Amüsant und hintergründig
Das Känguru-Manifest (Die Känguru-Werke 2)Ich habe das Känguru-Manifest als Klobuch eingesetzt, wegen seiner überschaubaren Kapitel, die eigentlich als in sich geschlossene kurze Geschichten gelesen werden können. Teils waren sie wirklich erfrischend ...
Ich habe das Känguru-Manifest als Klobuch eingesetzt, wegen seiner überschaubaren Kapitel, die eigentlich als in sich geschlossene kurze Geschichten gelesen werden können. Teils waren sie wirklich erfrischend frech und böse, mit einer guten Portion politischem Engagement und Satire gewürzt. Teils waren sie mir aber auch einfach etwas albern.
Das Känguru lebt beim Autor Marc-Uwe Kling und man ist sich nie ganz sicher, ob es ihn mehr nervt oder er doch eher an ihm hängt. Das Beuteltier ist süchtig nach Weinbrandbohnen und überzeugter Kommunist. Es gründet ein Asoziales Netzwerk und startet Antiterror-Anschläge mit seinen Anhängern, die mehr als einmal daneben und am Ziel vorbei gehen.
Lieblingsfeind in diesem Buch ist der gegenüber eingezogene Pinguin. Die beiden machen sich gegenseitig das Leben schwer und der feinere Sinn dessen leuchtete mir ehrlich gesagt nicht so ganz ein. Vermutlich soll es nur etwas frisches Leben in die Wohnumwelt bringen.
Insgesamt ist das Känguru schon ein Schnorrer vor dem Herren. Es lässt sich von Wohnungsbesitzer Kling aushalten, hat keine Lust zu arbeiten (auch nicht zu Hause) und obendrein noch einen ausgesprochen großen Appetit. Die Storys sind oft herrlich absurd, manchmal jedoch erschreckend realistisch.
Wer gern Satire liest oder hört, der ist hier bestens aufgehoben! Wenn ihm der Humor des Marc-Uwe Kling liegt, der wirklich nicht jedermanns Sache ist.