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Veröffentlicht am 17.08.2022

Sehr unterhaltsamer historischer Liebesroman…

Wie man sich einen Lord angelt
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Kitty ist eine junge Frau, die gerade von ihrem Verlobten sitzen gelassen wurde und nun mit ihren 4 jüngeren Schwestern allein dasteht. Sie sieht sich in der Verantwortung für ihre Familie zu sorgen. Leider ...

Kitty ist eine junge Frau, die gerade von ihrem Verlobten sitzen gelassen wurde und nun mit ihren 4 jüngeren Schwestern allein dasteht. Sie sieht sich in der Verantwortung für ihre Familie zu sorgen. Leider scheint aber nur eine Ehe mit einem reichen Mann der Ausweg aus ihrer Misere zu sein. Dafür reist sie mit ihrer Schwester nach London und geht auf die Jagd. Wird es Kitty gelingen einen Mann mit ausreichend Geld für sich zu gewinnen?

Kitty ist eine aufgeweckte junge Dame und super selbstbewusst für die vorherrschende Zeit. Das mag daran liegen, dass sie auf dem Lande groß geworden ist, wo man sich nicht zu oberst mit den Vorgaben der feinen Gesellschaft Londons beschäftigt hat. Und auch wenn Kitty das Wissen darüber fehlt, so findet sie immer einen Weg, um an ihr Ziel zu kommen bzw. entwickelt sie immer wieder neue Strategien. Kitty ist sehr sympathisch, nur ihre allzu eifrige Suche nach einem reichen Ehegatten, lässt sie für mich am Anfang etwas oberflächlich und kalt wirken.Glücklicherweise machen Figuren in Geschichten aber meist eine positive Entwicklung durch und so auch Kitty. Es macht so viel Spaß, sie dabei zu begleiten. Kitty ist wortgewandt und ein wenig frech und genau das macht sie auch so interessant.

Und zwar nicht nur für mich, sondern auch für James Radcliff. Eigentlich wollte Kitty seinen jüngeren Bruder Archie ehelichen, den sie auch schon um den kleinen Finger gewickelt hatte, doch James, das Familienoberhaupt, durchschaut sie und will ihr helfen, einen anderen reichen Mann zu finden. Dabei geraten sie immer mal wieder aneinander und ich habe diese Wortgefechte geliebt. James lebte nach seinem Waterloo-Einsatz zurückgezogen auf dem Land und glaubt dort glücklich zu sein, doch durch die lebensfrohe Kitty erkennt er, dass und was ihm eigentlich fehlt. Auch er macht eine sehr gelungene Entwicklung durch und ich fand ihn äußerst sympathisch.

Die anderen Nebenfiguren mochte ich auch alle und hoffe noch mehr von Kittys Schwestern zu hören, aber auch von Archie. Sowohl Kitty als auch James müssen sich mit dem „ungebührlichen" Verhalten ihrer jüngeren Geschwister auseinandersetzen und sie vor einer großen Dummheit bewahren, erkennen aber auch an der Stelle, worauf es im Leben wirklich ankommt. Ansonsten hatte jede Figur ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation und hat die Haupthandlung prima ergänzt.

Die Handlung hat mir auch sehr gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelt. Trotzdem war es mir persönlich ein wenig zu vorhersehbar. Durch die unterhaltsamen Figuren wurde ich aber trotzdem im Buch gehalten. Die gewählten Themen fand ich interessant und deren Bearbeitung gelungen. Und das Ende war ganz nach meinem Geschmack und auch gut dosiert.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt prima ins Genre und zu dieser Geschichte. Die Dialoge sind unterhaltsam und frisch. Jeder hat eine eigene Stimme. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich insgesamt gut. Hier hätte ich mir aber viel mehr Knistern zwischen den Hauptfiguren gewünscht. Trotzdem ist es eine tolle Geschichte, die einfach nur Spaß macht.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil die Hauptfiguren sehr sympathisch, weil die Geschichte und vor allem die Dialoge mit Kitty äußerst unterhaltsam sind und sich die Geschichte so lebendig anfühlt. Ein halbes Sternchen ziehe ich jedoch ab, weil die Handlung etwas vorhersehbar war und ein weiteres halbes Sternchen für das aus meiner Sicht ausbauungswürdige Knistern zwischen den Hauptfiguren. Das hat meinen Lesespaß trotzdem nicht gemindert.

