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Veröffentlicht am 18.08.2022

Ganz nette Geschichte um eine kaum bekannte Heldin

Marvel | Heldinnen: Elsa Bloodstone – Vermächtnis
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Mit Marvel bin ich eigentlich nur durch die Filme und einige Serien vertraut, aber die Comics kenne ich nicht (sieht man von einigen Comics der X-Men ab), deswegen war mir Elsa Bloodstone und ihr Vater ...

Mit Marvel bin ich eigentlich nur durch die Filme und einige Serien vertraut, aber die Comics kenne ich nicht (sieht man von einigen Comics der X-Men ab), deswegen war mir Elsa Bloodstone und ihr Vater Ulysses (der im Roman zumindest körperlich keine Rolle spielt) kein Begriff. Ich musste mich erst einmal schlau machen, um wen es sich da handelt.
Elsa Bloodstone ist eine Monsterjägerin, die gewisse Ähnlichkeiten mit Buffy aufweist, was wohl aber eher zufällig ist (und wenn man ehrlich zugeben muss, ist das Konzept einer monstertötenden Frau nicht unbedingt weit hergeholt), aber natürlich gibt es Unterschiede.

Elsa Bloodstone taucht im Marveluniversum erstmals 2001 auf (ihr Vater ist dagegen schon seit einigen Jahrzehnten ein etablierter Charakter, wenn auch einer der wenigen bekannte, zumindest scheint mir das so) und nun 2022 wurde ihr ein Roman gewidmet.
Elsas Hintergrund (oder der ihres Vaters) muss man auch nicht kennen, häppchenweise wird er präsentiert und auch ohne das Wissen kann man (bis zu einem gewissen Grad) Spaß an der Story haben. Ein bisschen ist es wie Popcorn-Kino (nur eben im Kopf). Unterhaltsam geschrieben, mit einer sympathischen Protagonistin, die sich in der Welt der Monster und Superhelden gut behaupten kann. Die Geschichte ist interessant, könnte aber noch etwas interessanter sein und hat meiner Meinung nach nur eine Schwäche: Die Monster.
Von diesen gibt es einige und ihr Auftauchen ist auch eher zufällig (was mich an meine Tage als Rollenspiel-Spielleiter erinnert: Man werfe einen Wüfel, schaut sich die Zahl an und sieht nach welche Zufallsbegegnung auf die Charaktere trifft ... das muss man jetzt aber nicht verstehen und hat mit dem Buch tatsächlich nichts zu tun...). Und auch was den Gegenspieler (nennen wir in Endgegner) anbelangt, so ist sein Auftreten enttäuschend.
Ja, es macht Spaß Elsa und ihrer Schwester (die auch ein kleines Geheimnis verbirgt) bei ihrer Weltreise zu folgen, aber wer anspruchsvolle Unterhaltung erwartet wird sie hier nicht finden (aber warum sollte man das bei einem Buch, das auf einem Comic-Charakter basiert auch tun). Immerhin wird hier ein weniger bekannter Charakter in den Vordergrund gestellt, auch wenn Elsa eine bessere Story verdient hätte.
Und so bleibt nur eins zu sagen: Ganz nett, muss man aber nicht lesen.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Zu wenig Edinburgh

Singleton Soul
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Singleton Soul hat seine Schwächen, aber wenn man darüber hinwegsieht wird man gut unterhalten und bekommt einen spannenden Kriminalfall geboten.
Die Charaktere sind interessant, vielschichtig und abgesehen ...

