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Veröffentlicht am 26.08.2022

Nostalgie und Kindheitserinnerungen - der Klassiker in überzeugendem neuem Comicgewand

Die drei ??? und das Gespensterschloss (drei Fragezeichen)
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Comeback für einen der ultimativen ???-Klassiker. „Die ??? und das Gespensterschloss“ kehrt in neuem Gewand als Graphic Novel zurück: Der Filmregisseur Albert Hitfield sucht einen besonders gruseligen, ...

Comeback für einen der ultimativen ???-Klassiker. „Die ??? und das Gespensterschloss“ kehrt in neuem Gewand als Graphic Novel zurück: Der Filmregisseur Albert Hitfield sucht einen besonders gruseligen, atmosphärischen Drehort für seinen neuesten Film. Die drei jungen Detektive Justus, Peter und Bob überreden Hitfield, ihnen den Such-Auftrag zu überlassen. Die perfekte Location ist schnell gefunden. In dem Schloss des ehemaligen und verstorbenen Stummfilmstars Stephen Terrill scheint es wirklich zu spuken. Die Jungs versuchen das Geheimnis des Gebäudes zu ergründen.

Die Geschichte wird in Textfeldern oder in den Gesprächen der Figuren über Sprechblasen erzählt, teilweise schildern auch die Bilder direkt die Handlung. Anfangs werden die Leser teilweise mit Du angesprochen und so in die Geschichte mit einbezogen. Die Texte sind prägnant und gut verständlich formuliert. Die Comicbilder -weniger grell und bunt als gedeckt- sind deutlich zu erkennen und wirken oft dynamisch. Charakteristisch und gut getroffen sind die Zeichnungen der Figuren - ich hätte sie mir ganz ähnlich vorgestellt. In den Gesichtern der Personen hätte ich mir aber manchmal noch mehr Emotionen gewünscht.
Der Comic richtet sich an Kinder und Erwachsene ab elf Jahren.

Wer kennt sie nicht die drei Fragezeichen? Sie sind längst Kult. Justus Jonas besticht zwar nicht durch sportliche Leistungen, dafür durch sein helles Köpfchen. Peter Shaw ist dagegen sehr kräftig und beweglich, aber ziemlich schreckhaft. Und Bücherwurm Bob Andrews, der aktuell wegen eines gebrochenen Beins gehandikapt ist, ist für Recherchen und Archiv zuständig. Aufgaben, die er sehr gewissenhaft und gründlich erledigt. Zusammen arbeiten die drei ganz meisterhaft und sehr erfolgreich.

Auch als Comic funktioniert der Klassiker aus meiner Sicht ganz prima. Texter Christopher Tauber und Zeichnerin Ines Korte haben den Kultfall sehr gelungen in Comicform umgesetzt. Ein spannender, durchaus gruseliger Detektivfall mit Witz, der nostalgische Erinnerungen an die Kindheit und die Kultbücher weckt. Für alle Fans der Reihe ein Musthave.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Wieviel Leid kann ein Mensch ertragen? Eine erschütternde Tragödie

Der fürsorgliche Mr Cave
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Antiquitätenhändler Terrence Cave hat mehr Leid erfahren müssen, als ein Mensch ertragen kann. Seiner Mutter beging Selbstmord, später wurde seine Frau bei einem Überfall auf sein Geschäft ermordet und ...

Antiquitätenhändler Terrence Cave hat mehr Leid erfahren müssen, als ein Mensch ertragen kann. Seiner Mutter beging Selbstmord, später wurde seine Frau bei einem Überfall auf sein Geschäft ermordet und schließlich stirbt sein Sohn Reuben auf tragische Weise. Nun macht er sich große Sorgen um seine Tochter Bryony. Doch seine Fürsorge geht zu weit. Je mehr und rigoroser er Bryony schützen möchte, desto mehr fühlt diese sich eingeengt. Als sich Bryony verliebt, droht eine Katastrophe.

