Cover-Bild Radio Silent - Melde dich, wenn du das hörst
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Magellan
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 18.01.2022
  • ISBN: 9783734850585
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Tom Ryan

Radio Silent - Melde dich, wenn du das hörst

Sandra Knuffinke (Übersetzer), Jessika Komina (Übersetzer)

Ich bin die Sucherin, und das ist Radio Silent. Hört zu. Helft mit.
Dee weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand plötzlich verschwindet. Sie war erst sieben, als ihre beste Freundin Sibby vor ihren Augen entführt wurde. Deshalb hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Vermisstenfälle zu lösen. Nachts, wenn andere schlafen, nimmt sie heimlich und anonym einen Podcast auf. Radio Silent sammelt Hinweise aus der Bevölkerung und versucht so, vermisste Menschen aufzuspüren. Doch dann verschwindet wieder ein kleines Mädchen in der Nachbarschaft, und schnell wird klar, dass es eine Verbindung gibt zu Sibbys Entführung vor zehn Jahren. Dee will mit der Sache erst nichts zu tun haben, aber bald muss sie sich entscheiden: Wird sie sich der Vergangenheit stellen, selbst wenn sie sich dafür in Gefahr begibt?
Ein packender Jugendbuchthriller, der atmosphärisch das Trendthema "True-Crime-Podcasts" aufgreift.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2022

Die Sucherin

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Vor zehn Jahren wurde Dees Freundin Sibby vor ihren Augen entführt. Sie war zu dem Zeitpunkt sieben Jahre alt. Und da sie damals nichts dagegen tun konnte, hat sie einen Podcast gegründet, um anderen zu ...

Vor zehn Jahren wurde Dees Freundin Sibby vor ihren Augen entführt. Sie war zu dem Zeitpunkt sieben Jahre alt. Und da sie damals nichts dagegen tun konnte, hat sie einen Podcast gegründet, um anderen zu helfen und vermisste Personen zu finden. Radio Silent. Sie betreibt diesen Podcast anonym und heimlich und fast keiner weiß etwas davon. Dann wird in der Nachbarschaft wieder ein junges Mädchen entführt. Sie vermutet einen Zusammenhang. Obwohl sie eigentlich gar nichts mehr damit zu tun haben möchte, kann sie die Hinweise nicht mehr ignorieren. Außerdem schmerzt nach wie vor der Verlust von Sibby.

Der Schreibstil war sehr angenehm. Delia „Dee“ war ein sympathischer Teenager. Durch die Entführung von Sibby, war Dee sehr introvertiert und hatte eigentlich nur eine Bezugsperson. Burke kannte sie schon seit ihrer Kindheit und auch heute noch waren sie die besten Freunde. Als wieder ein Mädchen verschwand, kamen bei Dee natürlich die Emotionen wieder hoch. Sie hatte den Verlust ihrer Freundin nie überwunden. Nur richtig erinnern, konnte sie sich nicht. Der Podcast gefiel mir richtig gut. Und mit Hilfe ihrer Community, den Laptopdetektiven, konnte sie schon einiges bewirken.

Das Buch gefiel mir eigentlich ganz gut. Nur die Spannung habe ich erst einmal vermisst. Außerdem hatte es sich ein bisschen gezogen, bis der „wichtige“ Teil anfing. Da wurde mir zu viel nebensächliches sehr ausführlich geschildert. Das letzte Drittel wurde erst richtig spannend. Aber auf jeden Fall war dies eine lesenswerte Geschichte.

Fazit:
Eine gute Geschichte, die ein bisschen spannender hätte sein können

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Was geschah damals mit Sibby?

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Zum Buch: Die 17-jährige Delia Skinner betreibt einen anonymen Podcast, in dem vermisste Menschen wiedergefunden werden sollen. Dabei hilft ihr die ganze Podcast-Gemeinde, die sich selbst die „Laptopdetektive“ ...

