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Veröffentlicht am 12.09.2022

Ein Kochwettbewerb in Kriegszeiten - herzerwärmend

Die Köchinnen von Fenley
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Fenley, ein kleiner Ort in England im Jahr 1942 – auch hier leiden die Menschen unter den Folgen der Kriegsbeteiligung Englands im Zweiten Weltkrieg. Findet auch das eigentliche Kriegsgeschehen mit Tod ...

Fenley, ein kleiner Ort in England im Jahr 1942 – auch hier leiden die Menschen unter den Folgen der Kriegsbeteiligung Englands im Zweiten Weltkrieg. Findet auch das eigentliche Kriegsgeschehen mit Tod und Zerstörung überwiegend auf dem Festland statt, so wird auch England von Bomben nicht verschont. Allerdings widmet sich dieser zweite Roman der englischen Autorin vorrangig den alltäglichen Problemen der englischen Hausfrauen, die Ernährung ihrer Familien sicherzustellen. Dies, verbunden mit den rationierten Lebensmitteln, stellt natürlich jede vor große Herausforderungen, wozu allerdings die Rezepte und Kochempfehlungen des Ministeriums für Ernährung keinen herausragenden Beitrag darstellen.
Mit Hilfe von vier Frauen gelingt es der Autorin, nicht nur diese besondere Belastung zu Kriegszeiten auf sehr eindringliche, teilweise aber auch amüsante Weise darzustellen. Nutzt sie doch eine ab 1940 eingeführte Radiosendung, um Hausfrauen und Köchinnen mit Kriegsrezepten und Kochtipps zu versorgen. Im Rahmen dieser "Kochsendungen" wird im Roman fiktiv ein Kochwettbewerb ins Leben gerufen, an dem vier Frauen des kleinen Ortes Fenley gemeinsam teilnehmen:

Audrey Landon, deren Mann als Kriegspilot nach einem Einsatz in Deutschland (noch) als vermisst gilt, die nicht nur die Ernährung ihrer drei Söhne sicherstellen muss sondern sich durch die Herstellung und den Verkauf von Backwaren und sonstigem ein kleines zusätzliches Einkommen erwirtschaftet, um die auf dem eigenen Haus liegenden Schulden an ihre Schwester zu tilgen.

Lady Gwendoline Strickland, jüngere Schwester von Audrey, durch Heirat nicht nur finanziell hervorragend gestellt, sondern gleichzeitig auch in den Adelsstand erhoben. Sie schult im Auftrag des Ministeriums für Ernährung die Bewohnerinnen Fenleys im geeigneten Umgang mit den zur Verfügung stehenden Nahrungsmitteln, auch durch die Durchführung von Kochvorführungen.

Nell Brown, angestellt in Fenley Hall, dem herrschaftlichen Haus von Lady Gwendoline, und als Unterstützung der dortigen Köchin, Mrs. Quince, tätig. Wobei auf Grund des fortgeschrittenen Alters von Mrs. Quince, sich die tatsächliche Rollenverteilung in der Küche wohl anders gestaltet und sie ein sehr liebe- und verständnisvolles Verhältnis pflegen.

Zelda Dupont, Küchenchefin der Betriebskantine der Fenley Pie Factory, einst stellvertretende Küchenchefin eines renommierten Hotels in London und nach der Bombardierung eben jenes Hotels auf eine neue Arbeitsstelle angewiesen, fühlt sich alles andere als wohl mit der aktuellen Tätigkeit.

