Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2022

Ein etwas anderer Sommerroman

Ein unendlich kurzer Sommer
0

Lale macht einen Schnitt zu ihrem bisherigen Leben – und landet auf einem heruntergekommenen Campingplatz am See, wo sie dessen alten, grantigen Besitzer bei den anfallenden Arbeiten hilft. Christophe ...

Lale macht einen Schnitt zu ihrem bisherigen Leben – und landet auf einem heruntergekommenen Campingplatz am See, wo sie dessen alten, grantigen Besitzer bei den anfallenden Arbeiten hilft. Christophe reist dort auch an, nach dem Tod seiner Mutter, nachdem er nun endlich den Namen seines leiblichen Vaters erfahren hat. Es ist Gustav, der Besitzer des Campingplatzes. Christophe trifft dort nicht nur seinen Vater an, sondern auch Lale. Und gemeinsam erleben sie einen Sommer in flirrender Hitze.

Das Zusammentreffen dieser Charaktere scheint alle in ein Paralleluniversum zu versetzen. Dieser Sommer wird für jeden von ihnen anders als die bisherigen. Denn obwohl alles so leicht scheint, trägt jeder sein eigenes Schicksal, muss sich mit verpassten Chancen auseinandersetzen, sich der Frage der wahren Liebe stellen. Damit wirkt die Geschichte von leichter Hand erzählt und beschäftigt sich dennoch mit allen wichtigen Fragen des Lebens.

Das Buch ist eine wunderschöne Einstimmung auf den Sommer. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2022

Krieg zwischen zwei Gangsterbanden

City on Fire
0

Man schreibt das Jahr 1968. Danny ist mit seinem besten Freund Pat Teil eines irischen Clans, die die Straßen von Providence, Rhode Island kontrollieren. Sie machen ihr Geld mit Raub, Schmuggel und Schutzgelderpressung. ...

Man schreibt das Jahr 1968. Danny ist mit seinem besten Freund Pat Teil eines irischen Clans, die die Straßen von Providence, Rhode Island kontrollieren. Sie machen ihr Geld mit Raub, Schmuggel und Schutzgelderpressung. Neben dem irischen Clan kontrolliert die italienische Mafia-Familie Moretti die Straße. Das friedliche Nebeneinander wird jäh unterbrochen, als Pats Bruder einem Moretti die Frau ausspannt. Der erste Mord zieht einen weiteren nach sich, entwickelt sich zu einem Krieg mit vielen Toten.

Der Anfang des Buches ist noch sehr von Geplänkel bestimmt, während die jeweiligen Personen vorgestellt werden. Doch bald wird es nicht nur derb, sondern gefährlich in diesem Krieg zwischen den beiden Clans, die agieren nach dem Motto „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Nichts darf ungesühnt bleiben, das wird sehr deutlich bei der Lektüre dieses Buches. Die Eskalation zwischen den beiden Gangsterbanden ist sehr realistisch beschrieben, die Geschichte spitzt sich immer mehr zu, bis zu einem spannenden Showdown. Loyalität, Betrug, Ehre, Korruption haben ihren festen Platz in diesen dramatischen Entwicklungen.

Eigentlich ist ein solcher Krieg zwischen Gangsterbanden nicht so ganz meine bevorzugte Lektüre, doch diese Geschichte hat mich in ihren Bann ziehen können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2022

Ein Zimmermädchen ermittelt

The Maid
0

Die junge Molly Gray geht als Zimmermädchen in ihrem Beruf auf: Sie liebt es, die Zimmer wieder in einen tadellosen Zustand zu versetzen. Doch eines Tages findet sie einen Gast tot im Zimmer auf, den schwerreichen ...

Die junge Molly Gray geht als Zimmermädchen in ihrem Beruf auf: Sie liebt es, die Zimmer wieder in einen tadellosen Zustand zu versetzen. Doch eines Tages findet sie einen Gast tot im Zimmer auf, den schwerreichen Mr Black. Dessen junge Witwe scheint am Boden zerstört zu sein und lässt sich gerne von Molly helfen, vor allem, nachdem sie auch zuvor immer wieder die Nähe des Zimmermädchens gesucht hat. Molly jedoch ist nicht wie andere, so manches im Verhalten anderer Menschen kann sie nicht richtig einordnen, und das macht sie unversehens zur Hauptverdächtigen in diesem Mordfall. Zum Glück hat Molly echte Freunde im Hotel, die ihr aus ihrer misslichen Lage heraushelfen wollen…

Wie gut, dass Molly mit ihrer Großmutter jede Folge von Columbo geschaut hat, und das auch noch mehrfach! Denn wie auch bei Columbo wird dieser Fall gelöst werden, selbst wenn dies anfangs überhaupt nicht möglich erscheint. Die Geschichte wird aus Mollys Sicht erzählt, und auch wenn sie so manches übersieht, erhält der Leser so den Überblick, um tatkräftig mitzurätseln. Denn Molly selbst wirkt oft äußerst naiv – für mich stellt sich die Frage, ob diese Naivität tatsächlich mit dem Autismus-Syndrom korreliert oder einfach nur zur Figur passen soll, damit der Fall griffiger wird. Unterhaltsam wirkt das dennoch, so dass ich mich einfach dem Fluss der Erzählung hingegeben habe. Die Auflösung war für mich teilweise unerwartet, und doch passt sie genau zur Geschichte und zu diesem außergewöhnlichen Fall.

