Cover-Bild GSG 9 – Terror im Visier
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Econ
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale Dienste und Sozialwesen, Kriminologie
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 28.07.2022
  • ISBN: 9783430210676
Michael Götschenberg

GSG 9 – Terror im Visier

Mythos und Realität einer Spezialeinheit | Deutschlands Eliteeinheit im Kampf gegen Terrorismus und Schwerkriminalität und ihre Bedeutung für die deutsche Sicherheitspolitik

Deutschlands Eliteeinheit – Mogadischu, der Mythos und mehr 

Sie sind die Elite unter Deutschlands Spezialeinheiten. Sie werden gerufen, wenn es besonders gefährlich wird. Ob gegen Terroristen, schwer bewaffnete Extremisten oder Kriminelle – zu Land, zu Wasser oder in der Luft, im Inland wie im Ausland. Seit Mogadischu 1977 umgeben von einem Mythos. Wer sind diese Männer, die ihre Gesichter hinter Sturmhauben verbergen? Was kann die GSG 9 besser als andere Spezialeinheiten?
Seit ihrer Gründung war die GSG 9 rund 2000 mal im Einsatz – häufiger, als die meisten vermuten würden. Davon viele Einsätze, über die die Öffentlichkeit wenig oder nichts erfahren hat. 

Anhand von persönlichen Begegnungen mit aktiven und ehemaligen Akteuren gibt dieses Buch einen tiefen Blick ins Innere der GSG 9. Ihre Erfahrungen und Schilderungen sind der Ausgangspunkt für eine kritische Auseinandersetzung mit der GSG 9 selbst, aber auch mit der deutschen Sicherheitspolitik.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei evaczyk in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2022

menschlich, faszinierend und vielseitig

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Worum geht’s?

Der Autor Michael Götschenberg hat bereits in der gleichnamigen Doku für ARD ausführliche und interessante Einblicke in eine Sicherheitsbehörde gewährt, die vielen Deutschen vielleicht ...

Worum geht’s?

Der Autor Michael Götschenberg hat bereits in der gleichnamigen Doku für ARD ausführliche und interessante Einblicke in eine Sicherheitsbehörde gewährt, die vielen Deutschen vielleicht vom Namen her bekannt ist, die aber bis heute mehr Mythos als Präsenz hat. In diesem Buch widmet sich der Autor noch einmal ausführlicher der Spezialeinheit, der Ausbildung der Einsatzkräfte und berichtet über Wirken und Wirkungslosigkeit der Spezialeinheit, die schwierige Stellung im System und die dramatischen Momente, wenn die GSG9 wirklich einmal ausrücken muss. Durch Gespräche mit aktiven und ehemaligen Beamten und die Beleuchtung wichtiger Schlüsselereignisse werden hier Einblicke gewährt, die es bislang noch nie so gegeben hat.

Schreibstil und inhaltliche Gestaltung

Der Schreibstil ist sachlich und informativ gehalten, hat allerdings eine erzählende Ausrichtung. Der Autor war sehr bedacht darauf, alles verständlich und nachvollziehbar zu erklären. Die Struktur des Buches ist mehr inhaltlich ausgerichtet, es gibt verschiedene Kapitel, diese jedoch nicht chronologisch. Die Kapitel umfassen entweder ein bedeutendes Ereignis oder ein bestimmtes Thema, die Kapitel haben jeweils zahlreiche Unterabschnitte.

Meine Meinung

GSG9. Eine Spezialeinheit, um dich sie so viele Mythen ranken. Als ich vor einiger Zeit auf die Doku im ARD gestoßen bin, war ich fasziniert. Es gab sehr interessante und vielseitige Einblicke, vom Leben der Beamten auf der „Basis“, den Einsatzvorbereitungen bis zu geschichtsträchtigen Ereignissen. Dass der Co-Autor der Doku nun ein ganzes Buch zu dem Thema herausgebracht hat, freute mich sehr und es war klar, dass ich es lesen muss. Zunächst: Es gibt inhaltlich zwischen Doku und Buch zahlreiche Überschneidungen, was in der Natur der Sache liegt. Das Buch geht dafür in vielen Punkten tiefer, während die Doku mit Bewegtbildern überzeugen kann. Für mich funktionieren beide Projekte aber wunderbar nebeneinander und ergänzend.