Der Autorin ist es auf eine bemerkenswerte Weise gelungen, diese vier unterschiedlichen Frauencharaktere zum Leben zu erwecken. Auch wenn sie eines gemeinsam haben, ein hervorragendes Verständnis in der Zubereitung von Mahlzeiten, so unterscheiden sie sich sowohl in ihren Charakterzügen als auch in ihren jeweiligen Lebensverhältnissen. Als Konkurrentinnen starten sie gemeinsam in diesen Kochwettbewerb, der aus einem Drei-Gang-Menü in zeitlichem Abstand besteht. Doch die bisherigen individuellen Ereignisse bleiben nicht ohne Folgen und kommen nach und nach zum Vorschein. Dass und wie sie gelöst werden ist fesselnd, authentisch und sehr empathisch beschrieben. Die damit einhergehenden Prozesse, die sich in den Protagonisten abspielen, nehmen gefangen, überzeugen, sind verständlich – vor allem aber: nachvollziehbar. Aus ehemaligen Konkurrentinnen werden Freundinnen, die gemeinsam die sich entwickelnden individuellen Probleme und Belastungen gemeistert haben. Aus sich herausgegangen sind, sich geöffnet haben, bereit zur Vergebung wurden – ein ungemein warmherziger Roman, der trotz Einbindung von Hinweisen auf den während dieser Zeit herrschenden Krieges zu bezaubern vermag.
Ein Roman, der Hoffnung auch in Krisenzeiten vermittelt.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Ein absolutes Pferdebuchhighlight - unverzichtbar!

Pferdeliebe und Reiterglück
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Ein wunderbares Buch, das jedes Reiterherz, sei es noch klein oder bereits erwachsen, höherschlagen lässt.
Auf knapp 200 Seiten wird in sehr ansprechender Weise die Pferdewelt dargestellt. Vor dem Hintergrund, ...

Ein wunderbares Buch, das jedes Reiterherz, sei es noch klein oder bereits erwachsen, höherschlagen lässt.
Auf knapp 200 Seiten wird in sehr ansprechender Weise die Pferdewelt dargestellt. Vor dem Hintergrund, dass Pferdeliebe mehr beinhaltet, als auf dem Rücken der Pferde die Welt zu erkunden und – so wie in vielen Pferderomanen geschildert, Abenteuer zu erleben. Ziel dieses Buches, das eher einem Nachschlagewerk, ein sehr gelungenes im Übrigen, ähnelt, wird auf verschiedene Aspekte sehr informativ eingegangen und gerade der angedachte Leserkreis, Kinder ab ca. 6 Jahre, für den Umgang und die Bedürfnisse dieser wundervollen Tiere sensibilisiert.
Unterteilt ist das überaus reich bebilderte Buch in zwei große Abschnitte: zum einen die Darstellung und damit verbundene Beantwortung vieler Fragen im Zusammenhang mit Pferden und Reiten und zum anderen ein interessanter und aufschlussreicher Ausflug in die Vielfalt der Pferderassen. Ihr äußeres Erscheinungsbild aber auch ihre Verwendung bzw. ihr jeweiliger Einsatz, nicht nur im Reitsport.
In einzelnen Kapiteln, bei denen in der Inhaltsangabe jedes Kapitel zusätzlich mit einem aussagekräftigen kleinen Bild versehen ist, wird auf verschiedene Aspekte wie Ausrüstung und Pflege, die Bedürfnisse der Pferde, die Beziehung zwischen Mensch und Pferd und weiteres vermittelt – alles unter dem tragenden Motto eines wertschätzenden Verhaltens von Menschen gegenüber Tieren.
Besondere Berücksichtigung soll aber auch die graphische Gestaltung erfahren. Mit sehr viel Liebe zum Detail, beginnend mit den kleinen Piktogrammen zu den einzelnen Kapitelüberschriften in der Inhaltsangabe, zeichnet sich dieses Buch durch eine zusätzliche farbliche Gestaltung der einzelnen Seiten des jeweiligen Kapitels aus: Jede Seite weist einen farbigen Rahmen aus, wobei z.B. die unteren Seitenabschnitt in grüner Farbe und mit unregelmäßigen Spitzen versehen eindeutig als Gras zu erkennen sind – eine Kleinigkeit, aber ein Zeichen dafür, mit wieviel Kreativität an die optische Gestaltung herangegangen wurde.
Ein Buch, für Kinder gedacht, mit dem sich aber auch Erwachsenen sehr gerne beschäftigen werden. Mit sehr viel Liebe zum Detail, einer hervorragenden und überaus ansprechenden Gestaltung. Reich bebildert und mit aufschlussreichen Informationen, die viele Fragen auf eine sehr verständliche aber auch empathische Weise beantworten und immer wieder auf die Verantwortung, Pflege und Bedürfnisse gegenüber Tieren hinweisen.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Nur drei Tage - intensiv, berührend, ergreifend

