Profilbild von LadyMagdalene

LadyMagdalene

Lesejury Star
online

LadyMagdalene ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LadyMagdalene über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2017

Nicht das Richtige für mich

28 Tage lang
0

Als Jugendbuch gut geeignet

Es ist mir schon länger nicht mehr passiert, dass ich ein Buch abbreche. Aber hier waren meine Erwartungen wohl zu hoch angesetzt, weil es so euphorisch gefeiert wurde.

Erst ...

Als Jugendbuch gut geeignet

Es ist mir schon länger nicht mehr passiert, dass ich ein Buch abbreche. Aber hier waren meine Erwartungen wohl zu hoch angesetzt, weil es so euphorisch gefeiert wurde.

Erst einmal zum Inhalt:
Mira ist 16 und lebt mit ihrer kleinen Schwester und Mutter im Warschauer Ghetto. Mit Schmuggel außerhalb der Ghetto-Mauern hält sie ihre Familie mehr schlecht als recht am Leben. Immer wieder riskiert sie ihr Leben dabei. Irgendwann machen Pläne der Nazis das Ghetto aufzulösen und alle Bewohner zu beseitigen die Runde. Mira schließt sich einer Widerstandsgruppe an, die den Nazis 28 Tage lang die Stirn bietet.

Vom Inhalt her ist das Buch wirklich sehr interessant und daher war es eines meiner Wunschbücher. Leider komme ich mit Safiers Schreibweise nicht klar! Mir war zugegebenermaßen auch nicht klar, dass es sich um ein Jugendbuch handelt - erst als ich es zu lesen begann, kristallisierte es sich für mich immer mehr heraus. Ein komplett anspruchsloser Schreibstil.

Am meisten stört mich die Protagonistin: Sie wirkt wie aus der Zeit gefallen. Sie denkt und redet wie ein Teenager heute aber nicht wie einer, der in den 30er Jahren herangewachsen ist. Das ist vermutlich für Jugendliche genau der richtige Trick, aber bei mir ist er gründlich daneben gegangen. Habe ja schon einige Bücher zu dem Themenbereich gelesen (auch Jugendbücher), aber keines war dabei so... flach - ein besseres Wort fällt mir jetzt nicht ein - wie dieses.

Das Buch an sich finde ich von der Idee her sehr gut und vermutlich für Jugendliche als Leser genau richtig und auch wichtig, dass das Buch seine Zielgruppe erreicht bei diesem schwierigen Thema. Aber für mich war es durch seine Umsetzung mit einem Mädel aus den 40ern, das sich benimmt und denkt wie ein Girly von heute einfach nicht stimmig. Daher kann mich dieses Buch auch nicht berühren und mitnehmen.

Die Hauptperson ist hier so dermaßen naiv und andererseits unnatürlich kalt und gekünstelt erwachsen, dass ich überhaupt keinen Draht zu ihr bekomme. Das ganze Drumherum ist irgendwie blass und farblos, so als müsse man nur einen Hintergrund für ein Objekt erfinden, das eigentlich im Fokus stehen soll. Dazu kommt die wohl für Teenager erforderliche Portion Romantik, bei der sie sich nicht entscheiden kann zwischen ihrem Freund und einem unbekannten Mann, der ihr mit einem Kuss das Leben rettet während einer Schmuggelaktion. Dabei sind ihre Gedankengänge (das Buch wird aus der Perspektive Miras erzählt) so.... ich nenn es mal unecht, dass es für mich einfach meist nur nervig war.

Nach etwas über 100 Seiten habe ich also das Buch zugeklappt und es dabei belassen. Ich hoffe jedoch, dass etliche Jugendliche gut mit diesem Stil zurecht kommen und auf diese Weise etwas über diese grausige Zeit lernen. Daher gebe ich ihm immer noch die Hälfte der möglichen Punkte.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Ging so

Wenn möglich, bitte wenden
0

Lutz Schumacher beschreibt in diesem Buch die Auto-Leiden des Harald Grützner, seines Zeichens Handelsvertreter in Sachen Schokolade und dementsprechend viel in seinem neuen, hochmodernen Fahrzeug unterwegs. ...

Lutz Schumacher beschreibt in diesem Buch die Auto-Leiden des Harald Grützner, seines Zeichens Handelsvertreter in Sachen Schokolade und dementsprechend viel in seinem neuen, hochmodernen Fahrzeug unterwegs.

Leider hat mich dieses Comedy-Buch nur selten zum schmunzeln gebracht. Die einzelnen Storys waren so überzogen, dass sie absolut unrealistisch waren. Ein bissl weniger Übertreibungen und dafür die Situationen selbst eine gewisse Komik entwickeln lassen, hätte mehr gebracht. Man hätte öfter denken können "Genau so ist es mir auch passiert! - Haha... das kenne ich! - Genau davor habe ich auch schon immer Angst, bei diesen vollautomatischen Autos". Stattdessen fragt man sich ständig, was dieser arme Schriftsteller denn alles erlebt haben muss, um solche Räuberpistolen zu erfinden.