Matt Haig schreibt flüssig, atmosphärisch in bildhafter, wunderschöner Sprache aus Terences Sicht in Ich-Form. Terence erzählt seine Version der Geschichte seiner Tochter Bryony, spricht diese immer wieder direkt mit „Du“ an. Sprecher Mark Waschke verleiht Terences Gedanken eine Stimme. Er liest abwechslungsreich und gut betont und schaffte es durch seinen mitreißenden Vortrag rasch, mich zu fesseln.

Terence kann einem nur leid tun. Tochter Brynoy ist neben Schwiegermutter Cynthia der einzige Mensch, der ihm geblieben ist. Er liebt seine Tochter abgöttisch, hat aber selbst niemanden, der ihn versteht und unterstützt. Mit allen Mitteln versucht er, sie zu beschützen, beginnt sie zu überwachen, droht sie mit seiner Fürsorge zu ersticken. Er scheint immer besessener von der Idee, Brynoy vor jeder Gefahr zu bewahren, scheint dabei fast den Verstand zu verlieren. Tochter Brynoy ist zu jung, denkt vornehmlich an sich, scheint die Situation nicht zu erfassen und erkennt genauswenig wie ihre Großmutter Cynthia, wie es ihrem Vater wirklich geht. Während die Teenagerin um ihre Freiheit kämpft, steigert sich Terrence immer mehr in seinen Wahn hinein und verliert zunehmend den Bezug zur Realität. Seine Schuldgefühle Reuben gegenüber, für dessen Tod er sich verantwortlich fühlt, tun ihr Übriges.

Autor Matt Haig hat mich mit seinen bisherigen Werken immer wieder überrascht und mit seinem großartigen Erzählstil überzeugt. Auch „Der fürsorgliche Mr. Cave“ entwickelte sich für mich absolut anders als erwartet. Ein intensiver Roman, der hautnah und auf knallharte und erschreckende Weise zeigt, wie Verlust und Leid einem Menschen den Verstand rauben können. Düster, todtraurig, tragisch aber dabei leider ziemlich nachvollziehbar. Manche Ereignisse sind zu schrecklich, um sie alleine ertragen zu können. Manche Schicksale finden einfach kein Happy End. Aber wer weiß, vielleicht wäre es Terrence besser ergangen, hätten andere wie Cynthia genauer hingeschaut und versucht, ihn und seine Situation wirklich zu sehen?
Sicher kein Hörbuch für jede Lebenslage, aber eine sehr wichtige, eindrucksvolle Geschichte über Leid, Trauer, Verlust, Schuldgefühle, Einsamkeit und Hilflosigkeit, das einen lange nicht loslässt und Menschen, die nach Traumata mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, eine Stimme gibt.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Ein Haus mit dunkler Geschichte und gefährlicher Anziehungskraft - fesselnder Psychothriller

Elternhaus
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„Und so war der Junge eingekeilt zwischen dem Haus und der Vergangenheit, und die Vergangenheit war so dicht wie Nebel, der ihn zu ersticken drohte.“

Die alte Villa im Hamburger Vorort übt eine ganz ...

„Und so war der Junge eingekeilt zwischen dem Haus und der Vergangenheit, und die Vergangenheit war so dicht wie Nebel, der ihn zu ersticken drohte.“

Die alte Villa im Hamburger Vorort übt eine ganz besondere Anziehungskraft auf den Barpianisten und Klavierlehrer Tobias Hansen aus. Regelmäßig kommt er zum Haus und beobachtet, was hier vor sich geht. Als Yvette Winkler mit ihrem Mann Bernhard und den vier gemeinsamen Kindern in das Haus einzieht, schafft es Tobias rasch, das Vertrauen der Familie zu gewinnen. Schon bald gehört er als Klavierlehrer der Kinder zum Freundeskreis der Familie. Doch er verhält sich immer merkwürdiger. Was sind seine wahren Absichten?