Zum Buch: Die 17-jährige Delia Skinner betreibt einen anonymen Podcast, in dem vermisste Menschen wiedergefunden werden sollen. Dabei hilft ihr die ganze Podcast-Gemeinde, die sich selbst die „Laptopdetektive“ nennen. Delia, von allen nur Dee genannt, hat einen bestimmten Grund dafür. Ihre Freundin Sibby wurde vor Jahren vor ihren Augen entführt und sie konnte damals nichts dagegen machen. Mit diesem Podcast allerdings kann sie anderen Menschen helfen. Und dann verschwindet wieder ein junges Mädchen, aus genau dem Haus, in dem Dee früher gewohnt hat. Kann das ein Zufall sein?

Meine Meinung: Zu Beginn lernt der Leser erst einmal Dee und ihre Geschichte, ihre Freunde und Familie kennen. Der Anfang hätte meiner Meinung nach etwas spannender sein können. Aber wenn man durchhält, erwartet den Leser eine rasant erzählte Geschichte! Dee findet nämlich etwas Neues über das Verschwinden von Sibby damals heraus und mithilfe ihrer Freundin Sarah, zu der sie sich auch hingezogen fühlt, kommt sie der ganzen Sache sehr nah… Das wird dann richtig gefährlich für sie und spätestens ab da kann man das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen!

Es handelt sich hierbei um einen Jugendroman, in dem es nicht nur um Podcasts geht und in wie weit die Menschen dort mithelfen können, sondern es geht hier auch um Freundschaft, eine junge Liebe und viel Abenteuer!
Der Schreibstil ist frisch und kommt jugendlich daher, aber auch als erwachsener Leser fühlte ich mich sehr gut unterhalten und war immer mit drin in der Story! Die Einspieler aus dem Podcast werden hervorgehoben, dass man das Gefühl hat, ihn wirklich mitzuhören! Das fand ich richtig gut!

Mein Fazit: Ein spannender Jugendroman, der aber auch dem erwachsenen Leser gefällt! Zum Schluss wird es so richtig spannend und man wird quasi von den Ereignissen überrollt! Tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Die Message kommt rüber und die Perspektiven sind besonders

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Klingt Spannend? War es auch. Nur nicht durchgehend. Dafür zeigten sich andere Facetten der Geschichte. Der Autor scheint Fan von wechselnden Perspektiven zu sein. Nicht die klassische Variante mit unterschiedlichen ...

Klingt Spannend? War es auch. Nur nicht durchgehend. Dafür zeigten sich andere Facetten der Geschichte. Der Autor scheint Fan von wechselnden Perspektiven zu sein. Nicht die klassische Variante mit unterschiedlichen Charakteren. Nein. Zuerst wurde mir über den Prolog der Podcast vorgestellt. Was echt cool war, weil sich das so liest, wie der Podcast sich anhören würde - ein bisschen wie ein Drehbuch. Ich kann mir das übrigens wirklich gut als Hörbuch vorstellen. Die Idee ist gelungen, der Slogan des Podcasts einprägsam und so lernte ich Dees Vorgehensweise bei verschiedenen Fällen in den gesamten USA kennen. Danach entführte mich Dees kindliche personale Perspektive in ihre Vergangenheit, die mir mit der Zeit Schritt für Schritt Sibbys Entführung zeigen wird. Tja, und dann Perspektive 3: Dees gegenwärtige Ich-Perspektive. Dieser Mix war ein Grund, warum es mir beim Lesen nie langweilig wurde.