Er lässt Grützner z. B. Stunden für eine Strecke von vll. 150 km fahren, weil er gefühlte 85 mal in Radarfallen geraten ist. Wenn ich nichts vergessen habe, dann konnte er nicht einen einzigen seiner Termine wahrnehmen, weil er entweder keinen Parkplatz fand und deshalb einen beruflichen Autoherumfahrer engagieren musste oder weil sein Navi sich immer wieder auf kroatisch (oder war es jugoslavisch?) umstellte oder, oder, oder...

Es war für mich manchmal nur ermüdend, diesen Hirngespinsten zu folgen. Da es als Klobuch im Einsatz war, habe ich es tatsächlich durchgehalten, auch wenn ich ab der Mitte immer wieder mal eine Seite nur überflogen habe. Schade! Aus dem Thema hätte man mehr bzw. witzigeres machen können!

Veröffentlicht am 23.06.2017

Nette Kurzbiografie

Bud Spencer
0

Das Büchlein ist eine nette Kurzbiografie - Anekdotensammlung trifft es eigentlich nicht richtig, auch wenn die ein oder andere Anekdote sicherlich enthalten ist.

Herr Spöcker hat aus unterschiedlichen ...

Das Büchlein ist eine nette Kurzbiografie - Anekdotensammlung trifft es eigentlich nicht richtig, auch wenn die ein oder andere Anekdote sicherlich enthalten ist.

Herr Spöcker hat aus unterschiedlichen Biografien zu Bud Spencer einiges zusammengetragen, was insgesamt für den Durchschnittsleser interessant scheint. Die Frage ist, ob sich der Durchschnittsleser für ein solches Buch überhaupt interessiert oder ob es nicht eher so ist, dass doch ein Fan zu einem solchen Buch greifen würde. Und ein Fan rauscht an einem Nachmittag da durch und sagt sich "Das war's schon?"

Jeder, der sich wirklich mit Spencers Biografie auseinandersetzen oder einfach noch mehr erfahren möchte, der wird seine eigenen, richtigen Biografien wählen. Die lese ich nun gerade und stelle fest, dass z. B. in der Anekdotensammlung dann aus einem Wagenheber eine Eisenstange wurde. Das könnte daran liegen, dass der Autor in Windeseile, nach dem Tode Pedersolis alle möglichen im Internet angebotenen Schmankerl zusammengeschrieben hat. Böse Leute würden sagen, er hat die Chance gewittert, mit dem Tod eines Prominenten möglichst schnell Geld zu machen. Schade eigentlich!

Trotzdem: Wer nur ein wenig über Carlo Pedersoli erfahren möchte, der ist hier für überschaubares Geld ganz gut bedient und muss sich nicht durch die Tiefen des webs googlen.

Veröffentlicht am 22.06.2017

Höchstens als Klobuch

Echt easy, Frau Freitag!
0

Für mich war es das erste Buch von Frau Freitag - wohl habe ich schon eines ihrer Kollegin und Freundin Frl. Krise gelesen, das mir sehr gut gefallen hatte und irgendwie auch sehr ähnlich anmutet.

Um ...

Für mich war es das erste Buch von Frau Freitag - wohl habe ich schon eines ihrer Kollegin und Freundin Frl. Krise gelesen, das mir sehr gut gefallen hatte und irgendwie auch sehr ähnlich anmutet.

Um es vorweg zu sagen: Das Buch ist unterhaltsame Lektüre und durch seine kurzen Kapitel hervorragend für Zwischendurch geeignet - Busfahrten, Wartezimmer oder einfach als Klobuch. Was mir jedoch etwas den Spaß getrübt hat, ist der Handlungsstrang des Buches. Erwartet hatte ich ein Buch, das sich um die schulischen Begebenheiten ihrer Klasse dreht. Allerdings steht bei diesem Buch nicht ihre Schulklasse, sondern sie selbst im Zentrum des Geschehens. Es liest sich etwas wie das Tagebuch einer Frau, die rein zufällig auch Lehrerin ist.

Bis zur Hälfte des Buches empfand ich das sogar als ausgesprochen störend - frei nach dem Motto "Thema verfehlt - setzen!". Immer wieder ein Stöhnen, dass sie wieder in die "doofe Achte" musste - was sie für Pläne machte, um diese doofe Achte "loszuwerden". Wie einfach es letzten Endes war, sie nach diesem Jahr endlich nicht mehr unterrichten zu müssen. Oder der neue Schüler... "Der muss weg!" Auch hier fast schon intrigantes Pläneschmieden, um einen Schüler von der Schule oder zumindest aus der von ihr zu unterrichtenden Klasse zu bekommen. Wenige Kapitel weiter dann das große Erstaunen: "So schlimm ist er ja gar nicht...".

