und nicht nur das belastet Isa - sie bekommt Panikattacken beim Kochen, da sie in London überlastet war. Kann das alles ein gutes Ende nehmen?

Inken Bartels hat mit "Der kleine Gasthof an der Schlei" einen absoluten Wohlfühlroman geschrieben, der Urlaubsstimmung verbreitet. Hier fühlt man sich direkt an die wunderschöne Schlei versetzt, riecht die salzige Luft der Ostsee und spürt die frische Brise. Die Autorin vermittelt ihre Liebe zu dieser Region perfekt. Ihre Charaktere sind so vielseitig wie das Dorfleben sie hergibt. Jeder ist anders, hat seine Ecken und Kanten und ist liebenswert. Die Dorfgemeinschaft hält zusammen, egal was kommt. Einzig mit Isa hatte ich zunächst Probleme, sie erschien mir überheblich und unnahbar. Doch je näher man sie kennenlernt, desto mehr versteht man ihr Handeln. Inken Bartels schreibt auf wunderbar locker-flockige Art, so daß man sich in der Geschichte wohlfühlt und richtiges Strandkorb-Feeling aufkommt! Am Ende des Buches befinden sich Rezepte für typisch norddeutsche Gerichte - Nachkochen lohnt sich!

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Herrliche Sommerlektüre

Trattoria Mortale - Der Tote im Weinberg
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Angelo Panda bereitet ein großes Festmahl im Stadtpark von Volterra vor. Sohn Sergio muß sich wieder einmal um die Trattoria kümmern. Doch er hat in seinem Job als Polizist eigentlich genug zu tun - wird ...

Angelo Panda bereitet ein großes Festmahl im Stadtpark von Volterra vor. Sohn Sergio muß sich wieder einmal um die Trattoria kümmern. Doch er hat in seinem Job als Polizist eigentlich genug zu tun - wird doch der Sänger Nino Marino, der bei dem Festmahl für die musikalische Unterhaltung zuständig war, tot in den Weinbergen aufgefunden. Alles deutet darauf hin, daß er vergiftet wurde. Sergio ermittelt in Restaurantküchen, Weinkellern - und bei Angelos Festvorbereitungen.

Trattoria Mortale - Der Tote im Weinberg" ist nun der zweite Fall für Sergio Panda. Luca Fontanella hat auch mit diesem Buch den perfekten Urlaubskrimi geschaffen. Sein Stil vermittelt Sommerfeeling. Auf lockere Art wird man hier in die Toskana entführt, sieht die Landschaft vor sich und spürt das toskanische Flair. Dazu erhält man einen Kriminalfall, der eher gemütlich daherkommt und trotzdem fesselt. Es handelt sich hier halt um einen Regionalkrimi und nicht um einen actionreichen Krimi. Man kann hier während des Lesens entspannen. Die Handlung wirkt glaubhaft, nichts wird übertrieben und es gibt keine Superhelden. Dies gefällt mir sehr gut und läßt alles authentisch erscheinen. Der Autor erweckt seine Charaktere zu Leben. Alle sind super sympathisch, bilden eine Gemeinschaft und halten zusammen. So, wie es sich für eine Dorfgemeinschaft gehört. Dadurch, daß sie immer wieder italienische Begriffe verwenden, kommt regionaler Bezug auf. Auch, wenn diese Begriffe nicht erläutert werden, kann man ihre Bedeutung ableiten. Sie stören den Lesefluß in keinster Weise. Mein persönlicher Eindruck ist jedoch, daß man diese Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen sollte. Bei diesem Band wird für mich vorausgesetzt, daß man mit den Charakteren schon vertraut ist.
Dieses Buch war für mich die perfekte Urlaubslektüre!

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Ein etwas anderer Jennerwein

Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel
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Als die Leiche des Industriellen Jakob Drittenbass gefunden wird, stellt sich die Frage, ob er beim Wandern einen Herzinfarkt erlitten hat oder es sich um Mord handelt. Kommissar Jennerwein findet schnell ...

Als die Leiche des Industriellen Jakob Drittenbass gefunden wird, stellt sich die Frage, ob er beim Wandern einen Herzinfarkt erlitten hat oder es sich um Mord handelt. Kommissar Jennerwein findet schnell die Spur zum Täter. Doch er gerät selbst in Schwierigkeiten. Denn er wacht auf einer Bank mitten in der Natur auf, trägt fremde Kleidung und hat geschoren Haare. Erinnern kann er sich an nichts. Er gerät selbst unter Mordverdacht.

Mit "Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel" hat Jörg Maurer einen ziemlich gewagten Mix geschaffen. Alpenkrimi mit Fantasy - ich mußte mich erst daran gewöhnen, denn darauf war ich so gar nicht vorbereitet. Alles wirkte zunächst zusammengewürfelt und unglaubwürdig. Doch einmal auf den Geschmack gekommen, konnte ich diese außergewöhnliche Geschichte genießen. Die Spannung baut sich erst mit der Zeit auf, so daß ich auch hier nur raten kann durchzuhalten. Natürlich lebt auch dieser Krimi vom typischen Jennerwein-Humor. Immer wieder hat man das Gefühl, er würde einem aus dem Buch verschmitzt zuzwinkern. Jörg Maurer schreibt auch diesen Alpenkrimi auf seine wunderbar gefällige Art. Man liest sich flüssig und ohne holpern durch die Seiten und kann einfach nur genießen. Man muß sich nur auf die Geschichte einlassen können! Die beiden Handlungsstränge, bei denen man sich zu Beginn fragt, wo da der Zusammenhang ist, finden im Laufe des Buches zusammen - und dann paßt tatsächlich alles zusammen wie die Zähne eines Zahnrades.
Dieser 14. Band der Serie ist gut, wenn man sich darauf einlassen kann. Trotzdem mag ich Jennerwein im typischen Alpenkrimi ohne Genremix lieber!

