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Veröffentlicht am 21.08.2022

Das eindrucksvolle Bild einer emotionalen Frau

Die Frau des Blauen Reiter
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Worum geht’s?
Maria setzt sich gegen ihre Eltern durch, um in München an der Damenakademie ihre Kenntnisse der Kunst zu vertiefen. Doch immer wieder zweifelt sie an sich selbst. Bis sie Franz Marc trifft. ...

Worum geht’s?
Maria setzt sich gegen ihre Eltern durch, um in München an der Damenakademie ihre Kenntnisse der Kunst zu vertiefen. Doch immer wieder zweifelt sie an sich selbst. Bis sie Franz Marc trifft. Die beiden teilen nicht nur die Liebe zur Kunst, sondern finden ineinander auch die große Liebe.

Meine Meinung:
Mit „Die Frau des Blauen Reiter“ (Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, August 2022) schreibt Heidi Rehn ein weiteres beeindruckendes Buch, in welchem sie Fakten und Fiktion wieder einzigartig vereint. Und dennoch ist dieses Buch anders, als ihre anderen Bücher. Es ist genauso bildhaft und lebendig, wie immer, aber die Art zu Schreiben ist dennoch anders, als würde Maria selbst erzählen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, das Ganze durch Marias Augen zu sehen und mit ihr zu erleben; wirklich genial.

Maria selbst finde ich nach dem Lesen des Buches historisch sehr interessant aber empfinde sie zugleich auch als schwierig einzuschätzende Person. Franz Marc ist mir ein Begriff, ebenso seine Bilder, aber die Frau an seiner Seite war mir bis zu diesem Buch gänzlich unbekannt. Einerseits wirkt sie wie eine starke Frau, die ihren Weg geht; andererseits ist sie aber auch ein sehr emotionaler Mensch und ihre Entwicklung ist besonders extrem mit dem Auf und Ab ihres Gefühlslebens verbunden. Manchmal hatte ich fast das Gefühl, dass sie kein eigenständiger Mensch ist, sondern erst durch ihr Umfeld und insbesondere durch Franz zum Leben erwacht. Obwohl immer dann, wenn sie aus sich herauskommt, die größten Sprünge in ihrer Entwicklung und die besten Werke ihres Schaffens entstanden sind – bevor sie sich doch wieder zurückgezogen hat.

Sehr interessant fand ich, wie die Autorin die Entwicklung der Kunst von Franz und Maria dargestellt hat. Wie diese durch die äußeren Einflüsse, vor allem aber auch durch die gemeinsamen Diskussionen und Versuche immer weitergekommen ist, sich verändert und weiterentwickelt hat. Und nebenbei die Schilderungen des Lebens in München, der Einblick in die Künstlerkreise, den Gossip, der damals kursierte. Das Who is Who und wer mit wem. Und wie dann im späteren Verlauf auch andere Künstler, wie Kandinsky, die Mackes etc. mit Einfluss genommen haben. Fast zu schnell war der Blaue Reiter gegründet. Sehr schön auch der kurze Blick in das Schaufenster in der Buchhandlung in der Amalienstraße und die dort ausgestellte Literatur von Frauen – ein kurzer Flashback in diesen schönen historischen Roman von Heidi Rehn, der mir ebenfalls sehr gut gefallen hat! Zu gerne hätte ich noch mehr über Maria Marc gelesen, vor allem die Zeit nach dem Tod von Franz und vor ihrer ersten Ausstellung, da sie hier auf sich gestellt war und erstmals ihre Entwicklung – sowohl persönlich als auch als Malerin – aktiv selbst gestaltet hat, bis sie mit 76 Jahren ihren Traum von der ersten eigenen Ausstellung doch noch erleben durfte.

Fazit:
Mit „Die Frau des Blauen Reiter“ bringt mir Heidi Rehn eine für mich bislang wirklich unbekannte Frau der Geschichte nahe. Maria Marc ist eine interessante Frau, aber auch eine Frau, bei der man anfangs das Gefühl hat, dass sie ohne Franz nichts ist und nichts sein kann bzw. dass ihre Entwicklung sehr von den äußeren Einflüssen anderer Menschen abhängt. Manchmal hatte ich fast das Gefühl, dass sie Angst hat, sich weiterzuentwickeln und dadurch vielleicht von Franz zu entfernen? In eindrucksvollen Bildern beschreibt die Autorin das Leben von Maria erst in München, dann auf dem Land. Die Entwicklung ihrer Kunst sowie der von Franz Marc. Wir treffen andere bekannte Personen der Geschichte, z.B. Kaminski, Kandinsky, etc. Erleben das schillernde Leben der Künstlerszene in München, die Treffen mit Künstlerfreunden auf dem Land mit und dürfen Maria begleiten, bis sie mit 76 Jahren endlich ihre erste eigene Ausstellung hat.

