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Veröffentlicht am 24.09.2022

Die Kirsche auf der Sahne

Zuckerstreusel zum Verlieben: Liebesroman
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Zuckerstreusel zum Verlieben von Annette Böhler erzählt die Geschichte der Konditorin Bianca und einem ihrer ersten Stammkunden, Vincent.
Bianca schwebt auch Wolke sieben, hat sie sich doch gerade ihren ...

Zuckerstreusel zum Verlieben von Annette Böhler erzählt die Geschichte der Konditorin Bianca und einem ihrer ersten Stammkunden, Vincent.
Bianca schwebt auch Wolke sieben, hat sie sich doch gerade ihren größten Traum erfüllt und ein eigenes Café aufgemacht. Alles ist perfekt, da tritt Vincent in ihr Leben. Er kommt regelmäßig als Besucher in ihr kleines Café und die Beiden kommen sich näher.Doch irgendwann entdeckt Bianca etwas über Vincent, dass die neugewonnene Annäherung auf den Prüfstand stellt.

Allein dieses wunderbare Buchcover dient als Eyecatcher und gibt einen Vorgeschmack auf das, was einen in diesem Buch erwartet und was die Geschichte prägt. Teilweise fand ich es wirklich Folter von wunderbaren Torten und Kuchen und Naschereien zu lesen, die Bianca liebevoll gestaltete. Ich hätte ihr Café auch gerne einmal besucht, so delikat beschreibt Annette Böhler die Abläufe in dem kleinen Laden.

Bianca war mir sofort sympathisch, aber zum Ende hin, habe ich mich doch eher Vincent zugewandt. Bianca schleppt ziemlich viel emotionalen Balast mit sich rum, der sie eine Mauer errichten ließ und gegen die der arme Vincent erstmal ankommen muss. Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr über Biancas Vergangenheit zu erfahren, um sie besser verstehen zu können. Doch vermutlich hätte die Geschichte dann andere Ausmaße angenommen.
Vincent finde ich total lieb dargestellt, offen, sympathisch und auch emphatisch. Gerade diese Charaktereigenschaften waren nicht zu auffällig dargestellt, aber so, dass ich am Ende etwas mit ihm mitgelitten habe.
Aber was dieses Buch auch so besonders macht, sind die zwei weiblichen Nebencharaktere Nelli und Mira. Sie geben der Geschichte ein gewisses Etwas, also die Kirsche auf der Sahne. Nelli ist absolut und verständnisvoll dargestellt, aber auch kritisch und gibt ihre Lebenserfahrung an Bianca weiter und das nicht in einer belehrenden Art und Weise sondern eher als mütterliche Freundin.
Mira dagegen ist die hoffnungslose Romantikerin, die aber alles für ihre Freundin tun würde. Eine solche Freundschaft gibt es vermutlich nur selten. Auch diese Freundschaft finde ich sehr besonders beschrieben.
Für mich gab es in diesem Buch zwei spannende Phasen, 1. Wie läuft die Annäherung der Beiden und wie entwickelt es sich und 2. Wie löst sich der Streit wieder auf. Durch diesen dauerhaften Spannungsbogen flogen die Seiten nur so dahin.

Für mich eine wunderschöne Liebesgeschichte in einem tollen Rahmen. Leichte Liebeslektüre zum Abschalten, also eine Empfehlung für alle hoffnungslosen Romantiker.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Lügen, Intrigen und Macht aus einer etwas anderen Perspektive

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Hinter dem hellen Schein von Hanna Caspian erzählt die Geschichte um die Dienstboten und Dienstbotinnen auf Schloss Liebenstein in der Mark Brandenburg. Sie erleben die Entwicklung der Eulenburg-Affäre, ...

Hinter dem hellen Schein von Hanna Caspian erzählt die Geschichte um die Dienstboten und Dienstbotinnen auf Schloss Liebenstein in der Mark Brandenburg. Sie erleben die Entwicklung der Eulenburg-Affäre, den größten Skandal um den deutschen Kaiser, hautnah.
Sie sehen sich dabei nicht nur dem Umgang mit der Herrschaft in dieser schwierigen Zeit ausgesetzt sondern auch den Machtkämpfen innerhalb der Belegschaft des Schlosses.
Hauptperson dabei ist die junge Adelheid, Tochter eines Tagelöhners, die Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg wird.

