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Crushing ColorsVielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Es ist soo schön!!! ...
Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Es ist soo schön!!! Finde die Cover der Reihe alle wirklich gelungen, aber „Crushing Colors“ mit seinen babyblau-rosanen Blättern, dem pastellgelben Kontrast im Autorinnennamen und in den Innenklappen und den goldfolierten Sprengseln ist mein Highlight der Reihe.
In der vorderen Innenklappe findet man, wie auch bei den Vorgängerbänden, kurze Steckbriefe zu den Protagonisten. Anders als bei den anderen Büchern ist diese Klappe jedoch von Regenbogenfarben umrahmt, weil beide Protagonisten queer sind, was ich für ein wirklich süßes Detail halte.
Der Titel hat ebenfalls eine sehr schöne Bedeutung, wie auch schon die der anderen Bücher der Reihe.
Meine Meinung:
Nicht nur optisch ist „Crushing Colors“ mein Lieblingsband, inhaltlich hat es das Buch nämlich zu einem der Jahreshighlights dieses Jahr, wenn nicht sogar zu einem Lieblingsbuch geschafft!!! ♥♥♥
Ich bin immer noch völlig aus dem Häuschen, wenn ich daran denke, wie unfassbar gut mir das Buch gefallen hat!!!!!! Deshalb kann ich übrigens auch nicht dafür garantieren, dass die nachfolgenden Worte Sinn ergeben oder mehr Inhalt als „adrlukghdlgvjdjgrjrg“ haben. Denn
ICH. LIEBE. DIESES. BUCH.
Es ist einfach auf jeder Seite perfekt. Es hat sehr viel Humor, es hat spice, es hat banter, es hat eine liebenswürdige Protagonistin, mit der man sich sehr gut identifizieren kann, und deren Ängste sehr nachvollziehbar sind, es hat Brigham Bugley, a.k.a. mein neuer Bookboyfriend No. 1, es ist ein perfekter Abschluss einer wunderschönen Reihe, dessen Ende mich vor Rührung hat weinen lassen.
Es ist im Übrigen auch der Grund dafür, weshalb ich bald wieder neue Post-Its brauche, es gibt nur sehr wenige Bücher, in denen ich so viel markiert habe wie hier. Falls es jemanden interessiert: Hellblau ist für süße Szenen, pink für spicy Szenen, grün für freundschaftlich-schöne, gelb für lustige und orange für Momente, in denen Brig einfach nur heiß ist. Pink, blau und orange habe ich am häufigsten verwendet, nur damit ihr wisst, woran ihr hier seid. 😉
Okay, und jetzt zu den Punkten, aus denen ich „Crushing Colors“ liebe:
1. Summer
Schon in „Burning Bridges“ hat mich Summers Geschichte von denen der Mädels am meisten interessiert. Zwar weiß man in den früheren Büchern noch nicht allzu viel von ihr, aber ihre direkte Art, wie sie sich nicht von anderen beirren lässt und ihr Ding durchzieht, und die Klasse, mit der sie ihren knallroten, unverwüstlichen Lippenstift (welche Marke ist das bitte???? Ich brauche den!) jeden Tag trägt, hat sie von Anfang an zu meinen Lieblingsfiguren gemacht.
Das ändert sich auch jetzt nicht, wo man sie besser kennengelernt hat, eher im Gegenteil.
Anders als sie selbst, die dazu tendiert, schwierige Probleme einfach zu verdrängen, merkt der Leser zu Beginn schnell, dass sie noch einen schwierigen Weg vor sich hat, auf dem sich mit ihrer Familie, ihren Freunden, aber vor allem mit sich selbst auseinandersetzen muss.
2. Die Einbindung ernster Themen
In vielen Bereichen fällt es Summer nämlich sehr schwer, über ihren Schatten zu springen, gerade, was ihre Gefühle angeht. Sie hat sehr hohe Mauern um sich herum errichtet, die sie mittlerweile nicht mehr nur vor Verletzungen schützen, sondern vor allem daran hindern, sich anderen gegenüber zu öffnen und auch mal vulnerabel zu sein. Summer frisst immer mehr in sich hinein, bis eine Explosion schließlich unvermeidbar wird, und der Druck, der sich dabei in ihr aufbaut, ist für den Leser regelrecht spürbar. Die Autorin beschreibt auf eine sehr nahbare, nachvollziehbare Weise, wie es Summer dabei ergeht, dass sie ihre wahren Gefühle vor allen anderen verbirgt, und weshalb es ihr so schwerfällt, sich zu öffnen. Man kann sich unfassbar gut in Summers Lage hineinversetzen und erkennt sich hier und da vielleicht sogar selbst wieder.