Drei Tage im August
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Die Autorin, auch bekannt durch ihre Romane um Fräulein Gold, lässt auf knapp 350 Seiten drei Augusttage im Olympiajahr 1936 in Berlin erleben, wobei die allseits bekannte Straße "Unter den Linden", und ...

Die Autorin, auch bekannt durch ihre Romane um Fräulein Gold, lässt auf knapp 350 Seiten drei Augusttage im Olympiajahr 1936 in Berlin erleben, wobei die allseits bekannte Straße "Unter den Linden", und hier vor allem die (fiktive) Confiserie Sawade eine tragende Rolle spielt.
Dieses mit süßen Versuchungen unterschiedlicher Art und Herstellung ausgestattete kleine Geschäft ist der ganze Lebensinhalt der Mitte Vierzigjährigen Elfie, die nicht nur auf eine alles andere als unbeschwerte Kindheit zurückblicken kann sondern so lange sie zurückdenken kann, mit Schwermut zu kämpfen hat. Kleine Alltagsrituale erlauben ihr zwar, den beruflichen Alltag zu meistern doch Lebensfreude und Lebensleichtigkeit sind ihr fremd. Ein beliebter und belebter Ort, Sawade. Anziehungspunkt für vielerlei Kunden, wie z.B. der Besitzer einer Bar, El Hamady oder die betagte Bewohnerin des Hauses, Madame Conte, wobei letzterer im Verlauf der Romanhandlung noch eine ganz besondere Rolle zufallen wird. Erlaubt sie doch Elfie einen Blick in die Zeit des Bezugs der von ihr noch immer bewohnten Wohnung, vor allem aber in ihr Leben als jung verwitwete Mutter von zwei heranwachsenden Jungen, das mehr und mehr nicht dem Bild entsprach, das zur damaligen Zeit galt.
In der Nachbarschaft von Sawade befindet sich der Laden des jüdischen Buchhändlers Franz Marcus, dem die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, gerade auch in Bezug auf seine Herkunft mehr und mehr zu schaffen machen und ihn letztendlich vor eine schwere Entscheidung stellen.
Darüber hinaus gibt es weitere Akteure, die mit viel Liebe und Empathie individuell und überzeugend zum Leben erweckt werden und dafür sorgen, dass man sich das geschilderte Umfeld mitsamt den dort lebenden Menschen und ihren individuellen Schicksalen und Entwicklungen sofort vorstellen und auch mitleben kann. So verschieden die Menschen, so unterschiedlich die Sorgen, Nöte und Probleme und die Kämpfe und Bemühungen, alles in den Griff zu bekommen bzw. sein Leben zu meistern.
Nur drei Tage lang kann man sie begleiten. Eine sehr kurze Zeitspanne jedoch gefüllt mit vielen Impulsen, Eindrücken und Einblicken, die gerade im Hinblick auf die bekannten historischen Ereignisse und Entwicklungen geradezu einladen, mit den sich daraus ergebenden weiteren Entwicklungen der Charaktere zu beschäftigen. Es reicht vollkommen aus, diese unterschiedlichen Charaktere über drei Tage begleiten zu können, um sich das ganze Ausmaß dessen, was auf sie wartet, vorstellen zu können. Durch Elfie, El Hamadi, den Buchhändler Franz oder auch das kleine Blumenmädchen Rosa, dem niemand zu Hilfe eilt als es von zwei Polizisten abgeführt wird und von dem man ahnt, dass es nicht wiederkehren wird, wird man mit dem sich in langsamen Schritten nähernden Grauen konfrontiert. Von dem auch die Beschreibung der mit der Olympiade verbundenen Fröhlichkeit, Leichtigkeit und Euphorie nicht ablenken kann.
Zu Beginn des Romans etwas schwierig die kurzen Einschübe der Linden, die teilhaben lassen an ihren eigenen Gedanken und Erinnerungen an die Straße "Unter den Linden". Aber zunehmend interessanter werden und die Ereignisse dieser drei Augusttage wunderbar abrunden und zu einem gelungenen Gesamtbild beitragen.
Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Vor allem, weil offengelassen wird, wie es mit den einzelnen Charakteren weitergeht. Dafür aber anregt, sich eigene Gedanken zu machen, weil die realen historischen Ereignisse bekannt sind.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Ein kleiner Junge hat einen großen Plan