Das Cover dieses Buches zeigt eindrucksvoll in welcher Umgebung diese Geschichte spielt. Das Hochglanzcover und die Gestaltung der Kapitelanfänge geben den Glanz der damaligen Zeit eindrucksvoll wider.
Hanna Caspian entführt die Leser in eine ganz neue Welt, die Welt der Dienstboten in den hohen Herrschaftshäusern. Einer Welt, die geprägt ist aus Hierarchien, Machtspielen, Intrigen und Neid. Jeder ist bemüht, in dieser Welt unsichtbar zu überleben, aber sich dennoch Anerkennung zu erarbeiten. Dabei sind sich einige nicht zu schade, anderen ein Bein zu stellen. Diese Gespinste darzustellen und aufzuarbeiten gelang der Autorin ausgezeichnet.
Ebenso spannend finde ich die Darstellung der Abläufe des Hauspersonals auf dem Schloss und auch die Tipps und Tricks, mit denen in der damaligen Zeit dem Schmutz, dem Ungeziefer etc. auf den Leib gerückt wurde. Schon allein die Recherchen des Ganzen stelle ich mich sehr zeitintensiv vor.

Die Charaktere der Dienstboten könnten unterschiedlicher nicht sein. Menschen aus gebildeten, bürgerlichen und ärmlichen Verhältnissen treffen aufeinander. Ebenso treffen aufrichtige und falsche Menschen aufeinander, junge und ältere, weise und naive. Ich finde diese Couleur sehr gut dargestellt.
Trotz allem bleiben die Charaktere an manchen Stellen noch sehr unbeleuchtet und der Leser lernt nur sehr wenig persönliches von ihnen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es Absicht ist, da es sich bei dem Buch um den Beginn einer Dilogie handelt.

In ihren vorherigen Romanen beleuchtete Hanna Caspian das Leben aus Sicht der Herrschaft. Doch in diesem Roman lernt man die Ängste der einfachen Menschen kennen, das Bedürfnis nach Nahrung, Wärme und vor allem finanzieller Sicherheit, um das Überleben von Familien zu sichern. Gerade am Beispiel von Adelheids und Viktor Novak Familie finde ich dies gut aufgezeigt.

Der Roman ist chronologisch mit den entsprechenden Daten für die Zeiträume dargestellt. Die Kapitel sind sehr lang, das finde ich aber durch die zeitliche Unterscheidung nicht schlimm.
Zu Beginn wirkt das Buch noch sehr erklärend, sodass ich erst skeptisch war, ob es mich überzeugen wird, aber nach dem ersten Drittel wollte ich immer weiter lesen. Das lag vermutlich auch daran, dass es mal ein anderer Blickwinkel war und je weiter die Geschichte fortschritt, umso spannender wurden die Ereignisse.

Alles in allem hat es mir sehr viele schöne Lesestunden beschert und ist ein Muss für alle Fans der Gut Greifenau-Reihe und auch eine Empfehlung für die Liebhaber historischer Romane.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Schatten der Vergangenheit

Als der Wind die Wellen rief
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Als der Wind die Wellen rief von Josephine Cantrell erzählt die Geschichte von Orla Donovan, die in ihr Heimatdorf Saltmore, an der irischen Küste, zurückkehrt. Grund dafür ist eine Verletzung und eine ...

Als der Wind die Wellen rief von Josephine Cantrell erzählt die Geschichte von Orla Donovan, die in ihr Heimatdorf Saltmore, an der irischen Küste, zurückkehrt. Grund dafür ist eine Verletzung und eine damit verbundene Operation, die Orla dazu veranlasst, auf ihren autistischen Bruder Kieran aufzupassen. Während des Aufenthalts hat Orla die Gelegenheit, sich über ihre Zukunft mit ihrem Freund Adam klarzuwerden. Doch nach und nach holt Orlas Vergangenheit sie ein.

