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Veröffentlicht am 16.09.2022

Interessante Forschungsberichte mit persönlicher Note

Expeditionen in eine schwindende Welt
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Expeditionen in eine schwindende Welt hat sowohl seine Schwachpunkte, aber auch seine Stärken. Interessant sind auf jeden Fall die persönlichen Erlebnisse und Eindrücke der Autorin, die zum einen Einblicke ...

Expeditionen in eine schwindende Welt hat sowohl seine Schwachpunkte, aber auch seine Stärken. Interessant sind auf jeden Fall die persönlichen Erlebnisse und Eindrücke der Autorin, die zum einen Einblicke in ihre Arbeit geben, aber auch eine Beschreibung der derzeitigen Klimasituation geben.
Stefanie Arndt nimmt den Leser nicht nur auf ihre Reisen in die Polargebiete mit, sie vermittelt auch das notwendige Wissen, welches für das Verständnis der derzeitigen Klimasituation wichtig sind.
Man merkt wie sehr die Autorin in ihrer Arbeit aufgeht und wie sie versucht dem Leser ein Umdenken nahezulegen. Nur … auch wenn die wissenschaftliche und persönliche Seite gut beschrieben wurde so sind manche Schlussfolgerungen eher spekulativ.
Kurzweilig und informativ könnte man sagen und für den Laien nachvollziehbar, auch wenn man durchaus die eine oder andere Schlussfolgerung hinterfragen darf und selbst Nachdenken sollte.
Was etwas störend ist und was ich in KEINEM Buch lesen möchte sind Gender**. Ich finde es gut, dass es eine Diskussion zum Thema sexuelle Identifikation gibt, nur … Sternchen oder neutrale Bezeichnungen helfen meiner Meinung nach wenig. Mehr werde ich hier nicht dazu sagen, da es nicht Inhalt des Buchs ist, sieht man davon ab, dass ich dadurch vom eigentlichen Text etwas abgelenkt wurde.

Veröffentlicht am 05.09.2022

Irgendwie enttäuschend

Dian Fossey - Die Forscherin
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Fast 30 Jahre nach der Biografie Gorillas in the Mist erscheint nun das Leben Dian Fosseys als Roman. Stellt sich die Frage, ob das wirklich nötig war.
Auf der einen Seite macht der Roman "Dian Fossey ...

Fast 30 Jahre nach der Biografie Gorillas in the Mist erscheint nun das Leben Dian Fosseys als Roman. Stellt sich die Frage, ob das wirklich nötig war.
Auf der einen Seite macht der Roman "Dian Fossey - Die Forscherin" auf eine bemerkenswerte Frau und ihr Engagement für eine bedrohte Tierart aufmerksam, andererseits wird auch hier der Tod nicht weiter beleuchtet 8aus verständlichen Gründen).
Allerdings hat mich das Buch doch etwas enttäuscht, da es dieser großartigen Person (die durchaus auch ihre schwächen hatte, über die sich der Roman auch nicht ausschweigt) nicht gerecht wird. Erzählt werden drei unterschiedliche Zeitabschnitte aus Fosseys Leben (Kindheit, die 60er und die Zeit kurz vor dem Tod). Auf die Kindheitserinnerungen hätte ich gerne verzichten können, oder sie in anderer Form präsentiert bekommen. Die kleine Dian erzählt hier ihre Sicht der Dinge, aber irgendwie wirkt es auf mich nicht so wie die Erlebnisse eines Kindes, was am Stil der Autorin liegt, der der erwachsenen Dian durchaus gerecht wird.
Durch die Erzählweise wirkt der Roman leider auf mich auch sehr oberflächlich, so dass ich keinen Zugang zu Fossey und ihren Gorillas bekommen habe. Auch war mir nicht bewusst, dass sie so auf Männer fixiert war, was ich persönlich als etwas störend empfand.
Andererseits scheint sich die Autorin viel Mühe bei ihren Recherchen gegeben zu haben, da sie zumindest die Persönlichkeit von Dian gut in Szene setzt. Vielleicht habe ich aber auch mehr von ihrer Arbeit mit den Gorillas erwartet, das kam meiner Meinung nach etwas zu kurz. Aber vielleicht sollte ich ihre Biografie lesen oder den Film noch einmal sehen.
Ergreifend fand ich das Buch leider nicht, irgend etwas hat mir gefehlt.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Durchschnittlicher Bauernhof-Krimi

Der Tote im Zoo
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Schauplatz: Der Erlebniszoo Hannover, bzw. der Meyer Hof. Mit einigen künstlerischen Freiheiten lässt Susanne Fletemeyer morden und erzählt dabei eine Geschichtee, die so unglaublich ist, dass nichts wirklich ...