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir. Ich bin zu gerne in das Leben von Maria und Franz eingetaucht und freue mich schon auf die nächsten Romane der Autorin!

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Unvorhersehbar, spannend und mitreißend

Das letzte Grab
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Worum geht’s?
Nach der Scheidung von ihrem Mann versucht die Rechtsanwältin Carla Winter, ein neues Leben zu beginnen. Sie kündigt ihren Job, gründet eine Kanzlei und tut alles, um ihn zu vergessen. Bis ...

Worum geht’s?
Nach der Scheidung von ihrem Mann versucht die Rechtsanwältin Carla Winter, ein neues Leben zu beginnen. Sie kündigt ihren Job, gründet eine Kanzlei und tut alles, um ihn zu vergessen. Bis eines Tages ein Mitarbeiter des türkischen Konsulats ihr die Nachricht seines Todes überbringt und ein vermeintlicher Kollege von ihrem Ex vor ihr steht und sie nach einer kostbaren antiken Figur fragt, die ihr Ex ihr angeblich geschickt hat.

Meine Meinung:
Mit dem Thriller „Das letzte Grab“ (Klett-Kotta Verlag, August 2022) schreibt Lukas Erler einen Thriller, der anders ist. Ich hatte irgendwie einen „typisch deutschen“ Thriller erwartet und war dann gleich mittendrin in einem Fall von Kunstraub, Verbrechern aus der Türkei, dem Iran, Syrien, Auftragskillern, der Mafia und und und. Es ging rasant los und der Autor hielt dieses atemberaubende Tempo bis zum Ende bei. Die Orte und Szenerien waren bunt und lebendig und ich habe das Lesen mehr als genossen.

Wir haben es hier zum einen mit der Strafrechtsanwältin Carla Winter zu tun. Eine Frau, die zum Teil noch in der Vergangenheit lebt und versucht, ihre Scheidung zu überwinden und dann mit dem Tod ihres Exmannes konfrontiert wird. Aber auch eine Frau, die zurück ins Leben geht. Gut gefallen hat mir ihre Sekretärin Mathilde, die ich gerne noch näher kennengelernt hätte. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und scheint immer den richtigen Riecher zu haben. Und natürlich Prof. Bischoff, eine wirklich geniale Figur. Eigenwillig und durchsetzungsstark.

Die Geschichte selbst führt uns nach Frankfurt, in die Schweiz und ins türkische Mardin. Mit direkter und klarer Wortwahl führt uns Lukas Erler mitten hinein in den Fall. Es geht Schlag auf Schlag, aber dennoch nimmt sich der Autor auch Zeit, die wundervolle Gegend um Mardin zu beschreiben und uns die einzelnen Personen in seinem Buch authentisch und detailliert vorzustellen. Wir haben hier alles: Über die Mafia, Kunstraub und auch die Beeinflussung von Polizei und Beamten und hinter jedem Kapitel überrascht uns der Autor. Bislang haben mich Bücher mit so wenigen Seiten meist unbefriedigt zurückgelassen, aber hier war ich einfach nur geflasht. Jede neue Person, jedes neue Szenario hat meine Ansicht verändert. Es war fast unmöglich, vorherzusehen, was als Nächstes kommt. Es gab so viele Tote, die wieder lebendig wurden und nochmals starben – es war ein Wettlauf mit der Zeit und ein durchdachtes in die Irre führen durch den Autor. Selbst ganz am Ende wurden wir nochmals überrascht. Zu gerne würde ich Clara Winter auf weiteren Fällen begleiten, Mathilde besser kennenlernen und auch Prof. Bischoff wieder begegnen. Ob es wohl eine Fortsetzung geben wird? Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für dieses rasante Buch von mir!