Das Cover dieses Buches ist wunderschön und verdeutlich die mystische Landschaft Irlands. Ich mag auch die Haptik des Buches.
Der Schreibstil Josephine Cantrells gefiel mir sehr gut. Ihre Beschreibung der weiten irischen Küstenlandschaft versetzte mich sofort in die Geschichte. Ebenso gelungen finde ich die Darstellung der Charaktere der Einwohner Saltmores. Ihre zurückgezogene und verschworene Art, die geprägt ist durch die Sagen und Geschichten rund um ihr Land, aber auch ihre Herzlichkeit und ihre Fähigkeit zu tiefen und langanhaltenden Beziehungen werden mitreißend dargestellt.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Einmal aus der Perspektive von Orla und andererseits aus der Perspektive von Rosa, einem Travellermädchen. Letztere erzählt ihre Geschichte sogar aus der Ich-Perspektive, was die Erzählung noch nachvollziehbarer macht. Über den Kapiteln wird immer dargestellt, welche Perspektive gerade erzählt wird. Die einzelnen Kapitel sind überschaubar gehalten, was mir sehr gut gefallen hat.
Ich fand den Roman sehr spannend. Ungefähr ab der Hälfte konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil die Geschichte mich in Beschlag nahm. Ich fieberte mit und überlegte mir, wie die Geschichte sich wohl weiter entwickeln wird und was die Ursachen dafür waren. Bis fast zum letzten Kapitel wurde die Spannung gehalten.

Absolut interessant fand ich die Person Kieran, Orlas Bruder. Kieran ist Autist. Josephine Cantrell gelingt es, ihn als den darzustellen, der er ist, ein ganz normaler Mensch und nimmt damit die Berührungsängste mit dieser Entwicklungsstörung. Eine wichtige Thematik!!
Sie versucht auch mit zwei weiteren wichtigen Problemen umzugehen, Alkoholismus und Gewalt innerhalb der Familie und das Leben des fahrenden Volks. Ich finde, beide Themen hat sie gut getroffen und deren Problematik gut dargestellt.

Fazit, wer die Landschaft Irlands liebt, spannende Bücher mit einer schönen Liebesgeschichte mag (also quasi ein Rundumwohlfühl-Programm), der ist bei dieser Geschichte an der richtigen Adresse!

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Die Beschreibung des wahren Lebens

Zwischen heute und morgen
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Zwischen heute und morgen - ist die Fortsetzung der Drei-Städte-Saga von Carmen Korn.
Sie erzählt die weiteren Geschichte der Familien aus Hamburg, Köln und San Remo.
Angekommen in den 1960er Jahren müssen ...

Zwischen heute und morgen - ist die Fortsetzung der Drei-Städte-Saga von Carmen Korn.
Sie erzählt die weiteren Geschichte der Familien aus Hamburg, Köln und San Remo.
Angekommen in den 1960er Jahren müssen sich alle drei Familien immer noch den Schatten der Vergangenheit des Krieges stellen, den aktuellen historischen Ereignissen und der wichtigsten Sache, nämlich dem Leben mit all seinen Facetten. Auf so manches Paar kommen dabei schwierige Zeiten zu.

Die Bücher von Carmen Korn sind an ihrem einzigartigen und bodenständigen Layout zu erkennen, weshalb mir auch dieses Buch sofort wieder ins Auge fiel.
Die Autorin bleibt ihrem Schreibstil und der Einteilung ihrer Geschichte treu. Sie erzählt in kurzen Abschnitten aus der Perspektive aller drei Familien und das Ganze unterteilt in zeitliche Abschnitte. Dieses sprunghafte Erzählen wird dabei aber nicht zur Herausforderung sondern ist gut nachvollziehbar.

Der zweite Weltkrieg liegt lange hinter allen drei Familien, Verlust, Hunger und Armut sind vorbei. Alles sollte gut sein. Doch die Schatten der Erlebnisse während des Weltkrieges liegen nach wie vor über allen Mitgliedern der drei Familien. Ob es die Beziehungen der älteren Generationen sind, die entweder, wie bei Bruno und Margarethe immer tiefer wird oder immer oberflächlicher, wie bei Elisabeth und Kurth, deren Beziehung überschattet von schweren Depressionen und dem Alltag.
Auch die Generation der Kinder hat nun mit dem Leben zu kämpfen. So beherrschen Torschlusspanik, Kinderwunsch oder die Trauer über verlorenes die Beziehungen und stellen auch diese vor die Ein oder Andere Zerreißprobe.
Auch die weiteren Familienmitglieder und Freunde müssen sich so manchen Querelen stellen. So ist Pips ein unruhiger Geist, geprägt durch sein Geheimnis und Billa wird sich der Endlichkeit des Lebens immer bewusster.
All diese Geschichten, die das Leben schreibt, schafft es Carmen Korn in ihrer einzigartigen objektiven Schreibweise darzustellen. Sie übertreibt dabei nicht, verharmlost aber genau so wenig. Oftmals habe ich mit den Charakteren mitgelitten und ihre Gefühlsschwankungen miterlebt. Es blieb immer eine gewisse Spannung, was denn nun noch passiert, ob das Spiel mit dem Feuer doch zu gefährlich wird.
Die Autorin beschreibt das Leben, wie es ist und damit absolut authentisch.

