Eine berührende Geschichte über Verlust und Neuanfang
Wie ein Stern in dunkler NachtChristina erleidet in kurzer Zeit die zweite Fehlgeburt und ist am Boden zerstört. Die junge Ärztin vergräbt sich in ihrem Kummer und stößt auch ihren Partner vor den Kopf, von dem sie sich nicht verstanden ...
Christina erleidet in kurzer Zeit die zweite Fehlgeburt und ist am Boden zerstört. Die junge Ärztin vergräbt sich in ihrem Kummer und stößt auch ihren Partner vor den Kopf, von dem sie sich nicht verstanden fühlt.
Da bekommt sie von einer Studienfreundin, die Landärztin in Schottland geworden ist, ein Angebot. Diese möchte für 9 Monate für Ärzte ohne Grenzen arbeiten und sucht eine Vertretung für ihre Praxis.
Christina sieht darin ihre Chance auf einen Tapetenwechsel und Abstand zu ihren Problemen.
Sie nimmt sich in der Klinik eine Auszeit und nimmt das Angebot an.
Einer ihrer ersten Patienten, nachdem sie in Schottland die Praxis übernommen hat, ist allerdings kein menschlicher. Der Tierarzt ist nicht verfügbar und da steht ein Farmer mit einem verletzen Fohlen in ihrer Praxis. Sie gibt alles, um das Fohlen zu retten und erlangt dadurch nicht nur die Dankbarkeit des Farmers sondern auch die Achtung der Bewohner des Ortes.
Aidan, der Farmer, ist auch ihr Patient und die beiden treffen wieder aufeinander und lernen sich näher kennen. Kann Christina in Schottland ein neues Glück finden?
Ich muss sagen, ich habe von Anfang an sehr mit Christina gefühlt und gelitten. Auch wenn ich ihr Verhalten gegenüber ihrem Partner nicht so ganz verstehen konnte. Aber ihr Kummer war sehr groß und sie fühlte sich nicht verstanden und fand in ihm nicht die Unterstützung, die sie sich erhofft hat.
Ihre Entscheidung, nach Schottland zu gehen, um Abstand zu gewinnen und etwas anderes zu sehen und zu erleben konnte ich dagegen gut verstehen.
Als sie einige Zeit in Schottland war, wurde sie mir auch sympathischer, denn sie beginnt die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Aidan, der Farmer, der Fohlen aufnimmt und aufpäppelt, die von ihrer Mutter nicht angenommen wurden, gibt sich anfangs sehr verschlossen und wirkt dadurch auch etwas geheimnisvoll. Aber es kam schon deutlich bei mir an, wie aufopferungsvoll er sich um die Tiere kümmert.
Die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden ist sehr zart und beginnt eigentlich nur mit regelmäßigen Treffen, in denen sie zusammen kochen und einen Abend miteinander verbringen. Erst nach einer Weile wird mehr daraus und Aidan öffnet sich auch gegenüber Christina, denn auch er leidet unter vergangenen Ereignissen.
Gut gefallen haben mir auch die Schilderungen des kleinen schottischen Ortes und seiner Bewohner. Hier trifft Christina auf unterschiedlichste Menschen, die aber alle ihren Charme haben und liebenswert sind. So entstand auch eine gewisse Wohlfühlatmosphäre beim Lesen und ich konnte gut nachempfinden, warum sich Christina dort so wohlgefühlt hat.
Zwei kleine Kritikpunkte habe ich dennoch.
Die Trennung von Christina und ihrem langjährigen Freund erfolgt per Telefon und Nachrichten ohne eine richtige, persönliche Aussprache. Das wirkt auf mich ein bisschen befremdlich, nach allem, was die beiden durchgemacht haben.
Und dann gibt es noch eine recht dramatische Wendung in der Handlung, die so nicht vorhersehbar war. Dies führt zu einem völlig anderen Ausgang der Geschichte, als ich erwartet hatte. Dagegen ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, aber das war vielleicht ein bisschen zu heftig. Es gibt der Geschichte eine ganz andere Richtung aber das Ende hat mich dann doch lächelnd zurückgelassen.
In der Kurzbeschreibung wird der Roman als „bittersüße Geschichte über Liebe und Loslassen“ beschrieben und das trifft es auch.
Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, denn er behandelt daneben auch noch Vergangenheitsbewältigung, Freundschaft und Neuanfang. Mit dieser Mischung wurde ich gut unterhalten und die Geschichte von Christina und Aidan konnte mich auch berühren!
Fazit: 4 von 5 Sternen
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