Fazit:
In seinem Thriller „Das letzte Grab“ schreibt Lukas Erler eine mitreißende Story über Kunstraub, Schmuggel, die Mafia und überraschende Todesfälle. Dabei schlägt er vom Start bis zum Schluss ein atemberaubendes Tempo an, es ist spannend, es ist unvorhersehbar und seine Beschreibung der Szenerien ist wirklich gelungen. Die Anwältin Clara Winter gefällt mir gut. Eine Frau, die noch mit der Scheidung von ihrem Mann kämpft und plötzlich mit dessen Tod und Doppelleben konfrontiert wird. Mathilde, ihre Sekretärin, eine ebenfalls geniale Person, die kein Blatt vor den Mund nimmt und einen treffenden Weitblick hat und Prof. Bischoff, der alternde Indiana Jones – den er eigentlich nicht leiden kann. Die Geschichte beginnt in Frankfurt und führt uns in die Türkei nach Mardin, ein atemberaubendes Städtchen. Was wir hier erleben ist einfach nur unvorhersehbar genial. Immer warten neue Überraschungen auf uns, es geht heiß her, es ist spannend und wird immer noch spannender bis zum fulminanten Schlusstakt – wobei auch der Epilog noch mit einer Überraschung aufwartet.

5 Sterne von mir und ich würde mich sehr über ein Wiedersehen mit Carla freuen!

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Flashback in die Kindheit

Lügen über meine Mutter
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Worum geht’s?
Ela wächst in einem kleinen Dorf in den 1980er Jahren auf. Ihr Leben wird bestimmt von einer Mutter, die sich kleiner macht, als sie ist und von einem Vater, der das Gewicht der Mutter für ...

Worum geht’s?
Ela wächst in einem kleinen Dorf in den 1980er Jahren auf. Ihr Leben wird bestimmt von einer Mutter, die sich kleiner macht, als sie ist und von einem Vater, der das Gewicht der Mutter für alles verantwortlich macht, was ihm versagt bleibt. Doch eines Tages begehrt ihre Mutter auf und will sich nicht mehr alles gefallen lassen.

Meine Meinung:
„Lügen über meine Mutter“ (Kiepenheuer & Witsch, August 2022) von Daniela Dröscher ist ein eindrucksvoller Roman über eine Kindheit in den 1980er Jahren. Die Autorin erzählt sehr autobiografisch, ob Sie es tatsächlich so erlebt hat, geht aus dem Buch jedoch nicht hervor. Besonders spannend fand ich die unterschiedlichen Erzählperspektiven, einmal aus ihrer Sicht als Tochter der Familie und einmal aus der Gegenwart, in welcher sie die Dinge, die sie als Kind erlebt hat, mit ihrer Mutter bespricht und nachfragt bzw. Erklärungen findet. Ein anderer aber sehr faszinierender Erzählstil!

Die Geschichte selbst hat mich in meine eigene Kindheit zurückgeworfen. Die Fernsehsendungen wie Dr. Snuggles & Co., die zuckerbestäubten Bonbons – ich kann mich noch zu gut an die mit der dicken Himbeerform erinnern, die gegen die Zähne geklappert sind. Die Ballonärmel, überhaupt die Kleidung und was die Kinder gespielt haben. Die Fitnessvideos von Jane Fonda. Dauerwellen. Tschernobyl. Für mich war dieser Roman wirklich ein Flashback in die eigene Kindheit, der viele Erinnerungen wieder hochgebracht hat an Dinge, die schon in den Tiefen des Gehirns versunken waren. Die Mutter von Ela hat mir gut gefallen und zugleich auch leidgetan. Was sie alles ertragen musste und wie sie dennoch gekämpft hat, bis die angeschlagene Gesundheit ihr die Kraft geraubt hat. Und selbst dann blieb sie noch stark. Und so hart und verbissen sie auf der einen Seite war, so herzensgut und großzügig war sie auf der anderen, Hilfsbedürftigen gegenüber.

Es war spannend, Elas Geschichte und die Geschichte über ihre Familie zu lesen. Und obwohl eigentlich nichts passiert ist, hat mich das Buch dennoch auf unerklärliche Weise komplett in seinen Bann gezogen. War es der Blick hinter fremde Türen? In anderer Leute Leben? Die außergewöhnliche Art zu schreiben? Das Weiterdenken nach den Gründen dahinter? Das Verständnis für Elas Mutter, die mit ihrem Gewicht kämpft und immer wieder verliert und deren Mann ihr gerade dies immer zum Vorwurf macht? Ich weiß es nicht, aber eins kann ich definitiv sagen: Was es auch war, das Buch hat mich vollkommen gefesselt! Ob es auch späteren Generationen so geht, kann ich nicht sagen. Aber allen, die in den 1970er und 1980er Jahren junge Eltern oder Kinder waren, kann ich dieses Buch nur empfehlen – lasst euch von der Erzählung fesseln, taucht nochmals ein in eure Kindheit und gebt euch ganz den Worten der Autorin und den Erinnerungen an damals hin.