Vielen Dank an Sophie Irwin und den KNAUR Verlag für diese wunderbar unterhaltsame Geschichte.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2022

Unterhaltsamer und bewegender New Adult Roman…

My One And Only
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Das Cover hat sofort meinen Blick auf sich gezogen. Es ist zwar schlicht, aber wunderschön. Ich liebe diese Farben und finde sie passen zur weiblichen Hauptfigur Lavender.

Und mit Lavender beginnt die ...

Das Cover hat sofort meinen Blick auf sich gezogen. Es ist zwar schlicht, aber wunderschön. Ich liebe diese Farben und finde sie passen zur weiblichen Hauptfigur Lavender.

Und mit Lavender beginnt die Story auch, in einem Prolog. Als 6-jährige auf einem Rummel, die etwas Traumatisches erlebt und mir hat der Atem gestockt. Ich dachte nur, bitte nicht, oh Gott nein und dann… mehr verrate ich jetzt natürlich nicht. Nur, dass dieses Erlebnis das Leben aller Beteiligten für immer geprägt hat. Ein krasser Einstieg, aber sehr gelungen.

Durch dieses Ereignis ist Lavender dann sehr behütet und immer geschützt aufgewachsen. Sie hatte kaum Freiheiten und jeder hat aufgepasst, dass ihr nichts zustößt. Das macht logischerweise etwas mit einem, vor allem mit dem eigenen Selbstbewusstsein. Lavender ist insgesamt sehr ruhig und bedacht. Sie weiß schon was sie will, ist manchmal aber etwas sprunghaft in ihren Ideen und wirkt auch etwas unüberlegt, wie z.B. der Einzug ins Studentenwohnheim. Und auch wenn ich dieses Verhalten wahrscheinlich bei jeder anderen Romanfigur in diesem Genre als etwas naiv kritisieren würde, passt es in diesem Fall, denn Lavender sammelt jetzt erst ihre ersten Erfahrungen, darf erst jetzt ihre eigenen Entscheidungen treffen und damit auch das erste Mal in ihrem Leben ihre ersten Fehler machen. Doch zu allererst muss sie sich ihre Freiheit erkämpfen und das heißt, u.a. gegen ihre Brüder und ihre Cousins aufbegehren. Ich fand Lavender sympathisch und auch recht authentisch. Nur fand ich sie nicht zu 100% stimmig. Als es zu den „heißen“ Szenen kam, dachte ich regelmäßig: „Nanu, wo ist denn jetzt Lavender hin?“

Kodiak hat es ihr aber auch total angetan. Schon seit Kindertagen kennen sie sich. Er kennt ihre Geheimnisse, war bei diesem traumatischen Erlebnis dabei und nur er konnte sie aus ihren Panikattacken retten. Daraus hat sich aber leider etwas „Ungesundes“ entwickelt, was die Eltern dann unterbunden haben. Durch diesen drastischen Schnitt wollte man sie entzweien, aber die beiden gehören einfach zusammen. Auch wenn gerade Kodiak das erst für sich klar kriegen muss. Er ist Sportler durch und durch, super attraktiv und intelligent. Die Mädchen himmeln ihn an, doch eigentlich gab und gibt es für ihn nur eine. Kodiak hat ein klares Ziel vor Augen, aber das kann nur in Verbindung mit Lavender erreicht werden. Auch Kodiak mochte ich sofort. Ein sympathischer Kerl mit dem Herzen am rechten Fleck.

Lavender und Kodiak sind zwei ganz besondere Figuren, die eine super starke Bindung haben, was die Autorin einen wirklich spüren lässt.