Diese Nahbarkeit der Figuren ist eine sehr große Stärke von Tami, die man bereits aus ihren anderen Büchern kennt, und die man auch hier wiederfindet. Das macht die Reihe zu etwas Besonderem.
Tamis Fähigkeit, emotionale Themen auf möglichst sensible und vor allem authentische Art in eine Geschichte zu integrieren, ohne, dass andere Aspekte der Handlung darunter leiden, während diese Themen trotzdem die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen, habe ich schon in meiner Meinung zu den Vorgängerbänden positiv hervorgehoben, und auch zeigt sich also mal wieder, wie gut die Autorin das kann. „Crushing Colors“ ist eben nicht nur sexy, sondern auch tiefgründig und berührend. Ein Buch muss nicht unbedingt beides sein, aber das hier ist das perfekte Beispiel für eines, das auf ausgeglichene Weise eben doch beide Aspekte so vereint, dass eine in sich runde, lebensechte Geschichte entsteht.
3. Found Family ♥
Die Art, wie Tami das found-family-trope praktisch erfunden hat, und man das selbst (oder vor allem) hier, im fünften und letzten Band der Reihe immer noch merkt, ist der zweite Punkt, der die „Fletcher“-Reihe von anderen NA-Werken abhebt, und aus dem ich „Crushing Colors“ so geliebt habe.
Obwohl es hier nämlich offensichtlich um Summer und Brigham geht, trifft man auch immer wieder auf die anderen Figuren der Truppe. Dabei bleibt es nicht bei ein paar gelegentlichen Treffen, bei denen man mittelbar etwas darüber erfährt, wie es den Protagonisten der Vorgängerbände mittlerweile ergangen ist. Stattdessen werden vor allem Ella und Savy als Summers beste Freundinnen, aber auch die anderen in die Geschichte integriert. Die Figuren treffen sich im „Leo´s“, sie verbringen Spieleabende miteinander, sie lernen gemeinsam in der Bibliothek und so weiter, wobei sie einander aufbauen, Ratschläge geben, sich ärgern, Spaß haben und schlicht wie eine große Familie sind.
Eine meiner Lieblingsszenen in diesem Buch ist tatsächlich eine sehr bedeutsame und besondere Situation für Summer mit Ella und Savy, in der nicht nur sie über sich hinauswächst, sondern auch Ella und Savy noch mehr an Substanz gewinnen. Quasi als Bonus ist diese Szene auch noch so herzergreifend, dass sie einen nachhaltig berührt.
Die einzelnen Figuren stehen also nicht nur in ihrem jeweiligen Buch im Fokus, sie werden von Band zu Band mehr ausgebaut, sodass sie schließlich so nahbar und echt wirken, dass man sie fast schon für echte Personen hält (was den Abschied natürlich nur umso schwerer gemacht hat).
4. Enemies/ haters to friends to lovers
Habt ihr vielleicht schon mitbekommen, aber enemies to lovers ist mein Lieblingstrope. Und wie gut Tami das trope hier mit Summer und Brig umgesetzt hat, ist fast schon unverschämt! Wir haben hier alles, was man an diesem trope lieben kann: die tiefe Abneigung der Protagonisten zu Beginn (oder zumindest der Protagonistin, haha), der Grund, aus dem sie zusammenarbeiten müssen – hier die Wette zwischen den beiden überaus sturen Hauptfiguren, was das Ganze nochmal witziger macht –, die langsame Annäherung, die sexuelle Spannung, die bereits von Anfang an förmlich greifbar ist, intime und intensive Momente, erst kribbelnde, dann brennende Liebe. Dazu kommt hier noch die Freundschaft zwischen den beiden, die sich im Laufe der Zeit fast schon schleichend entwickelt, und die die ganze Geschichte nur noch intensiver, mitreißender macht. Ahhh, wenn ich nur daran denke, will ich das Buch am liebsten gleich nochmal verschlingen!!
5. Der Humor: 10/10
Einen großen Anteil daran hat im Übrigen auch der Humor. Die Geschichte wäre nur halb so prickelnd und unterhaltsam, wenn Summer nicht so direkt und Brig nicht so unverschämt wäre, dass sie sich Schlagabtausche liefern und gegenseitig auf die Palme bringen.
