Cover-Bild Vergeltung
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 491
  • Ersterscheinung: 20.01.2014
  • ISBN: 9783518465004
Don Winslow

Vergeltung

Thriller
Conny Lösch (Übersetzer)

Dave Collins ist Elite-Soldat. –– Seine Familie stirbt bei einem Anschlag. –– Seine Regierung unternimmt nichts. –– ZEIT FÜR VERGELTUNG.

Dave Collins ist ein hochdekorierter Ex-Soldat und Sicherheitschef des JFK-Flughafens. Als Terroristen ein Flugzeug über New York zum Absturz bringen, sterben seine Frau und sein Sohn. Dave Collins fordert Vergeltung, doch die US-Regierung handelt nicht. Also nimmt er die Sache selbst in die Hand.

Er stellt eine internationale Söldnertruppe zusammen. Die Besten der Besten. Mit ihnen macht er weltweit Jagd auf die Verantwortlichen des Attentats. Doch nicht nur die Terroristen leisten Widerstand. Auch die US-Regierung unternimmt alles, um Dave aufzuhalten. Währenddessen plant Aziz, der Kopf der Terrorgruppe, einen neuen Anschlag. Er soll alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Noch fehlen ihm die Mittel, doch er ist auf dem besten Weg, sie zu bekommen. Wenn Dave und seine Truppe versagen, droht den USA das absolute Inferno. -- »Vergeltung« ist der erste Roman von Don Winslow, der weltweit zuerst auf Deutsch erscheint.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

viel Aktion

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Don Winslow schreibt wie immer beinhart und teilweise kompromisslos. Sein Held Dave Collins erleidet die größte Tragödie, die ein Mann erleben kann. Er verliert seine Frau und seinen Sohn bei einem Anschlag, ...

Don Winslow schreibt wie immer beinhart und teilweise kompromisslos. Sein Held Dave Collins erleidet die größte Tragödie, die ein Mann erleben kann. Er verliert seine Frau und seinen Sohn bei einem Anschlag, ohne etwas dagegen tun zu können. Daraus resultiert ein brennender Wunsch nach Rache und Vergeltung, den die Regierung nicht stillen will. Deshalb macht er sich auf eigene Faust auf die Jagd, wird dadruch selbst zeitweise zum Gejagten. Er such sich Unterstützung bei anderne Profis und nimmt die Suche auf.

Das Buch ist spannend und detailfreudig, spart nicht mit Kampf und Blut, wechselt auch mal die Perspektive vom Jäger zum Gefjagten. Aktuellen Bezug sucht der Autor in wirklichen Terroranschlägen und seine Fiktion ist so nah an der Realität dran, dass es einen manchmal gruselt. Für meinen Geschmack war es manchmal etwas "hollywood-lastig". Zumindest hatte ich das Gefühl in einem Movie zu sitzen, der sehr auf Aktion ausgelegt ist. An meinen Liebling von Winslow "Tage der Toten" kommt das Buch nicht ganz ran. Ist aber sicherlich noch immer im oberen Drittel der Thriller-Masse zu sehen. Von mir 4 Sterne und ich freue mich auf weitere Werke von Don Winslow.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut nicht mein Fall

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Nachdem ich vor ein paar Jahren "Pacific Private" und "Zeit des Zorns" von Don Winslow gelesen habe, die mir beide sehr gut gefallen haben, habe ich mich hier um dieses Buch beworben. Nachdem ich es endlich ...

Nachdem ich vor ein paar Jahren "Pacific Private" und "Zeit des Zorns" von Don Winslow gelesen habe, die mir beide sehr gut gefallen haben, habe ich mich hier um dieses Buch beworben. Nachdem ich es endlich in Händen gehalten habe, haben sich meine Erwartungen, die ich in dieses Buch gesetzt habe, leider absolut nicht erfüllt.

Dave Collins, jahrelang kriegserprobt als Soldat einer Eliteeinheit und nun für die Sicherheit am JFK Flughafen in New York zuständig, muss mit an-sehen, wie das Flugzeug, in dem seine Frau und sein Sohn sitzen, kurz nach dem Start abstürzt. Insgesamt kommen bei diesem Unglück über 800 Menschen ums Leben. Als Dave erfährt, dass es sich um einen Terroran-schlag gehandelt hat, die US-Regierung die Füße still hält und nichts unternimmt, stellt er mit seiner und den Abfindungssumme anderer Hinterbliebener eine bunte Söldnertruppe aus aller Herren Länder zusammen. Der Attentäter Aziz plant schon den nächsten, noch viel größeren Anschlag. Dann geht das Gemetzel los...

Der Schreibstil von Don Winslow gefällt mir gut. Kurze knappe Sätze, die sich wenigstens am Anfang auf das Wesentliche beschränken. Kurze Vorstellungen der handelnden Personen bis auf Don selbst, der detaillierter dargestellt wird. Aber dann geht es actionmässig so zur Sache, dass es einfach nicht mehr mein Fall ist. Ich habe mein Kopfkino nicht mehr eingeschaltet, weil mir manche Szenen einfach zu brutal waren - das muss ich mir nicht antun. Hätte es aber auch von diesem Buch absolut nicht erwartet. Auch die vielen Abkürzungen und Beschreibungen der Waffen mit den militärischen Fachbegriffen ist so gar nicht mein Fall. Hier wird sich für mich viel zu viel ins Detail verstrickt. Mit der eigentlichen Geschichte hat das nichts mehr zutun, bläht diese nur künstlich auf und die Spannung leidet enorm. Ich war froh, als ich das Buch endlich zur Seite legen konnte.