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Die Stofftiere meiner Kindheit

Fräulein Steiff
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Margarete Steiff wurde 1847 in Giengen geboren. Schon als kleines Kind erkrankte sie an Kinderlähmung und konnte deshalb nicht laufen. Sie ist trotzdem sehr selbstbewußt und durch ihre starke Willenskraft ...

Margarete Steiff wurde 1847 in Giengen geboren. Schon als kleines Kind erkrankte sie an Kinderlähmung und konnte deshalb nicht laufen. Sie ist trotzdem sehr selbstbewußt und durch ihre starke Willenskraft ertrotzt sie sich ein eigenständiges Leben. Durch ihre feinen Näharbeiten kann sie für ihren Unterhalt sorgen. Sie entschließt sich, ein eigenes Geschäft für Filzarbeiten zu gründen. Für ihre Schwägerin näht sie einen kleinen Elefanten, der ihr als Nadelkissen dienen soll. Doch es kommt anders. Die Kinder der Familie sind von dem Elefanten begeistert und spielen mit ihm. Da kommt Margarete die Idee, Filztiere für Kinder zu nähen. Aus dieser spontanen Idee entsteht im Laufe der Jahre eine große Firma, die in der ganzen Welt bekannt wird. Aus den Kindern, die den Elefanten zum Leben erweckt haben, werden Mitarbeiter, die im Laufe der Zeit die Firma Steiff immer weiter voranbringen. Und so entstehen noch heute in Giengen Filztiere, die jedes Kinderherz höher schlagen lassen.

Ich würde das Buch "Fräulein Steiff" nicht direkt als Roman bezeichnen. Es ist eher ein Bericht über das Leben der Margarete Steiff. Maren Gottschalk schreibt sehr emotionslos über ein durchaus interessantes Leben einer starken Frau. Man kann nur in etwa erahnen, was es in dieser Zeit bedeutet hat, in einem Rollstuhl sitzen zu müssen. Umso bewundernswerter ist es, was diese junge Frau geschaffen hat. Ohne den Zusammenhalt in der Familie wäre Margarete sicherlich mit ihren Ideen gescheitert. Die krassen Zeitsprünge in den einzelnen Kapiteln machen das Lesen nicht leicht. Dieses Vor- und wieder Zurückspringen in der Geschichte ist manchmal irritierend. Man braucht eine hohe Konzentration, um nicht den roten Faden zu verlieren. Ich hätte es sehr schön gefunden, wenn es im Buch auch ein Bild von Margarete Steiff und ihrer Familie gegeben hätte. Wenn Menschen ein Gesicht gegeben wird, kann man sie sich viel besser vorstellen. Auf jeden Fall kenne ich dank Maren Gottschalk jetzt die Entstehungsgeschichte der Stofftiere meiner Kindheit!

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Blockbuster

Flug 416
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Flug 416 der Coastel Airways. Pilot Bill Hoffmann springt kurzfristig für diesen Flug von Los Angeles nach New York ein, nicht ahnend, daß er in eine Falle gerät. Kurz nach dem Start erhält er einen Anruf. ...

Flug 416 der Coastel Airways. Pilot Bill Hoffmann springt kurzfristig für diesen Flug von Los Angeles nach New York ein, nicht ahnend, daß er in eine Falle gerät. Kurz nach dem Start erhält er einen Anruf. Der Anrufer hat seine Frau und seine zwei Kinder in seiner Gewalt, droht, diese zu töten, wenn Bill das Flugzeug mit 149 Seelen an Bord nicht zum Absturz bringt. Bill gelingt es zwar, die Crew zu informieren, doch an Bord der Maschine befindet sich ein Komplize des Entführer. Wem kann Bill nun noch vertrauen?

Die Autorin T. J. Newman war selbst viele Jahre Flugbegleiterin. Ihr Buch "Flug 416" entstand zum großen Teil auf Nachtflügen. Dies wird der Grund sein, weshalb sie es schafft, alles so dermaßen bildhaft zu beschreiben. Hier ist man direkt mitten im Geschehen und kann sich zu gut in die Situation versetzen. So gut, daß Gänsehaut garantiert ist. Mit Bill habe ich gelitten. Die Zwickmühle, wen er opfert - man mag sich diese Entscheidung nicht vorstellen wollen, selbst treffen zu müssen. Natürlich wimmelt es in diesem Buch vor heldenhaften Taten, Action und Klischees. Dies war aber zu erwarten, von daher hat es mich nicht gestört, sondern gut unterhalten und ich konnte das Buch vor Spannung kaum noch aus der Hand legen. Interessant waren die Rückblenden zu früheren Geschehnissen, die Bill von seiner privaten, menschlichen Seite zeigen. Dadurch kam er mir Stück für Stück immer näher. T. J. Newman schreibt ganz wunderbar fließend, verliert nie die Spannung aus den Augen und schafft es, daß sich ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Natürlich bekommt man eine Geschichte, die an manchen Stellen bei genauerer Betrachtung eher unglaubwürdig ist, aber darauf muß man bei einem Buch dieses Genres gefasst sein.
Ein Buch voller Spannug, Action und Helden - ein Hollywood-Blockbuster genau nach meinem Geschmack!

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