Die anderen Nebenfiguren fand ich insgesamt auch gelungen und fand River und Mav ganz besonders interessant. Trotzdem muss ich leider sagen, dass mir die Figuren etwas zu sehr mit Klischee angehaucht waren. Die große Familie hat aber einen wunderbaren Zusammenhalt und das fand ich richtig klasse.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit kleineren und größeren Konflikten entwickelt, die mich durchweg im Buch gehalten hat. Die gewählten Themen wurden aus meiner Sicht gut bearbeitet. Mit den „heißen“ Szenen hatte ich kleinere Probleme. Zwar waren sie sprachlich toll beschrieben und auch mal etwas anderes, haben aus meiner Sicht aber nicht zu der Figur Lavender gepasst. Und ich fand auch die ersten beiden Szenen etwas befremdlich. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Das Ende fand ich dann sehr gelungen und es hat mir super gefallen, v.a. weil sich jeder auf seine Art treu geblieben ist.

Der Schreibstil war einfach wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt in dieses Genre und zu dieser Geschichte. Die Dialoge sind unterhaltsam, frisch, humorvoll und machen Spaß. Jeder hat eine eigene Stimme. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich in die Geschichte gesogen und vor meinem inneren Auge lief ein Film ab. Auch die „heißen“ Szenen fand ich sprachlich gelungen. Ganz besonders hat mir aber die Darstellung der emotionalen Ebene gefallen. Ich konnte mich super in die Figuren hineindenken und fühlen und sie dadurch in ihrem Handeln immer gut nachvollziehen.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Lavender und Kodiak und ihre Beziehung zueinander etwas ganz Besonderes sind, weil die Geschichte sehr unterhaltsam und zum Teil auch bewegend ist und weil der Schreibstil wirklich wundervoll ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich jedoch ab, weil mir die Figuren doch etwas zu sehr mit Klischee angehaucht waren. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die „heißen“ Szenen, die aus meiner Sicht nicht unbedingt zur Figur Lavender gepasst haben und von denen die ersten beiden mich auch etwas befremdet haben. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich, jeden Einzelnen dieser großen Familie kennenzulernen.

Vielen Dank an Helena Hunting, Beate Bauer und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2022

New Adult Roman über Zusammenhalt in der Familie…

Still Missing You 1
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Nach dem Tod der Großmutter kehrt Hazel zur Testamentseröffnung in ihre kleine Heimatstadt zurück. Eigentlich wollte sie ihren Pflegebruder Derek nie wieder sehen, denn er hat ihr, ohne es zu wissen, das ...

Nach dem Tod der Großmutter kehrt Hazel zur Testamentseröffnung in ihre kleine Heimatstadt zurück. Eigentlich wollte sie ihren Pflegebruder Derek nie wieder sehen, denn er hat ihr, ohne es zu wissen, das Herz gebrochen. Doch das Testament ihrer Oma macht ihr einen Strich durch die Rechnung, denn plötzlich gibt es ein Projekt an dem alle Pflegekinder gemeinsam arbeiten müssen. Es wird eine echte Herausforderung für Hazel, denn Gefühle lassen sich nicht einfach abschalten.

Hazel ist eine sympathische junge Frau, die immer ein Ziel vor Augen hat. In New York hat sie einige Jobs, um sich das Leben dort leisten zu können. Doch merkt man recht schnell, dass sie sich zwar einreden will, alles ist toll, dem aber gar nicht so ist. Das wird ganz besonders deutlich als sie nach langer Zeit Derek wiedersieht und damit gezeigt wird, was ihr eigentlich fehlt. Anfänglich versucht Hazel sich einzureden, zwischen ihnen ist nichts mehr, aber sie kann sich nicht lange selbst belügen. Glücklicherweise hat sie eine Freundin, mit der sie über alles reden kann. Wenn das doch so auch nur mit ihrer Pflegeschwester möglich wäre. Doch auch wenn Hazel immer wieder auf Ablehnung stößt, gibt sie nicht auf und kämpft um die Beziehung zu Amber. Ich fand Hazel wirklich cool. Sie ist offen, ehrlich und ein echter Freund. Sie lässt sich nicht entmutigen und sagt, was ihr auf der Zunge liegt. Sie kämpft um das, was sie will und macht dabei eine nachvollziehbare Entwicklung durch.