Fazit:
Obwohl Daniela Dröscher in „Lügen über meine Mutter“ nicht wirklich viel erzählt, erzählt sie doch auch auf eine ganz besondere Art alles. Ich denke, dieses Buch ist vor allem für die jungen Eltern und Kinder der 1970er und 1980er Jahre faszinierend, weil es die Vergangenheit wiederaufleben lässt und viele Erinnerungen hochbringt, an die Süßigkeiten, die damaligen Fitness- und Modetrends usw. Zugleich wird man als Zuschauer beteiligt an dem Schicksal einer Familie. Einer Frau, die mit ihrem Gewicht kämpft und deren Mann alle seine Fehlschläge auf eben dieses Übergewicht seiner Frau schiebt. Eine Frau, die sich langsam hinauskämpft und beginnt, ihre frau zu stehen. Und das alles einmal erzählt aus der Sicht der 7-10-jährigen Ela und zum anderen aus Sicht ihres erwachsenen Ich, das die Kindheitserlebnisse nochmals Revue passieren lässt und mit dem Wissen einer Erwachsenen und Nachfragen bei ihrer Mutter bewertet.

5 Sterne von mir für diesen außergewöhnliche und mitreißende Zeitreise in die 1980er Jahre!

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Glanz, Glamour und Ganoven

Die Passage nach Maskat
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Worum geht`s?
Der Journalist Theodor Jung begibt sich mit seinen Schwiegereltern und seiner Frau auf eine Schiffsreise nach Maskat. Er soll dort für die Berliner Illustrirte Bilder schießen, seine Familie ...

Worum geht`s?
Der Journalist Theodor Jung begibt sich mit seinen Schwiegereltern und seiner Frau auf eine Schiffsreise nach Maskat. Er soll dort für die Berliner Illustrirte Bilder schießen, seine Familie will neue Geschäftsfelder erschließen. Jung entdeckt einige zwielichtige Gestalten an Bord und dann verschwindet plötzlich seine Frau Dora.

Meine Meinung:
„Die Passage nach Maskat“ von Cay Rademacher (DuMont Buchverlage GmbH & Co. KG, August 2022) ist ein Kriminalroman, der die guten und schlechten Seiten der Goldenen 1920er Jahre aufzeigt. Der Schreibstil des Autors hat mich absolut beeindruckt! Ich habe während des Lesens die Bilder und Szenerien wie in einem Film vor mir gesehen, die Geräusche gehört, die Gewürze gerochen, es war wirklich unglaublich!

Wir begleiten Theodor Jung auf dem Ozeanliner Champollion auf einer Reise von Marseille nach Maskat. Jung leidet noch an einem Trauma, als er im Krieg auf einem U-Boot fast ums Leben gekommen wäre und lernt hier, mit seinen Ängsten umzugehen. An seiner Seite haben wir die Stewardess Fanny, eine sympathische Frau mit ebenfalls hartem Schicksal. Und natürlich seine Familie. Seine Frau Dora, deren Eltern, die mit Gewürzen handeln, sein Schwager Ernst und Lüttgen, den Prokuristen. Aber auch die anderen Gäste an Bord und das Personal sind ein bunt gemischtes und unterhaltsames Völkchen, extrovertiert, lebensfroh und authentisch. Wirklich ein gelungenes Abbild der Gesellschaft dieser Zeit.

Nebenbei erfahren wir von der beginnenden Weltwirtschaftskrise, dem Börsencrash, aber auch dem Umgang der besseren Gesellschaft mit Kokain und Heroin. Wir sind dabei bei Filmvorführungen, Pyramidenbesichtigungen, Ausgrabungen und einfach mitten drin im fröhlichen Leben dieser glänzenden Zeit. Am Anfang beginnt alles ganz sanft mit der Abfahrt der Champollion. Ich habe zwar immer Andeutungen erkannt, die auf einen Kriminalroman hinweisen, aber es war eher amüsant und kurzweilig. Bis mich absolut unerwartet ein Vorschlaghammer getroffen hat und sich die Ereignisse überschlugen! Plötzlich war nichts mehr, wie es anfangs schien. Hinter jeder Person konnte ein Ganove stecken. Keinem konnte man mehr trauen. Es wurde rasant. Es gab Twists ohne Ende. Unerwartete Erkenntnisse. Unvorhersehbare Wendungen. Und diese Spannung hielt der Autor bis zum Ende aufrecht! Es war atemberaubend, rasant, genial und ich war einfach nur begeistert! Eine absolute Leseempfehlung von mir für diese schillernde Darstellung der 1920er Jahre, die lebendigen Szenerien und die unvorhersehbare Spannung! Von diesem Autor will ich definitiv mehr lesen!