Löffelweise Hoffnung
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Caleb Smith, ein kleiner Junge, beschließt im Altern von 7 Jahren, dass er ein Kaninchen mit im Haus haben möchte. Ohne Geschwister, mit vielen Freunden in der Nachbarschaft und Eltern, die ihn in jederzeit ...

Caleb Smith, ein kleiner Junge, beschließt im Altern von 7 Jahren, dass er ein Kaninchen mit im Haus haben möchte. Ohne Geschwister, mit vielen Freunden in der Nachbarschaft und Eltern, die ihn in jederzeit ernst nehmen und ihn unterstützen, wenn Hilfe erforderlich ist. Dass mit diesem ersten Kaninchen ein ganz besonderes Projekt beginnt, hätte sich niemand denken können. Aus der tiefen Freundschaft und Verbundenheit zwischen Caleb und seinem ersten Kaninchen mit Namen Snickers entwickelt sich die erfolgreiche Zucht von seltenen Kaninchenrassen, die Sensibilisierung von Familien für die verantwortungsvolle Haltung von Haustieren durch den befristeten Verleih von Kaninchen und die Umsetzung des besonderen Talents von Kaninchen anderen Menschen Trost, Wärme und auch neue Hoffnung zu schenken.
In einem leichten und flüssigen Schreibstil lässt der Autor teilhaben an der Umsetzung seiner Ideen. Dass sich nicht alle Pläne so umsetzen lassen, wie es sich Caleb vorstellt und teilweise auch ersehnt, verwundert nicht wirklich. Große Enttäuschungen, teilweise hervorgerufen durch Erwachsene, gilt es nicht nur zu verarbeiten sondern auch als zum Leben dazugehörend anzuerkennen, wird sehr offen und auch mit Selbstkritik beschrieben. Ihn auf diesem Weg begleiten zu können, einen Blick in sein zunächst verzweifeltes Inneres werfen zu dürfen – eine großartige und sehr berührende aber auch zutiefst mutmachende Schilderung. Man erlebt Calebs persönlichen Reifeprozess förmlich mit und kann letztendlich nur staunen, wie er seine Vision letztendlich doch umsetzen kann. Besser und größer, als er es sich je hätte träumen lassen.
Seine Idee von einer eigenen Insel, auf der seine, mit sehr viel Verständnis und Liebe umsorgten, vierbeinigen Langohren zu Therapie- und Trostkaninchen ausgebildet bzw. ihnen entspannende und erholsame Auszeiten ermöglicht werden, ist inzwischen ein erfolgreiches und auch gesegnetes Unternehmen.
Durch das ganze Buch zieht sich einem roten Faden gleich die warmherzige, freundliche, offene und jederzeit dem Nächsten zugewandte Art Calebs. Ihm liegt jeder am Herzen, jeder ist ihm wichtig, der seinen Weg kreuzt – sei es Mensch oder seien es Kaninchen. Mit sehr großem Verständnis und Einfühlungsvermögen, aber auch mit großer Neugier und Wissbegier und getragen von seiner tiefen christlichen Grundeinstellung und Überzeugung durfte sich Calebs Traum mit Peacebunny Island erfüllen.
Die im Buch vorhandenen Bilder zeigen darüber hinaus nicht nur Caleb in unterschiedlichem Alter bzw. mit seinen Eltern, sondern auch Kaninchen, die im Laufe des Buches eine besondere Rolle einnehmen – wodurch die Besonderheit der jeweiligen Rasse sehr plastisch wird und eine sehr schöne Ergänzung des Beschriebenen darstellt.
Ein wunderbarer, überaus lesenswerter und auch lehrreicher Bericht. Der seine Wirkung entfaltet, auch wenn man Peacebunny Island nie besuchen wird.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Ein gelungener (erster) Ausflug nach Hope Harbor - eine wohltuende und herzerwärmende Auszeit