Schauplatz: Der Erlebniszoo Hannover, bzw. der Meyer Hof. Mit einigen künstlerischen Freiheiten lässt Susanne Fletemeyer morden und erzählt dabei eine Geschichtee, die so unglaublich ist, dass nichts wirklich vorhersehbar ist. Dabei lässt sie den Erlebniszoo sehr lebendig werden (auch wenn nicht alles, was sie beschreibt den Tatsachen entspricht, aber der Zoo selbst wirkt unverändert, zumal sie sich auf wenige Orte beschränkt, die dadurch aber lebendiger wirken) und nicht nur der Stammbesucher wird sich gut in ihren Beschreibungen zurecht finden.
Der Tote im Zoo weist eine ungewöhnliche Handlung auf, bei der es weniger um den Zoo als um Schweine und Trüffeln geht und so erfährt der Leser auch von den Machenschaften der Trüffelmafia (von deren Existenz ich nichts wusste, aber wenn man eine Internetsuchmaschine verwendet wird man schnell schlauer und kann sich durchaus denken, warum man daraus einen Krimi machen will und kann). Der Zoo selbst kommt etwas zu kurz, man könnte ihn nur als Aufhänger für eine ganz andere Geschichte sehen, die durchaus auch spannend erzählt wird. Nebendarstellerin Daphne, ein Kune Kune, hat dabei den einen oder anderen Auftritt, der das kleine Schwein sehr liebenswert ins Licht rückt, aber leider verblassen die anderen Charaktere im Schatten des Schweins, beziehungsweise werden zwar mit Ecken und Kanten beschrieben, die es jedoch gar nicht bräuchte und die zu viel Trara um das Verbrechen machen. Ein bisschen zu viel cosy würde ich sagen.
Und so scheitert ein vielleicht guter Krimi an den Charakteren, die alle in den Vordergrund drängen wollen und oft doch nur Nebendarsteller von geringer Bedeutung sind. Weniger wäre mehr gewesen, denn der Krimi hätte es durchaus verdient.
Skurril, charmant und voller Witz – das verspricht der Verlag und ich muss sagen: Ja, es gibt skurrile Charaktere, ja es gibt ein bisschen Charme (in Form eines Schweins), aber … das Ausmaß von Skurrilität und Charme ist nichts, was ich nicht auch in anderen Krimis finden würde.
Und was den Witz anbelangt … kann ich mich dazu nicht äußern, ich fand DER TOTE IM ZOO nicht witzig oder humorvoll, aber vielleicht war der Humor so subtil, dass ich ihn nicht entdeckt habe.

Am Schluss bleibt ein guter Krimi, der zwar einen interessanten Hintergrund, einen interessanten Schauplatz (obwohl es auch jeder normale Bauernhof mit Schweinestall auch hätte tun können) und einen unerwarteten Tathergang aufweist, der aber leider nicht in allen Punkten überzeugen kann … Ein Krimi der nicht wirklich aus der Masse hervorsticht.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Ganz nette Geschichte um eine kaum bekannte Heldin

Marvel | Heldinnen: Elsa Bloodstone – Vermächtnis
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Mit Marvel bin ich eigentlich nur durch die Filme und einige Serien vertraut, aber die Comics kenne ich nicht (sieht man von einigen Comics der X-Men ab), deswegen war mir Elsa Bloodstone und ihr Vater ...

Mit Marvel bin ich eigentlich nur durch die Filme und einige Serien vertraut, aber die Comics kenne ich nicht (sieht man von einigen Comics der X-Men ab), deswegen war mir Elsa Bloodstone und ihr Vater Ulysses (der im Roman zumindest körperlich keine Rolle spielt) kein Begriff. Ich musste mich erst einmal schlau machen, um wen es sich da handelt.
Elsa Bloodstone ist eine Monsterjägerin, die gewisse Ähnlichkeiten mit Buffy aufweist, was wohl aber eher zufällig ist (und wenn man ehrlich zugeben muss, ist das Konzept einer monstertötenden Frau nicht unbedingt weit hergeholt), aber natürlich gibt es Unterschiede.