Fazit:
„Die Passage nach Maskat“ von Cay Rademacher hat mich zunächst mit den lebendigen Szenerien und authentischen Personen begeistert. Wie in einem Film habe ich das bunte Treiben vor mir gesehen. Und neben der beginnenden Weltwirtschaftskrise und dem laxen Umgang der Bevölkerung mit Haschisch, Kokain und Heroin und dem Schmuggel dieser Güter, erzählt uns der Autor von einer Schiffspassage von Marseille nach Maskat. Wir begleiten den Fotografen Jung mit seiner Familie und alles beginnt bunt und glänzend – bis man plötzlich wie von einem Vorschlaghammer getroffen mitten drin ist und sich die Ereignisse überschlagen. Alles ist rasant, unvorhersehbar und unglaublich spannend und bis zum Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Diese Wendung hätte ich nie erwartet und es war unmöglich für mich, den Täter vorherzusehen!

5 Sterne für diesen schillernden Kriminalroman, der die 1920er hat aufleben lassen!

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Ein Buch mit Wortwitz und Spannung – einfach herrlich

Richter morden besser
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Worum geht’s?
Eigentlich ist Siggi Buckmann Richter aus Leidenschaft. Aber immer wieder werden seine gerechten Urteile vom Landgericht aufgehoben. Als dann ein Obdachloser ermordet wird und das Verfahren ...

Worum geht’s?
Eigentlich ist Siggi Buckmann Richter aus Leidenschaft. Aber immer wieder werden seine gerechten Urteile vom Landgericht aufgehoben. Als dann ein Obdachloser ermordet wird und das Verfahren eingestellt werden soll, reicht es ihm und er nimmt die Sache selbst in die Hand.

Meine Meinung:
Mit „Richter morden besser“ schreibt Thorsten Schleif, der selbst als Richter tätig ist, einen Roman, der kurzweilig und amüsant zu lesen ist. Sein Schreibstil sprüht nur so vor sarkastischem Wortwitz und ist wirklich absolut mein Ding. Zugleich gibt es auch jede Menge spannende Stellen und ich wollte einfach immer nur weiterlesen.

Mit Siggi Buckmann haben wir einen Menschen, der Richter wurde, um die Welt besser zu machen. Und der dann feststellen musste, welch riesige und unabwendbare Probleme das deutsche Justizsystem aufweist. Beginnend mit zu wenigen Geldern und veraltetem Arbeitsmaterial bis hin zu „Gefallen“, die eingefordert werden für Unterstützungen, die man erhalten hat und weiter über Deals mit Verbrechern. Eine wirklich erschreckende „Vetternwirtschaft“, die der Autor hier aufzeigt. Und einfach traurig, wie viel Eigennutz doch hinter Vielem steckt.

Und um diese Probleme baut der Autor eine wirklich amüsante und auch spannende Geschichte, in der der perfekte Mord in mittelbarer Täterschaft verübt wird. Wir lernen Siggi und seine – ich nenne es mal Clique kennen. Nick, den Polizeibeamten. Jakob, den Staatsanwalt. Dann noch Oliver und Uli. Eine wirklich lustige Truppe die sich ewig kennt und zusammenhält. Auch die anderen Charaktere – Duracell, Mr. Burns usw. – sind einfach unvergleichlich und passend zum Leben erweckt worden. Dieses Buch macht Spaß zu lesen und Lust auf mehr und zeigt zugleich viele Probleme auf, authentisch dargestellt und in einem unterhaltsamen Roman verpackt. Wir bekommen spannende Einblicke in tiefe Abgründe und haben noch einen Cliffhanger am Schluss, der auf einen weiteren Teil hoffen lässt. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Fazit:
„Richter morden besser“ von Thorsten Schleif ist ein Roman, der hoffentlich der Beginn einer langen Serie weiterer Bücher um Richter Siggi Buckmann und seine Jungs ist. Mit viel Charme und Wortwitz, aber auch mit Spannung und Sarkasmus, erzählt der Autor die Geschichte um einen perfekten Mord, die Probleme des Justizsystems, von Selbstjustiz und von Idealismus. Die Charaktere sind einfach unvergleichlich und amüsant, die Handlung spannend und komisch und die Andeutungen „was wir x später erfahren sollten“ halten einen dazu an, immer weiter und weiter zu lesen.

5 Sterne von mir für dieses wortgewandte und wortwitzige Buch – ich halte mich am Cliffhanger fest und hoffe auf einen baldigen nächsten Teil!

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