Ein wenig ist natürlich immer nachvollziehbar, wo sie der Schuh drückt. Aber es war mir oft ein wenig viel Kreisen um sich selbst. Nach etwa der Hälfte konnte ich ein wenig Frieden mit ihr schließen, denn zumindest ansatzweise schimmerte durch, dass sie diesen Job nicht nur wegen der vielen Ferien gewählt hat. Obwohl sie dies immer wieder - sogar im letzten Kapitel des Buches - betont hat. Frei nach dem Tenor: Gibt es einen schöneren Beruf als meinen? So viele Ferien und das wunderbare Gefühl am letzten Schultag!

Tut mir leid das sagen zu müssen, aber ich war enttäuscht vom Inhalt - nicht von ihrem Schreibstil, der prima zu lesen ist. Auch geschmunzelt habe ich viel und 2 oder 3mal sogar laut lachen müssen. Aber mir fehlte hier das Gefühl, das bei Frl. Krise so deutlich rüber kam: Die Liebe zum Beruf und nicht zuletzt auch zu den Kindern ihrer Schule. Bei Frau Freitag hatte ich ständig das Gefühl, es handele sich um lauter kleine Hindernisse auf dem Weg zum nächsten Wochenende. Eigentlich sehr schade!

Als Mutter 3er Kinder musste ich beim Kapitel über das neue Englisch-Workbook grinsen. Wie erbost sie doch war, dass dort Kleinigkeiten geändert wurden im Buch und sie alle seit Jahren verwendeten Arbeitsblätter umschreiben musste, statt einfach wie jedes Jahr kopieren zu können. Genau solche Lehrkräfte waren auch überwiegend in unserer Schule, die seit zig Jahren die gleichen Arbeitsblätter verteilten und etwaige Änderungen mit TippEx handschriftlich vornahmen. Da habe ich mich beim lesen, ehrlich gesagt, ein bisschen über die Notwendigkeit neuer Arbeitsblätter gefreut.

Sehr seltsam mutete das Kapitel an, in dem sie etwas mitgehen lässt. Doch zum Glück hat sie damit noch aufgeräumt - 2 Kapitel später.

Veröffentlicht am 22.06.2017

Nicht überzeugend

Ich und die Menschen
0

In dem Buch "Ich und die Menschen" von Matt Haig wird ein Wesen von einem weit entfernten Planeten auf die Erde geschickt um zu verhindern, dass die Lösung eines mathematischen Problems, die die Entwicklung ...

In dem Buch "Ich und die Menschen" von Matt Haig wird ein Wesen von einem weit entfernten Planeten auf die Erde geschickt um zu verhindern, dass die Lösung eines mathematischen Problems, die die Entwicklung der Menschheit wahrscheinlich extrem beschleunigen würde, bekannt wird. Mord ist bei dieser Aktion mit inbegriffen. Die ersten Seiten des Buches hatten für mich einen gewissen Wiedererkennungseffekt. Außerirdischer kommt auf die Erde und versteht nicht so sehr viel von den Eigenarten der Menschheit. Das Unverständnis wird auf recht humorvolle Weise dargestellt (Per Anhalter durch die Galaxis lässt grüßen).

Der Humor ist längst nicht so anarchisch wie bei Douglas Adams, aber es geht m. E. schon in die Richtung. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird es ernst, denn der unsterbliche Außerirdische tötet einen Menschen um des höheren Zieles willen. Er wird, je länger er auf der Erde weilt, um so mehr von der menschlichen Eigenschaften "befallen", lernt sie schätzen und mag seinen Auftrag nicht zu Ende führen. Dafür gibt er sogar seine Unsterblichkeit auf. Seine Auftraggeber sehen das anders und schicken Ersatz mit dem es dann zum dramatischen Finale kommt. Insgesamt ist das Buch eine bunte Mischung aus Krimi, Science fiction, philosophischen Betrachtungen, Ratgeber für den Umgang mit Jugendlichen....

Dem Autor gelingt es an einigen Stellen wirklich warmherzig zu sein. Betrachungen zu den Themen Liebe, Musik oder Dichtung sind sehr gelungen. Mit dem Krimi-Aspekt kann ich mich nicht so wirklich anfreuden. Was mich vor allem stört ist der Anspruch mit dem der Autor bzw. der Außerirdische auftritt. Menschen dürfen für einen wie auch immer gearteten höheren Zweck getötet werden. Nicht, dass die Menschen damit Probleme hätten, aber von einer so weit entwickelten Spezies hätte ich bessere Ideen erwartet als das Motto: Der Zweck heiligt die Mittel.

Fazit: Insgesamt hinterlässt mich das Buch eher zwiespältig. Auch wenn der Protagonist am Ende als Sterblicher auf der Erde bleibt, wirkt es doch etwas arrogant. Meiner Meinung nach ist die Mischung so nicht wirklich aufgegangen. Passagenweise sehr schön zu lesen und mit durchaus lohnenswerten Ansichten und interessanten Standpunkten hat sich der Autor ein bisschen "verhoben".