Autorin Jennifer Menges formuliert präzise, anschaulich, gut verständlich und flüssig. Sie erzählt die Geschichte multiperspektivisch, meist aus der Sicht von Yvette, von Tobias, aber auch mal aus dem Blickwinkel der Haushaltshilfe Consuelo, des Maklers oder der blinden Nachbarin Gerda Hoff. Meist wird das Geschehen chronologisch geschildert, doch werden auch wiederholt Rückblenden und Kindheitserinnerungen von Tobias eingeschoben.
Das Cover, ein Klavier, ein helles Fenster mit Vorhängen, ein in Strichen skizziertes Haus und viel Dunkelheit drumherum, wirkt bedrohlich und weckt die Neugier.

Dass Tobias Hansen nicht der ist, der er vorzugeben versucht, wird rasch klar. Er präsentiert sich nach außen sympathisch, charmant, freundlich und hilfsbereit, hat aber gleichzeitig gewichtige Geheimnisse zu verbergen und benimmt sich zunehmend seltsam und befremdlich. Mit Yvette hatte ich deutlich weniger Schwierigkeiten als mit Tobias. Sie scheint wesentlich berechenbarer und leichter einzuschätzen als Tobias.
Und dann gibt es noch Haushälterin Consuelo Strunz, die ganz offen von Familienglück träumt und dabei besorgniserregende Verhaltensweisen zeigt. Im Roman tummeln sich einige dubiose Charaktere, die die Figurenkonstellation interessant und reizvoll machen.

Was geschah damals in der alten Villa? Warum ist Tobias von dem Haus so besessen? Was hat Tobias zu verbergen? Und welche Pläne verfolgt er?
Jennifer Mentges hat einen fesselnden, atmosphärischen Thriller konstruiert, der mit einem packendem Finale überzeugt und durchaus Beklemmungen hinterlässt. Schaudern braucht nicht unbedingt viel Action oder Blutvergießen, es reicht wie hier ein gelungenes Setting. Ein besonderes Haus, das Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist. Nach und nach puzzelt sich ein komplexes Gesamtbild zusammen und am Ende überrascht der Roman noch mit der ein oder anderen unvorhergesehenen Entwicklung. Da sind manche Längen im Mittelteil schnell vergessen. Unterm Strich ein solider, durchdachter, fesselnder Psychothriller um Rache, Wahn, Betrug, Schuld und andere menschliche Abgründe.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Kurzweiliger, mitreißender historischer Kriminalroman mit interessanter Personenkonstellation

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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1911 kümmern sich die Ärztin Anne Fitzpatrick und die Pfarrerstochter und angehende Lehrerin Helene Curtius um Familien, die von Hamburg aus nach Amerika auswandern möchten. Helene unterrichtet dort teils ...

1911 kümmern sich die Ärztin Anne Fitzpatrick und die Pfarrerstochter und angehende Lehrerin Helene Curtius um Familien, die von Hamburg aus nach Amerika auswandern möchten. Helene unterrichtet dort teils stark traumatisierte Kinder, Anne widmet sich der medizinischen Versorgung der Auswanderer während der Quarantäne vor der Überfahrt. Als einige Kinder rätselhafte Symptome zeigen, ein Junge gar stirbt und es zu einem verdächtigen Todesfall im zwielichtigen Umfeld des Hafens kommt - ein Zuhälter wird ermordet- ruft das Kommissar Berthold Rheydt auf den Plan. Ob die Ereignisse zusammenhängen? Irgendetwas scheint hier ganz und gar nicht mit rechten Dingen zuzugehen.

Autorin Henrike Engel schreibt gut verständlich und flüssig in der Vergangenheit. Abwechselnd schildert sie, wie Ärztin Anne, Pfarrerstochter Helene und Kommissar Berthold das Geschehen erleben.
Das Cover, eine vornehm gekleidete Dame vor einer historischen Hamburger Stadtansicht, erinnert stark an das Titelbild des ersten Bandes der Reihe „Die Hafenärztin“. Dass die beiden Bände zusammengehören, ist sofort offensichtlich. Den Titel des Buches „Ein Leben für das Glück der Kinder“ empfinde ich als kitschig,„aufgeblasen“ und unpassend, er wird meiner Meinung nach dem Inhalt des Buchs, das ich als historischen Kriminalroman bezeichnen würde, nicht gerecht.