Dieser Cosy Crime hat mir einige spannende Lesestunden beschert, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2022

Nur wenig Krimi-Elemente

Mörderische Masche
0

Als seine Frau Maike auf einer Weide durch einen Stier zu Tode kommt, ist ihr Mann Henri zunächst am Boden zerstört. Da erscheint es ihm zweitrangig, was mit ihrem Handarbeitsladen „Nähschiff & Nadelflotte“ ...

Als seine Frau Maike auf einer Weide durch einen Stier zu Tode kommt, ist ihr Mann Henri zunächst am Boden zerstört. Da erscheint es ihm zweitrangig, was mit ihrem Handarbeitsladen „Nähschiff & Nadelflotte“ geschieht. Die einzige Angestellte, Edda, möchte jedoch einen Verkauf verhindern. Sie will Henri für Wolle und alles, was damit zusammenhängt, begeistern. Und so ganz nebenbei wird Henri zum Häkel-Henri. Während Henri sich zunehmend in der ihm bisher völlig unbekannten Welt der Handarbeiten zurechtfindet, entdeckt er, dass die Damen des Häkelclubs finsteren Machenschaften auf der Spur sind, so wie das wohl auch Maike war. Ob das vielleicht zu ihrem Tod geführt hat?

Dieser Häkel-Krimi entführt den Ermittler tatsächlich in die Welt der Häkelei! Und so entsteht ein Krimi, der wenig blutig daherkommt, aber viel Raum lässt für Henris Wechsel in die Welt der Handarbeiten und in seine neue Rolle als Häkel-Henri und Besitzer eines Handarbeitsladens. Die Geschichte lebt von den vielen verschiedenen Charakteren, die mit ihren mehr oder weniger kleinen Verschrobenheiten viel Heiterkeit verströmen. Damit stellt sich die Frage, ob das Buch mit der Etikette „Krimi“ tatsächlich im richtigen Genre gelandet ist, denn die Ermittlungen decken nur einen äußerst geringen Anteil des Buches ab. Wer hier also konkret nach einem Krimi sucht, wird wohl eher enttäuscht sein. Vielmehr überzeugt das Buch mit einer heiteren Geschichte darüber, wie ein Witwer ein neues Ziel in seinem Leben findet.

Als unterhaltsamen Roman für zwischendurch empfehle ich das Buch jedoch sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2022

Uriger Nordseekrimi

Die Leiche am Deich
0

Gesine betreibt mit viel Herzblut die Kneipe „Kroog“ in Sünnum an der Nordsee. Dort kommen alle aus dem Ort zusammen. Da wird die Leiche einer Frau am Strand gefunden, es ist die Ehefrau des Großbauern ...

Gesine betreibt mit viel Herzblut die Kneipe „Kroog“ in Sünnum an der Nordsee. Dort kommen alle aus dem Ort zusammen. Da wird die Leiche einer Frau am Strand gefunden, es ist die Ehefrau des Großbauern Burmeister. Bei den Ermittlungen gerät einer der Dorfbewohner ins Visier. Gesine hat sich auf die Fahnen geschrieben, den wahren Täter zu finden.

Es ist schon ein interessantes Dörfchen, dieses Sünnum, das so klein ist, dass es auf keiner Karte zu finden ist. Herzlich geht es hier zu, man ist füreinander da. Gesine ist eine resolute Frau, die das Herz auf dem rechten Fleck hat. Auch wenn sie manchmal nicht einer Meinung ist mit ihrer Tochter, die bei der Polizei für den Mordfall zuständig ist, stehen die beiden Frauen füreinander ein. Die Geschichte lebt von dem dörflichen Hintergrund dieses Krimis, von dem Zusammenhalt, selbst wenn man mal nicht derselben Meinung ist. Dass Gesine beharrlich auf der Suche nach dem richtigen Täter bleibt, bringt sie auch mal in schwierige Situationen, doch auch das lässt sie nicht innehalten, wenn ihre Hilfe gebraucht wird. Da kann es schon mal vorkommen, dass sie auf nicht ganz legalen Wegen ermittelt, Hauptsache, das Ergebnis stimmt. Natürlich kommt es dabei immer wieder zu liebevollen Reibereien zwischen Mutter und Tochter. Die Spannung auf der Suche nach dem Täter steigt kontinuierlich, bis hin zu einem spannenden Showdown, der zur Auflösung des Falles führt. Das ist witzig und spannend zu lesen, so dass die Geschichte neugierig macht auf weitere Fälle mit Gesine und ihrer Tochter Wiebke. Allerdings war mir da ein bisschen zu viel Tüddelkram dabei, wenn Gesine zur Tüdelbüdel wird und ihr selbstgebrautes Bier zum Tüdelbräu.

Alles in allem hat mich dieser Regionalkrimi bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere