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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2022

GU-tes zum gesunden Essen

Gesund essen durchs Jahr
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Bereits die 45-seitige Leseprobe von Sarah Schockes in der Gräfe und Unzer-Reihe "Bibliothek fürs Leben" erschienenem Sachbuch "Gesund essen durchs Jahr - Die beste Ernährung für jeden Monat" überzeugte ...

Bereits die 45-seitige Leseprobe von Sarah Schockes in der Gräfe und Unzer-Reihe "Bibliothek fürs Leben" erschienenem Sachbuch "Gesund essen durchs Jahr - Die beste Ernährung für jeden Monat" überzeugte mich durch ansprechend bebilderte und gut erklärte Rezepte - erfreulicherweise sogar mit Angaben von Kcal, Eiweiß, Fetten und Kohlenhydraten.

"Bibliothek fürs Leben" passt perfekt. Überhaupt sind in der letzten Zeit etliche mich begeisternde Kochbücher erschienen, aber im täglichen Gebrauch stellte sich dann leider gelegentlich doch der eine oder andere Problempunkt heraus. Oft war es zu salzig oder die Zutaten schwerer als versprochen zu beschaffen. Die Angelegenheit mit dem Salz ist natürlich leicht zu beheben und im Grunde reine Geschmackssache, Bei diesem Buch habe ich ein sehr gutes Gefühl.
Zwar weiß ich jetzt schon, dass es hier niemals "Jackfruit-Gulasch" geben wird, aber ich freue mich über viele andere, überwiegend vegetarische oder vegane gesunde Rezepte.
Mindestens genauso interessant finde ich die den jeweiligen Monatsrezepten (für 2 oder 4 Personen) vorangestellten Zusatzinformationen. Zwar sind nicht alle unbedingt neu, aber es tut gut, sie sich wieder einmal in Erinnerung zu rufen.
Achtung beim Inhaltsverzeichnis: Es dauerte eine Weile, bis ich kapierte, dass die "Rezepte" alle unter "R" aufgelistet waren.
Auch das Cover gefällt mir gut.

Fazit: Für Meisterköche vermutlich entbehrlich, für Unbegabte oder Ottilie Normalverbraucherin ein Gewinn!

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Feldpost
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Der kürzlich im Droemer Knaur Verlag erschienene historische Roman "Feldpost" war nach "Trümmerkind" für mich das zweite Buch von Mechtild Borrmann und konnte mich mindestens ebenso beeindrucken.
Erzählt ...

Der kürzlich im Droemer Knaur Verlag erschienene historische Roman "Feldpost" war nach "Trümmerkind" für mich das zweite Buch von Mechtild Borrmann und konnte mich mindestens ebenso beeindrucken.
Erzählt wird die Geschichte zweier zunächst durch auf ähnlichen Interessen basierende Freundschaft, später auch durch verschiedenartige Zuneigungen, aber ebenso durch Neid und Hass mit einander verbundene Familien ab Beginn der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Neben persönlichen Charaktereigenschaften sind es die durch den stetig zunehmenden Einfluss des aufkommenden Nationalsozialismus vorgegebenen neuen Normen, hier vor allem im Hinblick auf politische Ansichten und sexuelle Neigungen, welche das Unglück letztendlich beider Familien heraufbeschwören.
Eingerahmt wird die überaus berührende Geschichte, die jedoch nie ins Kitschige abgleitet, von Prolog und Epilog. Erzählt wird ab dem Jahr 2000 sozusagen "rückwärts". Den einzelnen Kapiteln werden jeweils Angaben zu Ort, Zeit und Hauptperson vorangestellt.
Titel und Cover passen zum erzählten Geschehen.
Beginnend mit einem ganz am Anfang abgedruckten Zitat von Anton Tschechow darüber, dass das Vergessenwerden unser Schicksal ist, das man genauso gut traurig wie tröstlich interpretieren kann, hinterlässt mich dieser Roman ziemlich traurig. Denn derartige Geschichten hat es so oder so ähnlich gewiss gegeben. Und das sollte eben nicht so rasch vergessen werden.
Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Frances' Entscheidung

Die guten Frauen von Safe Harbour
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"Die guten Frauen von Safe Harbour" von Bobbi French ist ein berührender Roman über das Leben, die Liebe und das Sterben.

Diese niemals ins "Kitschige" abgleitende Geschichte rührte mich manchmal fast ...

"Die guten Frauen von Safe Harbour" von Bobbi French ist ein berührender Roman über das Leben, die Liebe und das Sterben.

Diese niemals ins "Kitschige" abgleitende Geschichte rührte mich manchmal fast zu Tränen, lieferte mir viele Denkanstöße und brachte mich auch gelegentlich zum Schmunzeln. Und sie erinnerte mich ein wenig an Jojo Moyes' Buch "Ein ganzes halbes Jahr".

Erzählt wird von der unheilbar krebskranken "Bestagerin" Frances, die in ihrem Leben viel Leid erfahren und fast alle Menschen, die ihr etwas bedeuteten, verloren hat, Armut und vor allem Einsamkeit kennen lernen musste und von ihrer Tätigkeit als Haushalshilfe bzw. Putzfrau lebend Inspiration und Zuneigung fast nur durch die Bücher in einer Leihbibliothek und deren empathischer Leiterin fand.

Buchtitel und Cover passen zum erzählten Geschehen, welches mir nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.

Ich vergebe die bestmögliche Bewertung und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Highlight!

Kerl aus Koks
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Der 4jährige Paul, "einer aus dem Heim", lebte Mitte der 50er Jahre glücklich in einem an das Schlaraffenland gemahnenden "Wursthimmel" in Bayern bei Tante Hannah, die sich unermüdlich darum bemühte, dass ...

Der 4jährige Paul, "einer aus dem Heim", lebte Mitte der 50er Jahre glücklich in einem an das Schlaraffenland gemahnenden "Wursthimmel" in Bayern bei Tante Hannah, die sich unermüdlich darum bemühte, dass das "arme Hascherl was auf die Knochen kriegt", und deren Mann, Onkel Hans, welcher ihr an Zuneigung und Fürsorge Paul betreffend nicht nachstand. Ein die Atmosphäre und Pauls Lebenseinstellung kennzeichnendes vorabendbrotliches Gespräch endete: "Hast du dir die Hände gewaschen?" Paul nickte. Das war zwar nicht ehrlich, aber es sparte Zeit.
Da erschien plötzlich seine "schmallippige" leibliche Mutter, welche - vorsorglich in Begleitung eines Anwalts - ihn aus dem ländlich-einfachen, aber überaus harmonischen Leben reißt, da er es einmal "besser haben und nicht mit Dorfdeppen zur Schule gehen soll".
Paul wird in den Ruhrpott verpflanzt, wo er sich bis 1965 bleibt. Ihn begrüßt dort ein "großer dunkler Mann mit einer leicht schiefen Nase und einem guten Grinsen", das ist Helmut, sein neuer Papa. Dieser wird einer der wichtigsten Menschen in Pauls Leben werden und bleiben und ist ein gutes Gegengewicht zu der auch charakterlich schmallippigen Mutter.
Hier liefert der Roman eine beeindruckende Milieustudie über das Ruhrgebiet der damaligen Zeit mit viel menschlicher Wärme, aber auch häufig vorkommenden verzweiflungsbedingten Alkoholexzessen.
Paul lernt rasch, sich neuen Gegebenheiten und Menschen problemarm anzupassen und zehrt von dieser Fähigkeit bei seinen bis in die 90er Jahre hinein überaus spannend und unterhaltsam erzählten und teilweise auf wahren Begebenheiten beruhenden Abenteuern.
Das mit einem passenden Cover versehene Buch beginnt mit einer Art Vorwort "Paul und ich" und endet mit der zum Niederknieen guten Betrachtung "Gestern. Heute. Morgen."
Das Buch hat mir unwahrscheinlich gut gefallen und mich tief berührt. Es war leicht und schwer zugleich, es zu rezensieren, da ich nicht zu viel verraten möchte. Meine Rezension wird deshalb diesem überaus (be)merkenswerten Buch keinesfalls gerecht.
Fazit:
Vom Inhalt und vom Erzählstil her definitiv ein Jahres-Lese-Highlight!

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Auf wahre Begebenheiten zurückgehender Einblick in einige Monate im Leben der Widerstandskämpferin Lisa Fittko

Die Wagemutige
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Dieses Buch führt uns in einem "Berlin, 2. April 1933" betitelten Prolog in das Jahr 1940 und nach Frankreich, wo wir auf die sympathische, im geheimen Widerstand gegen die deutschen Nationalsozialisten ...

Dieses Buch führt uns in einem "Berlin, 2. April 1933" betitelten Prolog in das Jahr 1940 und nach Frankreich, wo wir auf die sympathische, im geheimen Widerstand gegen die deutschen Nationalsozialisten tätige Protagonistin Lisa treffen.
Lisa Ekstein, später Fittko, hat wirklich gelebt und führte gemeinsam mit ihrem künftigen Ehemann Hans ca. 200 Flüchtlinge von Frankreich über die Pyrenäen nach Spanien, unter den ersten von ihnen war auch der Philosoph und Schriftsteller Walter Benjamin. Überhaupt treffen wir auf viele bekannte Namen wie beispielsweise Hannah Arendt und Rudolf Breitscheid.
Mit einem interessanten Nachwort rundet die Autorin das ebenso berührend wie spannend erzählte Geschehen gut ab; eine in der hinteren Klappe untergebrachte Landkarte erleichterte es, Lisas Spuren zu verfolgen.
Das Cover passt zur Handlung: Eine nach der damaligen Mode gekleidete Frau hält sich an einer Säule fest und scheint bereit, sich bei Bedarf entweder hinter dieser schnell zu verstecken oder mit dem Fahrrad zu flüchten.

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