Ich lernte die Protagonistin Dee aus dem beschaulichen Örtchen Redfield also über verschiedenen Wege kennen. Was die "Sucherin" mir nicht zeigte, sah ich über die private Dee. Eine Einzelgängerin, die ein großes Sicherheitsbedürfnis hat, eher introvertiert, aber nicht auf den Mund gefallen ist. Sie lebt mit den Schuldgefühlen, dass sie ihre Freundin damals nicht retten konnte, obwohl sie doch selbst ein Kind war. Das tat mir leid. Sie erklärte vieles bildlich und nachvollziehbar. Ich versank aber nicht in ihren Emotionen. Das war merkwürdig, weil sie dadurch immer ein wenig Abstand zu mir als Leserin wahrte, obwohl ich doch ihre Gedanken lesen konnte. Das lag sicherlich an dem situativen Schreibstil, der sich auf die Entwicklung der Handlung konzentrierte. Es baute alles aufeinander auf. Ob es der Besuch bei der Nachbarin war oder die Fälle der Sucherin. Das gefiel mir gut.

Was mir beim Lesen ziemlich auf die Nase gedrückt wurde, ist die offene, freundliche, diverse, moderne Gesellschaft, wie sie doch sein sollte. Insbesondere die Lösung klassischen Rollenverteilungen zu entschlüpfen. Versteht mich nicht falsch. Das Leben in all seinen Farben gehört dazu, doch bitte rückt es nicht in den Vordergrund. Es soll dazugehören, mittendrin sein, nicht herausstechen. Zumindest nicht als Thema in diesem Buch. Mir muss niemand den Vater als übertriebenen Hausmann und Vater vorstellen, der sich im Café mit anderen hippen Vätern trifft, während die Mutter ihr voll wichtiges Business schmeißt. Interessanterweise wurden Feminismus und queere Liebesdinge sensibler behandelt - warum ging das nicht überall so?

Die Nebencharaktere machten es oftmals wieder gut. Dialoge mit diesen Personen begrüßte ich in jeden Augenblick. Offene Kommunikation ist eben etwas Tolles. Burke, Dees bester Freund, den sie als Welpen beschreibt und das Herz am richtigen Platz hat. Er weist Dee auch mal in die Schranken oder weitet ihren Blickwinkel. Was mir nicht gefiel, war seine offensichtliche "Kifferei". Ich weiß auch nicht, wieso der Autor das eingebaut hat. Jugendklischee? Weiterhin gefiel mir Sarah, dass neue Nachbarsmädchen mit dem Oldtimer. Tatsächlich dachte ich am Anfang, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmen kann, weil sie Dee sooo unterstützt. Das schien mir zu schnell zu gehen. Genauso wie die Entwicklung der Richtung, in die die Protagonistin geht. Erst baut sich Seite für Seite ihr ganzer emotionaler Ballast auf, um ihn dann nach ein bis zwei Geschehnissen fallen zu lassen? Der Aktionismus passte meines Erachtens gar nicht zu ihr. Zumindest nicht in dieser kurzen Zeit. Ich denke, das Vorantreiben der Handlung stand damit eher im Hintergrund.

Neben Traumabewältigung und Aktionismus zogen sich noch mehr Themen, die mit einer Kindesentführung einhergehen, durch das Buch. Das Finden von Verdächtigen, der Bezug zu älteren Fällen, der Medienrummel und die Verunsicherung der Menschen im Ort. Für mich ist das ein vorhersehbares Schema, das höchstens durch eine abweichende Auflösung für Überraschung gesorgt hätte. Nun kramte der Autor trotzdem in der Klischeekiste für Thriller. Sowohl in Sibbys Entführung als auch in der des gegenwärtig entführten Nachbarsmädchen. Mein Gedanke war "Den Film kenn ich und den anderen auch". Das war schon schräg, ließ sich dennoch super lesen. Die Spannung baute sich aus der Frage heraus auf, ob ich mit dieser und jener Vermutung recht hatte.
Ich musste mich weder vor Nervenkitzel unter meiner Decke verstecken, noch groß rätseln. Das Buch empfehle ich dennoch, weil es unterhält, Facetten mit True-Crime-Touch aufzeigt, keine Langeweile mit den Menschen aus Redfield aufkommt und die Message mitbringt, dass jeder auf seine Weise helfen kann. "Silent Radio - Melde dich, wenn du kannst" ist einfach ein Jugendthriller und dementsprechend passend für das Genre gestaltet.

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