Auch Derek mochte ich gern. Anfänglich empfand ich ihn als etwas distanziert, aber das war seiner Vergangenheit geschuldet. Derek ist auch ein prima Kumpel und steht für seine Kumpels ein. Er ist etwas verschlossen, aus Angst er könnte wieder verletzt werden, aber im Laufe seiner Entwicklung wird ihm klar, was er braucht um glücklich zu werden. Ich fand ihn sehr authentisch und in seiner Art recht liebenswert.

Und auch wenn ich beide Figuren mochte, habe ich mir mehr Gefühl und Knistern zwischen ihnen gewünscht, auch über das, was in der Vergangenheit war, also ihre jugendliche Liebe. Ich persönlich glaube, damit hätte man noch mehr Tiefe erreichen können.

Alle anderen Figuren haben mir ebenfalls gut gefallen. Jede Figur hatte ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation. Ganz besonders gelungen fand ich Ambers Entwicklung.

Die Handlung war auch nach meinem Geschmack. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelt. Dadurch wurde ich durchweg im Buch gehalten, weil ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Die behandelten Themen fand ich gut dargestellt und auch nachvollziehbar. Ganz besonders gefallen hat mir das erneute Wachsen und der Zusammenhalt als Familie. Nur leider war ich völlig raus, nach dem „Lösungsansatz“ die liebe Pflegemutter loszuwerden. Obwohl klar war, dass diese ihr Ziel nicht erreichen kann, hat man ihr doch etwas gegeben. (Deutlicher möchte ich nicht werden, um nicht zu spoilern.) Das war für mich überhaupt nicht verständlich und hat aus meiner Sicht auch ein falsches Signal gesetzt.
Dafür hat mir aber das Ende wieder gut gefallen und war wohl dosiert.

Den Schreibstil fand ich richtig gut. Alles hat sich sehr flüssig und locker gelesen. Der Ausdruck hat zum Genre und auch zu dieser Geschichte gepasst. Die Dialoge waren unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich eins mit der Geschichte werden lassen und auch die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich gut. Hier hätte ich mir nur etwas mehr Knistern zwischen Hazel und Derek gewünscht.
Die Sprecher haben mir sehr gut gefallen, aber um ehrlich zu sein fand ich Carolin-Therese Wolff noch einen Ticken besser als Julian Mill. Beide haben sich aber prima in die jeweiligen Rollen gefunden und sie wirklich sehr authentisch gesprochen. Ich habe es beiden voll abgenommen. Beide haben sehr angenehme Stimmen. Ihre Artikulation war klar und auf den Punkt. Die Sprechgeschwindigkeit war auch super an die Geschichte bzw. an die jeweiligen Szenen angepasst. Für mich war das Hörbuch rundum gelungen gesprochen.

Von mir erhält dieses Hörbuch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil es für mich wirklich ein angenehmes Hörerlebnis war, weil beide Hauptfiguren sehr sympathisch sind und weil die Geschichte mal etwas anderes und sehr unterhaltsam ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich mir einfach noch mehr Gefühl zwischen Derek und Hazel gewünscht habe und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir die abschließende Lösung mit der Pflegemutter überhaupt nicht logisch erschien und mich auch völlig rausgebracht hat. Trotzdem ist es eine sehr gelungene Geschichte, die viel Spaß macht.

Vielen Dank an Valentina Fast und den SAGA-Egmont Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Die Schattenseiten der „schönen“ Influencerwelt…

Worlds Collide
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Fiona ist eine erfolgreiche Influencerin geworden. Dafür hat sie hart gearbeitet. Von einem Tag auf den anderen scheint davon jedoch nichts mehr übrig zu sein, denn sie ist in einen Skandal verstrickt, ...