Fazit, ein Buch, dass das reale Leben der 60er wiedergibt, mit allen Sonnen- und Schattenseiten. Eine Empfehlung für alle, die gerne Literatur des letzten Jahrhunderts lesen und die ungeschminkte Wahrheit ohne Verschnörkelungen mögen.
Für mich ein tolles Erlebnis!

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Es lohnt sich zu kämpfen

Pinienduft im Hotel Toscana Mare (Verliebt in Italien)
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Pinienduft im Hotel Toscana Mare von Hanna Holmgren handelt von Emilia, einer 28-jährigen jungen Frau, die, wie ihr Vater, in der Hotelbranche tätig ist. Nach einem Beziehungsrückschlag flüchtet sie in ...

Pinienduft im Hotel Toscana Mare von Hanna Holmgren handelt von Emilia, einer 28-jährigen jungen Frau, die, wie ihr Vater, in der Hotelbranche tätig ist. Nach einem Beziehungsrückschlag flüchtet sie in die Toskana, um dort ein Hotel aufzubauen. Das gestaltet sich aufgrund der örtlichen und baulichen Gegebenheiten nicht sehr einfach und noch dazu stellen sich ihre mehrere Männer in den Weg. Emilia beginnt zu kämpfen.

Ich mag die Buchcover von Hanna Holmgrens Büchern. Was mir besonders gefällt, sie sehen alle idyllisch aus, aber sie haben auch einen gewissen Wiedererkennungswert. Dadurch ist es mir sofort ins Auge gestochen und ich musste es, auch anhand der Beschreibung, lesen.
Der Schreibstil der Autorin ist ganz toll und man konnte der Geschichte sofort folgen.

Was mir sehr gefallen hat, war die Gestaltung der Charaktere. Der Autorin ist es gelungen, diese absolut authentisch und liebevoll zu gestalten.
Gerade Emilias Entwicklung war wunderbar nachzuverfolgen. Ich fand es gut, dass ich zu jeder Zeit ihre Emotionen und Gedanken verfolgen konnte.
Extrem anstrengend fand ich ihren Vater. Das angespannte Verhältnis der Beiden war gut beschrieben und nachvollziehbar und führte doch zum ein oder anderen Kopfschütteln.
Auch die Mentalität der italienischen Bevölkerung hat sie nicht außer Acht gelassen und wunderbar wiedergegeben, vor allem an den Hauptcharakteren Aurelio, Letizia und Giampaolo. Es ist ihr gelungen, dass ich diese drei im Verlauf der Geschichte ins Herz geschlossen habe.
Absolut begeistert hat mich die Beschreibung der italienischen Mentalität in Bezug auf das Essen. Die Eigenheiten der italienischen Küche und das Essen, welches im Buch beschrieben wurde, war so toll beschrieben, dass ich jedes Mal Appetit bekam und mit am Tisch sitzen wollte.

Auch die Beschreibungen des Hotels und seiner Umgebung waren klasse. Ich hatte zu jeder Zeit ein Bild vor Augen und hab mir die Geschichte im Kopf immer wunderbar vorstellen können.

Das Buch enthielt auch einen gewissen Spannungsbogen. Ich finde, diesen kann man am besten an Emilias charakterlicher Entwicklung festmachen. Während sie am Anfang noch unsicher war und sämtliche Fettnäpfchen mitnahm, sah man am Ende eine junge, selbstbewusste Frau, die wusste, was sie wollte und sich sprichwörtlich nicht die Butter vom Brot nehmen ließ.

Ich empfand, dass man dem Buch die Liebe der Autorin zu ihren Figuren als auch zu ihrer Geschichte angemerkt hat. Hanna Holmgren ist es gelungen, mich von der ersten Seite an mitzunehmen.
Eine tolle Geschichte für alle die, die sich gerne mal gedanklich in eine Urlaubsregion begeben und die seichte Liebesgeschichten mögen, die nicht zu kitschig sind, sondern stilvoll!

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