Singleton Soul hat seine Schwächen, aber wenn man darüber hinwegsieht wird man gut unterhalten und bekommt einen spannenden Kriminalfall geboten.
Die Charaktere sind interessant, vielschichtig und abgesehen von Rowan Lockharts (die manchmal doch sehr superheldenhaft daherkommt und zu den Schwächen des Buchs gehört, auch wenn sie die Hauptperson der Serie ist) glaubwürdig. Die Beschreibungen des japanischen und koreanischen Lebensstils wirken authentisch und sind gut recherchiert.
Die Handlung ist abwechslungsreich, hat auch ihre witzigen Seiten und bietet die eine oder andere Überraschung.
Das sind die Stärken, die neben einem flüssigen Schreibstil für Lesevergnügen sorgen.
Die Schwächen stellen die Hauptpersonen dar, die in Rowans Fall zu abgebrüht, zu perfekt daherkommt und Inspector Bill Wallace, dessen eifersüchtige Gedanken zu viel des Guten sind (und eher nerven, als zur Charakterbildung beitragen).
Der dritte Hauptcharakter, Edingburgh, dagegen spielt kaum eine Rolle und so wirkt der Schauplatz austauschbar. Aber wer sich nicht auf den Schauplatz festlegen will und nicht unbedingt Schottland/Edingburgh-Fan ist bekommt einen Krimi vorgesetzt. Vielleicht tritt der Schauplatz in den Folgebänden in den Vordergrund, oder sorgt zumindest für das passende Flair ... in Singleton Soul ist das noch nicht der Fall.
Aber wer sich gerne einen netten Krimi bei einem Glas Whiskey gönnen möchte ... Viel Spaß dabei!

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Enttäuschend

Tochter der Tiefe
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Bisher habe ich noch nicht viel von Rick Riordan gelesen, aber ich denke mir immer wieder: ich sollte mehr von ihm lesen, zumal mir der erste Band von Percy Jackson sehr gut gefallen hat (ebenso wie die ...

Bisher habe ich noch nicht viel von Rick Riordan gelesen, aber ich denke mir immer wieder: ich sollte mehr von ihm lesen, zumal mir der erste Band von Percy Jackson sehr gut gefallen hat (ebenso wie die Verfilmungen …). TOCHTER DER TIEFE war nun die Gelegenheit eines der neuen Bücher von Riordan zu lesen, bzw. zu hören.
Die Erwartungen waren hoch, die Enttäuschung groß, denn TOCHTER DER TIEFE ist nett, aber nicht mehr. Kein wirkliches Highlight, vorhersehbar und minder spannend. Passend dazu Sprecherin Toini Ruhnke, die ganz ok ist, aber ganz überzeugt hat sie mich nicht.
Jules Vernes Abenteuer des Kapitän Nemo fortzusetzen und in die jetzige Zeit zu versetzen sagt mir sehr zu und auch die Protagonisten sind liebevoll beschrieben. Zumindest in dieser Hinsicht gibt es einige kleine Überraschungen. Wie Jules Verne damals wirft auch Rick Riordan einen Blick in unsere Zukunft, aber natürlich gelingt ihm das weniger gut (da erst später sich beweisen lässt, inwieweit seine Aussagen zutreffen). Die Nautilus gehört auch zu den gut dargestellten Protagonisten, wenn ich mir erlauben darf das zu sagen, denn sie ist hier mehr als nur ein Schiff (aber Riordan geht nicht so weit, ein lebendiges Schiff daraus zu machen, jedenfalls bleibt er innerhalb mehr oder weniger realistischer Grenzen).
An sich wäre das Potential für eine interessante Geschichte vorhanden und soweit ich das bei Percy Jackson in Erinnerung habe (leider ist das bisher das einzige andere Buch des Autors, welches mir bekannt ist), kann Riordan auch spannende unterhaltsame Geschichten schreiben, aber das fehlte bei TOCHTER DER TIEFE etwas. Ganz nett, aber nicht überragend, das kann man sagen (und gleiches gilt für die Sprecherin).
Aber weil ich Jules Verne mag (und weil ich manchmal Autoren/Büchern/Reihen eine zweite Chance gebe und ich auch weiß, dass jeder Autor mal ein weniger gutes Buch schreibt) und die Anspielungen auf seine Romane (20 000 Meilen unter dem Meer und Die geheimnisvolle Insel) unterhaltsam sind (und zum unterhaltsamsten Teil des Buchs gehören) werde ich mir auch eventuelle Fortsetzungen anhören (oder vielleicht lesen, so ganz passend scheint mir Toini Ruhnke nicht, auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen kann woran das liegt, vielleicht schafft sie es einfach nicht die Charaktere lebendig genug zu erschaffen)