Fiona ist eine erfolgreiche Influencerin geworden. Dafür hat sie hart gearbeitet. Von einem Tag auf den anderen scheint davon jedoch nichts mehr übrig zu sein, denn sie ist in einen Skandal verstrickt, der durch einen anderen YouTuber aufgedeckt wurde. Damit wird Fiona der Boden unter den Füßen weggerissen. Sie weiß, sie ist unschuldig, nur möchte ihr das keiner glauben und weil sie alles von sich weist, wirkt es auf viele erst recht so, als würde sie es nur vertuschen wollen. Sie wird angefeindet, ihre Karriere geht den Bach runter und sie ist völlig hilflos. Doch trotzdem gibt sie nicht auf und kämpft immer weiter. Mir war Fiona sofort sympathisch. Sie hat so eine liebe Art und ist so zielstrebig, weil sie ihren Traum leben möchte. Ich fand sie sehr authentisch und es hat Spaß gemacht, ihre Entwicklung zu beobachten.

Demian mochte ich auch gleich von Anfang an, auch wenn er für Fionas Situation verantwortlich ist. Er hasst Ungerechtigkeit und arbeitet aus diesem Grund daran, für Gerechtigkeit zu sorgen, in dem er Skandale aufdeckt. Aber natürlich kann jedem auch mal ein Fehler unterlaufen. Und auch wenn es einen Moment dauert, bis Demian das einsieht und seine Recherche nochmal kontrolliert, ist er zumindest bereit dazu. Dadurch werden die Zweifel in ihm aber auch immer größer, ob er das Richtige macht. Demian ist ein cooler Typ und auch er macht eine schöne Entwicklung durch.

Die anderen Figuren fand ich auch gelungen. Jede hatte ein eigenes Ziel und eine eigene Motivation und hat in das Gesamtgefüge gepasst und die Story ergänzt. Fionas Mutter ist sehr speziell. Es ist immer wieder schockierend, sowas zu lesen. Dafür hat Fiona eine beste Freundin, wie man sie sich nur wünschen kann.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelt. Trotzdem gab es für meinen Geschmack doch ein paar Längen in diesem Buch und leider war die Handlung auch etwas zu vorhersehbar für mich. Die Themen fand ich interessant und die Bearbeitung dieser war für meinen Geschmack super. Den ein oder anderen rüttelt diese Story mit Sicherheit wach oder lässt zumindest sensibler für bestimmte Themen werden. Das Ende hat mir dann sehr gut gefallen, auch wenn es ein wenig plötzlich kam.

Der Schreibstil von Anabelle Stehl ist wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Sprachlich passt es super in dieses Genre und auch zu dieser Geschichte. Die Dialoge sind unterhaltsam und authentisch. Und es liest sich alles irgendwie harmonisch. Man fühlt sich die gesamte Lesezeit wohl und geborgen. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert, so dass ich wirklich in diese Geschichte eintauchen konnte. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich total abgeholt. Ich konnte mich in die Figuren hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Fiona und Demian super sympathische Hauptfiguren sind, die man unbedingt kennenlernen muss, weil die Handlung für mich mal etwas Neues war (zumindest habe ich bisher keinen Roman zu dieser Thematik gelesen) und weil der Schreibstil wundervoll und einzigartig ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich jedoch ab, weil es für meinen Geschmack ein paar Längen in diesem Buch gab. Da hätte ich mir einfach noch etwas mehr Handlung gewünscht. Und ein weiteres Sternchen ziehe ich ab für die Vorhersehbarkeit. Die ein oder andere kleine Überraschung hätte mir persönlich gut gefallen und für noch etwas mehr Abwechslung gesorgt. Trotzdem ist dieses Buch sehr lesenswert.