Die Struktur des Buches empfand ich als etwas wirr. Es ist nicht chronologisch ausgerichtet, aber auch nicht wirklich thematisch. Mal geht es um eine bestimmte Einheit der GSG9, mal um Ereignisse (das legendäre Mogadischu mit der Erstürmung der Landshut) um unterstützende Positionen (z.B. die Teamärztin) oder um bestimmte Themen (rechte Ausrichtung bei Spezialeinheiten oder Einsatz im Ausland). Das führt auch dazu, dass es immer wieder zu Wiederholungen und Überschneidungen kommen kann, was mich allerdings nicht allzu sehr gestört hat. Durch die „Durcheinanderstruktur“ hat man allerdings auch immer wieder einen anderen Fokus, was das Buch überraschend und abwechslungsreich macht.

Inhaltlich deckt das Buch wahrscheinlich alles ab, an was man nur denken kann. Es ist interessant, vielfältig, überraschend, gelegentlich selbstkritisch, nie heroisierend und stets mit einer gesunden Portion Menschlichkeit geschrieben. Die zahlreichen Interviews und Erzählungen mit den Einsatzkräften sind mal spannend, mal tragisch. Es gibt Einblicke und Perspektiven, von denen die Öffentlichkeit bisher wohl eher weniger bis gar nichts wusste (z.B. im Hinblick auf Bad Kleinen) und auch aktuellere Entwicklungen sind eingebaut, etwa das Rechtsproblem bei einigen deutschen Sicherheitsbehörden oder die stete Frage, was genau eigentlich die GSG9 macht, wofür sie zuständig ist und wieso sie in einem Dauerkonkurrenzverhältnis zu anderen Behörden steht. Beim Lesen entdeckt man immer wieder etwas Neues oder jemand Neuen. Der Mythos GSG9 wird hier auf menschliche und sympathische Weise „entzaubert“, erklärbar und greifbar gemacht.

Mein Fazit

GSG 9 – Terror im Visier ist ein faszinierendes Buch mit einer Fülle an Informationen und Einblicken, die eine besondere Spezialeinheit greifbar und menschlich macht. Absolut mitreißend, manchmal auch überraschend und auf jeden Fall unglaublich sympathisch und nahbar, aber dabei auch angenehm selbstkritisch hat der Autor hier ein beeindruckendes Buch geschaffen, was ich kaum aus der Hand legen konnte. Für alle, die sich für Polizeieinheiten, die Sicherheitspolitik und Blicke hinter die Kulissen interessieren.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.08.2022

Spannender Blick hinter die Kulissen der GSG9 und deren Einsätze

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Meinung:


Sehr gut recherchiert und hervorragend strukturiert, spannende Erkenntnisse die man nicht wusste.
In diesem Buch wurden die Informationen zur Gründung der GSG 9 und die des Einsatzes in Mogadischu ...

Meinung:


Sehr gut recherchiert und hervorragend strukturiert, spannende Erkenntnisse die man nicht wusste.
In diesem Buch wurden die Informationen zur Gründung der GSG 9 und die des Einsatzes in Mogadischu relativ kurz gehalten, stattdessen erzählen die Männer von ihren Einsätzen und es gibt viele Details, die total spannend sind.
Einsätze, von denen wenig oder gar nichts bekannt war.

Das Buch setzt sich aber auch kritisch mit der deutschen Sicherheitspolitik auseinander
Die vielen Interviews machen das Buch besonders interessant und spannend.

Fazit:

Ein Stück unseres Polizeiapparates, von dem wir so gut wie nichts wissen.
Es war ein interessantes, spannendes und gut lesbares Buch, was ich sehr gerne gelesen habe und das ich jedem empfehlen mag, der sich für die Jungs interessiert.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Mythos Mogadischu

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Am Anfang stand das tragische Disaster der Geiselnahme israelischer Sportler während der Olympischen Spiele in München samt gescheiterter Befreiungsmission. In diesem Jahr wird nicht nur an die Opfer des ...