Eine gute Geschichte, die viel mehr hätte hergeben können. So bin ich leider nur enttäuscht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vergeltung

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Dave Collins ist Sicherheitschef des JFK Flughafens, als das Unfassbare geschieht. Der hochdekorierte Ex-Soldat verliert durch einen Flugabsturz Frau und Sohn. Die amerikanische Regierung spricht von einem ...

Dave Collins ist Sicherheitschef des JFK Flughafens, als das Unfassbare geschieht. Der hochdekorierte Ex-Soldat verliert durch einen Flugabsturz Frau und Sohn. Die amerikanische Regierung spricht von einem Unfall, bis die Wahrheit ans Licht kommt und Dave auf eine weltweite Vergeltungstour geht, die von Hinterbliebenen netterweise mit 280 Millionen Dollar finanziert wird. Er heuert eine Söldnertruppe an, natürlich die Besten der Besten. Männer, die es verstehen sich mit dreißig Zentimeter langen Messerklingen den Dreck unter den Fingernägeln zu entfernen (passiert tatsächlich, kein Witz)und den Abschaum des Planeten auf jede nur erdenkliche Weise ins Jenseits befördern können. Sein Gegenspieler, der diabolische Drogenbaron Aziz -übrigens ziemlich blass dargestellt- will mit der Schlimmsten aller Waffen, seinen verhassten Gegnern den Todesstoß versetzen.

Meinung:

Eines gleich vorneweg: Bei den ganzen Vorschluss Lorbeeren von Kritiker und Autorenseite über Don Winslow war ich enttäuscht von dem Roman. Ich hatte permanent das Gefühl in einem Werbeheftchen für das Kommando Spezialkräfte zu blättern. So überbordend prahlerisch wirft Winslow mit Fachausdrücken im Soldatensprech um sich und feiert den Chorgeist einer länderübergreifenden Söldnertruppe auf Dienstreise in die Hölle. Ihr Auftraggeber der typische amerikanische Good Guy Dave, ist ein unschlagbarer Kämpfer, der gerade einmal solange terrorbedingte Familienabgänge betrauern darf, wie der Spannungsbogen es zulässt. Winslows Held bleibt über die gesamte Länge des Buches in dem Korsett eines ehemaligen Soldaten hängen, der immer ganz genau weiß, was gut, gerecht und richtig ist. Dazu finden sich in dem Roman haarsträubend pathetische Dialoge und Sätze, die einfach nur Kopfschütteln verursachen können. Auf Seite 378 findet sich folgendes Beispiel, von einer selbstverständlich gut aussehenden, natürlich taffen schwerverletzten Informantin, die trotz misslicher Lage tapfer die Richtung weist. „Am Ende des Tages glaube ich immer noch daran, dass es die Guten und die Bösen gibt. Damit will ich sagen: „Geh und mach sie fertig, Dave“

„Vergeltung“ kennt nur schwarz und weiß, keine Zwischentöne, keine Ironie, kitzelt nichts Wahrhaftiges oder zynisches heraus, bleibt knapp 500 Seiten lang an der Oberfläche von Schundliteratur haften. Unser Dave, der Racheengel und das Söldner Personal von der Arnold Schwarzenegger Gedächtnisstange, lauter prachtvolle Haudegen mit dem Herz auf dem rechten Fleck, was durchaus doppeldeutig gemeint ist. Denn wir erfahren ganz in rechtskonservativer Denktradition, die Verräter sitzen im von Liberalen unterwanderten Washington und lassen den rechtschaffenden patriotischen Mittelschicht-Amerikaner allein im Kampf gegen zu allem bereite muslimische Terroristen, die durch ihre Gebärfreunde bereits ganz Westeuropa überflutet haben. Der Roman bedient dumpfe Südstaaten-Verschwörungstheorien und zielt vermutlich auf eine baldige Roland Emmerich Patriotismus Verfilmung ab. Es schreit danach. Winslow liefert den üblichen Militärverherrlichenden männerbündischen Rambo Schmarrn mit Bewährungsproben und Aufnahmeritualen für den etwas in die Jahre gekommenen Dave ab, der selbstredend rasch zu alter Stärke zurückgewinnt. Das Böse wird der Welt in Charles Bronson Tradition mit Waffengewalt ausgetrieben und schlittert inhaltlich auf dem Niveau von Trivialromanen seinem vorhersehbaren Ende entgegen. Wo verdammt noch mal soll die Spannung auch herkommen? Nach spätestens Hundert Seiten weiß der Leser alles, er kennt Herkunft, Namen und Hintergrund des Massenmörders. Der Rest läuft komplett vorhersehbar ab. Einzig die temporeiche Schreibe Winslows hat mich zum Durchhalten animiert. Zu loben ist auch die sicherlich intensive Recherchearbeit und die knappe Figurenzeichnung. Aber inhaltlich? Für einen Autoren dieses Kalibers eine Thrillerpeinlichkeit!