Brombeer-Bucht
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Meine erste Lesereise in den beschaulichen Ort Hope Harbor hat mich dazu bewogen, auch die vorhergehenden Bände so schnell wie möglich lesen zu wollen. Als besonders hilfreich für meinen ersten Besuch ...

Meine erste Lesereise in den beschaulichen Ort Hope Harbor hat mich dazu bewogen, auch die vorhergehenden Bände so schnell wie möglich lesen zu wollen. Als besonders hilfreich für meinen ersten Besuch hat sich dabei die erstmalige Einbindung eines Stadtplans des (fiktiven) Ortes auf den letzten Seiten des Buches herausgestellt. Konnte ich bereits nach wenigen gelesenen Seiten den konkreten Handlungsort des Romans, das Café Perfekte Bohne und auch den überaus beliebten Tacostand von Charley ausfindig machen. Im Verlauf des Romangeschehens fanden weitere Personen Erwähnung und wenn es sich auch nur um kurze Begegnungen handelt, findet man auch deren Häuser in dem Stadtplan wieder und weckt die Neugier auf ihre Geschichten, die Inhalt der vorhergehenden Romane sind
Hope Harbor – ein beschaulicher kleiner Küstenort mit Bewohnern, deren Herzlichkeit, Wärme und Freundlichkeit sofort spürbar wird. In diesem Ort erfüllt sich der ehemalige überaus erfolgreiche Anwalt Zach einen Lebenstraum: er eröffnet ein kleines Café, das mehr bietet als nur ein heißes Getränk. Ein Ort der Behaglichkeit, des Willkommens. Wie geschaffen für die bekannte Schauspielerin Kat, die nicht nur eine überaus wichtige Lebensentscheidung treffen muss sondern sich auch von allen Menschen zurückzieht und unerkannt bleiben möchte. Dass sich Kat und Zach zufällig in der Brombeerbucht treffen und dabei feststellen, dass sie dieser Ort nicht nur magisch anzieht sondern dass sich auch Nachbarn sind, findet Zach natürlich sehr anziehend, wenn er da nicht das offensichtliche Desinteresse, vielleicht sogar Abneigung von Kat spüren würde. Es entspannt sich eine berührende und herzerwärmende Geschichte. Nicht nur um das Verhältnis dieser beiden Menschen. Vielmehr müssen sie sich auch mit den belastenden Schatten ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.
In einem wundervollen Schreibstil gelingt es der Autorin, nicht nur die innere Zerrissenheit von Zach und Kat darzustellen. Auf ganz leise und zarte Weise werden auch die kleinen Schritte, mit denen sich vor allem Kat wieder dem Leben stellt, geschildert. Die Gestaltung beider Charaktere überzeugen von Anfang an. Sie sind und agieren glaubwürdig, ihre Gefühle sind realistisch dargestellt und in jedem Fall nachvollziehbar. Das gleiche gilt für die Darstellung von weiteren Bewohnern Hope Harbors. Sie begegnen jedem mit großer Offenheit, Verständnis und Herzenswärme und tragen maßgebend zu diesem ganz besonderen Gefühl des ehrlichen und echten Willkommens bei.

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