gelungenes Finale der dystopischen Trilogie
Vortex – Die Liebe, die den Anfang brachteAchtung dritter, finaler Band! Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf die vorausgegangene Handlung.
Die Welt rund um Elaine hat sich stark gewandelt. Der Rote Sturm gewinnt immer mehr an ...
Achtung dritter, finaler Band! Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf die vorausgegangene Handlung.
Die Welt rund um Elaine hat sich stark gewandelt. Der Rote Sturm gewinnt immer mehr an Boden, wird stärker und bedrohlicher, auch für die letzten unbesetzten Metropolen. Doch das ist nicht die einzige Sorge, die Elaine quält. Mitten drin im Geschehen auf der gegnerischen Seite ist der Junge, den sie liebt und den sie nicht retten konnte, obwohl sie es so gern gewollt hätte. Verbissen sucht sie nun nach einem Weg, Bale aus den Fängen der Gegner zu befreien und gleichzeitig irgendwie ihre Kräfte wieder zu erlangen, die so hilfreich für die anstehenden Herausforderungen wären.
Für mich lag das Lesen des zweiten Bandes schon eine ganze Weile zurück. Ich habe zwar noch mal in das Ende des Buches reingelesen, ein bisschen habe ich aber trotzdem gebraucht, um wieder richtig in der Handlung anzukommen. Vorwissen sollte man also auf jeden Fall mitbringen, ganz ohne wird das Finale wohl eher nicht gut zu verstehen sein. Es ist im Vorfeld schon viel passiert. Hin und wieder gibt es auch kleine Hinweise auf die vorausgegangene Handlung und kurze Rückblenden. Diese Passage sind nicht so umfangreich gehalten, haben mir aber ausgereicht, um die wichtigsten Fakten wieder aus meinem Gedächtnis zu kramen. Eine Erklärung zu den einzelnen Gruppierungen befindet sich am Ende des Buches, diese kann dabei helfen, einige Aspekte wieder in Erinnerung zu rufen und eine kleine Übersicht zu bekommen.
Wie auch die Bände zuvor wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Elaine geschildert. So ist man wieder am intensivsten bei ihr und erhält Einblicke in ihre aufgewühlte Gedanken- und Gefühlswelt. Für sie hat sich einiges geändert, teilweise gibt sie sich selbst die Schuld, wodurch sie noch entschlossener ist, einen Weg zu finden, etwas an der Situation zu ändern. Dafür geht sie manchmal auch ziemlich gefährliche und leichtsinnige Wege, die schnell in die falsche Richtung führen könnten. Obwohl es manchmal sehr waghalsig scheint, konnte ich durch die detaillierten Einblicke in ihre Gedanken doch größtenteils nachvollziehen, wieso es sie so angetrieben hat, es wenigstens zu versuchen. Dass sie dabei aber die gesamte Mission aufs Spiel setzt, kann man sicher mit gemischten Gefühlen betrachten
Es gibt zwischendurch auch kleine Passagen, in denen Bale begleitet wird und Einschübe zu Forschungsberichten und Ähnlichem. Diese Abschnitte haben mir immer gut gefallen, weil sie noch mal einen anderen Blick auf die Handlung geben und das Geschehen komplexer machen, neue Fragen aufwerfen oder auch welche beantwortet werden.
Der Schreibstil ist wieder angenehm, flüssig, mitnehmend und detailreich. Besonders faszinierend finde ich nach wie vor die Beschreibungen rund um die Nutzung der Fähigkeiten der Vermengten und der Vortexe. Die bildgewaltigen Formulierungen lassen diese Passagen richtig lebendig werden. Es gibt einige turbulente Passagen, aber auch ruhigere Momente, in denen eher geplant, geforscht und überlegt wird. Eine wirkliche Ruhepause gibt es für die Charaktere auf jeden Fall nicht, selbst wenn sie sich zwischendurch kleine Auszeiten nehmen, überschatten die Ereignisse alles. Zwischendurch werden die Figuren etwas entschleunigt, weil sie nicht recht weiterzukommen scheinen bzw. Geduld brauchen, um Ergebnisse zu erzielen, in diesen Phasen taucht man dann noch mal etwas intensiver in die Figurengeschichten ein, einige Charaktere nutzen die Gelegenheit auch, um ihre Beziehungen zueinander noch mal etwas zu sortieren.
Umso weiter das Buch voranschreitet, umso mehr Spannung und Anspannung liegt in der Luft. Man steuert unaufhaltsam auf das große Finale zu, bei dem sich entscheiden wird, wie es für die Welt und damit auch für die darauf Lebenden weitergehen wird. Die Dinge, die man im Vorfeld dazu erfahren hat, lassen nicht nur Gutes hoffen. Man kann schön mit den Figuren mitfiebern. Richtig toll fand ich, dass es selbst zum Schluss dann auch noch mal Überraschungen und Wendungen gegeben hat.
Zwischendurch haben es mir die Zeitsprünge manchmal ein wenig schwer gemacht zu sortieren, wer was wann wo und wie geändert hat oder herausgefunden hat, was man davon vielleicht ändern kann oder auch nicht, weil man die Zeit ja eigentlich nicht ändern kann. Schön fand ich dabei allerdings die Einblicke in die Vergangenheit von Bale und Elaine.
Fazit
Ein toller, spannender und ereignisreicher Abschlussband, der mir insgesamt wirklich gut gefallen hat. Zwischendurch schießt Elaine vielleicht etwas über das Ziel hinaus, aber durch die Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt konnte ich auch einige ihrer Aktionen nachvollziehen. Die neuen Aspekte, die man noch erfahren hat, haben mir gut gefallen, auch dass es am Ende noch mal Wendungen und Überraschungen gab. Man taucht noch intensiver in die Figurengeschichten ein und auch die faszinierenden Fähigkeiten der Vermengten spielen wieder eine große Rolle. Alles in allem also ein gelungenes Finale der Trilogie.