Das macht in meinen Augen nämlich einen tragenden Grund dafür aus, aus dem enemies to lovers so reizvoll ist und nicht nur von mir, sondern auch von vielen anderen so gerne gelesen wird: Es macht einfach Spaß, die Protagonisten dabei zu beobachten, wie sie sich gegenseitig aufziehen, an den Rand des Wahnsinns treiben oder sich übereinander lustig machen, das alles natürlich aufgeladen mit sexueller Spannung. Summer und Brig sind da keine Ausnahme, im Gegenteil: Ich würde das Buch jetzt wahrscheinlich sogar als erstes nennen, wenn ich nach Empfehlungen für enemies to lovers mit schlagfertigen Protagonisten gefragt werde (überhaupt generell werde ich das Buch als erstes nennen, egal, was ich gefragt werde. Etwa so: Jemand: „Wie war dein Tag?“ Sofia: „Fast so gut wie ‚Crushing Colors‘.“).
Das ist dem cleveren, trockenen und seeeehr anzüglichen Humor zu verdanken, mit dem die Autorin mit einer natürlichen Leichtigkeit den Leser häufig zum Lachen bringt.
6. Brigham. Bugley.
Freunde. Tami hat mir alle Männer da draußen ruiniert. Brigham Bugley ist groß, blond, muskulös, gutaussehend und hat schöne, starke Männerhände. Darüber hinaus kann er kochen, er hat diesen frechen, unverschämten Humor, der mich jedes Mal kleinkriegt, er ist intelligent, aufmerksam und er merkt sofort, wenn mit Summer etwas nicht stimmt. Er macht viele heiße Dinge, aber das heißeste von allen? Er will die Welt brennen sehen, wenn sie traurig ist. Hallo.
Obwohl er Summer praktisch pausenlos mit Unverschämtheiten reizt, sie stets auf die Palme bringt häufig sexuelle Anspielungen und keinen Hehl daraus macht, dass er sie begehrt, weiß er genau, wo ihre Grenzen sind, und respektiert sie. Darüber hinaus ist er für sie da und hilft ihr, wenn sie ihn braucht, und zwar auch dann, wenn sie das nicht einmal selbst weiß. Er hört ihr zu, er fordert sie heraus und er unterstützt sie, ohne, dass sie ihn darum bitten muss.
„‚Nicht‘, sagte Brigham sanft.
Überrascht blickte ich auf. ‚Was meinst du?‘
‚Dieser Blick. Etwas bedrückt dich, oder?‘
[…] ‚Vorsicht, Schmiercules. Sonst glaube ich noch, dass du ein Mensch bist mit Empathie und allem.‘
‚Du musst nicht mit mir darüber sprechen‘, sagte er beiläufig und steckte seinen Löffel in die Eiscreme. ‚Aber wenn du das möchtest, höre ich dir zu.‘“ (S. 155/448)
Ich könnte meine Schwärmerei über Brig noch ewig fortsetzen, aber ich will euch ja nicht den Spaß verderben. Findet selbst heraus, was ihn so sexy macht.
Fakt ist: Er hat sich ganz nach oben auf den ersten Platz meiner Bookboyfriend-Liste katapultiert, vorbei an Nikolai Lantsov, Lucien Vanserra und alle anderen SJM-Männer. Wenn ich jemals irgendwann einen Brigham Bugley in echt finde, werde ich vor ungläubigem Glück weinen.
Fazit:
Sechs Gründe, aus denen „Crushing Colors“ nicht nur mein Lieblingsband der Fletcher-Reihe, sondern auch ein Jahreshighlight und ein Lieblingsbuch schlechthin geworden ist:
1. Summer, eine Protagonistin, die nach außen so unfassbar stark ist, aber einen schwierigen Weg vor sich hat, die noch viel lernen muss, und mit der man sich so gut identifizieren kann
2. Damit zusammenhängend: Tami kann ernste Themen auf sensible, nahbare Art in die Handlung einbauen, ohne das irgendetwas an der Geschichte an Authentizität oder der Aufmerksamkeit, die es verdient, verloren geht; so auch hier
3. Die Truppe = found family ♥
4. Enemies/ haters to friends to lovers. Muss ich mehr sagen?
5. Der clevere, trockene und sehr anzügliche Humor, der die Beziehung zwischen den beiden nur noch prickelnder und unterhaltsamer macht
6. Brigham Bugley, Sexiness in Person und Bookboyfriend No. 1
Außerdem ist „Crushing Colors“, vor allem der Epilog, der perfekte Abschluss einer wunderschönen Reihe, die ich definitiv noch ein paar Mal rereaden werde. Das Ende vor Rührung zum Weinen gebracht, was bisher noch nie vorgekommen ist.
Und ich habe nur noch sehr wenige Post-Its, also ihr wisst Bescheid.
∞/5 Lesehasen.