Am Anfang stand das tragische Disaster der Geiselnahme israelischer Sportler während der Olympischen Spiele in München samt gescheiterter Befreiungsmission. In diesem Jahr wird nicht nur an die Opfer des Terroranschlags vor 50 Jahren erinnert, es war auch, weit weniger öffentlich, die Geburtsstunde der GSG 9, die nach der Erkenntnis aufgebaut war, dass die deutsche Polizei mit einem Terroranschlag wie in München offenbar hoffnungslos überfordert war.

Der breiten Öffentlichkeit wurde die Spezialeinheit des damaligen Bundesgrenzschutz, die heute zur Bundespolizei gehört, wenige Jahre später im deutschen Herbst ein Begriff: Die Befreiung der Geiseln aus der entführten Lufthansa-Maschine "Landshut" auf dem Flughafen Mogadischu wurde zum Mythos: Die Männer der GSG 9 waren die Helden in einem Drama, an dessen glücklichen Ausgang keiner mehr zu hoffen wagte - und den es für den von einem RAF-Kommando entführten Arbeitgeberpräsidenten Schleyer dann auch nicht mehr gab.

Der ARD-Journalist Michael Götschenberg hat für sein Buch "GSG 9 - Terror im Visier" mit Beteiligten an der damaligen Befreiungsaktion gesprochen, mit heutigen Kommandeuren und Mitgliedern der Einheit, die allesamt wie üblich anonym bleiben und nur mit ihrem Spitznamen zitiert werden. Als Experte zum Thema Sicherheit ist er schon lange dran an den Spezialeinheiten und das merkt man - im Guten und im weniger Guten.

Es gibt im Journalismus ja oft diese Abwägung - wie viel Nähe, wie viel Distanz zum Thema und den Akteuren der Recherche? Wie Vertrauen schaffen, ohen Komplize, Ally, Partei zu werden? Nähe kann Zugang schaffen, aber auch den eigenen Blick trüben. Das sorgt in diesem Buch für Licht und Schatten. Ja, Götschenberg kommt an Gesprächspartner heran, die den Kontakt mit Journalisten sonst tunlichst meiden, den Medien gegenüber eher misstrauisch sind. Er erfährt von denen, die dabei waren, wie es war in Mogadischu, in Bad Kleinen, bei den Vorbereitungen auf die dann in letzter Minute abgeblasene Befreiungsaktion des von somalischen Piraten gekaperten Schiffs "Hansa Stavanger". Das ist natürlich eine spannende Lektüre, gerade weil die Menschen hinter der Funktion sichtbar werden, ihre Meinungen und Motivationen.

Klar ist aber auch schon aufgrund der Schreibweise, dass hier einer ziemlich persönlich angetan ist von der GSG 9 und ihren Mitgliedern. Da werden die Korridore der Einheit zur "große Jungs WG", da wird die Faszination an dem schweren Gerät, den Waffen, den körperlichen Höchstleistungen deutlich spürbar. Da wird auch an mancher Stelle zu wenig hinterfragt - dass es bis heute keine Frauen gibt, wird mit Blick auf die unterschiedliche Physis erklärt, nur kurz heißt es mal, es handele sich überwiegend um eine Gruppe weißer Männer.Selbst dort, wo im Zusammenhang mit Extremismusverdacht in anderen Polizeieinheiten und dem Toten- und Elitekult im Zusammenhang mit dem Frankfurter SEK die Rede ist, gibt es keinen verschärften Blick auf die GSG 9 - obwohl bei den Beschreibungen des Standorts ebenfalls von Gedenkwänden mit Bildern der im Einsatz um Leben gekommenen Beamten die Rede war.

Das sind für mich die Schwachstellen des sicherlich sehr langwierig und aufwändig recherchierten Buchs. Auch wirkt der Aufriss der Herausforderungen beim Thema innere Sicherheit und die notwendige Werte- und Führungsdiskussion angesichts der diversen Polizeiskandale etwas aufgepfropft, als häten nur noch Buchseiten gefüllt werden müssen.