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Ruhig, Philosophisch, Meditativ

Der Bär
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Der Bär ist ein ruhiges, philosophisches, schon fast meditatives Buch, dass die Protagonisten und den Leser zu einer Reise in sich selbst einlädt.
Auf den ersten Blick klingt die Handlung wie eine Mischung ...

Der Bär ist ein ruhiges, philosophisches, schon fast meditatives Buch, dass die Protagonisten und den Leser zu einer Reise in sich selbst einlädt.
Auf den ersten Blick klingt die Handlung wie eine Mischung aus Road Movie, Coming of Age Geschichte und Dystopie. Ein interessantes Konzept, das in vielen Ländern für Erfolg sorgt, doch ich gebe zu, dass mich die Geschichte nicht berührt. In vielen Aspekten (und vor allem der Erzählweise) wirkt die Handlung zu abstrakt, zu philosophisch und für mich nicht wirklich greifbar. Auch kann man die Geschichte nicht auf das wesentliche reduzieren, dazu wird zu viel beschrieben. Als Film kann ich mir DER BÄR gut vorstellen, ein bildgewaltiges Epos über eine Reise, mit sprechenden Tieren und den letzten Überlebenden unserer Art. Als Buch hat mir der entsprechende Funken gefehlt und auch wenn die Sprache gut gewählt ist wirkt die Erzählweise stellenweise sehr zäh, was sich vor allem gegen Ende des Buchs bemerkbar macht. Und das sollte man auf knapp 200 Seiten nicht erwarten müssen.

Ich habe mich dem meditativen Lesen hingegeben und durchaus das eine oder andere aus dem Buch gezogen, aber ein Highlight stellt es für mich nicht dar. Vielleicht erhebt DER BÄR auch einen Anspruch, dem ich nicht gerecht werde.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Könnte mehr Spannung vertragen

Drachenkönigin
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Ich mag Drachen und China (bzw. Shanghai) ist ein interessantes Land (bzw. eine interessante Stadt). Charlotte Charonne erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die mich dennoch nicht ganz berührte, da sie ...

Ich mag Drachen und China (bzw. Shanghai) ist ein interessantes Land (bzw. eine interessante Stadt). Charlotte Charonne erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die mich dennoch nicht ganz berührte, da sie sehr viel Zeit benötigte um eine gewisse Spannung zu entwickeln. Zudem waren viele Dinge sehr vorhersehbar, die ebenfalls den Spaß an der Geschichte nahmen. Es gab einige Szenen, die etwas Potential aufwiesen, aber leider nicht die Erwartungen erfüllten. Es war meines Erachtens zu einfach an die Drachen zu gelangen und auch die Geschichte mit Jades Vater hätte man interessanter gestalten können.
Das größte Problem, das ich mit der Geschichte hatte waren aber zum einen die beiden Hauptprotagonisten, die mir ein bisschen farblos blieben (was vielleicht auch der Erzählweise aus Jades Sicht zu verschulden ist) und die Beschreibung von China/Shanghai. Diese nahm viel Platz ein, der durchaus berechtigt ist, aber leider die eigentliche Story in den Hintergrund geraten lies. Chine­sische Gegen­warts­kultur, Schattenkinder und Kindes­ent­führungen, ille­gale Medi­kamen­ten­tests … weniger wäre mehr gewesen.
So bleibt am Ende eine nette Geschichte, die einen Blick auf das moderne China ermöglicht und nebenbei mit ein paar Drachen und kreativen Ideen aufwarten kann. Aber so ganz hat mich die Geschichte nicht berührt, ich hatte mehr erwartet.

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