Elsa Bloodstone taucht im Marveluniversum erstmals 2001 auf (ihr Vater ist dagegen schon seit einigen Jahrzehnten ein etablierter Charakter, wenn auch einer der wenigen bekannte, zumindest scheint mir das so) und nun 2022 wurde ihr ein Roman gewidmet.
Elsas Hintergrund (oder der ihres Vaters) muss man auch nicht kennen, häppchenweise wird er präsentiert und auch ohne das Wissen kann man (bis zu einem gewissen Grad) Spaß an der Story haben. Ein bisschen ist es wie Popcorn-Kino (nur eben im Kopf). Unterhaltsam geschrieben, mit einer sympathischen Protagonistin, die sich in der Welt der Monster und Superhelden gut behaupten kann. Die Geschichte ist interessant, könnte aber noch etwas interessanter sein und hat meiner Meinung nach nur eine Schwäche: Die Monster.
Von diesen gibt es einige und ihr Auftauchen ist auch eher zufällig (was mich an meine Tage als Rollenspiel-Spielleiter erinnert: Man werfe einen Wüfel, schaut sich die Zahl an und sieht nach welche Zufallsbegegnung auf die Charaktere trifft ... das muss man jetzt aber nicht verstehen und hat mit dem Buch tatsächlich nichts zu tun...). Und auch was den Gegenspieler (nennen wir in Endgegner) anbelangt, so ist sein Auftreten enttäuschend.
Ja, es macht Spaß Elsa und ihrer Schwester (die auch ein kleines Geheimnis verbirgt) bei ihrer Weltreise zu folgen, aber wer anspruchsvolle Unterhaltung erwartet wird sie hier nicht finden (aber warum sollte man das bei einem Buch, das auf einem Comic-Charakter basiert auch tun). Immerhin wird hier ein weniger bekannter Charakter in den Vordergrund gestellt, auch wenn Elsa eine bessere Story verdient hätte.
Und so bleibt nur eins zu sagen: Ganz nett, muss man aber nicht lesen.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Zu wenig Edinburgh

Singleton Soul
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Singleton Soul hat seine Schwächen, aber wenn man darüber hinwegsieht wird man gut unterhalten und bekommt einen spannenden Kriminalfall geboten.
Die Charaktere sind interessant, vielschichtig und abgesehen ...

Singleton Soul hat seine Schwächen, aber wenn man darüber hinwegsieht wird man gut unterhalten und bekommt einen spannenden Kriminalfall geboten.
Die Charaktere sind interessant, vielschichtig und abgesehen von Rowan Lockharts (die manchmal doch sehr superheldenhaft daherkommt und zu den Schwächen des Buchs gehört, auch wenn sie die Hauptperson der Serie ist) glaubwürdig. Die Beschreibungen des japanischen und koreanischen Lebensstils wirken authentisch und sind gut recherchiert.
Die Handlung ist abwechslungsreich, hat auch ihre witzigen Seiten und bietet die eine oder andere Überraschung.
Das sind die Stärken, die neben einem flüssigen Schreibstil für Lesevergnügen sorgen.
Die Schwächen stellen die Hauptpersonen dar, die in Rowans Fall zu abgebrüht, zu perfekt daherkommt und Inspector Bill Wallace, dessen eifersüchtige Gedanken zu viel des Guten sind (und eher nerven, als zur Charakterbildung beitragen).
Der dritte Hauptcharakter, Edingburgh, dagegen spielt kaum eine Rolle und so wirkt der Schauplatz austauschbar. Aber wer sich nicht auf den Schauplatz festlegen will und nicht unbedingt Schottland/Edingburgh-Fan ist bekommt einen Krimi vorgesetzt. Vielleicht tritt der Schauplatz in den Folgebänden in den Vordergrund, oder sorgt zumindest für das passende Flair ... in Singleton Soul ist das noch nicht der Fall.
Aber wer sich gerne einen netten Krimi bei einem Glas Whiskey gönnen möchte ... Viel Spaß dabei!

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