Vielen Dank an Anabelle Stehl und den LYX Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Wichtiges und ernstes Thema in Liebesgeschichte verarbeitet…

Starlight Full Of Chances
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Das Cover dieses Buches hat mir auf Anhieb gefallen und ich finde, es passt zur Geschichte: Berlins Skyline, die Farben, der Nachthimmel. Und auch der Klappentext hatte mich sofort.

Vicky ist eine selbstbewusste ...

Das Cover dieses Buches hat mir auf Anhieb gefallen und ich finde, es passt zur Geschichte: Berlins Skyline, die Farben, der Nachthimmel. Und auch der Klappentext hatte mich sofort.

Vicky ist eine selbstbewusste junge Frau, die ganz genau weiß, was sie im Leben will. Sie trägt, worin sie sich wohlfühlt und lebt alles aus, was sie möchte. Sie ist insgesamt sehr tough, bis ihr Vince begegnet bzw. erneut begegnet. Das lässt sie an der ein oder anderen Stelle auch ein wenig schüchtern/ nervös wirken, zeigt aber eben auch sehr schön, wie wichtig er ihr ist. Doch dann muss Vicky leider eine sehr unangenehme Situation erleben und das reißt sie aus ihrer Bahn. Ihr fällt es super schwer darüber zu sprechen und wenn sie sich traut, dann erfährt sie leider nicht immer Verständnis. Doch ihr gelingt es, sich nach und nach wieder ins Leben zurückzukämpfen. Ich mochte Vicky gern und fand super, dass sie selbstbewusst war. Um ehrlich zu sein hätte ich mir aber etwas mehr Tiefe und gelebtes Selbstbewusstsein gewünscht. Zwar gibt es immer wieder Situationen, in denen das gezeigt werden soll, doch setzt sie sich gedanklich selbst viel zu oft mit anderen in Vergleich und sortiert andere dann auch leider in Schubladen und häufig sind diese Vergleiche recht oberflächlich, Kleidung, Aussehen, etc. Glücklicherweise erkennt sie am Ende aber, dass nicht alles so ist, wie es anfänglich scheint.

Vince war mir von Anfang an sympathisch. Er ist recht offen, nur nicht, was seine Vergangenheit betrifft. Das wird aber stückchenweise freigelegt, so dass man ihn am Ende in seinem Gesamtverhalten durchaus nachvollziehen kann. Trotzdem konnte ich seinen Rückzug vor Vicky nicht immer verstehen, vor allem weil er so verliebt in sie ist. Auch Vince macht eine prima Entwicklung durch und ich finde ihn in seiner Art authentisch.

In der Gesamtbetrachtung hätte ich mir aber für alle Figuren etwas mehr Tiefe gewünscht, auch wenn sie mir gefallen haben.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit einigen Konflikten entwickelt. Für meinen Geschmack hätte diese Kurve aber gern etwas steiler ansteigen können. Das Hin und Her zwischen Vicky und Vince hat sich lange nicht weiterentwickelt und zugespitzt, wodurch es für mich dann ein paar Längen gab. Dafür fand ich das Thema und die Bearbeitung dessen richtig toll. Es wurde gezeigt, wo das Thema bereits beginnt und wie schnell manche Menschen eben auch versuchen, es zu verharmlosen oder abzutun. Die Reaktion der Mutter hat mich schon erschrocken und auch aufgewühlt. Das Ende war ganz nach meinem Geschmack und hat die Geschichte abgerundet.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck ist modern und frisch und passt zu dieser Geschichte und in das Genre. Die Dialoge sind authentisch und unterhaltsam. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen lassen und auch die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich super, denn man konnte sich in Vicky hineinversetzen und hat mit ihr mitgefühlt.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Vicky eine starke Hauptfigur ist, weil das gewählte Thema super wichtig ist und wirklich toll bearbeitet wurde und weil der Schreibstil erfrischend ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir persönlich Tiefe bei den Figuren gefehlt hat. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die Längen, die ich empfunden habe. Hier hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen.

Vielen Dank an Mounia Jayawanth und den LYX Verlag für diese Geschichte.

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