Wiedersehen mit den vielfältigen Charakteren des ersten Bandes: Die engagierte Ärztin Anne Fitzpatrick scheint nicht die zu sein, für die sie sich ausgibt. Um ihre Vergangenheit macht sie ein großes Geheimnis, hat sie doch sogar ihren Geburtsnamen abgelegt. Anne geht ihrem Beruf mit Leidenschaft nach, kümmert sich mit großem Einsatz um die Kranken und Schwächeren. Pfarrerstochter Helene Curtius möchte Lehrerin werden und beruflich auf eigenen Beinen stehen. Eine Ehe sieht sie nicht als Erfüllung an, Unabhängigkeit hingegen schon. Mitunter mangelt es ihr noch an Lebenserfahrung, dann zeigt sie sich in manchen Situationen etwas naiv. Vor allem ihrem Vater ist Helenes moderne, emanzipierte Einstellung ein Dorn im Auge. Und dann ist da noch Kommissar Berthold Rheydt, der immer noch von den Geistern seiner Vergangenheit heimgesucht wird und nach wie vor sehr unter dem Verlust seiner Familie leidet. Er ist alles anderer als ein makelloser, strahlender Held, stürzt sich mit Haut und Haaren in die Aufklärung seiner Fälle und macht sich im Beruf und beim Fußball schon mal mehr als die Hände schmutzig.
Einige der vorkommenden Charaktere erfüllen durchaus so manche Klischees, aber die recht unkonventionellen, auf unterschiedliche Art für ihre Zeit recht fortschrittlichen Hauptcharaktere machen immer wieder neugierig, vermögen auch zu überraschen. Im Zusammenwirken entfalten die drei eine interessante Dynamik, die Personenkonstellation des Romans gefällt mir insgesamt daher gut.


Was hat es mit den rätselhaften Todesfällen auf sich? Henrike Engel hat einen logisch nachvollziehbaren, raffinierten und mitreißenden Kriminalfall konstruiert. Nach und nach wird klar, wie die verschiedenen Einzelaspekte der Handlung miteinander verwoben sind, dabei kommt es durchaus zu einigen unvorhersehbaren Entwicklungen. Auch die Privatleben der drei Hauptfiguren, ihre Beziehungen zueinander stehen im Fokus des Romans. Die Autorin liefert den Lesern zudem ernste Themen zum Nachdenken: Menschenhandel oder die Fragen nach Gerechtigkeit, Moral, Schuld und Selbstjustiz. Mich hat auch der zweite Teil der Reihe prima unterhalten: ein fesselnder Fall mit aufregendem Finale, überzeugenden, faszinierenden Figuren, ein wenig Familiendrama und viel Gefühl. Ich bin gespannt, wie es mit Anne, Helene und Berthold weitergeht und kann diese Reihe allen, die historische Kriminalromane mit emotionalen Verwicklungen mögen, nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Solide Fortsetzung mit superspannendem, starkem Cliffhanger

Keeper of the Lost Cities – Das Tor (Keeper of the Lost Cities 5)
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„Was tun wir mit einer Spezies“, sprach Fintan weiter, „die klug genug ist, um Dinge zu erbauen und zu erschaffen, aber trotzdem so töricht, ihren eigenen Untergang herbeizuführen?“

Seit Keefe sich offiziell ...

„Was tun wir mit einer Spezies“, sprach Fintan weiter, „die klug genug ist, um Dinge zu erbauen und zu erschaffen, aber trotzdem so töricht, ihren eigenen Untergang herbeizuführen?“

Seit Keefe sich offiziell den Neverseen angeschlossen hat, ist Sophies Welt nicht mehr dieselbe. Der Friede in der Elfenwelt ist massiv bedroht. Die Neverseen scheinen immer einen Schritt voraus. Ob sie ihr Ziel, die Macht im Elfenreich zu übernehmen, erreichen werden? Oder hat Black Swan, zu denen Sophie und ihre Freunde gehören, der Geheimorganisation etwas entgegenzusetzen?

Shannon Messenger schreibt in klar strukturierter Sprache in der Vergangenheit. Sie erzählt chronologisch, allerdings auf unterschiedlichen Ebenen. Manche Begegnungen finden nicht real statt, sondern nur in Gedanken, was anfangs etwas verwirrend sein kann. In der Welt der Elfen gibt es zahlreiche Begriffe, die in der Menschenwelt nicht vorkommen und die man nur versteht, wenn man die Geschichte bereits kennt. Ohne Vorkenntnisse tun sich Leser daher sicher schwer, alle Zusammenhänge auf Anhieb zu erfassen. Das typische Fantasy-Cover passt perfekt zu denen der Vorgängerbände. So ist das Buch sofort als Teil der Reihe „Keeper of the lost cities“ zu erkennen.

Sophie ist eine ganz besondere Protagonistin. Nicht nur ihre braunen Augen sind für Elfen ungewöhnlich. Manche ihrer erstaunlichen Fähigkeiten begreift sie selbst noch gar nicht. Und es kommen immer mehr Talente dazu, die sie vor neue Herausforderungen stellen. Mit 14 befindet sich Sophie mitten in der Pubertät. Die macht auch vor den Elfen nicht halt. So sind ihr und ihren Freunden bestimmte biologische Gesprächsthemen mitunter ziemlich unangenehm und sie wirken dann recht verstockt oder albern. Da unterscheiden sie sich wenig von ihren menschlichen Altersgenossen. Mit Fitz hat Sophie eine ganz besondere Verbindung, aber auch Technopath Dex pflegt eine sehr enge Freundschaft zu ihr. Und dann gibt es ja noch Keefe, der sich zum Schein den Neverseen angeschlossen hat und der Sophie immer wieder Rätsel aufgibt. Kann sie ihm wirklich trauen? Bei den zahlreichen Personen, die in der Reihe mitwirken, fällt es manchmal nicht leicht, die Übersicht zu behalten. Es sind sehr viele interessante, vielschichtige, unberechenbare Charaktere mit von der Partie, allen voran Keefe. Manche führen ein Doppelleben oder warten mit anderen Überraschungen auf.

Auch diesmal kommt Sophie nicht zur Ruhe, immer wieder begibt sie sich mehr oder weniger freiwillig in äußerst brenzlige Situationen. In der Elfenwelt lebt es sich nun mal sehr gefährlich. Trotz der ständigen Ausnahmesituationen, Turbulenzen und vieler Begegnungen mit nicht ganz so vertrauenserweckenden Personen zog sich der Mittelteil ein wenig hin. Zwischendurch werden aber immer wieder interessante moralische Fragen thematisiert. So muss Sophie beispielsweise eine wichtige Entscheidung treffen, die großen Einfluss auf ihr zukünftiges Leben hat. Auch die Anspielungen auf die Menschenwelt und die Kritik an der Gesellschaft bieten reichlich interessanten Stoff zum Diskutieren. Dabei findet sich in den Gesprächen der Figuren das ein oder andere Klischee wieder. Dass sie ein Händchen für beeindruckende Cliffhanger hat, beweist die Autorin erneut. Nach dem atemberaubenden Finale von „Das Tor“ fällt es schwer, geduldig auf den nächsten Band zu warten. Insgesamt für mich zwar etwas schwächer als der Vorgänger, aber das überraschenden Ende steht denen der bisherigen Bände in nichts nach. Die Reihe ist und bleibt absolut lesenswert.

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